Ostern bei Freunden, Corona und die erschwerte Heimreise

Reisezeitraum:   6.04. – 22.4.2020

Probleme:  Mehrfache Kündigung der Rückflugtickets

Strecke: ca. 3000 km

Nun geht es 3 Tage lang die Interstate 40 Richtung Osten. Über Oklahoma City und Memhpis sind es 1400km bis Henderson. Wir übernachten zweimal, einmal vor einem geschlossenen State Park und das andere mal an einer Bootsrampe am Arkansas River. Dort will uns ein netter Angler abends sogar einen ca. 10kg schweren Wels schenken. Leider ist dafür unser Kühlschrank zu klein.

In Jackson kaufen wir noch etwas ein, dann fahren wir zu Conny. Wir werden herzlichst aufgenommen und verbringen fünf schöne Tage über Ostern. Die Enkel kommen zum eiersuchen und auch wir machen uns nützlich so gut es geht. Es tut gut, mal etwas lokal geerdet zu sein und nicht jeden Tag nach einem Übernachtungsplatz zu suchen. Auch bekommen wir einen guten Einblick in die amerikanische Lebensweise, die beiden haben es auch nicht leicht.

Von Ostersamstag auf Ostersonntag zieht ein Sturmtief durch, das anderswo verheerende Zerstörungen anrichtet. Wir haben Glück, es donnert nur 12 Stunden lang und gießt wie aus Eimern.

Am Dienstag nach Ostern heißt es Abschied nehmen. Euch beiden, Conny und Buddy vielen Dank für eure Gastfreundschaft.
Wir treffen uns wieder mit Ines und Roland und wollen nun zusammen nach Baltimore fahren. Abends trifft die Nachricht von Iclandair ein – Flug gecancelt! Schitt!

Was nun, mit Lufthansa ab New York, was von Baltimore umständlich ist, oder mit British Airways Washington – London – Berlin mit 1 Tag Aufenthalt in London. Über das Reisebüro in Tübingen buchen wir die zweite Lösung, in der Hoffnung in London im Transitbereich bleiben zu können. Bei Einreise könnte uns Quarantäne treffen. Es ist die gleiche Verbindung, die auch unsere 2 Mitreisenden haben.

Wir wollen über die Great Smoky Mountains und dann den Blue Ridge Parkway fahren, dies ist eine 700km lange Straße durch die Wälder der Appalachen. Die Great Smoky Mountains sind leider schon wieder gesperrt! So umfahren wir diese.

Drei Tage lang geht es den wunderschöne Blue Ridge Parkway entlang. Nur Wälder, Wiesen und Eichhörnchen und Truthähne. Die Landschaft erinnert an den Schwarzwald und oft auch an die Schwäbische Alb. Abends finden wir immer noch ganz ordentliche Übernachtungsplätze, meist im Wald. Besonders Ines zeigt sich da sehr pfiffig.

Am Sonntag 19.4. erreichen wir dann Baltimore und bleiben vor dem Motel stehen, in dem I+R übernachten. Wir ziehen das eigene Bett vor. Mittags richten wir Olli für die Verschiffung her und kochen unser letztes Essen.

Die Nacht ist laut und so sind wir nicht ausgeschlafen. Gegen 11 Uhr fahren wir zum Hafen. H.Müller von Seabridge bringt unseren Olli unbeschadet durch den Zoll und fährt uns alle dann nach Washington zum Flughafen.

Dieser ist gespenstisch leer, auch der Flieger mit 300 Plätzen ist nur mit 17 Passagieren besetzt, so können wir bei dem Nachtflug sogar quer liegen und etwas schlafen. In London dann 22 Stunden Aufenthalt, den Flug nach Berlin verschlafen wir und bekommen nur Start und Landung mit. Wir sind schon total platt.

Mit dem Leihwagen bringen wir noch I+R nach Potsdam, dann geht es 600km nach Hause. Nach 55 Stunden Reisezeit kommen wir am Dienstag 22.4. abends gesund zu Hause an.

Tucson Mountain Park, Sabino Canyon und bis Meteor Crater

Reisezeitraum:   22.3.  – 5.04.2020

Probleme:  Corona

Strecke: ca. 1930 km

Von Tombstone geht es in einem Ritt an Tucson vorbei in den westlich von Tucson gelegenen Tucson Mountain Park auf einen CP, wo wir uns mit Ines und Roland wieder treffen. Deren Allrad-Spinter ist defekt, irgendwas klappert an der Vorderachse und am Dienstag haben die beiden einen Werkstatttermin in Tucson (es war nur eine Schraube lose).

Wir bleiben 3 Nächte auf dem CP und machen von hier aus Ausflüge. Ein Tag laufen wir den Lorrane Lee Gedächtnisstrail. Es geht durch ein wunderschönes Tal, zwischen den Kakteen blühen überall die unterschiedlichsten Blumen – die Wüste blüht – fantastisch. Abends sitzen wir zu viert lange draußen und plaudern.

Am zweiten Tag fahren wir hinüber in den Saguaro NP und machen verschiedene kleine Wanderungen.

Wir verlassen den CP und fahren 30km durch Tucson hindurch auf die Ostseite, wo wir auf BLM Land mit tollem abendlichen Blick hinunter nach Tucson campen. Am nächsten Tag machen wir wieder eine Wanderung, 5 Std geht es erst auf der Asphaltstraße in den Sabino Canyon hinein und dann auf halber Höhe wieder hinaus. Auf dem Hinweg müssen wir, man sollte es in der Wüste nicht denken, zehn Mal barfuß den Fluß queren, weil er die Straße überflutet. Am Ende des Rückweges sogar durch den Bach waden – brrh – war das kalt. Abends finden wir uns wieder auf BLM Land ein.

Dann sagen wir der Gegend um Tucson ade und fahren die Radington Road, an der wir 2 Nächte standen, einfach weiter. Sie führt uns 40km durch einsamstes Hinterland nach St. Manuel, einem recht großen Dorf, wo wir eine Laundry finden und erstmal Bettwäsche waschen. An diesem Tag kommen wir noch bis Kearny. Hier gibt  es einen netten gratis CP, schön gelegen mit Rundweg um einen angelegten kleinen See. Wir bleiben zwei Nächte und machen uns am Pausentag Sorgen wegen der ganzen Corona Kacke. Ob der Flieger von Frau S. geht, ob der Sohn M. kommen kann / soll. Wie das Auto nach Hause bringen, wenn die Grenze nach Kanada längere Zeit zu sein sollte u.s.w. Abends trinken wir dann deswegen etwas viel Rotwein, am nächsten Tag gibt’s dicke Köpfe.

Weiter führt die Route durch Kupferabbaugebiete, die Täler sind voll von Abraumhalden. Im Walmart in Globe füllen wir unsere Vorräte auf und es gibt sogar Spaghetti und die letzten 2 Rollen Zewa – Hamsterkauf. Dann fahren wir am Rooseveltlake vorbei hinauf in den Tonto National Forest. Eine tolle Landschaft liegt uns von unserem Übernachtungsplatz aus zu Füssen. Leider können wir das so langsam alles nicht mehr richtig genießen – Corona. Immer mehr Facilities haben zu, Campings und Parks geschlossen, es wird schwierig zu planen.

Nach 12 Stunden im „Näscht“ fahren wir am nächsten Tag die 288 und 98 und queren dabei die Mogollon Rim. Wenigen km hinter der Rim wird es gravellig und es geht 70km durch einsamste Wälder und dann durch platte Plains. Auf diesem Stück treffen wir weder Autos noch Menschen. Wir bleiben am CP in Winslow am See, wo uns dann gleich jemand von der Gemeinde besucht und mitteilt das der CP morgen geschlossen wird.

Am nächsten Tag erreichen wir den Meteor Crater, wo vor ca 50000 Jahren ein 30m großer Asteroit eingeschlagen hat. Auch hier ist der Visitor Center geschlossen, aber wir können zum halben Preis hinauf an den Kraterrand. Im Ausstellungsraum befindet sich ein Stück aus der anderen Welt – ein Teil des Meteorits.

Gegen Mittag treffen dann auch Ines und Roland ein, mit denen wir uns hier verabredet haben. Wir beschließen gemeinsam noch eine Runde durch New Mexiko zu fahren, die Ines raus gesucht hat. Über Gallup (Übernachtung und gespenstischer Walmarteinkauf) geht es hinauf zu den Bisti – de – na – Zin Wilderness wo wir am nächsten Tag eine 6 Stunden Wanderung durch das Wüstengebiet machen. Hat sich echt gelohnt. Abends am Parkplatz kommt dann ein besoffener Indianer zu Pferd und verlangt Whiskey – Bier – Zigaretten – der wurde echt lästig!

Mittlerweile holen uns die Sorgen wieder ein, Nachts wird kaum geschlafen. Am 3.4. kommt dann von Condor die Email mit der Kündigung vom Flug am 21.4. – Mist.
Wir kontaktieren Seabridge und erfahren, dass es noch Platz auf der Fähre am 20.4. gibt und dass, wenn man von Mexiko kommt, meistens der Einreisestempel im Pass ausreichend ist. Man hat dann ja keine US-Zollpapiere.

Wir kontaktieren die Schwester unseres Freundes und Nachbarn nah Memphis und Sie will uns aufnehmen, bis alles weitere geklärt ist. Also heißt es nun – nicht Richtung Las Vegas, sondern Memphis, sind ja nur 2000km. Über Farmington geht es die wunderschöne 550 hinunter nach Albuquerque und dann mit Zwischenstopp auf der I40 hinüber nach Amarillo auf einen CP am Palo Duro State Park.

Mittlerweile konnten wir mit Seabridge eine Verschiffung für den 25.4. ab Baltimore vereinbaren und einen Rückflug für den 20.4. ab Washington buchen. Uff – Alles wird gut. Am 6.4. trennen wir uns von Ines + Roland und machen uns auf zu Conny und Buddy in Henderson nahe Memphis.

White Sands, wandern im Chiricahua NM und Tombstone

Reisezeitraum:   14.3.  – 21.3.2020

Probleme:  keine

Strecke: ca. 970 km

Vom Frühstückstisch aus beobachten wir morgens ein ganzes Rudel „Rehe“, oder White Tail Deer, wie die hier heißen. Dann machen uns auf nach Carlsbad zum einkaufen beim bereits geplünderten Walmart. Corona-Hysterie auch hier, teilweise leer gekaufte Regale. Was es gar nicht mehr gibt ist Trinkwasser, Klopapier und Fleisch. Na, dann kaufen wir eben was es noch hat. Beim AT&T bekommen wir dann auch eine Telefonkarte. Wir sind wieder online, naja, sofern es in der Pampa Netz hat.

Anschließend schraubt sich die Straße höher und höher, bis auf 2000m in den Sacramento Mountains. Hier hat es sogar 3 Skilifte. Wir übernachten im Lincoln Forest auf 1900m, nachts ist es nahe 0 Grad.

Morgens bemühen wir sogar die Heizung und beobachten wieder vom Frühstückstisch aus das Wildlife – 4 riesige Fasane.

Einige km hinter Alamogordo kommen sie dann, die White Sands. Nahezu weiße Sanddünen, falsch – keine Sand sondern Gipsdünen. Es ist wie ein riesiger Sand – Gipskasten durch den eine Straße hindurch führt. Wir halten verschiedentlich an und gehen auch ein paar kurze Wege durch die Dünen.

Mittags zieht der Himmel zu, es sieht schon wieder nach Gewitter aus. Wir treffen Daniel und Lisa, die uns einen Tipp für einen Stellplatz in der Nähe geben. Den steuern wir an und bleiben dort dann bei bestem Wetter auch am nächsten Tag noch hängen. Abends gibt es dann endlich wieder ein Campfire und Wolfgang und Hilde gesellen sich auch dazu.

Am nächsten Tag fahren wir die paar Kilometer zurück nach Almogordo zum entsorgen, dann geht es Richtung Westen, wir wollen in die City of Rocks und in das Gila Cliff Wellings. Auf dem Weg liegt das Missle Range Museum, ein Freilichtmuseum mit allen möglichen Raketen. Wir stehen zwar nicht so auf Raketen, aber wenn wir schon hier sind! Leider lässt man Europäer nicht rein – wegen Corona? Na dann halt nicht.

Aber das soll nicht die letzte Pleite heute sein, wir erreichen am Nachmittag den City of Rocks State Park – leider geschlossen. Ein weiterer Besucher sagt uns, dass wegen Corona in ganz New Mexiko alle Parks geschlossen sind. Na Klasse! Als wenn man sich im Supermarkt nicht eher anstecken könnte als beim wandern allein in freier Natur. So können wir uns Gila Cliffs auch abschminken. Wir übernachten im Gila National Forest, kurz hinter Silver City.

Am nächsten Tag versuchen wir in Lordburg auf einem RV Park zu duschen, 15$ will man dafür. Na dann eben Waschlappen! Abends duscht ich hinter dem Auto.

Da das Apache Museum in Rodeo sicherlich auch geschlossen ist, bleiben wir auf der Interstate 10 bis Bowie und fahren dann über den wunderschönen Apachepass hinunter in den Chiricahua National Monument. Dieser liegt in Arizona, zwar ist der Visitor Center auch „Corona – geschlossen“, aber die Wanderkarten liegen außen aus und man kann wandern gehen. Bereits bei der Einfahrt in den Park stehen die Rehe (Mule Deer) am Straßenrand und am nächsten Morgen besuchen uns große blaue Vögel (Mexican Jay). Abends stehen wir außerhalb im Coronado Forest am Bach und nachts schüttet es dann was geht.

Wir verbringen drei Nächte im National Forest und fahren zweimal in den Park zum wandern. Weil man wegen einem Baumsturz nicht weit in den Park hinein fahren kann, laufen wir am ersten Tag 3,5 Stunden den Natural Bridge Trail. Mittags wird dann der Baum weggeräumt. Am zweiten Tag geht es erst hinauf zum Aussichtspunkt und dann durch den Echo Canyon. Die Felsformationen lassen einen doch staunen, manche Klötze widerstehen sogar der Schwerkraft. Am dritten Abend sind wir 20 Minuten zu spät dran, unser toller Stellplatz im Wald, an dem wir windstill bis zum Sonnenuntergang Sonne hatten, ist belegt. Es ist Freitag und alles ist wieder unterwegs. Na wir finden weiter hinten im Wald einen anderen Platz und backen mal wieder ein Brot.

Nach 3 Tagen im Chircahua Park treibt es uns weiter. Wir fahren östlich durch riesige weite Täler hinüber nach Tombstone, einer alten Westernstadt. Dank Wyatt Earp, Doc Holiday und dem legendären „Gun Fight at O.K.Corral“ gegen den Clanton Clan, der mehrfach verfilmt wurde, ist kaum ein anderes Wild West Städtchen so bekannt wie Tombstone = Grabstein.

Entlang der für den Verkehr gesperrten Allen Street reihen sich Saloons und Souvenirshops aneinander. Es ist alles sehr authentisch erhalten, nur leider wegen Corona mal wieder fast alles geschlossen.

Wir bummeln durch Städtchen, schießen was das Zeug hält – Bilder – und stehen dann abends auf BLM – Ranch Land mitten im Wilden Westen. Die Rancherin kommt noch vorbei und wünscht uns einen guten Aufenthalt.

 

Big Bend NP, Fort Davis und die Riesenhöhlen

Reisezeitraum:   5.3.  -11.3.2020

Probleme:  keine

Strecke: ca. 925 km

Wir verlassen bald morgens den CP außerhalb des Big Bend NP (Big Bend = Große Biege, des Rio Grand) und fahren von dort die ca.40km hinein bis zum ersten Visitor Center am „Panther Junction“ Gleich hinter dem Parkeingang sehen wir den Roadrunner und kurz danach Coyote Carl, leider werden es die einzigen Begegnungen bleiben.

Auf dem Weg zum Visitor Center (40km) kommen wir an eine Dino-Ausstellung vorbei, die beeindruckend die Größe der Dinos zeigt.

Im Visitor Center wollen wir 4 Übernachtungen im Backcountry buchen, was gar nicht so einfach ist, da angeblich fast alles belegt ist. Auf der Karte sind doch jede Menge CP eingezeichnet, von denen sich dann später herausstellt das es alles Einzelplätze sind. Wir haben aber Glück und bekommen 4 Übernachtungen auf 3 unterschiedlichen Plätzen zugeteilt, je 10$ / Nacht ohne jeglichen Service!

Dann fahren wir hinunter an den Rio Grande zu den Hot Springs und nehmen ein warmes Bad direkt am Rio mit Blick auf Mexiko. Dort am Wegrand haben Mexikaner von drüben schöne selbstgebastelte Figuren zum Verkauf auf gestellt. Die Mexikaner sitzen drüben in Mexiko und schauen mit dem Fernglas herüber ob jemand was kauft und das Geld ins Käschen legt. Dann kommen sie herüber und holen das Geld. Wir erstehen einen tollen bunten Pfau.

Nach dem Bad geht es noch zum Rio Grande Overlook und dann steuern wir unseren ersten Stellplatz an. Auf tlw. ganz übler Steinpiste geht es mitten hinein ins Backcountry. Manchmal ist der Weg so schräg und mit Stufen durchsetzt, dass Frau S sich zu mir hinüberlehnt, aus Angst Olli fällt um. Nach 1,5 Stunden erreichen wir den Platz, wo wir 2 Nächte bleiben und die Stille der Wüste ganz für uns allein genießen. Kein Mensch weit und breit, aber leider sehen wir auch keinerlei Tiere.

Am dritten Tag besuchen wir den Boquilla Canyon, fahren wegen Entsorgung und Wifi zum Visitorcenter und steuern unseren zweiten Platz an. Die Piste dahin ist harmlos und so stehen wir wieder ganz allein in der Wüste, das ist auch gut so, denn mittlerweile haben hier in Texas die Frühlingsferien begonnen und es ist mächtig was los.

Am vierten Tag geht es quer durch den Park. Wir machen einen kleinen Lehrweg „Dogout Wells“, wo eine Quelle ist und es auch Bäume gibt, machen eine tolle Wanderung hinauf zum „Balance Rock“ und fahren dann die Scenic Route auf der Westseite hinunter. Immer wieder werden wir an den Aussichtspunkten angesprochen, jeder Texaner scheint irgendeine Beziehung zu Deutschland zu haben. Sei es die Großmutter, sei es durchs Militär oder Freunde, Onkel etc. Der Hammer ist aber: An einem Aussichtspunkt die Frage „Sind Sie aus Waiblingen? Ich habe die ersten 15 Jahre in Waiblingen gelebt und meine ganze Familie ist noch in Waiblingen“ – na so was!

Abends treffen wir Ines und Roland, die wir am Hot Springs kennen gelernt haben. Wir haben uns an unserem vierten Stellplatz verabredet und verbringen einen netten Abend zusammen.

Am nächsten Tag wandern wir noch gemeinsam in den St. Elena Canyon, wo das Wasser bergauf fließt. Dann fahren wir über Terlingua Ghost Town die Route durch den Big Bend Ranch State Park bis Presidio. Wir wären gern noch auf einem CP im State Park geblieben, aber angeblich ist alles reserviert und voll. Zwei Plätze haben wir gegen 17 Uhr trotzdem angefahren und es war aber nur zur Hälfte belegt! So übernachten wir gemeinsam an der Bibliothek in Presidio, wo es nachts sehr ruhig ist aber morgens recht bald der Verkehr anfängt.

Am nächsten Morgen können wir endlich mal wieder unsere Vorräte auffüllen, dann geht es, nachdem wir uns von Ines und Roland verabschiedet haben, vorbei an Marfa durch weites Farmland hinauf nach Fort Davis.

Wir besichtigen dieses alte Fort, das damals als vor gelagerter Posten im „Far West Texas“ die Trecks nach Kalifornien absicherte. Es ist doch sehr interessant, wie damals der einfache Soldat und die Offiziere gelebt haben. Und die meisten sind an irgend etwas gestorben, nur nicht an einem Indianerpfeil.

Wir lernen einen der Statisten kenne, Richard B. Er war von 1976 bis 1980 in Regensburg stationiert und spricht absolut perfektes Fränkisch – klasse! Es kommt eine sehr nette Unterhaltung zustande und am nächsten Tag, nach unserem kleinen Trail treffen wir uns noch mal. Sollte er jemals noch mal nach Deutschland kommen ist er herzlich eingeladen – unsere Adresse lassen wir da.

Dann ist erstmal Wäsche waschen angesagt, wo ich vor der Laundry sitze und diese Zeilen getippt habe.

Auf dem weiteren Weg liegt in den Bergen das Mac Donald Observatorium, wo wir einen kleinen Rundgang machen und auch mal in das Allerheiligste schauen können.

In der Nacht ist es dann hier oben auf über 2000m doch recht kühl, na da machen wir morgens kurz mal die Heizung an (vor dem aufstehen ;-)).
Nach dem Frühstück fahren wir in die Guadelupe Mountains, leider ist das Wetter gar nicht gut. Der Camping im Park ist auch voll und so weichen wir außerhalb (40km) auf BLM Land aus. Dort ist es sehr ruhig und wir genießen das nächtliche Gewitter. Am nächsten Tag folgt eine wunderschöne Wanderung im Guadelupe Mountains NP.

Nachmittags fahren wir noch in die Carlsbad Caverns, ist nur um die Ecke in New Mexico. Es sind wohl die größten bekannten Höhlen der Welt, was schon sein kann. Zuerst geht es erstmal 240m tief, eine ¾ Stunde lang in Serpentinen hinab (rauf mit dem Aufzug). Unten dann riesige Hallen mit Tropfsteinen, einfach supi. Abends stehen wir wieder abseits auf BLM Land und es gewittert schon wieder.

Strand am Golf von Mexiko und der Weg zur „Großen Biege“

Reisezeitraum:   27.2.  – 4.3.2020

Probleme:  keine

Strecke: ca. 1100 km

Wir verbringen 4 Tage und Nächte am Strand von North Padre Island mit spazieren, Müll sammeln und nichts tun. Einmal wechseln wir den Standort und fahren hinauf bis Port Aransas. Aber dort ist eine Ferienanlage neben der anderen und so zieht es uns wieder hinunter in den NP.

Am Visitorcenter ist eine Versorgungstation fürs Auto (Dumpstation) und kalt duschen kann man dort auch.

Am Samstag ist allgemeines Müllsammeln angesagt und so fahren Kolonen von Autos den Strand hinunter und mittags wieder hinauf, die Pickups voller Müllsäcke.

In der letzten Nacht ist High-Tide angesagt und so stehen wir bei stürmischem Wind etwas weg vom Wasser, es sollte uns nicht erreichen.

Dann, am Montag geht es weiter. Da die Starterbatterie bereits morgens zwei mal „uurg“ gemacht hat, ist ja auch schon 7 Jahre alt, besorgen wir in Corpus Christ für schlappe 210 $ eine tot schicke AGM Batterie mit 95Ah. Die wird auch gleich am Parkplatz eingebaut.

Dann schauen wir uns den Flugzeugträger U.S.S. Lexington an (von außen) und gehen zum MacDoof wegen Internet. Wir buchen Sylvias Rückflug für den 31.3. und machen dann noch einen Großeinkauf.

So langt es uns heute nur noch 150km nördlich, wo wir südlich von St Antonio an einer Bootsrampe super ruhig nächtigen. Wir kommen mit Tobi ins Gespräch, der in Mannheim stationiert war und etwas Deutsch spricht. Wir sollen nicht ins Gebüsch gehen, hier gäbe es Krokodile, Klapperschlangen und Wildschweine – o.k.

Von hier geht es dann westwärts Richtung Big Bend NP (Große Biege). Die Fahrt gibt hier nichts her, überall Ölpumpen, gammelige Dörfer, Schrott u.s.w. Erst hinter Del Rio an der mex. Grenze wird die Landschaft einsamer, wüstenähnlich und schön. Wir nächtigen auf einem kleinen Campground am Amistad – See. Nachts gießt es wie aus Kübeln.

In Langtry besuchen wir das Judge Roy Bean Museum, ein Richter der hier zu Wild West Zeiten das „sagen“ hatte: „45 $ Strafe und eine Runde Whisky für das Gericht“ – war wohl eines seiner meisten Urteile.

Dann geht es stundenlang durch karge Landschaft, rechts und links Zäune von den Ranges. In Marathon, einem gammeligen, staubigen Wild West – Städtchen tanken wir noch mal voll für 3,3$ / Gallone (sehr teuer – im Süden hatten wir es für 2,25 $ gesehen) und kaufen das wohl teuerste Toastbrot aller Zeiten – 8 $.

Weil wir für den BigBend NP (Big Bend = Große Biege, des Rio Grand) und die Campsites zu spät dran sind, weichen wir auf einen außerhalb gelegenen privaten Campground aus, wo es sogar heiße Duschen gibt.

 

Gen Mexiko

Reisezeitraum:   16.11. – 26.11. 2018

Probleme:  keine

Strecke: ca. 800 km

Gesamtstrecke:  ca 31000km

Gestern habe ich Frau S zum Flughafen gebracht. Der Abschied viel uns schwer, sehen wir uns doch erst in 5 Monaten wieder. Es waren schöne 7 Wochen zu zweit, tolle Erlebnisse und schöne Landschaften, die ich mit meiner Frau zusammen erfahren durfte. Vielen Dank.

Tags darauf machen Sohn M und ich uns auf. Großeinkauf und kurz noch in die Wäscherei die neuen Hosen einmal durchwaschen. Dann geht’s Richtung Valley of Fire, daß ich meinem Sohn noch zeigen möchte, da er ja bisher noch keine „bunten Steine“ gesehen hat. Wir fahren am Lake Mead entlang und am Parkeingang steht dann „Camping full“. Na wir probieren es trotzdem und siehe da, es ist der gleiche Platz frei, auf dem ich mit Frau S 3 Tage stand.

Wir bleiben eine Nacht und fahren am nächsten Tag ins Valley. Machen dort zwei kleine Wanderungen und fahren dann mittags an den Leak Mead zum wildcampen.

Dort treffen wir Gleichgesinnte, ein holländischen Ehepaar, deren Auto in Halifax im Hafen neben unserem stand (siehe Bild ganz am Anfang der Reise). So ein Zufall. Und den Bodensee-Overlander, den Sohn M im Internet schon seit 6 Monaten verfolgt. Es gibt viel zu erzählen.

Von hier geht es über Searchlight ins Mojave National Preserve. Wir stehen dort 2 Tage an verschieden Plätzen und gehen auch eine kleine Runde durch die Tufsteinfelsen. Schön sind hier die Kakteen die überall wachsen. Abends wird es jetzt schon um 16:30 Uhr dunkel und hier auf 1200m auch empfindlich kalt. So sind wir abends immer zeitig im Bett, tlw. schon um 19:30Uhr. Morgens haben wir oft Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Es geht weiter nach Süden, über endlos lange Straßen gerade aus, mal von 1200m runter auf 180m Meereshöhe, dann wieder rauf auf 1000m. Bei langen geraden machen wir uns den Spaß und raten zu Anfang wie weit es wohl bis hinten an den Horizont ist. Wir verschätzen uns jedes Mal, es ist immer viel weiter als geraten.

Im Joshua Tree NP wollen wir uns mit Andrea + Walter treffen, die wir von Halifax, Banff NP und Dawson City kennen. Wegen Thanks Giving und Ferien sind leider  alle CP voll, so klappt das Treffen auf BLM-Land. Hier treffen wir auch 2 Schweizer Paare, Katrin und Stephan sowie Jve und Conny. Es wird ein sehr netter geselliger Abend mit Erzählungen der Erlebnisse.

Tags darauf machen wir noch mal eine Fahrt durch den Joshua Tree NP, besichtigen die murmelförmigen Steine und die Kakteen. Stehen mittags etwas abseits zwischen Kakteen und genießen die warme Sonne. Abends sind wir wieder am Treffpunkt mit den anderen. So haben wir hier nun 3 Nächte verbracht.

Dann fährt jeder wieder in eine andere Richtung. Für uns geht es gen Süden, wir fahren noch mal, aber eine andere Strecke durch den Park. Es führt 80km auf die Südseite, dort sind wir dann plötzlich nur noch 120m über dem Meer und es ist richtig warm.

Weiter geht es, am Salten Sea vorbei, einem See der durch einen Dammbruch des Colorado entstand. Als Cortez im Jahr 1540 hier vorbei kam, war das alles noch Meer und gehörte zum Golf von Kalifornien. Der Colorado hat es sozusagen zugeschüttet und dann den See aufgefüllt. Heute fliest der Colorado wo ganz anders lang und der See hat keinen Abfluss.

Ganz in der Nähe dort liegt Slap City, eine Aussteigerkommune mit lauter Verrückten. Alle campen dort mehr oder weniger komfortabel. Auch wir finden ein Plätzchen und unterhalten uns noch nett mit Peter, einem Snowbird, der über den Winter in den Süden fährt.

Tags darauf stehen wir noch direkt am See und machen wieder Feuerchen am abend.

So, heute ist der letzte Tag in USA. Wie haben wir dieses Land „erfahren“? Ganz anders als es uns in den Medien vermittelt wird. Die Leute sind äußerst freundlich, entgegen kommend und auf geschlossen. Überhaupt nicht oberflächlich wie es oft erzählt wird. Man nimmt sehr viel Rücksicht auf den anderen, besonders auch im Straßenverkehr. Alle sind sehr entspannt und hilfsbereit. Die Landschaften sind großartig, genauso wie die Entfernungen gigantisch sind. Auf die Frage, wie weit der nächste Supermarkt ist, bekommt man die Antwort „eine halbe Stunde nach Osten“. Gerne wieder, jederzeit.

Wir werden jetztbnoch näher an Tecate ran fahren und über Nacht auf einen Campingplatz gehen. Morgen sind wir dann in Mexiko. Die Einreisepapiere FMM (Forma Micratoria Multiple) haben wir bereits online ausgefüllt und bezahlt, es sollte also alles klappen.

Viva Mexico, venimos.

Kakteen in der Sonorawüste, Indianerpueblos und tiefe Täler

Reisezeitraum:   2.11. – 12.11. 2018

Probleme:  keine

Strecke: ca. 1400 km

Gesamtstrecke:  ca 30000km


 

Die Sonorawüste reicht von Südarizona bis auf die Mitte der Baja California hinab. Hier im Süden von Arizona gibt es innerhalb der Wüste 2 schöne National Parks mit wundervoller Pflanzenpracht, die wir uns ansehen wollen.

Östlich und westlich von Tucson ist der Saguaro NP. Wir besuchen den westlichen, der sich lt. Reisführer eher lohnt. Saguaros sind die bis zu 15m hohen Kakteen mit den großen Armen. Die ersten Arme bilden sich erst nach 70 Jahren! Auf zwei kleinen Wanderungen können wir die Vielfalt der Landschaft und die vielen vielen Saguaros bestaunen. Also ich finde hier wachsen mehr unterschiedliche Pflanzen als in einem deutschen Wald, und das in einer Wüstenlandschaft.

Von hier geht es dann rund 180km westwärts durch wüstenartige Landschaft, kaum eine nennenswerte Ortschaft auf der Strecke. Irgendwie ist es geil, im November, blauer Himmel, 25°C und wir düsen mit nem Landy durch Arizonas Wüsten ;-)). Nur die vielen Kreuze am Straßenrand, hunderte, irritieren uns. Später stellt sich raus, es sind die Indianer, die zuviel trinken und dann Auto fahren.

In „Why“ gönnen wir uns mal wieder einen Camping mit warmer Dusche um dann am nächsten Tag in den Organ Pipe NP zu fahren. Hier ist der einzige Ort nördlich Mexico wo dieser Organ Pipe Cactus wächst. Nach Überqueren der Parkgrenze geht es dann erstmal 18mi bis zum Visitorcenter. Dort gibt man uns die Empfehlung den Ajo Mountain Drive zu fahren, ein 34km Runde durch den Park, an der immer wieder Haltestellen sind wo die Pflanzen erklärt werden. Hat sich echt gelohnt. Abends bleiben wir auf dem CP im Park, die Lage zwischen den Kakteen ist sensationell. Von hier aus können wir schon Mexiko grüßen, es sind nur 7km bis zur Grenze – Hasta luego.

 

Dann geht es wieder nordwärts, in einem Haurucktag fahren wir 350km bis nördlich von Phoenix. An der Strecke liegen das Montezuma Well, ein kleiner See der von unterirdischen Quellen gespeist wird, und das Tuzigoot National Monument, eine alte „Indianerburg“ aus dem ca. 1300 Jh.

Wir übernachten schön kurz vor Sedona im National Forest, der hier kein Forest ist ;-). Am nächsten Tag treffen wir in Sedona am Saveway (Supermarkt) Ole und Uta, die Sohn M und ich das letzte Mal am Boja Lake in Kanada getroffen hatten. Na so ein Zufall. Wir fahren gemeinsam zurück zu unserem Übernachtungsplatz und haben einen schönen Tag und Abend miteinander. Zuvor mußten wir aber erst den Landcruiser HZJ reparieren. Ole lacht schon, jedes Mal wenn an seinem HZJ was kaputt ist trifft er mich. Diesmal war’s ne Kleinigkeit, Schaltgestänge vom Allrad ausgehängt.

 

Frau S und ich fahren tags darauf weiter Richtung Grand Canyon, also nordwärts. Auf der Strecke liegen der Sunset Crater Volcano National Monument, der mich mit seinen Lavafeldern und Aschekegel an den Lassen Volcanic Park in Nordkalifornien erinnert.

Die Rundstrecke führt uns dann noch weiter zum Wutpatki NM, wo wir Ruinen von Indianerpueblos besichtigen. Abends stehen wir wieder in einem National Forest, auf 2200m Höhe, kurz vor dem östlichen Parkeingang des Grand Canyon.

 

Huuhh das war eine kalte Nacht, morgens hat es -2°C, aber in unserem Heim ist es kuschelig warm. Wir fahren entlang der South Rim und halten an den verschiedenen Aussichtspunkten immer wieder an. Die Ausblicke, jetzt im November mit der tief stehenden Sonne im Rücken sind sensationell – einfach Hammer. Doch am frühen Nachmittag wird es uns dann doch auf Dauer zu frisch hier oben. Wir packen unsere Sachen und fahren die 180 südlich bis kurz vor Williams. Dort übernachten wir wieder im NF.

 

Wer kennt sie nicht beim Namen, die legendäre Route 66, die erste transkontinentale Straße von Chicago nach LA. Viel ist davon und dem Charisma der 50er Jahre nicht mehr übrig, aber zwischen Seligman und Kingman existieren noch 50 Miles. Hier lassen sich am Straßenrand einige Kuriositäten finden.

Die letzten 2 Nächte verbringen wir am Mohave Lake auf dem CP in Cottonwood Cove und am Lake Mead. Es hat noch 18grad aber es bläst ein kalter Wind.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Navajo Reservat, Apache-Trail und Farben der Wüsten

Reisezeitraum:   25.10. – 1.11. 2018

Probleme:  keine

Strecke: ca. 950 km

Gesamtstrecke: ca 28000km


 

Morgens, bevor wir aufstehen, sind Tanja und Uwe schon weg. Auch wir machen uns wieder auf, hier ist es dann doch schon zu kühl. Wir fahren quer durch das Navajo-Reservat, wo es tlw. ärmlich aussieht. Auffallend ist der viele Abfall am Straßenrand, das kennen wir bisher noch nicht. Im übrigen ist das Reservat 600 x 600km groß ist. Wir fahren über die Orte Many Farms und Chinle zum Canyon de Chelly National Monument.

In Many Farms an derTankstelle fährt uns eine junge Frau aufs Auto drauf ;-(. Sie fährt rückwärts, wir stehen, wir hupen was das Zeug hält, aber sie guckt nur in den Seitenspiegel und hat die Musik laut. Bumms, vorne auf die Windenstoßstange ;-)) ihr Pech, das Olli gerade dort extrem stabil ist. Eine Zeugin hat es gesehen und gibt uns gleich Adresse und schriftliche Notiz des Geschehens. Die junge Frau telefoniert ewig rum. Ich sag ihr, das sie Schuld ist und für mich ist es o.k wenn wir es dabei belassen. Nach ½ Std sieht sie es ein und zieht mit ihrer ledierten Heckpartie von dannen.

Im Canyon de Chelly fahren wir anschließend entlang des Südcanyon mit immer wieder tollen Ausblicken. Der Canyon unterscheidet sich von anderen darin, dass er im Grund eben und grün ist und die Navajos dort früher Ackerbau betrieben haben. Wir sehen auch einige Siedlungen unterhalb der Felsen. Am letzten Viewpoint blicken wir auf den „Spiderrock“. Der Sage nach bestrafte die“Spider Woman“ unartige Kinder am Spider Rock. Die weißen Streifen auf der Spitze des Felsens sind die Gebeine der dort gekochten und verspeisten „kleinen Häuptlinge“.

Nach der Nacht auf dem Campground in Chinle fahren wir morgens entlang des Nord Canyons, des Canyon de Muerte. Der heißt so, weil im 19.Jh die Spanier dort Frauen und Kinder der Navajos niedermetzelten und im Winter 1864 Colonel Kit Carson die Navajos aus dem Canyon trieb und sie auf den „Long Walk“ zum 300 Milen entfernten Fort Sumner in New Mexico zwang. Wir sprechen mit einer netten Navajofrau, die Schmuck verkauft und sie erzählt uns, das auch heute noch Diskriminierung stattfindet. Bei der Einrichtung des Parks vor wenigen Jahren wurden die dort lebenden Navajos vertrieben.

Auf der Ostseite des Parks fahren wir die „12“ südlich und biegen dann links ab, 12km Lehmpiste zum Bowl Lake. Dort stehen wir für eine Nacht absolut einsam und ruhig. Aber irgendwer ist dann doch umhergeschlichen.

Weiter geht es über Window Rock, wo wir das Navajo-Museum besuchen, und der Interstate 40 bis zum Petrified Forest NP, wo wir am Nachmitag ankommen. Im Norden besichtigen wir dort die Painted Desert und fahren dann zur Südseite wo ein CP ist.

Am nächsten Tag geht’s noch mal in den Park. Frau S ist von den Farben der Landschaft und den versteinerten Bäumen ganz begeistert. Auch das Wetter wird immer angenehmer. Ein besonderer Teil des Parkes nennt sich, warum wohl?

Dann fahren wir südwärts, über Show Low, durch das Apachen Reservat, wo wir 125 km nur durch Wald fahren, kein Dorf, kein Ort, nichts. Der Wald hier auf 1400m hat uns doch sehr überrascht. Weiter im Norden hat der Wald erst auf 2000m angefangen, seltsam. Am Roosevelt Lake legen wir 2 Tage Pause ein, endlich richtig warm, wir holen die kurzen Hosen raus und sitzen abends im T-Shirt und ohne Socken lange draußen.

Dort beginnt auch der Apache Trail durch den Tonto National Forest. Dieser geht rund 50 km durch eine Landschaft, die uns mit ihren Bergen, Seen und den vielen Kakteen an einen „Indianerfilm“ erinnert. Und so kommen wir an diesem Tag auch nicht weit, nach 20km stehen wir schon wieder auf einem herrlichen CP am See und genießen Sonne und Aussicht. Abends sitzen wir lange draußen und schauen den Sternschnuppen zu (2 Stück).

Tags darauf fahren wir den Rest des Apache Trail, kommen in Tortilla Flat an alten Bars und Saloons vorbei und stehen dann plötzlich kurz vor Apache Junction vo einer alten Westernstadt. Weiter Richtung Tucson finden wir abends auf BLM-Land einen tollen Stellplatz mitten in der Wüste zwischen Kakteen – das hat was 😉
Tagesstrecke max. 120km, irgendwie geht nicht mehr, zuviel zu sehen.

 

Slotcanyons, Arches und der Colorado

Reisezeitraum:   15.10. – 24.10. 2018

Probleme:  keine

Strecke: ca. 850 km

Gesamtstrecke: ca 27000km

Little White Horse Canyon, Canyonlands und Arche NP

Wir übernachten außerhalb des NP, morgens hat es wieder 0°C. Ins Hanksville, einer kleinen Stadt an der „24“ versorgen wir uns noch mal mit dem Nötigsten. Dann fahren wir 35km nördlich von Hanksville Richtung Goblin State Park, daran aber vorbei zum Little White Horse Canon. Einem Slotcanyon, der nix kostet, und dennoch Spaß macht.

Es ist ein Rundweg, den wir aber aufgrund der späten Tageszeit nur halb begehen. Wir schlängeln und klettern ca 3km den Canyon hinein. Klasse, die Farben und Formen wechseln ständig. Übernachtet wird direkt am Platz vor dem Canyon.

 

Am nächsten Morgen (wieder 0°C) fahren wir über Green River zum Canyonlands NP und finden kurz vor dem Parkeingang einen fantastischen Platz mit Aussicht. Und die Sonne scheint auch., aber nur heute ;-( Nachts und am nächsten Morgen regnet es in Strömen, wir verharren im Auto bis 15 Uhr. Als es dann aufhört fahren wir noch in den Park, zumindest bis zum Green River Overlook. Na, auch bei schlechtem Wetter kann das beeindruckend sein. Ist schon gigantisch wie die Flüsse hier die Landschaft durchwühlen.

Abends stehen wir wieder auf dem gleichen Platz und Nachts schüttet es wieder. So ergibt am nächsten Morgen die Ausfahrt bis zur Asphaltstraße mal wieder eine Schlammschlacht und Olli sammelt sich zwei Zenter Schlamm ein. Der nochmalige Abstecher in den Park bringt wegen Nebel nichts, so kehren wir um und fahren nach Moab. Zuerst ist Olli putzen angesagt, andere putzen ihre Spielzeuge. Dann fahren wir auf den Campingplatz in Moab – heiße Duschen mmmh.

 

Morgens dann wieder Super Wetter, das wechselt z.Zt. alle 2 Tage, seltsam. Wir fahren schon um 7 Uhr wegen der Parksituation in den Arche Park und machen dort tolle Wanderungen.  Zuerst 3,5 Std zum „Double O Arch“, dann ein kleiner Trail hinter den Campingplatz zum „Broken Arch“ und zuletzt abends ab Wolfranch zum „Delicate Arch“.
Am nächsten Tag besuchen wir noch mal den Park und dort die Windows Section. Da ist man vom Auto recht schnell an den schönen Punkten, gewandert sind wir ja gestern genug.

 

Dann geht’s südwärts zum „Needles Overlook“, einem Punkt von dem man ebenfalls in den Colorado Canon schauen kann.

 

Auf der Strecke nach Süden besuchen wir noch ein paar kleine Parks und ebenfalls tolle Landschaften. Es sind der Natural Bridge National Monument und das Valley of Gods und die Fahrt durch Monument Valley. Im Valley of Gods treffen wir zufällig die französische Familie (Julien und Saloua mit Kindern und Landy), die wir schon mal in Tok-Alaska getroffen haben. Klasse Zufall und lustiges Treffen.

Wir übernachten wieder mehrmals in der Pampa an herrlichen, ruhigen und einsamen Plätzen. Dann haben wir uns mit Tanja und Uwe verabredet, die wir aus Island letztes Jahr kennen. Auf einem Campground im Navajo  Indianerterritorium verbringen wir 2,5 Tage und 3 Nächte mit kleinen Wanderungen zu alten Indianersiedlungen und faulenzen. Hier sind wir bereits in Arizona.

 

 

 

 

 

 

Sensationelle Landschaften in Utah

Reisezeitraum:   7.10. – 14.10. 2018

Probleme:  keine

Strecke: ca. 550 km

Gesamtstrecke: ca 26000km


 

Bryce Canon und Kodakchrome State Park
7.10. – 9.10.

Um zum Bryce Canon zu kommen, müssen wir erst zurück nach Kanab fahren. Dies nutzen wir um unsere Vorräte zu ergänzen, zu tanken und eine Dumpstation anzufahren. Das Wetter ist schlecht, es regnet und ist kalt. Der Wetterbericht sagt bis Donnerstag nichts gutes. Egal, jetzt sind wir hier und machen das auch. Die Fahrt geht durch den wunderschönen Red Canyon. Wir drehen danach jedoch um und finden nur wenige km davor einen ruhigen Übernachtungsplatz auf BLM Land. Morgens, als wir aufbrechen hat es dann 2°C und Schneetreiben. Wir fahren mal eben in den Bryce NP rein, haben ja einen Jahrespass für die NPs, und sehen vom Sunset Point hinunter in den Canyon.

Das Wetter ist jedoch so schlecht, das wir das abbrechen. Den Nachmittag verbringen wir 3km vor dem NP im Nationalforest (NF) mit lesen.

Am nächsten Morgen, wie auch noch mal am Tag darauf, sind wir bald auf den Beinen und fahren frühzeitig in den Park, mal wieder wegen der Parksituation. Mit Recht, den im Nu sind die Parkplätze an den Aussichtspunkten belegt.

Das Wetter hält heute, auch wenn es kalt ist. Die Ausblicke auf die Erosionslandschaft sind sensationell. Wir machen einen kleinen 1,5 Std Trail quer durch die Landschaft und fahren mittags dann noch ans Ende des 18mi langen Parks. Da kommt dann sogar die Sonne raus und beleuchtet die Winterlandschaft.

Abends stehen wir wieder im NF vor dem Park. Diese Nacht wird es noch kälter, denn es klart auf. Morgens ist alles gefroren, dafür aber knallblauer Himmel.

 

Ungeplanter Weise fahren wir noch mal in den NP – schön wenn man Zeit hat – und genießen die Szenerie bei Sonnenschein.

Ach ja, getroffen haben wir Heribert und Sabine aus Würzburg, die Sohn M und ich bereits am Mt. Saint Helens getroffen hatten.

Nachmittags fahren wir dann 30km hinüber in den Kodakchrome State Park auf den Campingplatz, genießen die Superdusche und machen anschließend noch eine nette Wanderung durch die farbenfrohe Landschaft.

 

Hole in the Rock Road, HW12, Bullfrog Road und Capitol Reef NP
10.10. – 14.10.

In Escalante holen wir uns ein Permit für’s Wildcamping im Grand Escalante Staircase National Monument (GSENM), denn wir wollen die „Hole in the Rock Road“ fahren. Diese führt 100km in den Park hinein und es gibt immer wieder fantastisch Gesteinsformationen, Slot Canyons u.a. zu sehen. Zuerst fahren wir bis „Devils Garden“ auf guter Gravel and Dirt Road. Dort begeistern uns die wie hingezauberten Gesteinsfiguren, die sich uns im Abendlicht präsentieren.

 

Nachts schüttet es leider aus allen Rohren. Wir warten morgens noch bis 11 Uhr, es hört zwar auf, aber weiter fahren macht auf der Lehmpiste keinen Sinn. Selbst wenn wir durchkommen – na klar mit einem Defender – sind die Slot Canyons voll Wasser und andere Sehenswürdigkeiten auch nicht zugänglich. So fahren wir zurück nach Escalante, wo wir dann den Carwash nötig haben.

Danach geht es bei mittlerweile Sonnenschein auf dem HW12 Richtung Boulder. Es soll die schönste Straße in USA sein, – American Road. Zuerst nichts besonderes, doch dann, der Hammer, sensationell.

Abends stehen wir im NF mit Blick auf Escalante Country und ein Gewitterregen überschüttet uns. Wir backen ein Brot 😉

 

Nach dem Regenguß in der Nacht, fahren wir von Boulder aus den asphaltierten Burr Trail. Der Asphalt endet an der Grenze des Capitol Reef NP und geht dort dann in eine Piste über. Das Wetter hat sich gemacht, es ist trocken und so fahren wir die Burr Trail Switchbacks hinunter in das Waterpocket Tal und dort die Bullfrog Road hinauf nach Norden.

Die Landschaft ist sensationell – Hammer – wurde unser Freund „Neger“ sagen. Die Asphaltstraße führt zuerst durch den Red Rock Canyon, der mit seinen knallroten Farben uns schon sehr beeindruckt. Aber dann erst die Bullfrog Road nach Norden, mittags, die Sonne im Rücken. Die Farben sind der Wahnsinn.

 

Wir bleiben2 Nächte im NP auf dem kleinen Cedar Mesa Camping (5 Plätze, 1 Plumpsclo, umsonst)  und machen am fahrfreien Tag eine 3 Stunden Wanderung in einen anderen Red Canyon. Das Wetter ist angenehm, 18°C im Schatten, blauer Himmel und kräftige Sonne.

 

Morgens fahren wir den Rest der Bullfrog Road nach Norden. Zurück auf Asphalt besuchen wir den Visitor Center im Capitol Reef NP. Die Road zum Cathedral Valley im Norden des Parks soll aufgrund starker Regenfälle unpassierbar sein. Dies bestätigen uns am Nachmittag auch 2 Schweizer, die wir treffen. Sie sind mit ihrem Iveco nur mit Hilfe von Sandblechen die schmierige Piste bergab gekommen. Das brauchen wir also nicht.

Dafür machen wir 2 wunderschöne Wanderungen im NP. Wir besuchen auf einem 2,5 Std Trail den Cassidy Arch und nachmittags dann noch die Hickman Bridge. Wunderschöne Farben und wilde Landschaft begleitet uns den ganzen Tag.