Las Vegas und erste NP

Reisezeitraum:   24.9. – 5.10. 2018

Probleme:  keine

Strecke: ca. 600 km

Gesamtstrecke: ca 25000km


 

Las Vegas

24.09. – 27.09

In der Sierra vor Las Vegas auf 1200m sind Sohn M und ich 3 Nächte gestanden. Wir waren etwas zu früh dran für unser Hotel. Alles in allem gesehen haben wir aber ein gutes Timing, sind wir doch 25000km und 4,5 Monate unterwegs und sind für den Termin Las Vegas nur 3 Tage zu früh.

Am 24.9. geht es dann hinunter nach LV, wir haben einiges zu erledigen: Dumping. Bettwäsche waschen, tanken und Gastank füllen. Dank iOverlander finden wir alles, auch wenn wir kreuz und quer durch die Stadt fahren. Die Hitze ist wieder enorm.

Von unserem Hotel sind wir angenehm überrascht, kein Comfort, aber für 175 Euro 4 Nächte voll o.k. Mit Pool den wir dann am Nachmittag auch gleich nutzen.

Abends stürzen wir uns dann auf den Strip, 1,5km vom Hotel entfernt. Laufen Richtung Norden, schauen uns „Paris“, Venedig“ und die Vulkanshow vor dem Mirage an und gehen essen. Anschließend noch die Wasserspiele vor dem Bellagio, dann sind die Füße platt.

Am nächsten Tag fliegt Sohn M nach Hause. War eine tolle Zeit die 4,5 Monate zusammen auf Tour. Vielen Dank an Dich, für deine Geduld, deine Unterstützung und deine Coolness. Ich freue mich auf unser Wiedersehen und die Fahrt nach Mexico.

Ein Tag war ich allein, dann habe ich Frau S am Flughafen abgeholt. Sie saß 1 Stunde in der Emigration fest, weil Sie angegeben hat, dass sie mit mir im Wohnmobil fährt. Erst als man auch mich im Computer gefunden hatte (schau mal an!) war es o.k.

Tags darauf ging dann die Fahrt mit neuem Beifahrer los.

 

Valley of Fire

Seit langem sind wir in Kontakt mit Brigitte und Gottfried, die wir in Whitehorse – Yukon getroffen hatten. Nun soll ein Treffen klappen. Sie haben einen schönen Campingplatz im Valley of Fire gefunden, rund 100km westlich von Vegas.

Montag morgen, Frau S hat 10 Stunden geschlafen, nehmen wir noch ein „Continentalfrühstück“ ein (läbrige Toast und kalte Eier) und dann geht’s los. Da der Kühli komplett leer und abgetaut ist, geht es erstmal in den Walmart.

Wir fahren die 169 entlang des Mead Lake durch karge Landschaft, halten hin und wieder kurz an und biegen dann ab ins Valley of Fire. Die Sonne brennt, es hat 36°C und wir schwitzen ordentlich. Brigitte und Gottfried haben uns einen schönen Platz frei gehalten, der morgens noch lange Schatten hat.

Wir verbringen 3 Nächte dort mit faulenzen und zur Aklimation von Frau S. Nur am 2. Tag machen wir morgens eine Fahrt hinüber auf den Scenic Drive, was dann auch echt klasse ist. Die Landschaft presentiert sich in allen Farben, von gelb bis lila.

 

Zion National Park

Über St.George (noch mal Küli auffüllen und tanken) fahren wir Richtung Zion NP. Ein paar km vorher verbringen wir die Nacht auf BLM-Land nahe eines Baches  um früh morgens wegen der Parksituation in den Park zu fahren. Bereits einige km vor dem Park zeigen Leuchttafeln an das die Parkplätze voll sind. Wir probieren es trotzdem und finden auch locker Platz.

Mit dem Shuttlebus fahren wir einige Sightseeing Points an, wandern ein bischen und sind am frühen Mittag zurück am Auto.

Wesentlich besser als der Park, hat uns jedoch die Ostausfahrt aus dem Park am Abend gefallen. Die Felsformationen, Farben und Formen sind sensationell.

 

 

Grand Canyon North Rim

Wir machen einen kurzen Abstecher Richtung Coral Pink Dunes State Park, drehen dann aber um und fahren über Kanab die Schotterpiste 109 Richtung Tuweep, das am Nordrand des Grand Canyons liegt. Während der Mittagspause les ich noch mal das Infoblatt durch und sehe, das ohne Permit campen dort nicht erlaubt ist. Also 30 Miles zurück nach Kanab. Dort gibt es das Permit aber nicht!

Wir übernachten nahe Kanab und beschließen morgen früh an der Verlosung für das Permit für die Wave teilzunehmen. Leider haben wir kein Glück.

Da es heute Nacht ordentlich geregnet hat, lassen wir die 109 nach Tuweep aus, da diese zum Schluß dann sehr matschig wird. Wir fahren über Fredonia und Jacob Lake zur North Rim. Ab Jacob Lake sind wir über 2000m und fahren durch einen wunderschönen Wald in dem die Birken in hellen Herbstfarben leuchten. Das hätte ich so nicht erwartet. Der Wald reicht bis auf 2700m und bis an die Kante des Grand Canyon.

Abends stehen wir im National Forest mit Blick auf den Canyon ganz allen im Wald – klasse. Morgens hat es draußen dann nur 4°C, na wir sind auf 2700m. Im Auto ist es mit 12°C ohne Heizung immer noch angenehm zum schlafen.

Das Wetter ist heute besser, so fahren wir noch mal in den Park. Wir besuchen den Point Imperial, mit 2683m der höchste Aussichtspunkt über dem Canyon. Wir machen eine 2 Std – Wanderung und stehen dann nachmittags gemütlich am Cape Royal dem Ende der Straße in der Sonne. Die Mittagssonne macht dann auch tolle Farben im Canyon.

Yosemite, Alabama Hills und Death Valley

Reisezeitraum:   15.9. – 24.9. 2018

Probleme:  keine

Strecke: ca. 1500 km

Gesamtstrecke: ca 24500km

Yosemite und Alabama Hills

15.09. – 19.09

Von unserem genialen Übernachtungsplatz starten wir morgens und fahren von Osten in den Yosemite NP, der vor allem in der Kletterszene wegen seine 1000m hohen Granitwände bekannt ist. Aber der Park bietet mehr als nur Klettertouren.

Die Fahrt geht von 1200m über dem Meer erst hinauf auf den Tioga Pass mit über 3000m Höhe. Dort oben ist der offizielle Parkeingang. Gut das wir jetzt schon hier sind. Ab Ende September kann es passieren, dass die Straße wegen Schnee gesperrt ist. Vom Parkeingang schlängelt sich die Straße 50km durch sagen hafte Landschaft, links und rechts tlw. Wald (auf 3000m !!) und immer wieder rund geschliffene Granitberge. Wir machen eine kleine Wanderung auf den Lembert Dome und haben von oben eine tolle Aussicht.

 

Auf der Westseite verlassen wir den Park und übernachten im National Forest auf einem Waldplatz. Am nächsten Morgen, wir haben mal wieder schlechtes Timing, denn es ist Samstag, stehen wir um 5:45 Uhr auf und fahren 1 Stunde ins Yosemite Valley. Aus der Erfahrung vom Lake Luis in Kanada sind am Wochenende die Parkplätze sehr früh am Tag voll. Nichtso hier. Wir frühstücken und als wir um 9 Uhr unsere Wanderung beginnen ist der Parkplatz immer noch leer (mittags war dann aber Raschhour).

Wir wandern zum Mirror Lake unterhalb des Halfdome, der sich darin spiegeln soll, was aber mangels Wasser nicht so ist. Mittags machen wir lange Pause im Olli, und fahren nachmittags dann mit dem Shuttlebus in die andere Richtung des Tales um noch mal eine Wanderung, diesmal zum El Capitan zu machen.

Bevor wir abends das Tal verlassen, fahren wir hinauf zum Tunnel-View um die berühmte Sicht ins Valley in den Chip zu brennen. Wir übernachten wieder auf dem Waldplatz im Westen.

 

Tags darauf fahren wir wieder quer durch den NP hinüber in den Osten und stehen abends wieder in der Nähe des Mono Lake.

In Lee Vining am Mono Lake haben wir morgens im Visitorcenter Telefonkontakt mit zuhause, bevor die Fahrt dann weiter nach Süden geht.

Laut Reiseführer lohnt sich ein Abstecher von der 395 zu den Devils Postpile, erstarrte Lava in Form von Basaltsäulen. Der Abstecher entpuppt sich als 30km Umweg einfach hinauf in die Berge. Aber es hat sich gelohnt.

 

Dann geht die Strecke hinunter ins Owens Valley und wir verlieren ordentlich an Höhe. Unten auf 1200m ist es wesentlich wärmer, aber die Luftfeuchtigkeit liegt bei 20% und so sind die 30°C ganz angenehm zu ertragen.

In Bishop machen wir noch mal Großeinkauf, übernachten außerhalb um dann am nächsten Tag weiter südlich in die Alabama Hills zu fahren. Dort übernachten wir 2x auf dem gleichen genialen Platz und genießen die Ruhe, Wärme und die geniale Landschaft. Aber seht selbst.

 

Death Valley

20.09.- 21.09.

Von den Alabama Hills, wo wir wirklich schön gestanden sind und auch angenehm kühle Nächte hatten, fahren wir morgens runter nach Lone Pine. Ein verschlafenes kleines Nest, aber mit McDonalds (kurz mal Telefonieren) und einem prima Carwash für den Olli.

Dann geht es hinüber ins Death Valley. Dort wollen wir heute nur bis zum Camping „Wildrose“ fahren, der noch außerhalb auf 1200m liegt. Nach einer erhofften weiteren kühlen Nacht soll es dann ganz früh morgens hinunter in den Backofen gehen.

Aber wir haben uns mal wieder in den Entfernungen und der benötigten Zeit verschätzt. Um den Camping zu erreichen müssen wir erst über einen ersten Pass ca 1200m (bis dahin 70km) und von dort hinunter nach Panamint Springs ins Panamint Valley fahren. Als wir dies sahen haben wir es zuerst fürs Death Valley gehalten, aber von dort geht es wieder hinauf auf den Towne Pass 1511m (weitere 35km). Vom Pass geht es wieder hinunter auf ca 400m Meereshöhe und von dort dann wieder einsame 34km hinauf zum Camping in 1200m Höhe.
Und die Sonne brennt, es stehen teilweise 40° Außentemperatur an. Mit den Stopps an Aussichtspunkten vergeht weiter Zeit in der wir schwitzen und so kommen wir erst gegen 18 Uhr am Camping an, der zu dieser Zeit noch leer ist. Dies ändert sich am Abend dann.

 

Die Nacht ist herrlich kühl und so starten wir am nächsten Morgen bereits um 6 Uhr vor Sonnenaufgang. Ziel ist spätestens gegen 11 Uhr das Tal zu verlassen.

An unserer der Strecke liegen die Mesquite-Flats Sand Dunes, der Aussichtspunkt Zabriskie Point und Badwater. Badwater ist der tiefste Punkt im Valley mit -86m unter Null, dort hat sich eine große Salzfläche gebildet. Die Anfahrt hat sich für alle 3 Punkte gelohnt, die Strecke haben wir wieder unterschätzt. Bis Badwater allein sind es vom Camping 110km und von dort über die Badwater Road zum Südausgang des Tales noch mal 90km. Das wird dann wieder zum Backofen. In Soshone auf der Ostseite machen wir unter dem ersten Baum, den wir finden eine kleine Mittagspause. Dann fahren wir noch mal 30km bis Pahrump, wo wir uns zum runterkühlen 2 Stunden im McDonalds aufhalten (Cola 1 Dollar so viel man will).

 

Auch in Pahrump brennt die Sonne nun, es hat ebenfalls 40°C und wir benötigen einen kühlen Stellplatz für die Nacht. Der zuerst anvisierte RV-Park im Ort wird verworfen und wir fahren hinauf in die Sierra Richtung Las Vegas wo wir auf 1200m einen ordentlichen Platz finden. Nachts kühlt es dann auch gut ab.

Klasse Tag aber einfach zu heiß!!

 

 

 

 

 

Weiter nach Kalifornien

Reisezeitraum:   4.9. – 14.9. 2018

Probleme:  keine

Strecke: ca. 1100 km

Gesamtstrecke: ca 23000km


 

Von der Küste führt uns die Reise wieder ins Landesinnere. Nacheinander besuchen wir innerhalb einer Woche 3 Nationalparks.

Im Crater Lake NP gehen wir eine kleine Wanderung entlang der Kraterkante. Der Kratersee entstand durch Zusammenbruch eines mit Gletscher bedeckten Vulkans. Der See hat weder Zu- noch Abflüsse und wird nur durch den Regen und Schnee gespeist. Deshalb ist das Wasser ziemlich sedimentfrei und man kann tief hinunter blicken in den absolut klaren 600m tiefen See. Normalerweise, doch heute hängt wieder mal Rauch in der Luft.
Mittags treffen wir dann Thomas und Andrea aus Waldshut. Wir fahren gemeinsam aus dem Park auf einen netten Platz im National Forest, wo wildcamping erlaubt ist und verbringen einen netten Abend zusammen.

 

Weiter geht’s es durch den Lava Beds National Monument, wo wir ein paar Lavatubes besuchen (erkaltete Lavaströme die Hohlräume gebildet haben), hinunter zum Lassen Volcanic NP. Hier fahren wir erst von Nordosten ein und besteigen dort den Cinder Cone, einen Aschevulkan. Von dort haben wir mittags eine tolle Sicht auf die Painted Dunes. Übernachtet wird wieder im NF außerhalb des Parks auf einem FREE Campground. Morgens ist es kalt, 7°C zeigt das Außenthermometer an, na wir sind auch auf 1700m.

Auf der Suche nach einem netten Platz, wo wir, möglichst am See in der Sonne einen Ruhetag einlegen können, führt uns die iOverlander App hinauf in die Sierra Nevada. Von der Abzweigung an der Asphaltstraße geht es 18km, tlw. auf übelster ausgewaschener Piste hinauf auf über 2000m an den Taylor Lake. Wunderbar einsam stehen wir hier 2 Nächte. Hätten wir allerdings vorher gewusst was das für eine üble Piste ist, wären wir woanders hin gefahren.

 

Frisch ausgeruht fahren wir weiter gen Süden. Nach einem Einkauf in Carson City steht Virgina City auf dem Programm. Wer kennt es nicht, aus der Bonanza Serie aus den 70er mit Ben, Hoss und Little Jo und der Ponderosa Ranch. Heute ist es ein Touristendorf, aber trotzdem sehenswert.

 

Seit 2 Tagen hat sich nun auch die Landschaft total verändert. Wir sind auf der Ostseite der Sierra Nevada, wo Trockenheit und wüstenähnliche Landschaft vorherrscht. Auf der Strecke liegt der Mono Lake, in dessen Nachbarschaft wir eine ruhige Nacht verbringen bevor wir am nächsten Morgen den Tuffsteingebilden am Südufer einen Besuche abstatten. Diese haben sich durch unterirdische Quellen und Salzablagerungen gebildet. Der See hat keinen Abfluss und so ist der Salzgehalt doppelt so hoch als im Meer.

 

Besuch in Seattle und NP in Washington

Reisezeitraum:   23.8 – 3.9. 2018

Probleme: Druckregelventil an Einspritzpumpe defekt

Strecke: ca. 1300 km

Gesamtstrecke: ca 21000km


 

Besuch in Seattle

23.08. – 28.08

Bevor wir die Grenze überqueren gehen wir in Abbotsford noch in Hallenbad. Eine Runde schwimmen und duschen, wir wollen doch einen ordentlichen Eindruck machen. Aber es hilft nichts. Wir haben extra Abbotsford als Grenzübergang ausgesucht, wird er doch von vielen Overlandern empfohlen weil er nicht so groß ist. Wir müssen auch nicht lange warten bis wir vorfahren dürfen und die Überraschung beginnt.

Der Officer interessiert sich nicht für Waffen, Alkohol, Fleisch oder Früchte – NEIN – seine einzige Sorge ist das Auto. Wie kommt ein deutsches Auto nach Amerika, was ist „WN LR 130“, wie können wir nachweißen das es unseres ist, woher soll er wissen, dass wir es in USA nicht verkaufen, haben wir Zollpapiere. Lauter Kram, als wenn wir die ersten Europäer mit eigenem Auto an dieser Grenze wären. Letzt endlich schreibt er nur die Fahrgestellnummer ab, ob er die weiter verwendet erschließt sich uns nicht. Fahrzeugpapiere will er keine sehen und plötzlich dürfen wir weiter fahren. So ein Simpel!

Weil wir am Montag im Norden Seattles einen Werkstatttermin mit Olli bei einem Landroverspezialisten haben und dies auf der Strecke liegt fahren wir dort schon heute mal vorbei. Dies stellt sich als gute Idee heraus, ist die Werkstatt doch umgezogen. Wir finden „Larmona Garage“ und Gord’n und besprechen was am Montag alles zu tun ist. Dann machen wir uns auf, Bekannte in Auburn südlich Seattle zu besuchen.

Wir werden herzlich aufgenommen, verbringen 5 Tage / Nächte dort, besuchen Parks in Seattle, werden herrlich bekocht und genießen das nichts tun. Vielen vielen Dank an Cindy, Steve und die Kinder Rachel, Even und Enkelkinder John und Isaak. Solltet ihr wieder nach Deutschland kommen müsst ihr uns besuchen.

Am Montag fahren wir dann nach Nordseattle zu Gord’n und er macht wirklich einen hervorragenden Job. Jetzt ist Olli wieder fit für die nächsten Monate. Danke Gord’n und Dank auch an Ecki aus Backnang, der uns den Tipp gab.

 

NP Mt. Rainier und Mt Saint Helens

29.8. – 3.9.18

Unser nächstes Ziel ist der NP Mt. Rainier. Der Berg ist einsame Spitze, überragt der noch aktive vergletscherte Vulkan seine Umgebung doch um 2500m. Mit insgesamt knapp 4400m ist er außer dem Denali in Alaska der höchste Berg in Nordamerika (ich hoffe das stimmt).

Das Wetter hält 2 Tage und wir verbringen diese dort mit wandern. Am 3.Tag zieht der Himmel zu und wir fahren bei Nebel auf die Südseite zum „Grove of the Patriarchs“, immerhin knapp 100km, um dort uralte riesige Bäume (Red Canada Cedar o.s.ä) zu besichtigen. Dann geht es weiter zum Mt. Saint Hellens.

 

Die Fahrt hinauf zum Johnson Observatorium am Mt. Saint Hellens fahren wir durch dichten Nebel. Oben ist es noch kalt, erst langsam kommt die Sonne durch und wir sitzen und warten lange auf freie Sicht auf den Vulkan. Am frühen Nachmittag ist es dann soweit, die Wolken geben die Sicht frei. Mittlerweile sind auch Heribert und Sabine aus Würzburg eingetroffen, die wir hier das erste Mal treffen.

Wir fahren auf die Südseite des Mt. Saint Hellens, was bedeutet wir müssen erst ganz nach Westen, auf den Highway nach Süden und dann wieder nach Osten in den Park – satte 160km.

Dort besuchen wir kurz die Lava-Tubes, eine 2km lange Lavahöhle. Wir sind aber nur eine halbe Stunde dort, ist doch draußen das Wetter sensationell, was sollen wir da in der Höhle? Dann geht es hinauf zur Windy Ridge, einem Aussichtspunkt auf den Spirit Lake und den Vulkan. Hat sich wirklich gelohnt, wir gehen auch 2 Std spazieren dort oben.

Am Spätnachmittag fahren wir südwärts zum Columbia-River, Ziel ist jetzt die Küste von Oregon. Die Straße windet sich durch unendliche Wälder, durch die von oben kaum Sonne dringt. Bei Carson erreichen wir den beeindruckenden Fluss und finden nach einigem Suchen auch bei Bonneville einen Platz für die Nacht.

 

Das SCV-Valve und ein Sack Nüsse

Es hat sich schon in den Wäldern des Mt. Helens angedeutet. Beim Gasgeben tat Olli als wenn man einen Sack Walnüsse schüttelt, es knatterte fürchterlich, aber nicht immer. Wir schoben es zuerst auf den Sprit, tankten bei Shell und am nächsten Tag war es besser. Vermeintlich. Als dann beim Hochschalten für Sekunden der Schub wegblieb war der Übeltäter lokalisiert. Dies hatten wir auf der Fahrt nach Marokko 1x und auf der Fahrt nach Island auch 1x. Damals hab ich gründlich im Internet recherchiert und dank dem Landrover-Forum die Lösung gefunden. Zum Schluss war dann noch die stark schwankende Leerlaufdrehzahl, bis zum ausgehen 1x.

Auf dem Parkplatz heute morgen haben wir dann das Druckregelventil an der Einspritzpumpe gewechselt und ich hab mir dabei fast die Finger gebrochen, man kommt kaum ran an die 2 Imbusschrauben. Dann mit dem OBD-Gerät das neue Ventil noch an die Motorelektronik angepasst und schon schnurrt der Olli wieder wie ein Kätzchen. (Das SCV-Valve hatten wir als Ersatzteil dabei ;-))

 

Die Küste von Oregon

Die Oregonküste mit ihren Meilenlangen Stränden und dem rauschenden Pazifik erreichen wir bei Tillamook. Wir fahren 2 Tage langsam die Küste entlang, reparieren Olli am Laborday in Lincoln City auf einem Parkplatz und beobachten am gleichen Tag zum Ausgleich und Entspannung Wale. Zwei Nächte verbringen wir auf einem Camping nahe Strand (und Hwy ;-(  ) südlich von Walpart.

Die US-Amerikaner

Zugegeben, viele von uns Deutschen haben ja gegenüber den US-Amerikanern ein paar Vorurteile. Was wird alles erzählt: zu fett, immer bewaffnet, uninteressiert gegenüber dem Rest der Welt, schlechte Autos, gefährliche Gegend u.s.w.

Aber was haben wir bisher hier erfahren:

Die Menschen: Immer außerordentlich freundlich und höflich und außerordentlich korrekt. Wir werden oft angesprochen, wegen Olli, und immer ist man interessiert wo wir herkommen und was wir vorhaben. Fast alle haben irgendwelche Beziehungen zu Deutschland.

Man entschuldigt sich, wenn man jemandem im Weg steht, aber der Hammer war letztens im Supermarkt. Es ist eine Kasse offen und es hat sich eine kleine Schlange gebildet, ich bin der zweite und bin fast an der Reihe als eine weitere Kasse öffnet. Wie wäre das in Deutschland, z.B. beim Aldi? Na, ihr wisst schon, Sturm auf die Kasse. Wie ist es hier: Man erklärt mir, dass ich an der Reihe bin und an die andere Kasse gehen soll. So geht das! Selbstverständlich kein Stress an der Kasse, die Kassiererin packt einem die Sachen in Tüten, läuft aus der Kasse raus und packt alles in den Einkaufswagen. So geht das!

Straßenverkehr: Das in Deutschland auf den Straßen Krieg herrscht hatte ich ja schon gewusst, aber ich hatte keine Vorstellungen wie entspannt es hier ist. Autofahrer nehmen absolut Rücksicht auf einander. Es wird miteinander, nicht gegeneinander gefahren.

Einige Beispiele: In manchen Staaten darf man trotz roter Ampel rechts abbiegen. Da wir nicht wissen in welchen, halten wir prinzipiell immer mit gesetztem Blinker. Da wird hinten aber nicht gehupt, überhaupt hupt hier niemand. Nein, man wartet einfach bis wir fahren.

Oft gibt es Kreuzungen wo an jeder Seite ein Stop-Schild steht, also 4 Stopschilder. Fahren darf wer zuerst dort war, dann der nächste u.s.w. Was würde das in Deutschland geben?! Hier funktioniert das, völlig stressfrei.

Auf Landstraßen, wo wir nicht die schnellsten sind, wird mindestens 100m Abstand gehalten und erst überholt wenn es auch erlaubt ist. Auf 8000km wurden wir nur wenige Male bei durchgezogener Linie überholt.

Einkaufen: Was muss man alles hören oder lesen… Nein, auch einkaufen ist unproblematisch, im Walmart gibt es Gemüse und Obst, Käse und Wurst. Sicher, einige Sachen vermissen wir, vor allem anständiges Brot. Aber manchmal findet man eines das man so halbwegs durchgehen lassen kann. Auch Wurstaufschnitt in unserem Sinn gibt es fast nicht. Dafür ist Käse und Streichkäse kein Problem. Allerdings hat der Käse ein anderes Aroma, also fast keines ;-). Fleisch ist meist sehr billig und von hervorragender Qualität. Bier ist sau teuer aber man kann es trinken. Gemüse ist ebenfalls sauteuer, kommt eben aus dem Süden und das ist hier weiter als Deutschland – Spanien.

Campingsituation: Heißt es doch dass die USA das Camperland schlechthin sei. Kann schon sein, im Sinne der Amerikaner, die immer auf einen RV-Camping gehen. Müssen sie ja auch mit ihren Dickschiffen. Ein kleines Wohnmobil ist 10m lang, ein großes mindestens 15m, dahinter zieht man dann noch einen Jeep und vielleicht ganz hinten noch ein Boot.

Aber für uns Wildcamper ist es manchmal ganz schön schwer einen Stellplatz zu finden. Zwar darf man in den National Forrest überall frei stehen, aber es gibt nicht überall einen National Forest. Dann wird es schwierig, oft fahren wir 50-70 Meilen, links und rechts gehen immer kleine Straßen ab, aber alles ist privat. Überall wohnt jemand. Die Landschaft ist total zersiedelt. Kleine Campingplätze bieten immer nur ein Plumpsklo und keine Dusche und kosten mindestens 12$, manchmal 18$. Wir hoffen weiter im Norden und später im Süden wird es besser.

So weit mal, wird bei Gelegenheit aktualisiert.

Glacier NP

Reisezeitraum:  16.Juni – 21.Juni 2018

Probleme: Scheibenwischerendschalter gibt den Geist auf

Strecke: ca. 800 km

Nach Norden zum Glacier NP

Vom Yellowstone aus fahren wir nach Nordwesten einen kleinen Umweg und treffen dort auf einem RV-Park Ali und Malte von Dulliexploring. Beide sind seit 1,5 Jahren von Südamerika kommend unterwegs und es gibt viel zu erzählen. Es wird ein gemütlicher Abend zu viert bei uns im Olli.

Am nächsten Tag besuchen wir den Bison State Park, den man befahren kann. Es ist eine kleine 20km Runde auf der wir Bison, Pronghorn Antilope, Whitetail Deer und eine Grizzlymutter mit Jungem sehen. Danach geht es weiter gen Norden.

 

Pause am Hungry Horse Lake

Die letzten Tage waren dann doch viel mit Fahrerei gefüllt, so dass wir uns nun eine Pause  gönnen bevor wir den Glacier NP besuchen. Auch ist das Wetter noch sehr trübe und das wäre schade für den Park. Wir stehen 3 Nächte am Hungry Horse Lake, 1 Nacht auf einem kleinen Camping, 2 Nächte viel besser auf einem Wiesenplatz am See (kostenlos). Es besucht uns jeden Tag ein „Reh“, heißt hier ja Mule Deer.
Als Mark und Randy vom Angelausflug kommen frag ich sie ob sie was gefangen haben. Und plötzlich war ich Besitzer von 2 fangfrischen Forellen. Die einzigen beiden, die Mark und Randy vom See mitgebracht haben. Haben Sie mir einfach geschenkt, und vorher sogar ausgenommen. Super nett fand ich das, etwas peinlich war´s aber doch. Naja, sie haben gesagt, dass beide keinen Fisch essen.

 

Glacier NP

Dann verbringen wir 2 Tage im Glacier NP. Wir fahren morgens rein, wandern ein bisschen und fahren nachmittags wieder raus an unseren Topstellplatz am Fluss.

Die Wanderungen, bei bestem Wetter, entlang dem Fluss und hinauf an den Avalanche See sind wunderschön. Leider sind wir nicht alleine.

Auf dem Weg zum See steht uns dann auch noch ein Schwarzbär im Weg. Na mit der Zeit trottet er sich dann aber.

 

Yellowstone

Reisezeitraum:  13.Juni – 15.Juni 2018

Probleme: Die Batterie für die Kabine schwächelt
(20.6. gelöst, siehe unten)

Strecke: ca. 450 km

Reiseroute: Innerhalb Yellowstone

Yellowstone

 Wir erreichen Codi, das von Buffalo Bill (William Cody) mitbegründet wurde, morgens und besuchen dort das Buffalo Bill Museum. Dieses zeigt sehr anschaulich die Lebensweise der Prärieindianer und ihren Untergang durch die Abschlachtung der Bisons.
Nachdem wir Olli auch etwas Pflege angedeihen haben lassen, geht es zum Yellowstone Park.

Von Cody, das als östliches Tor des Parks gilt, sind es ja nur 85km bis zum Osteingang. Von dort, bis zum ersten Infocenter sind dann eben noch mal 43 km durch tolle Landschaften und über den Sylvan Pass 2600m hoch.
Wir fahren dann noch am Yellowstone Lake entlang und wollen Bekannte treffen, wissen aber nicht wo diese sind. Und schon ist der Tag fast vorbei.

 

Wir übernachten außerhalb des Südeingangs und fahren am nächsten Tag wieder in den Park (im Park wild campen ist verboten).

Am Upper Geyser Basin laufen wir in 4 Stunden den Rundkurs, beobachten den Ausbruch vom Olf Faithfull und dem Grand Geyser. Dieser hat uns wesentlich besser gefallen, da er fast 5 Minuten lang Wasser gepustet hat.
Waren in Island letztes Jahr die Thermalfelder größer, so gibt es hier im Yellowstone wesentlich mehr „farbige Löcher“. Anhand der Farben kann man die Temperatur bestimmen. Blau ist sehr heiß da dann keine Kleinstlebewesen darin leben, je mehr es von gelb nach braun wechselt, desto mehr der Microorganismen leben dort und desto kälter ist das Wasser.
Am schönsten ist die Grand Prismatic Spring, das größte farbige Loch. Von einer Aussichtsplattform lässt es sich gut überblicken.
Gegen Abend fahren wir noch entlang des Firehole Lake Drive wo es ebenfalls bunte Quellen gibt.
Die Nacht und den nächsten Tag verbringen wir außerhalb des Südeingangs auf einem kostenlosen Camping am See.

 

Nach dem Tag Pause fahren wir noch mal in den Park auf die Nordseite zu den Mammoth Hot Springs. Leider macht das Wetter nicht so mit, zumindest ist trocken.
Die Mammoth Hot Springs sind riesige Sinterterrassen in allen Farben. Das heiße kalkhaltige Wasser lagert beim abkühlen den Kalk ab und hat damit die (mal wieder) größten derartigen Kalkterrassen weltweit gebildet.

Fazit Yellowstone: Wir haben sicher nicht alles gesehen, aber die bunten Quellen im Upper Geyser Basin waren schon toll, es lies auch die vielen Leute verschmerzen. Auch der Grand Geysir mit dem 5 Minuten langen Ausbruch war super. Da wir letztes Jahr in Island waren hat uns alles nicht ganz so beeindruckt wie erwartet. Island ist schon noch mal eine andere Hausnummer. Auch was im Yellowstone als besonderer Wasserfall ausgeschildert ist, wäre in Island nicht mal auf der Karte verzeichnet. Aber gelohnt hat es sich trotzdem, man muß es mal gesehen haben.

 

Schwächelnde Batterie:
Beim nachmessen hat sich rausgestellt, das die 30A Sicherung zwischen Batterie und Batteriewächter mehr Wärme als erlaubt produziert. Das Gehäuse war schon angeschmort. Dadurch ergab sich ein Spannungsverlust von > 1V was sich dann doch mehr auswirkt als gedacht. Zuerst hab ich die Sicherung durch ein Kabek ersetzt, später dann ein neues Sicherungsgehäuse eingebaut.

Black Hills

Reisezeitraum:  8.Juni – 12.Juni 2018

Probleme: Schalter für Rückwärtsgang gibt auf, deswegen kein Rückfahrlicht und keine Funktion der Rückfahrkamera

Strecke: ca. 900 km

Reiseroute: Badlands NP – Black Hills – Cody

Reisebericht

Black Hills und Custer State Park
Nach zwei faulen Tagen in den Badlands fahren wir morgens erst nach Wall, einer kleinen Stadt, die aber den größten und kuriosesten Drugstore der USA hat. Es reihen sich Läden, Bars und Ausstellungen aneinander, es ist wie ein großer Shoppingcenter im Wild West Look.

Da die Ellsworth Air Force Base auf der Strecke liegt schauen wir uns auch noch etwas Kriegsspielzeug an. Ein wahrscheinlich alter Veteran macht hier den Fremdenführer, er spricht uns an und erklärt uns ganz stolz wie stark die Detonation der von den Raketen getragenen Atombomben ist, 600 x Nagasaki. Ich sag ihm das wir die Dinger nicht so toll finden, uups.

Dann fahren wir in die Black Hills, einst geheiligtes Land der Sioux und Cheyenne-Indianer. Hier kommen wir uns vor wie im Schwarzwald. Klasse Landschaft! Wir verbringen 2 Tage in den Black Hills und im angrenzenden Custer State Park mit Rundfahrten und baden. Der Badesee liegt auf 1500m Höhe und ist jetzt Anfang Juni schon warm, in den Alpen wäre da an baden nicht zu denken. Im Custer Park fahren wir dann noch den Needles Highway, der uns mit seinen Felsformationen sehr gut gefällt.

Überall werden wir wegen Olli angesprochen, die US-Amerikaner hier sind immer ganz begeistert von ihm. Ein älterer Herr, den wir mal rein bitten, will gar nicht mehr raus. Das wäre genau seines, erklärt er uns, aber seine Frau wollte unbedingt so einen großen Trailer.

Die Denkmäler Mt. Rushmore für die 4 Präsidenten und das angefangene Reiterstandbild für Grazy Horse sehen wir uns nur im vorbeifahren an, bevor es dann nach Deadwood geht. Deadwood hat auch eine historische Straße. Hinter jeder Fassade und in jedem Hotel und Saloon befindet sich aber auch ein kleines Spielcasino. Im Orginal Saloon No.10, in dem Wild Bill Hickock 187x erschossen wurde (Wer bitte ist Wild Bill Hickock? Aber das klärt sich später), trinken wir Kaffee und telefonieren mit zuhause.

Weiter gen Westen besuchen wir noch den Devils Tower, einen abgeplatteten Klotz aus Säulenbasalt. Entstanden sein soll er aus einem erkalteten Vulkankern. Auf einer kleinen Wanderung können wir ihn umrunden.

 

 

Wyoming

Auch wenn so mancher Wyoming langweilig finden mag. Uns hat die Fahrt vom Devils Tower durch die weite Prärielandschaft bis zu den Big Horn

Mountains begeistert. Hügel und Grasland bis zum Horizont.
In Buffalo duschen wir im eintrittsfreien öffentlichen Freibad. Leider ist das Badewasser in dem riesigen Becken noch zu kalt.

In großzügig angelegten Kurven führt dann die Straße auf den folgenden 100km über die Big Horn Mountains, die tlw. fast 4000m hoch sind. Auf 100km kein einziger Ort, nur Wälder bis weit über die 3000m, darüber thronen die Schneegipfel. Die Straße führt bis knapp unter diese 3000m Marke, dann schwingt sie sich wieder gemächlich hinab ins Bighorn Basin. Die Landschaft hier ganz anders wie auf der östlichen Seite, karg trocken aber nicht weniger weitläufig. Es sind ca.150km bis zu den Rocky Mountains, die wir am Horizont schon sehen. Auf halber Strecke nächtigen wir mit sagenhaftem Ausblick.

Go West

Reisezeitraum:  2.Juni – 7.Juni 2018

Probleme: kein

Strecke: ca. 1700 km

Reiseroute: Sault St. Marie – Sioux Falls – Badlands NP

Reisebericht

Grenzübertritt

Nach noch knapp 300km auf kanadischer Seite erreichen wir die Grenze inSt.  Sault Marie. Wir umrunden das Grenzgebäude gemäß der angezeigten Fahrtrichtung und sind dann deswegen doch etwas irritiert ob wir richtig sind.

Zuerst kommt der Kanadier, der nichts von uns will aber äußerst freundlich ist. Auf die Frage nach einem Stempel läuft er extra noch mit unseren Pässen ins Grenzgebäude.

Dann die US-Amerikaner, wir stehen am Schlagbaum, die Beamtin fragt einiges und bittet uns dann rechts zu parken und mit ins Gebäude zu kommen. Dort werden wir quasi verhört. Wir kommen uns wie Verbrecher vor. Details zum Beruf und Studium, wo, wie und was. Reiseroute – aaahh – so lange?! Haben Sie genügend Geld? Dann Fingerabdrücke und Foto machen, dann Auto inspizieren. Haben wir Fleisch, Gemüse, Frischwaren dabei? Oooh wir haben Firewood dabei – das darf man nicht, wird uns deswegen abgenommen.

Letzt endlich lassen sie uns doch rein, nachdem wir 6$ / Person gezahlt haben.

Die Frage nach einer längeren Genehmigung als 180 Tage wurde uns verneint, aber es wurde uns folgender Hinweis gegeben: Reisen wir nach Kanada aus, sollen wir das Grenzpapier in Kanada abgeben, Kanada meldet dann der USA, dass wir ausgereist sind. Bei der Wiedereinreise nach Alaska bekommen wir dann wieder 180 Tage genehmigt, und aus dem Rückweg dito.

Das dies so funktioniert, hab ich bei anderen Reisenden schon mal so gelesen. Entspricht aber nicht den US-Vorschriften, eine Ausreise in ein angrenzenden Land (Kanada oder Mexico) zählt danach nicht für die erneute Genehmigung von 180 Tagen Aufenthalt.

 

Die ersten US- Kilometer

Nach Süden ging es erstmal gerade aus, schnurstracks über viele Kilometer durch den Wald. Zwei Nächte verbringen wir in Mücken Gebieten, fürchterlich. Die Fahrt durch Michigan ist nicht sonderlich schön, irgendwie sieht alles abgegammelt aus. Insgesamt geht es ab der Grenze in 3 Tagen 1700km gen Westen bis in den Badlands NP.
Toll wird es erst als wir am dritten Tag den Mississippi überqueren. Die Landschaft zieht sich in Wellen dahin, Felder und Wiesen bis zum Horizont. Auch die Orte sind viel gepflegter und was uns besonders auffällt sind die Autobahnrastplätze, also die ohne Raststätte, die es nur alle ca. 70 km gibt. So gepflegt und sauber, so sieht bei uns nicht mal der Stadtgarten in Stuttgart aus.

Zum Tanken und zu anderem Service muß man den Highway verlassen, direkt daneben gibt es dann Tankstellen, Fastfood und anderes. Ab Süddakota wird dann der Sprit noch billiger, 65 Eurocent/Liter Diesel, da macht tanken Spaß. Deswegen machen wir das auch trotz 120 Liter Tank jeden Tag ;-(

 

 

Badlands Nationalpark

Heute ist es bis 42°C heiß und so machen wir keine Mittagspause sondern genießen die Klimaanlage. So erreichen wir den Park gegen 16 Uhr und kaufen am Kassenhäuschen gleich den Interagency-Pass (Jahrespass) für 80 $. Jetzt können wir 1 Jahr lang alle NP besuchen und müssen keinen Eintritt mehr zahlen.

Die Badlands, so genannt von den ersten Siedlern weil das Lanf unfruchtbar und schwer zugänglich war, sind durch Erosion entstanden. Hier sind Gesteinsschichten der letzten 60 Millionen Jahre freigelegt.

Kurz hinter dem Kassenhäuschen kommt der erste Aussichtspunkt und unsere Begeisterung steigt. So groß und weit haben wir uns das nicht vorgestellt. Durch den NP zieht sich eine Panoramastraße. Sie führt vom Eingang bis zum Campground !70km! entlang der Gesteinsformationen. Eine Strecke wie von Stgt nach Karlsruhe.
Auf halber Strecke zieht dann ein Gewitter auf und macht die Scenerie noch besser.
Als dann kurz vor dem Campingground noch mehrere Bisons auf der Straße stehen ist der Tag perfekt.

Wir fahren zum einfachen Campground (Wiese mit Plumpsclo) und verbringen bei angenehmen Temperaturen von max 28°C und Wind zwei Tage nur mit lesen und Hausarbeit (putzen und Brot backen). Ab und an bekommen wir Besuch von Präriehunden und einem Bisonbullen, der mitten durch die Campingwiese stapft.