Ostern bei Freunden, Corona und die erschwerte Heimreise

Reisezeitraum:   6.04. – 22.4.2020

Probleme:  Mehrfache Kündigung der Rückflugtickets

Strecke: ca. 3000 km

Nun geht es 3 Tage lang die Interstate 40 Richtung Osten. Über Oklahoma City und Memhpis sind es 1400km bis Henderson. Wir übernachten zweimal, einmal vor einem geschlossenen State Park und das andere mal an einer Bootsrampe am Arkansas River. Dort will uns ein netter Angler abends sogar einen ca. 10kg schweren Wels schenken. Leider ist dafür unser Kühlschrank zu klein.

In Jackson kaufen wir noch etwas ein, dann fahren wir zu Conny. Wir werden herzlichst aufgenommen und verbringen fünf schöne Tage über Ostern. Die Enkel kommen zum eiersuchen und auch wir machen uns nützlich so gut es geht. Es tut gut, mal etwas lokal geerdet zu sein und nicht jeden Tag nach einem Übernachtungsplatz zu suchen. Auch bekommen wir einen guten Einblick in die amerikanische Lebensweise, die beiden haben es auch nicht leicht.

Von Ostersamstag auf Ostersonntag zieht ein Sturmtief durch, das anderswo verheerende Zerstörungen anrichtet. Wir haben Glück, es donnert nur 12 Stunden lang und gießt wie aus Eimern.

Am Dienstag nach Ostern heißt es Abschied nehmen. Euch beiden, Conny und Buddy vielen Dank für eure Gastfreundschaft.
Wir treffen uns wieder mit Ines und Roland und wollen nun zusammen nach Baltimore fahren. Abends trifft die Nachricht von Iclandair ein – Flug gecancelt! Schitt!

Was nun, mit Lufthansa ab New York, was von Baltimore umständlich ist, oder mit British Airways Washington – London – Berlin mit 1 Tag Aufenthalt in London. Über das Reisebüro in Tübingen buchen wir die zweite Lösung, in der Hoffnung in London im Transitbereich bleiben zu können. Bei Einreise könnte uns Quarantäne treffen. Es ist die gleiche Verbindung, die auch unsere 2 Mitreisenden haben.

Wir wollen über die Great Smoky Mountains und dann den Blue Ridge Parkway fahren, dies ist eine 700km lange Straße durch die Wälder der Appalachen. Die Great Smoky Mountains sind leider schon wieder gesperrt! So umfahren wir diese.

Drei Tage lang geht es den wunderschöne Blue Ridge Parkway entlang. Nur Wälder, Wiesen und Eichhörnchen und Truthähne. Die Landschaft erinnert an den Schwarzwald und oft auch an die Schwäbische Alb. Abends finden wir immer noch ganz ordentliche Übernachtungsplätze, meist im Wald. Besonders Ines zeigt sich da sehr pfiffig.

Am Sonntag 19.4. erreichen wir dann Baltimore und bleiben vor dem Motel stehen, in dem I+R übernachten. Wir ziehen das eigene Bett vor. Mittags richten wir Olli für die Verschiffung her und kochen unser letztes Essen.

Die Nacht ist laut und so sind wir nicht ausgeschlafen. Gegen 11 Uhr fahren wir zum Hafen. H.Müller von Seabridge bringt unseren Olli unbeschadet durch den Zoll und fährt uns alle dann nach Washington zum Flughafen.

Dieser ist gespenstisch leer, auch der Flieger mit 300 Plätzen ist nur mit 17 Passagieren besetzt, so können wir bei dem Nachtflug sogar quer liegen und etwas schlafen. In London dann 22 Stunden Aufenthalt, den Flug nach Berlin verschlafen wir und bekommen nur Start und Landung mit. Wir sind schon total platt.

Mit dem Leihwagen bringen wir noch I+R nach Potsdam, dann geht es 600km nach Hause. Nach 55 Stunden Reisezeit kommen wir am Dienstag 22.4. abends gesund zu Hause an.

Tucson Mountain Park, Sabino Canyon und bis Meteor Crater

Reisezeitraum:   22.3.  – 5.04.2020

Probleme:  Corona

Strecke: ca. 1930 km

Von Tombstone geht es in einem Ritt an Tucson vorbei in den westlich von Tucson gelegenen Tucson Mountain Park auf einen CP, wo wir uns mit Ines und Roland wieder treffen. Deren Allrad-Spinter ist defekt, irgendwas klappert an der Vorderachse und am Dienstag haben die beiden einen Werkstatttermin in Tucson (es war nur eine Schraube lose).

Wir bleiben 3 Nächte auf dem CP und machen von hier aus Ausflüge. Ein Tag laufen wir den Lorrane Lee Gedächtnisstrail. Es geht durch ein wunderschönes Tal, zwischen den Kakteen blühen überall die unterschiedlichsten Blumen – die Wüste blüht – fantastisch. Abends sitzen wir zu viert lange draußen und plaudern.

Am zweiten Tag fahren wir hinüber in den Saguaro NP und machen verschiedene kleine Wanderungen.

Wir verlassen den CP und fahren 30km durch Tucson hindurch auf die Ostseite, wo wir auf BLM Land mit tollem abendlichen Blick hinunter nach Tucson campen. Am nächsten Tag machen wir wieder eine Wanderung, 5 Std geht es erst auf der Asphaltstraße in den Sabino Canyon hinein und dann auf halber Höhe wieder hinaus. Auf dem Hinweg müssen wir, man sollte es in der Wüste nicht denken, zehn Mal barfuß den Fluß queren, weil er die Straße überflutet. Am Ende des Rückweges sogar durch den Bach waden – brrh – war das kalt. Abends finden wir uns wieder auf BLM Land ein.

Dann sagen wir der Gegend um Tucson ade und fahren die Radington Road, an der wir 2 Nächte standen, einfach weiter. Sie führt uns 40km durch einsamstes Hinterland nach St. Manuel, einem recht großen Dorf, wo wir eine Laundry finden und erstmal Bettwäsche waschen. An diesem Tag kommen wir noch bis Kearny. Hier gibt  es einen netten gratis CP, schön gelegen mit Rundweg um einen angelegten kleinen See. Wir bleiben zwei Nächte und machen uns am Pausentag Sorgen wegen der ganzen Corona Kacke. Ob der Flieger von Frau S. geht, ob der Sohn M. kommen kann / soll. Wie das Auto nach Hause bringen, wenn die Grenze nach Kanada längere Zeit zu sein sollte u.s.w. Abends trinken wir dann deswegen etwas viel Rotwein, am nächsten Tag gibt’s dicke Köpfe.

Weiter führt die Route durch Kupferabbaugebiete, die Täler sind voll von Abraumhalden. Im Walmart in Globe füllen wir unsere Vorräte auf und es gibt sogar Spaghetti und die letzten 2 Rollen Zewa – Hamsterkauf. Dann fahren wir am Rooseveltlake vorbei hinauf in den Tonto National Forest. Eine tolle Landschaft liegt uns von unserem Übernachtungsplatz aus zu Füssen. Leider können wir das so langsam alles nicht mehr richtig genießen – Corona. Immer mehr Facilities haben zu, Campings und Parks geschlossen, es wird schwierig zu planen.

Nach 12 Stunden im „Näscht“ fahren wir am nächsten Tag die 288 und 98 und queren dabei die Mogollon Rim. Wenigen km hinter der Rim wird es gravellig und es geht 70km durch einsamste Wälder und dann durch platte Plains. Auf diesem Stück treffen wir weder Autos noch Menschen. Wir bleiben am CP in Winslow am See, wo uns dann gleich jemand von der Gemeinde besucht und mitteilt das der CP morgen geschlossen wird.

Am nächsten Tag erreichen wir den Meteor Crater, wo vor ca 50000 Jahren ein 30m großer Asteroit eingeschlagen hat. Auch hier ist der Visitor Center geschlossen, aber wir können zum halben Preis hinauf an den Kraterrand. Im Ausstellungsraum befindet sich ein Stück aus der anderen Welt – ein Teil des Meteorits.

Gegen Mittag treffen dann auch Ines und Roland ein, mit denen wir uns hier verabredet haben. Wir beschließen gemeinsam noch eine Runde durch New Mexiko zu fahren, die Ines raus gesucht hat. Über Gallup (Übernachtung und gespenstischer Walmarteinkauf) geht es hinauf zu den Bisti – de – na – Zin Wilderness wo wir am nächsten Tag eine 6 Stunden Wanderung durch das Wüstengebiet machen. Hat sich echt gelohnt. Abends am Parkplatz kommt dann ein besoffener Indianer zu Pferd und verlangt Whiskey – Bier – Zigaretten – der wurde echt lästig!

Mittlerweile holen uns die Sorgen wieder ein, Nachts wird kaum geschlafen. Am 3.4. kommt dann von Condor die Email mit der Kündigung vom Flug am 21.4. – Mist.
Wir kontaktieren Seabridge und erfahren, dass es noch Platz auf der Fähre am 20.4. gibt und dass, wenn man von Mexiko kommt, meistens der Einreisestempel im Pass ausreichend ist. Man hat dann ja keine US-Zollpapiere.

Wir kontaktieren die Schwester unseres Freundes und Nachbarn nah Memphis und Sie will uns aufnehmen, bis alles weitere geklärt ist. Also heißt es nun – nicht Richtung Las Vegas, sondern Memphis, sind ja nur 2000km. Über Farmington geht es die wunderschöne 550 hinunter nach Albuquerque und dann mit Zwischenstopp auf der I40 hinüber nach Amarillo auf einen CP am Palo Duro State Park.

Mittlerweile konnten wir mit Seabridge eine Verschiffung für den 25.4. ab Baltimore vereinbaren und einen Rückflug für den 20.4. ab Washington buchen. Uff – Alles wird gut. Am 6.4. trennen wir uns von Ines + Roland und machen uns auf zu Conny und Buddy in Henderson nahe Memphis.

White Sands, wandern im Chiricahua NM und Tombstone

Reisezeitraum:   14.3.  – 21.3.2020

Probleme:  keine

Strecke: ca. 970 km

Vom Frühstückstisch aus beobachten wir morgens ein ganzes Rudel „Rehe“, oder White Tail Deer, wie die hier heißen. Dann machen uns auf nach Carlsbad zum einkaufen beim bereits geplünderten Walmart. Corona-Hysterie auch hier, teilweise leer gekaufte Regale. Was es gar nicht mehr gibt ist Trinkwasser, Klopapier und Fleisch. Na, dann kaufen wir eben was es noch hat. Beim AT&T bekommen wir dann auch eine Telefonkarte. Wir sind wieder online, naja, sofern es in der Pampa Netz hat.

Anschließend schraubt sich die Straße höher und höher, bis auf 2000m in den Sacramento Mountains. Hier hat es sogar 3 Skilifte. Wir übernachten im Lincoln Forest auf 1900m, nachts ist es nahe 0 Grad.

Morgens bemühen wir sogar die Heizung und beobachten wieder vom Frühstückstisch aus das Wildlife – 4 riesige Fasane.

Einige km hinter Alamogordo kommen sie dann, die White Sands. Nahezu weiße Sanddünen, falsch – keine Sand sondern Gipsdünen. Es ist wie ein riesiger Sand – Gipskasten durch den eine Straße hindurch führt. Wir halten verschiedentlich an und gehen auch ein paar kurze Wege durch die Dünen.

Mittags zieht der Himmel zu, es sieht schon wieder nach Gewitter aus. Wir treffen Daniel und Lisa, die uns einen Tipp für einen Stellplatz in der Nähe geben. Den steuern wir an und bleiben dort dann bei bestem Wetter auch am nächsten Tag noch hängen. Abends gibt es dann endlich wieder ein Campfire und Wolfgang und Hilde gesellen sich auch dazu.

Am nächsten Tag fahren wir die paar Kilometer zurück nach Almogordo zum entsorgen, dann geht es Richtung Westen, wir wollen in die City of Rocks und in das Gila Cliff Wellings. Auf dem Weg liegt das Missle Range Museum, ein Freilichtmuseum mit allen möglichen Raketen. Wir stehen zwar nicht so auf Raketen, aber wenn wir schon hier sind! Leider lässt man Europäer nicht rein – wegen Corona? Na dann halt nicht.

Aber das soll nicht die letzte Pleite heute sein, wir erreichen am Nachmittag den City of Rocks State Park – leider geschlossen. Ein weiterer Besucher sagt uns, dass wegen Corona in ganz New Mexiko alle Parks geschlossen sind. Na Klasse! Als wenn man sich im Supermarkt nicht eher anstecken könnte als beim wandern allein in freier Natur. So können wir uns Gila Cliffs auch abschminken. Wir übernachten im Gila National Forest, kurz hinter Silver City.

Am nächsten Tag versuchen wir in Lordburg auf einem RV Park zu duschen, 15$ will man dafür. Na dann eben Waschlappen! Abends duscht ich hinter dem Auto.

Da das Apache Museum in Rodeo sicherlich auch geschlossen ist, bleiben wir auf der Interstate 10 bis Bowie und fahren dann über den wunderschönen Apachepass hinunter in den Chiricahua National Monument. Dieser liegt in Arizona, zwar ist der Visitor Center auch „Corona – geschlossen“, aber die Wanderkarten liegen außen aus und man kann wandern gehen. Bereits bei der Einfahrt in den Park stehen die Rehe (Mule Deer) am Straßenrand und am nächsten Morgen besuchen uns große blaue Vögel (Mexican Jay). Abends stehen wir außerhalb im Coronado Forest am Bach und nachts schüttet es dann was geht.

Wir verbringen drei Nächte im National Forest und fahren zweimal in den Park zum wandern. Weil man wegen einem Baumsturz nicht weit in den Park hinein fahren kann, laufen wir am ersten Tag 3,5 Stunden den Natural Bridge Trail. Mittags wird dann der Baum weggeräumt. Am zweiten Tag geht es erst hinauf zum Aussichtspunkt und dann durch den Echo Canyon. Die Felsformationen lassen einen doch staunen, manche Klötze widerstehen sogar der Schwerkraft. Am dritten Abend sind wir 20 Minuten zu spät dran, unser toller Stellplatz im Wald, an dem wir windstill bis zum Sonnenuntergang Sonne hatten, ist belegt. Es ist Freitag und alles ist wieder unterwegs. Na wir finden weiter hinten im Wald einen anderen Platz und backen mal wieder ein Brot.

Nach 3 Tagen im Chircahua Park treibt es uns weiter. Wir fahren östlich durch riesige weite Täler hinüber nach Tombstone, einer alten Westernstadt. Dank Wyatt Earp, Doc Holiday und dem legendären „Gun Fight at O.K.Corral“ gegen den Clanton Clan, der mehrfach verfilmt wurde, ist kaum ein anderes Wild West Städtchen so bekannt wie Tombstone = Grabstein.

Entlang der für den Verkehr gesperrten Allen Street reihen sich Saloons und Souvenirshops aneinander. Es ist alles sehr authentisch erhalten, nur leider wegen Corona mal wieder fast alles geschlossen.

Wir bummeln durch Städtchen, schießen was das Zeug hält – Bilder – und stehen dann abends auf BLM – Ranch Land mitten im Wilden Westen. Die Rancherin kommt noch vorbei und wünscht uns einen guten Aufenthalt.

 

Big Bend NP, Fort Davis und die Riesenhöhlen

Reisezeitraum:   5.3.  -11.3.2020

Probleme:  keine

Strecke: ca. 925 km

Wir verlassen bald morgens den CP außerhalb des Big Bend NP (Big Bend = Große Biege, des Rio Grand) und fahren von dort die ca.40km hinein bis zum ersten Visitor Center am „Panther Junction“ Gleich hinter dem Parkeingang sehen wir den Roadrunner und kurz danach Coyote Carl, leider werden es die einzigen Begegnungen bleiben.

Auf dem Weg zum Visitor Center (40km) kommen wir an eine Dino-Ausstellung vorbei, die beeindruckend die Größe der Dinos zeigt.

Im Visitor Center wollen wir 4 Übernachtungen im Backcountry buchen, was gar nicht so einfach ist, da angeblich fast alles belegt ist. Auf der Karte sind doch jede Menge CP eingezeichnet, von denen sich dann später herausstellt das es alles Einzelplätze sind. Wir haben aber Glück und bekommen 4 Übernachtungen auf 3 unterschiedlichen Plätzen zugeteilt, je 10$ / Nacht ohne jeglichen Service!

Dann fahren wir hinunter an den Rio Grande zu den Hot Springs und nehmen ein warmes Bad direkt am Rio mit Blick auf Mexiko. Dort am Wegrand haben Mexikaner von drüben schöne selbstgebastelte Figuren zum Verkauf auf gestellt. Die Mexikaner sitzen drüben in Mexiko und schauen mit dem Fernglas herüber ob jemand was kauft und das Geld ins Käschen legt. Dann kommen sie herüber und holen das Geld. Wir erstehen einen tollen bunten Pfau.

Nach dem Bad geht es noch zum Rio Grande Overlook und dann steuern wir unseren ersten Stellplatz an. Auf tlw. ganz übler Steinpiste geht es mitten hinein ins Backcountry. Manchmal ist der Weg so schräg und mit Stufen durchsetzt, dass Frau S sich zu mir hinüberlehnt, aus Angst Olli fällt um. Nach 1,5 Stunden erreichen wir den Platz, wo wir 2 Nächte bleiben und die Stille der Wüste ganz für uns allein genießen. Kein Mensch weit und breit, aber leider sehen wir auch keinerlei Tiere.

Am dritten Tag besuchen wir den Boquilla Canyon, fahren wegen Entsorgung und Wifi zum Visitorcenter und steuern unseren zweiten Platz an. Die Piste dahin ist harmlos und so stehen wir wieder ganz allein in der Wüste, das ist auch gut so, denn mittlerweile haben hier in Texas die Frühlingsferien begonnen und es ist mächtig was los.

Am vierten Tag geht es quer durch den Park. Wir machen einen kleinen Lehrweg „Dogout Wells“, wo eine Quelle ist und es auch Bäume gibt, machen eine tolle Wanderung hinauf zum „Balance Rock“ und fahren dann die Scenic Route auf der Westseite hinunter. Immer wieder werden wir an den Aussichtspunkten angesprochen, jeder Texaner scheint irgendeine Beziehung zu Deutschland zu haben. Sei es die Großmutter, sei es durchs Militär oder Freunde, Onkel etc. Der Hammer ist aber: An einem Aussichtspunkt die Frage „Sind Sie aus Waiblingen? Ich habe die ersten 15 Jahre in Waiblingen gelebt und meine ganze Familie ist noch in Waiblingen“ – na so was!

Abends treffen wir Ines und Roland, die wir am Hot Springs kennen gelernt haben. Wir haben uns an unserem vierten Stellplatz verabredet und verbringen einen netten Abend zusammen.

Am nächsten Tag wandern wir noch gemeinsam in den St. Elena Canyon, wo das Wasser bergauf fließt. Dann fahren wir über Terlingua Ghost Town die Route durch den Big Bend Ranch State Park bis Presidio. Wir wären gern noch auf einem CP im State Park geblieben, aber angeblich ist alles reserviert und voll. Zwei Plätze haben wir gegen 17 Uhr trotzdem angefahren und es war aber nur zur Hälfte belegt! So übernachten wir gemeinsam an der Bibliothek in Presidio, wo es nachts sehr ruhig ist aber morgens recht bald der Verkehr anfängt.

Am nächsten Morgen können wir endlich mal wieder unsere Vorräte auffüllen, dann geht es, nachdem wir uns von Ines und Roland verabschiedet haben, vorbei an Marfa durch weites Farmland hinauf nach Fort Davis.

Wir besichtigen dieses alte Fort, das damals als vor gelagerter Posten im „Far West Texas“ die Trecks nach Kalifornien absicherte. Es ist doch sehr interessant, wie damals der einfache Soldat und die Offiziere gelebt haben. Und die meisten sind an irgend etwas gestorben, nur nicht an einem Indianerpfeil.

Wir lernen einen der Statisten kenne, Richard B. Er war von 1976 bis 1980 in Regensburg stationiert und spricht absolut perfektes Fränkisch – klasse! Es kommt eine sehr nette Unterhaltung zustande und am nächsten Tag, nach unserem kleinen Trail treffen wir uns noch mal. Sollte er jemals noch mal nach Deutschland kommen ist er herzlich eingeladen – unsere Adresse lassen wir da.

Dann ist erstmal Wäsche waschen angesagt, wo ich vor der Laundry sitze und diese Zeilen getippt habe.

Auf dem weiteren Weg liegt in den Bergen das Mac Donald Observatorium, wo wir einen kleinen Rundgang machen und auch mal in das Allerheiligste schauen können.

In der Nacht ist es dann hier oben auf über 2000m doch recht kühl, na da machen wir morgens kurz mal die Heizung an (vor dem aufstehen ;-)).
Nach dem Frühstück fahren wir in die Guadelupe Mountains, leider ist das Wetter gar nicht gut. Der Camping im Park ist auch voll und so weichen wir außerhalb (40km) auf BLM Land aus. Dort ist es sehr ruhig und wir genießen das nächtliche Gewitter. Am nächsten Tag folgt eine wunderschöne Wanderung im Guadelupe Mountains NP.

Nachmittags fahren wir noch in die Carlsbad Caverns, ist nur um die Ecke in New Mexico. Es sind wohl die größten bekannten Höhlen der Welt, was schon sein kann. Zuerst geht es erstmal 240m tief, eine ¾ Stunde lang in Serpentinen hinab (rauf mit dem Aufzug). Unten dann riesige Hallen mit Tropfsteinen, einfach supi. Abends stehen wir wieder abseits auf BLM Land und es gewittert schon wieder.

Strand am Golf von Mexiko und der Weg zur „Großen Biege“

Reisezeitraum:   27.2.  – 4.3.2020

Probleme:  keine

Strecke: ca. 1100 km

Wir verbringen 4 Tage und Nächte am Strand von North Padre Island mit spazieren, Müll sammeln und nichts tun. Einmal wechseln wir den Standort und fahren hinauf bis Port Aransas. Aber dort ist eine Ferienanlage neben der anderen und so zieht es uns wieder hinunter in den NP.

Am Visitorcenter ist eine Versorgungstation fürs Auto (Dumpstation) und kalt duschen kann man dort auch.

Am Samstag ist allgemeines Müllsammeln angesagt und so fahren Kolonen von Autos den Strand hinunter und mittags wieder hinauf, die Pickups voller Müllsäcke.

In der letzten Nacht ist High-Tide angesagt und so stehen wir bei stürmischem Wind etwas weg vom Wasser, es sollte uns nicht erreichen.

Dann, am Montag geht es weiter. Da die Starterbatterie bereits morgens zwei mal „uurg“ gemacht hat, ist ja auch schon 7 Jahre alt, besorgen wir in Corpus Christ für schlappe 210 $ eine tot schicke AGM Batterie mit 95Ah. Die wird auch gleich am Parkplatz eingebaut.

Dann schauen wir uns den Flugzeugträger U.S.S. Lexington an (von außen) und gehen zum MacDoof wegen Internet. Wir buchen Sylvias Rückflug für den 31.3. und machen dann noch einen Großeinkauf.

So langt es uns heute nur noch 150km nördlich, wo wir südlich von St Antonio an einer Bootsrampe super ruhig nächtigen. Wir kommen mit Tobi ins Gespräch, der in Mannheim stationiert war und etwas Deutsch spricht. Wir sollen nicht ins Gebüsch gehen, hier gäbe es Krokodile, Klapperschlangen und Wildschweine – o.k.

Von hier geht es dann westwärts Richtung Big Bend NP (Große Biege). Die Fahrt gibt hier nichts her, überall Ölpumpen, gammelige Dörfer, Schrott u.s.w. Erst hinter Del Rio an der mex. Grenze wird die Landschaft einsamer, wüstenähnlich und schön. Wir nächtigen auf einem kleinen Campground am Amistad – See. Nachts gießt es wie aus Kübeln.

In Langtry besuchen wir das Judge Roy Bean Museum, ein Richter der hier zu Wild West Zeiten das „sagen“ hatte: „45 $ Strafe und eine Runde Whisky für das Gericht“ – war wohl eines seiner meisten Urteile.

Dann geht es stundenlang durch karge Landschaft, rechts und links Zäune von den Ranges. In Marathon, einem gammeligen, staubigen Wild West – Städtchen tanken wir noch mal voll für 3,3$ / Gallone (sehr teuer – im Süden hatten wir es für 2,25 $ gesehen) und kaufen das wohl teuerste Toastbrot aller Zeiten – 8 $.

Weil wir für den BigBend NP (Big Bend = Große Biege, des Rio Grand) und die Campsites zu spät dran sind, weichen wir auf einen außerhalb gelegenen privaten Campground aus, wo es sogar heiße Duschen gibt.

 

Real Cartorce und der Weg zur Grenze

Reisezeitraum:   22.2.  – 26.02.2020

Probleme:  keine

Strecke: ca. 1070 km

Vom Skulpturengarten in Las Pozas führt uns der Weg gen Norden. Der Dschungel hört bald auf und geht in bewirtschaftete Flächen über. Wir halten für eine Nacht auf einem CP in Tamasopo und besuchen dort das Naturfreibad unter den Arcadas. Heute am Sonntag ist es dort ganz schön voll.

Am nächsten Tag geht es über staubige mit Kakteen bewachsene Landschaften bis Matehuala. Dort am Trailerpark hinter dem Hotel bleiben wir 2 Nächte und besuchen von dort am „Pausentag“ das 50km weit in der Sierra gelegene alte Minenstädtchen Real Cartorce.

Real Cartorce war bis ca 1910 eine Stadt mit bis zu 40000 Einwohnern. Dann brach der Silberpreis ein und es wurde völlig verlassen. Mittlerweile haben sich dort wieder ca 1300 Einwohner angesiedelt und leben vom Tourismus.

Eine sehr schlechte Kopfsteinpflasterstrasse führt von der Hauptstraße 17km hinauf, bis auf 2700hm. Dort müssen wir den Olli stehen lassen, weil der Tunnel, der einzige passable Weg nach Cartorce, für uns zu niedrig ist. Die örtliche Polizei nimmt uns hinten auf dem Pickup mit durch den 3km langen Tunnel. Während der Fahrt genießen wir die abgasgeschwängerte Luft – Tunnelbelüftung? Was ist das?

In Real Cartorce bummel wir 3 Stunden durch die Gassen, gehen essen und unterhalten uns dabei sehr nett mit örtlichen Arbeitern, die wir auf dem Pickup kennen lernten.

Tags darauf geht es weiter gen Norden. Noch eine Nacht auf einem kleinen CP am Klettergebiet nordwestlich von Montserrey, dann sind es nur noch ca 250km auf der Autobahn. Es zieht sich ganz schön und dann fahren wir aus Versehen auch noch den falschen Grenzübergang bei Laredo an – nur für LKW. Also wenden und 20km weiter finden wir dann den richtigen – Columbia Bridge.

Auf mexikanischer Seite geht alles glatt, TIP und FMM abgeben, etwas Lauferei aber easy. Dann zur US-Seite. Es ist wie eine Einfahrt in den Hochsicherheitstrakt eines Gefängnisses. Jede Menge Kameras, Röntgenapparat und fünf Mann am Häuschen. Aber sie sind sehr nett, kurze Kontrolle im Auto, dann bringt uns einer ins Office, wo wir die Aufenthaltsbescheinigung für 180 Tage bekommen, und dann sind wir schon drin. Keine Frage nach dem Auto, NAFTA etc. Puuh!

Hinter der Grenze der inverse Kulturschock: Saubere gute Straßen, alle Autos ohne Beulen und mit heilen Lichtern. Vierspurig ohne Topes geht es durch den Ort, breite Parkplätze… Es ist echt der Hammer, ich glaube das ist der härteste Unterschied an einer Grenze weltweit, seit es den eisernen Vorhang nicht mehr gibt.

Wir fahren nach Laredo zum Super Walmart einkaufen weil wir den Küli vor der Grenze umsonst fast leer gemacht hatten, tanken für 60 Eurocent / Liter und übernachten dann auch gleich auf dem Walmart Parkplatz. Am nächsten Tag geht es nach Corpus Christi an den Beach, wo man umsonst campen kann. Hier bleiben wir 4 Nächte.

Von San Miguel de Allende in die Sierra Gorda

Reisezeitraum:   11.2.  – 21.02.2020

Probleme:  keine

Strecke: ca. 335 km

Gesamtstrecke:  ca 335km

Am 11.2. geht unser Flieger ab Frankfurt nach Cancun. Am Tag vorher war Orkan in Deutschland und einige viele ICE sind ausgefallen, genauso auch viele Flüge. Um genügend Puffer zu haben fahren wir bereits am 10.2. nach Frankfurt und nehmen für eine Nacht eine Pension, die der volle Reinfall war. Rauchiges Zimmer und Betten – igitt.

Dafür sind wir am nächsten Morgen ausgeruht pünktlich am Flughafen. Nach dem Check In, bei dem die Condor-Dame kein Rückflugtiket sehen wollte, einer ausführlichen Handgepäckkontrolle, sitzen wir gegen 11:00 im Flieger. Der Abflug verspätet sich dann noch um 1 Stunde. War der 12 Stundenflug in der PremiumClass auch sehr angenehm, so fehlt uns diese Stunde nachher beim umsteigen in Cancun. Erst kommt unser Gepäck als letztes auf dem Band an, dann gibt’s bei der Migration Stress weil wir erklären, das das Auto in SMA steht und der Herr uns zurecht weißt, das nächste Mal sollen wir mit gültigem Rückflug einreisen.

Zu letzt werden wir noch beim Zoll raus gewunken, und das mit den vielen
Teilen fürs Auto im Gepäck. Na ging dann noch mal gut, aber die Zeit wird immer knapper. Der Weiterflug nach Silao ist dann völlig leer und wir liegen quer und können endlich ein Nickerchen machen. Sind wir doch nun immerhin schon 20 Stunden unterwegs.

In Silao holt uns die Mama von Martha, ebenfalls Martha am Flughafen ab. Eine Stunde später, zuhause ist es bereits 7 Uhr morgens, fallen wir dann todmüde ins Bett.

Bei Martha bleiben wir zwei Nächte, am Tag zeig ich Frau S Guanajuato und Mittags gehen wir mit Martha essen. Dann brauchen wir ein Mittagschläfchen. Die Zeitumstellung macht uns zu schaffen.

Am Tag darauf verabschieden wir uns von Martha und fahren mit dem Bus nach SMA. Hier noch mal vielen vielen Dank für die Gastfreundschaft und wir freuen uns auf deinen Besuch in Deutschland. Unser Haus ist dein Haus.

Mittags treffen wir bei Matthias Heyer und unserem Olli ein. Der steht frisch geputzt (sogar die Bettwäsche wurde gewaschen) in der Halle, das Verteilergetriebe ist komplett überholt und zwei neue Batterien stehen auch neben Olli. Die müssen wir gleich noch einbauen, was sich etwas zieht, da sie andere Maße haben als die vorherige. Gegen 18 Uhr sind wir fertig, insbesondere F. Dann geht es noch in den LaComer zum Großeinkauf und danach erreichen wir bereits im Dunkeln den Camping in SMA.

Immer noch nicht akklimatisiert, verbringen wir 5 Nächte in SMA. Es sind jeden Tag noch ein paar Kleinigkeiten an Olli zu machen, wie die Kabel an den Batterien ordentlich verlegen, ein Fenster neu eindichten, Sirene anbauen, Kette an der Treppe reparieren, u.s.w. Frau S liest in 2 Tagen 2 dicke Bücher gegen ihr Kopfweh 😉

Wir gehen auch jeden Tag ins Örtchen und so sind wir dann irgendwann doch reisebereit.

Wir wollen über die Sierra Gorda und dann hinauf in den Norden Richtung USA. Auf dem Weg in die Sierra liegt Penal de Bernal, wo ich letztes Jahr schon mal war. Da wir morgens spät wegkommen, erst noch mal einkaufen müssen, bei Matthias noch den Dieselfilter wechseln, sind die 150km bis Bernal für den ersten Tag genau richtig. So können wir da am Nachmittag noch einen Spaziergang machen.

Von Bernal geht es hinauf in die Sierra Gorda bis auf 2400hm. Es ist eine Fahrt durch karge Landschaften mit wenig Verkehr und fast keinen Topes. Ab 2200hm beginnt Wald und als es auf der anderen Seite hinunter geht, bis auf 700hm ist alles bewaldet. Hier staut sich das Wetter vom Golf von Mexiko kommend und regnet dann ab. So fahren wir immer weiter hinein in den tropischen Nebelwald.

Abends machen wir Halt an den Cascada el Chuveje.

Am nächsten Tag erreichen wir Las Pozas bei Xilitla, den Skulpturengarten von Edward James. Ein verrückter englischer Millionär, der ein Förderer von Salvador Dali war und hier im Dschungel seine Millionen verbaut hat. Lauter unvollendete Dinge. Genau gegenüber kommen wir unter, es ist zwar kein Campingplatz, sie vermieten hier kleine Häuschen, aber für uns ist auch Platz. Der ganze „CP“ ist recht skurril angelegt.

Komischerweise ist es hier auf 700hm im Dschungel richtig kalt und nass, und so machen wir den Besuch des Skulpturengartens bei Nieselwetter, aber irgendwie hat es dazu gepasst.

Zurück ins zentrale Hochland

Reisezeitraum:   5.04.  – 21.04.2019

Probleme:  keine

Strecke: ca. 800 km

Gesamtstrecke:  ca 43000km

Von Isla Aguerda fahren wir entlang der Küste auf guter Straße bis westlich von Villahermosa. Das Außenthermometer zeigt 44°C an, ohne Klimaanlage ist es nicht auszuhalten. Die Küste gibt hier nicht viel her, überall halbfertige Palabras und Häuser wo die Mexikaner eventuell mal später versuchen Geld mit Touristen zu verdienen. Jetzt ist aber niemand da. Zumindest gibt es auf der Strecke sehr wenig Topes. Weil der nächste mögliche Stop für heute einfach zu weit ist, halten bereits kurz nach Mittag an einem Balenario (Freibad). Leider ist das Wasser zu warm um erfrischend zu sein, dafür erkennt der angetrunkene Fernando in uns Deutsche Touristen und belabbert uns permanent. Nicht aufdringlich aber doch mit der Zeit lästig.

Am nächsten Tag machen wir Strecke, 570km auf der Autobahn bis hinauf in die Berge. Bei Aljojuca übernachten wir an einem Kratersee auf 2300m. Endlich kühl!!! Vorher haben wir uns an der örtlichen Polizeistation anmelden müssen. Die freundliche Seniora gibt mir auch noch ihre Telefonnummer, für den Fall der Fälle, der aber nicht eintritt. Doch mitten in der Nacht, gegen 3 Uhr werde ich wach. Es steht ein Polizeiauto mit Blau-/Rotlicht neben uns und es klopft an der Tür. Ich öffne und die Polizei fragt: Esta bien – Alles gut? Na das ist aber dann doch zuviel Fürsorge.

Unser nächster Stopp ist Cholula, wir bleiben 2 Nächte und besichtigen die wirklich schöne Innenstadt mit tollen Kirchen und einem wunderbaren Zócalo. Hier steht auch die größte Pyramide der Welt, größer als Cheos, leider nicht ausgegraben sondern völlig überwuchert. Obenauf eine Kirche, die die Spanier drauf gesetzt haben, nach dem Motto unser Glaube ist besser. Unter der Pyramide führen 8km Tunnel durchs Innere, 800m kann man begehen.

Als wir zurück zum Campingplatz kommen, stehen dort Ole und Uta mit ihrem Landcruiser und dem Anhänger dran. Haben wir uns doch das erste Mal in Kanada und dann zufällig noch mal nördlich Phönix getroffen. Na so ein Zufall. Wir sitzen abends lange zusammen, gibt es doch viel zu erzählen.

Wir fahren am nächsten Tag über den 3640m hohen Pass zwischen den beiden Vulkanen Popocatepetl und Ixtaccaihuatl hindurch, beide über 5000m hoch. Die Straße bergauf ist wirklich mehr als schlecht, Lehm, Schotter, Löcher und sehr wellig. Olli kämpft sich tapfer nach oben.

Unser Ziel ist Teotihuacan, wo wir bei Mina auf dem CP unterkommen. Am nächsten Tag fahren wir bereits vor 8 Uhr mit dem Ubertaxi zu den Pyramiden. Wir sind die ersten 2 Stunden fast alleine und können so die riesige Anlage genießen. Mondpyramide, Sonnenpyramide und jede Menge kleinere, auf denen früher verschiedene Tempel standen. Die ganze Anlage ist ca 100 v  Chr. gegründet worden und hatte zur Blütezeit um 200 – 500 n Chr. ca 200000 Einwohner. Als die Azteken um 1250 n Chr hier eintrafen war die Anlage bereits seit langem verlassen. Es gibt keine Schriftzeugnisse und so weiß man heute eigentlich relativ wenig über die Entstehung und Verwendung.

Auf dem Weg nach Queretaro liegen noch die Grutas Tolantongo, ein warmer Fluss mit vielen Badeterrassen ( mehr als 30 °C sicherlich). Es ist ziemlich touristisch ausgebaut und weil Ferienbeginn und auch noch Freitag ist, bleiben wir nur eine Nacht. Aber es hat sich wirklich gelohnt.

Über Queretaro, wo wir eine Nacht bleiben und durch die Altstadt bummeln, geht es dann zu Guter Letzt wieder nach San Miguel De Allende (SMA). Wir sind etwas zu früh dran, aber so genau lässt sich das auf so einer Tour nicht planen. Lieber zu früh als zu spät 😉

Das Wochenende vor unserem Rückflug ist Ostern, Karfreitag steht auch an und so müssen wir mit Matthias von Euro Latino Racing Service klären wann wir das Auto bringen können. Die letzten Tage auf dem Campingplatz in SMA sind dann geprägt mit Olli putzen, alles auf Vordermann bringen, am letzten Tag noch die Wäsche waschen, packen u.s.w.
Dann bringen wir Olli am Donnerstag zu Matthias und ziehen noch 2 Nächte ins Hotel in SMA um.

Aber so ganz ohne Ereignisse ist die Woche dann doch nicht, ist es doch die Semana Santa, die heilige Woche, die Karwoche, in der die Katholiken auf der ganzen Welt feiern indem sie an den Tod und die Auferstehung Jesu Christi erinnern.

Mittwoch Abend ist ein Umzug, der an die Heilung von Kranken erinnert. Vor vielen Jahren gab es im Krankenhaus viele die nicht geheilt werden konnten. Erst als man aus dem benachbarten Ort eine heilige Statue herüber getragen hatte, wurden alle wieder gesund. Der Umzug beginnt mit Kindern denen man die Masern (o. Pocken) aufgemalt hat, gefolgt von Mädchen als Engel verkleidet und Buben als Männer, danach von der Statue und den römischen Soldaten.

Am Karfreitag haben wir morgens der Prozession zur Verurteilung Jesus beigewohnt und mittags um fünf der Prozession der Stille. Bei dieser folgte den römische Soldaten Anhänger Jesus, die das Bildnis Jesus tragen. Gefolgt von in Trauer gekleideten Damen, die die Gottesmutter und andere Engel tragen. Es waren sicherlich 2000 Beteiligte bei der Prozession.

Am Samstag fahren wir mit dem Bus nach Guanajuato ins Hotel Grand Plaza – man gönnt sich ja sonst nix. Wir bummeln noch zwei Tage durch Guanajato, treffen dort Jens und Silke, die wir das letzte Mal in British Columbia im August gesehen haben. Schauen uns noch eine alte Hacienda von einem reichen Silberbaron an und am letzten Tag treffen wir noch Marta, meine Spanischlehrerin aus Erbstetten, die ursprünglich hier aus Guanajato stammt.

Am nächsten Tag geht der Flieger in die Heimat und nach 48 Wochen komme ich gut und gesund zuhause an.

 

 

 

Yucatan

Reisezeitraum:   26.03.  – 4.04.2019

Probleme:  keine

Strecke: ca. 1500 km

Gesamtstrecke:  ca 41500km

Wir verlassen Palenque und Uwe, Hannah und Hannes. Monika und Georg sind bereits gestern aufgebrochen. Sie bekommen am 1.4. in Cancun Besuch von der Tochter.

Unser Weg führt hinüber nach Chetumal. Auf dem Weg dorthin treffen wir noch mal auf Uwe und die Kinder und besuchen zusammen abends den Fledermausvulkan. Eine trockene Cenote, aus der gegen 18:30 Uhr rund 5 Millionen Fledermäuse aufsteigen.

Am nächsten Tag finden wir nördlich von Chetumal in Calderitas einen schönen Campingplatz (Yax Ha) mit Pool direkt am Meer. Hier bleiben wir 2 Nächte, chillen und gehen gut essen. Das Wasser lädt mit ca. 28 °C zum baden ein.

Nordöstlich Chetumal fahren wir bei Majahual an das Meer, versprechen wir uns dort doch tolle Strände. Leider ist alles voller Seegras und die im iOverlander empfohlenen CP sind alle leer. Im Ort selber finden wir einen kleinen Stellplatz, der es für eine Nacht tut. Weil hier im Ort täglich bis zu 2 Kreuzfahrtschiffe anlegen, ist es  voll touristisch. Allerdings gibt es auch gute Lokale und wir essen eine hervorragende Cheviche (Tintenfischsalat mit Tomaten, Zwiebeln, Scambis u.a.).

Dann wollen wir weiter nach Tulum. Leider sind in der Nähe keine Campingplätze , die wir mit 3m Höhe anfahren können. Wir treffen auf Hans und Ute, die Sohn M und ich einmal kurz in Kanada getroffen hatten. Gemeinsam quartieren wir uns 2 km nördlich von Tulum auf dem rustikalen CP „Chamicos“ am Meer unter Palmen ein. Sehr schöne Lage, allerdings ohne Duschen, Strom und mit abends nicht so tollen WCs.

Ich organisiere für den nächsten Tag ein Taxi, mit dem wir morgens zu den Ruinen von Tulum fahren. Nach 2 Stunden sind alle Bilder im Kasten und wir setzen uns an eine Strandbar und genießen den weisen Sand und das Meer. Ein Taxi bringt uns dann wieder zurück.

Da wir noch keine Cenote gesehen haben, fahren wir am nächsten Tag zur Cenote Carwash und anschließend zur Cenote Suytun, nahe Valladolid. Beide sind sehr beeindruckend, die erste wegen dem klaren Wasser zum baden, die zweite wegen der Höhle und dem Lichteinfall. An der Cenote Suytun übernachten wir auch, es gibt einen kleinen CP und 20 Cabañas. Das tollste ist der Pool, denn es ist unerträglich schwülwarm.

Das ist auch der Grund warum wir uns entschließen Yucatan nun zu verlassen. In einem 500km Ritt auf guter Straße fahren wir bis hinunter an die Ostküste bei Isla Aguerda. Ein ebenfalls schöner CP (ohne Pool) direkt an der Lagune. Nachts wieder 27 °C und 70% Luftfeuchte, boaaah nicht auszuhalten.

Als Entschädigung gibt’s am nächsten Tag eine Bootsfahrt mit Roberto zu den Delphinen, eine Muschelbank mitten in der Lagune und den Mangroven mit allerlei Vogelgetier.

 

Fazit Yucatan: Wenn man kein Archäologe ist, die Touristengegend um Cancun vermeiden will, dann lohnen 1500 km wegen 3 Cenoten nicht wirklich. Die Strände sind voller Seegrass, es ist schwülwarm, Mücken und teuer. Aber vielleicht sind wir mit Ende März einfach zu spät dran.

Anmerkung: Die Weltberühmten Pyramiden von Chichen-Itza und Uxmal haben wir weggelassen. Als nicht Archäologe lässt das Interesse für diese Dinger ziemlich schnell nach, besonders bei jenen beiden, wo sie die Touristen aus Cancun ausnehmen. Hat Tulum, Yaxchilan u.a. so 3-4 Euro Eintritt gekostet, wollen sie hier 20 Euro / Person. Übernachten auf dem Parkplatz ohne alles kostet 15 Euro. Ohne uns!!

 

 

 

Urwald entlang der Grenze von Guatemala

Reisezeitraum:   17.03.  – 25.03.2019

Probleme:  keine

Strecke: ca. 630 km

Gesamtstrecke:  ca 40000km

 

Zusammen mit Moni und Georg beschließen wir nicht die übliche Route von San Cristobal nach Palenque zu fahren. Dort soll es immer wieder zu Straßenblockaden mit Nagelbrettern gekommen sein, obwohl in letzter Zeit keine Einträge im iOverlander dies bezüglich mehr zu finden sind. Wir fahren die Carretera Fronteriza, die 190 entlang der Grenze von Guatemala nach Palenque. Zuerst ist die Straße auch noch ganz ordentlich, später reiht sich ein Schlagloch an das nächste und tausende von Topes stören das Vorankommen. Wir schaffen immerhin einen Schnitt von 30 – 40km in der Stunde.

Aber auf der Strecke gibt es einiges zu sehen. Erster Übernachtungsstop ist in Las Nubes, eine kleine Ecotourismus Location mitten im Urwald, wo wir auch im blauen Fluss baden können.

Tags darauf machen wir eine Raffting tour, 13km den blauen Fluss hinunter. Eigentlich mehr eine Paddeltour, soviel raffting war da nicht, aber schön war es trotzdem.

Die Straße führt immer weiter hinunter und rechts und links ist dichter Urwald. Der nächste Stop ist 90 km weiter in Las Guacamaya, ebenfalls ein Ökotourismusdorf, von dem wir am nächsten Tag eine Bootstour zu den Ruinen von Yaxchilan machen. In den Bäumen sitzen die Brüllaffen und machen einen Höllenlärm.

Die alten Mayaruinen von Yaxchilan erinnern doch sehr an Indiana-Jones. Wir stöbern hier 2 Stunden rum und sind dann quitsch nass geschwitzt.

Mittags fahren wir dann noch zu den Cascadas Las Golondrinas zum baden.

Weil es nachts so fürchterlich warm und schwül ist, öffne ich im Alkoven die Seitenfenster und mache über der Küche den Ventilator an. So entsteht ein Luftzug in Auto, mit dem man es aushalten kann. Allerdings ist das Ergebnis weniger angenehm, die 2. Erkältung hat mich erwischt, die Nebenhöhlen sind mal wieder zu.

Vorbei an den Cascadas Robertos Barios, wo ein erfrischendes Bad Abkühlung bringt, treffen wir nachmittags am CP Maya Bell in Palenque ein. Hier treffe ich wieder auf Uwe mit seinen 2 Kindern Hanah und Hanes, mit denen wir auf der Baja California Weihnachten gefeiert haben. Ein nettes Wiedersehen. Meine Erkältung ist jetzt voll da, und so bleiben wir hier 4 Nächte, so daß ich mich auskurieren kann.

Am 3.Tag besuchen wir den Zoo, der wunderschön angelegt im Urwald liegt. Krokodile, Jaguar und jede Menge Papageien und Schildkröten sind zu sehen. Tags darauf statten wir noch Ruinen von Palenque einen Besuch hab. Nur ca. 10% sind bis heute ausgegraben, der Rest ist noch unter dem Urwald begraben. Es gibt also für Indiana-Jones noch einiges zu tun.