Feuerland – Pinguine und Asado

Reisezeitraum: 23.11. – 1.12.24

Probleme: keine

Strecke: 930 km

In La Calafate lassen unsere andorianischen Freunde noch die Lichtmaschine reparieren, die Kohlen sind runter und der Mercedes Diesel läuft nur auf Batterie.

Wir fahren schon einmal vor, wir wollen uns mit Gian und Orsina auf dem Campingplatz kurz vor Rio Gallegos treffen. Auf der N5 (Asphalt 😉 ) rollen wir gemütlich gen Osten. Die Landschaft ist weit und nichts stört das Auge.
Wir treffen die zwei, die noch 2 andere Autos mitbringen und so sitzen wir zu acht bei G+O im Duro.

Tags darauf decken wir uns nur noch mit ein paar Kleinigkeiten in Rio Gallegos ein, da der Grenzübertritt nach Chile bald bevorsteht. Dann fahren wir hinaus an den äußersten Südostzipfel von Festland Argentinien, da Capo Virgenes. Dort gibt es auch eine große Kolonie Magellanpinguine.

Jose, Seline und Luca kommen mit der reparierten Lima auch. Die Pinguinkolonie darf man nicht stören, deshalb gehen wir nicht zu nah ran.

Am Capo Virgenes ist auch der Kilometer NULL der Ruta 40, die sich 5000 km durch ganz Argentinien, vom Süden bis hoch in den Norden zieht.
Die kompletten 100 km Piste zum Capo Virgenes müssen wir wieder zurück. Dann liegt vor der Grenze noch die Laguna Azul.

Der Grenzübertritt dauert etwas, in Argentinien an zwei Schalter, in Chile an drei Schalter: Micracion- Aduana – Declaracion. Man muß erklären ob und welche Lebensmittel man dabei hat. Eigentlich online, ich stell mich doof und sage ich hab kein Internet, so bekomm ich ein Papier. Ein Stückchen Käserinde haben wir noch, das gebe ich an und somit wird dann noch in unseren Kühlschrank geschaut. Welch Quatsch.

Gleich hinter der Grenze der erste Ort ist Villa Punta Delgado. Von der Hauptstraße zum Ort Schotterpiste, aber im Ort selbst alles asphaltiert, mit zweispurigem Radweg, Gehweg usw. Dabei geht es nur einmal im Kreis – völlig oversized.

Kurz danach geht es auf die Fähre, die uns über die Magellanstraße bringt. Hier hat Anfang des 16. Jahrhunderts Magellan lange nach einer Durchfahrt in den Pazifik gesucht um das Cap Horn zu vermeiden.
Wir fahren noch bis Cerro Sombrero, einer Arbeitersiedlung der staatlichen Ölgesellschaft. Dort soll es einen kostenlosen Camping geben und wir hoffen auf eine Dusche. Im Infocenter sagt uns der freundliche Herr, dass der Camping geschlossen hat wegen Umbau, aber gleich im Infocenter gibt es kostenlose Dusche und WLAN. Die Duscheräume sind beheizt und die Dusche entspricht deutschen Standard und ist super heiß!! Wir bleiben eine Nacht.

Der Kühlschrank ist leer und so versuchen wir in dem Ort was einzukaufen, was im Minimercato Patty auch gelingt.

Auf sehr guten Straßen, unterwegs immer wieder ganze Horden von Guanacos, geht es dann Zum Parque Pingüino Rey – Königspinguine. Der einzigen Kolonie Königspinguine außerhalb der Antarktis. Eigentlich muß man die Tickets im Internet vorbestellen, da das nicht funktioniert, probieren wir es einfach und haben Glück.

Wir wollen auf der chilenischen Seite Feuerland weiter in den Süden bis in den Karukinka Park, der nur von wenig Touristen besucht wird. Die chilenischen Pisten sind super und so gleiten wir über Camaron vorbei an einem alten Goldschürfbagger vom Beginn des 20.Jahrhunderts, verschiedenen Estancias und jeder Menge Guanacos bis nach Pampa Guanaco. Hier wird gerade an der Touristischen Infrastruktur gebaut und einige kleine Gästehäuser errichtet.

Mittlerweile gibt es auch wieder Wälder, die sehr vom Wind zerzaust aussehen. Jede Menge Totholz liegt herum. Ein Abstecher ins Valle Castores (Bibertal) muß sein. Es ist eine Landschaft wie im Bilderbuch, Guanacos und jede Menge Vögel, alles grün und der Biber baut seine Burgen.

Am Lago Blanco suchen wir uns unter Bäumen einen vom Wind geschützten Platz. In einer alten Fischerhütte treffen wir vier Argentinier, Adrian, Sandra, Freddy und Marbel, die gerade ein viertel Schaf über dem Feuer grillen. Welch Erlebnis für uns, Freddy macht den Grillmeister, alles voller Rauch, ihm tränen den ganzen Mittag die Augen, immer wieder Holz nachlegen, Keule drehen und übergießen. Wir werden eingeladen und die drei Füchse die umeinander schleichen bekommen auch ihren Teil. Die kommen bis auf zwei Meter heran. Am nächsten Mittag gibt es dann vom Rest noch „Giso“, quasi Gulasch mit Reis – mmh lecker. Wir bekommen die Adresse und sollen unbedingt in Rio Grande vorbei kommen.

Vom Lago Blanco geht es nochmals 65 km weiter in den Süden des Parque Karukinka. Wir fahren bis an den Lago Deseado und haben Sicht auf die Darwin Kordilliere, der einzige Andengebirgszug der von West nach Ost verläuft. Abends machen wir Feuer mit zwei schweizer Kurzzeitreisenden ;-).
Der dreistündige Rundweg um den Lago Despreciado wird uns vergällt, der Ranger will 30 Euro/Person, für um den See laufen! Dann nur 30 Euro / 2 Personen, na so was! – Nee danke! Dann schauen wir uns eben die Biberstaudämme an.