Real Cartorce und der Weg zur Grenze

Reisezeitraum:   22.2.  – 26.02.2020

Probleme:  keine

Strecke: ca. 1070 km

Vom Skulpturengarten in Las Pozas führt uns der Weg gen Norden. Der Dschungel hört bald auf und geht in bewirtschaftete Flächen über. Wir halten für eine Nacht auf einem CP in Tamasopo und besuchen dort das Naturfreibad unter den Arcadas. Heute am Sonntag ist es dort ganz schön voll.

Am nächsten Tag geht es über staubige mit Kakteen bewachsene Landschaften bis Matehuala. Dort am Trailerpark hinter dem Hotel bleiben wir 2 Nächte und besuchen von dort am „Pausentag“ das 50km weit in der Sierra gelegene alte Minenstädtchen Real Cartorce.

Real Cartorce war bis ca 1910 eine Stadt mit bis zu 40000 Einwohnern. Dann brach der Silberpreis ein und es wurde völlig verlassen. Mittlerweile haben sich dort wieder ca 1300 Einwohner angesiedelt und leben vom Tourismus.

Eine sehr schlechte Kopfsteinpflasterstrasse führt von der Hauptstraße 17km hinauf, bis auf 2700hm. Dort müssen wir den Olli stehen lassen, weil der Tunnel, der einzige passable Weg nach Cartorce, für uns zu niedrig ist. Die örtliche Polizei nimmt uns hinten auf dem Pickup mit durch den 3km langen Tunnel. Während der Fahrt genießen wir die abgasgeschwängerte Luft – Tunnelbelüftung? Was ist das?

In Real Cartorce bummel wir 3 Stunden durch die Gassen, gehen essen und unterhalten uns dabei sehr nett mit örtlichen Arbeitern, die wir auf dem Pickup kennen lernten.

Tags darauf geht es weiter gen Norden. Noch eine Nacht auf einem kleinen CP am Klettergebiet nordwestlich von Montserrey, dann sind es nur noch ca 250km auf der Autobahn. Es zieht sich ganz schön und dann fahren wir aus Versehen auch noch den falschen Grenzübergang bei Laredo an – nur für LKW. Also wenden und 20km weiter finden wir dann den richtigen – Columbia Bridge.

Auf mexikanischer Seite geht alles glatt, TIP und FMM abgeben, etwas Lauferei aber easy. Dann zur US-Seite. Es ist wie eine Einfahrt in den Hochsicherheitstrakt eines Gefängnisses. Jede Menge Kameras, Röntgenapparat und fünf Mann am Häuschen. Aber sie sind sehr nett, kurze Kontrolle im Auto, dann bringt uns einer ins Office, wo wir die Aufenthaltsbescheinigung für 180 Tage bekommen, und dann sind wir schon drin. Keine Frage nach dem Auto, NAFTA etc. Puuh!

Hinter der Grenze der inverse Kulturschock: Saubere gute Straßen, alle Autos ohne Beulen und mit heilen Lichtern. Vierspurig ohne Topes geht es durch den Ort, breite Parkplätze… Es ist echt der Hammer, ich glaube das ist der härteste Unterschied an einer Grenze weltweit, seit es den eisernen Vorhang nicht mehr gibt.

Wir fahren nach Laredo zum Super Walmart einkaufen weil wir den Küli vor der Grenze umsonst fast leer gemacht hatten, tanken für 60 Eurocent / Liter und übernachten dann auch gleich auf dem Walmart Parkplatz. Am nächsten Tag geht es nach Corpus Christi an den Beach, wo man umsonst campen kann. Hier bleiben wir 4 Nächte.

Von San Miguel de Allende in die Sierra Gorda

Reisezeitraum:   11.2.  – 21.02.2020

Probleme:  keine

Strecke: ca. 335 km

Gesamtstrecke:  ca 335km

Am 11.2. geht unser Flieger ab Frankfurt nach Cancun. Am Tag vorher war Orkan in Deutschland und einige viele ICE sind ausgefallen, genauso auch viele Flüge. Um genügend Puffer zu haben fahren wir bereits am 10.2. nach Frankfurt und nehmen für eine Nacht eine Pension, die der volle Reinfall war. Rauchiges Zimmer und Betten – igitt.

Dafür sind wir am nächsten Morgen ausgeruht pünktlich am Flughafen. Nach dem Check In, bei dem die Condor-Dame kein Rückflugtiket sehen wollte, einer ausführlichen Handgepäckkontrolle, sitzen wir gegen 11:00 im Flieger. Der Abflug verspätet sich dann noch um 1 Stunde. War der 12 Stundenflug in der PremiumClass auch sehr angenehm, so fehlt uns diese Stunde nachher beim umsteigen in Cancun. Erst kommt unser Gepäck als letztes auf dem Band an, dann gibt’s bei der Migration Stress weil wir erklären, das das Auto in SMA steht und der Herr uns zurecht weißt, das nächste Mal sollen wir mit gültigem Rückflug einreisen.

Zu letzt werden wir noch beim Zoll raus gewunken, und das mit den vielen
Teilen fürs Auto im Gepäck. Na ging dann noch mal gut, aber die Zeit wird immer knapper. Der Weiterflug nach Silao ist dann völlig leer und wir liegen quer und können endlich ein Nickerchen machen. Sind wir doch nun immerhin schon 20 Stunden unterwegs.

In Silao holt uns die Mama von Martha, ebenfalls Martha am Flughafen ab. Eine Stunde später, zuhause ist es bereits 7 Uhr morgens, fallen wir dann todmüde ins Bett.

Bei Martha bleiben wir zwei Nächte, am Tag zeig ich Frau S Guanajuato und Mittags gehen wir mit Martha essen. Dann brauchen wir ein Mittagschläfchen. Die Zeitumstellung macht uns zu schaffen.

Am Tag darauf verabschieden wir uns von Martha und fahren mit dem Bus nach SMA. Hier noch mal vielen vielen Dank für die Gastfreundschaft und wir freuen uns auf deinen Besuch in Deutschland. Unser Haus ist dein Haus.

Mittags treffen wir bei Matthias Heyer und unserem Olli ein. Der steht frisch geputzt (sogar die Bettwäsche wurde gewaschen) in der Halle, das Verteilergetriebe ist komplett überholt und zwei neue Batterien stehen auch neben Olli. Die müssen wir gleich noch einbauen, was sich etwas zieht, da sie andere Maße haben als die vorherige. Gegen 18 Uhr sind wir fertig, insbesondere F. Dann geht es noch in den LaComer zum Großeinkauf und danach erreichen wir bereits im Dunkeln den Camping in SMA.

Immer noch nicht akklimatisiert, verbringen wir 5 Nächte in SMA. Es sind jeden Tag noch ein paar Kleinigkeiten an Olli zu machen, wie die Kabel an den Batterien ordentlich verlegen, ein Fenster neu eindichten, Sirene anbauen, Kette an der Treppe reparieren, u.s.w. Frau S liest in 2 Tagen 2 dicke Bücher gegen ihr Kopfweh 😉

Wir gehen auch jeden Tag ins Örtchen und so sind wir dann irgendwann doch reisebereit.

Wir wollen über die Sierra Gorda und dann hinauf in den Norden Richtung USA. Auf dem Weg in die Sierra liegt Penal de Bernal, wo ich letztes Jahr schon mal war. Da wir morgens spät wegkommen, erst noch mal einkaufen müssen, bei Matthias noch den Dieselfilter wechseln, sind die 150km bis Bernal für den ersten Tag genau richtig. So können wir da am Nachmittag noch einen Spaziergang machen.

Von Bernal geht es hinauf in die Sierra Gorda bis auf 2400hm. Es ist eine Fahrt durch karge Landschaften mit wenig Verkehr und fast keinen Topes. Ab 2200hm beginnt Wald und als es auf der anderen Seite hinunter geht, bis auf 700hm ist alles bewaldet. Hier staut sich das Wetter vom Golf von Mexiko kommend und regnet dann ab. So fahren wir immer weiter hinein in den tropischen Nebelwald.

Abends machen wir Halt an den Cascada el Chuveje.

Am nächsten Tag erreichen wir Las Pozas bei Xilitla, den Skulpturengarten von Edward James. Ein verrückter englischer Millionär, der ein Förderer von Salvador Dali war und hier im Dschungel seine Millionen verbaut hat. Lauter unvollendete Dinge. Genau gegenüber kommen wir unter, es ist zwar kein Campingplatz, sie vermieten hier kleine Häuschen, aber für uns ist auch Platz. Der ganze „CP“ ist recht skurril angelegt.

Komischerweise ist es hier auf 700hm im Dschungel richtig kalt und nass, und so machen wir den Besuch des Skulpturengartens bei Nieselwetter, aber irgendwie hat es dazu gepasst.

Zurück ins zentrale Hochland

Reisezeitraum:   5.04.  – 21.04.2019

Probleme:  keine

Strecke: ca. 800 km

Gesamtstrecke:  ca 43000km

Von Isla Aguerda fahren wir entlang der Küste auf guter Straße bis westlich von Villahermosa. Das Außenthermometer zeigt 44°C an, ohne Klimaanlage ist es nicht auszuhalten. Die Küste gibt hier nicht viel her, überall halbfertige Palabras und Häuser wo die Mexikaner eventuell mal später versuchen Geld mit Touristen zu verdienen. Jetzt ist aber niemand da. Zumindest gibt es auf der Strecke sehr wenig Topes. Weil der nächste mögliche Stop für heute einfach zu weit ist, halten bereits kurz nach Mittag an einem Balenario (Freibad). Leider ist das Wasser zu warm um erfrischend zu sein, dafür erkennt der angetrunkene Fernando in uns Deutsche Touristen und belabbert uns permanent. Nicht aufdringlich aber doch mit der Zeit lästig.

Am nächsten Tag machen wir Strecke, 570km auf der Autobahn bis hinauf in die Berge. Bei Aljojuca übernachten wir an einem Kratersee auf 2300m. Endlich kühl!!! Vorher haben wir uns an der örtlichen Polizeistation anmelden müssen. Die freundliche Seniora gibt mir auch noch ihre Telefonnummer, für den Fall der Fälle, der aber nicht eintritt. Doch mitten in der Nacht, gegen 3 Uhr werde ich wach. Es steht ein Polizeiauto mit Blau-/Rotlicht neben uns und es klopft an der Tür. Ich öffne und die Polizei fragt: Esta bien – Alles gut? Na das ist aber dann doch zuviel Fürsorge.

Unser nächster Stopp ist Cholula, wir bleiben 2 Nächte und besichtigen die wirklich schöne Innenstadt mit tollen Kirchen und einem wunderbaren Zócalo. Hier steht auch die größte Pyramide der Welt, größer als Cheos, leider nicht ausgegraben sondern völlig überwuchert. Obenauf eine Kirche, die die Spanier drauf gesetzt haben, nach dem Motto unser Glaube ist besser. Unter der Pyramide führen 8km Tunnel durchs Innere, 800m kann man begehen.

Als wir zurück zum Campingplatz kommen, stehen dort Ole und Uta mit ihrem Landcruiser und dem Anhänger dran. Haben wir uns doch das erste Mal in Kanada und dann zufällig noch mal nördlich Phönix getroffen. Na so ein Zufall. Wir sitzen abends lange zusammen, gibt es doch viel zu erzählen.

Wir fahren am nächsten Tag über den 3640m hohen Pass zwischen den beiden Vulkanen Popocatepetl und Ixtaccaihuatl hindurch, beide über 5000m hoch. Die Straße bergauf ist wirklich mehr als schlecht, Lehm, Schotter, Löcher und sehr wellig. Olli kämpft sich tapfer nach oben.

Unser Ziel ist Teotihuacan, wo wir bei Mina auf dem CP unterkommen. Am nächsten Tag fahren wir bereits vor 8 Uhr mit dem Ubertaxi zu den Pyramiden. Wir sind die ersten 2 Stunden fast alleine und können so die riesige Anlage genießen. Mondpyramide, Sonnenpyramide und jede Menge kleinere, auf denen früher verschiedene Tempel standen. Die ganze Anlage ist ca 100 v  Chr. gegründet worden und hatte zur Blütezeit um 200 – 500 n Chr. ca 200000 Einwohner. Als die Azteken um 1250 n Chr hier eintrafen war die Anlage bereits seit langem verlassen. Es gibt keine Schriftzeugnisse und so weiß man heute eigentlich relativ wenig über die Entstehung und Verwendung.

Auf dem Weg nach Queretaro liegen noch die Grutas Tolantongo, ein warmer Fluss mit vielen Badeterrassen ( mehr als 30 °C sicherlich). Es ist ziemlich touristisch ausgebaut und weil Ferienbeginn und auch noch Freitag ist, bleiben wir nur eine Nacht. Aber es hat sich wirklich gelohnt.

Über Queretaro, wo wir eine Nacht bleiben und durch die Altstadt bummeln, geht es dann zu Guter Letzt wieder nach San Miguel De Allende (SMA). Wir sind etwas zu früh dran, aber so genau lässt sich das auf so einer Tour nicht planen. Lieber zu früh als zu spät 😉

Das Wochenende vor unserem Rückflug ist Ostern, Karfreitag steht auch an und so müssen wir mit Matthias von Euro Latino Racing Service klären wann wir das Auto bringen können. Die letzten Tage auf dem Campingplatz in SMA sind dann geprägt mit Olli putzen, alles auf Vordermann bringen, am letzten Tag noch die Wäsche waschen, packen u.s.w.
Dann bringen wir Olli am Donnerstag zu Matthias und ziehen noch 2 Nächte ins Hotel in SMA um.

Aber so ganz ohne Ereignisse ist die Woche dann doch nicht, ist es doch die Semana Santa, die heilige Woche, die Karwoche, in der die Katholiken auf der ganzen Welt feiern indem sie an den Tod und die Auferstehung Jesu Christi erinnern.

Mittwoch Abend ist ein Umzug, der an die Heilung von Kranken erinnert. Vor vielen Jahren gab es im Krankenhaus viele die nicht geheilt werden konnten. Erst als man aus dem benachbarten Ort eine heilige Statue herüber getragen hatte, wurden alle wieder gesund. Der Umzug beginnt mit Kindern denen man die Masern (o. Pocken) aufgemalt hat, gefolgt von Mädchen als Engel verkleidet und Buben als Männer, danach von der Statue und den römischen Soldaten.

Am Karfreitag haben wir morgens der Prozession zur Verurteilung Jesus beigewohnt und mittags um fünf der Prozession der Stille. Bei dieser folgte den römische Soldaten Anhänger Jesus, die das Bildnis Jesus tragen. Gefolgt von in Trauer gekleideten Damen, die die Gottesmutter und andere Engel tragen. Es waren sicherlich 2000 Beteiligte bei der Prozession.

Am Samstag fahren wir mit dem Bus nach Guanajuato ins Hotel Grand Plaza – man gönnt sich ja sonst nix. Wir bummeln noch zwei Tage durch Guanajato, treffen dort Jens und Silke, die wir das letzte Mal in British Columbia im August gesehen haben. Schauen uns noch eine alte Hacienda von einem reichen Silberbaron an und am letzten Tag treffen wir noch Marta, meine Spanischlehrerin aus Erbstetten, die ursprünglich hier aus Guanajato stammt.

Am nächsten Tag geht der Flieger in die Heimat und nach 48 Wochen komme ich gut und gesund zuhause an.

 

 

 

Yucatan

Reisezeitraum:   26.03.  – 4.04.2019

Probleme:  keine

Strecke: ca. 1500 km

Gesamtstrecke:  ca 41500km

Wir verlassen Palenque und Uwe, Hannah und Hannes. Monika und Georg sind bereits gestern aufgebrochen. Sie bekommen am 1.4. in Cancun Besuch von der Tochter.

Unser Weg führt hinüber nach Chetumal. Auf dem Weg dorthin treffen wir noch mal auf Uwe und die Kinder und besuchen zusammen abends den Fledermausvulkan. Eine trockene Cenote, aus der gegen 18:30 Uhr rund 5 Millionen Fledermäuse aufsteigen.

Am nächsten Tag finden wir nördlich von Chetumal in Calderitas einen schönen Campingplatz (Yax Ha) mit Pool direkt am Meer. Hier bleiben wir 2 Nächte, chillen und gehen gut essen. Das Wasser lädt mit ca. 28 °C zum baden ein.

Nordöstlich Chetumal fahren wir bei Majahual an das Meer, versprechen wir uns dort doch tolle Strände. Leider ist alles voller Seegras und die im iOverlander empfohlenen CP sind alle leer. Im Ort selber finden wir einen kleinen Stellplatz, der es für eine Nacht tut. Weil hier im Ort täglich bis zu 2 Kreuzfahrtschiffe anlegen, ist es  voll touristisch. Allerdings gibt es auch gute Lokale und wir essen eine hervorragende Cheviche (Tintenfischsalat mit Tomaten, Zwiebeln, Scambis u.a.).

Dann wollen wir weiter nach Tulum. Leider sind in der Nähe keine Campingplätze , die wir mit 3m Höhe anfahren können. Wir treffen auf Hans und Ute, die Sohn M und ich einmal kurz in Kanada getroffen hatten. Gemeinsam quartieren wir uns 2 km nördlich von Tulum auf dem rustikalen CP „Chamicos“ am Meer unter Palmen ein. Sehr schöne Lage, allerdings ohne Duschen, Strom und mit abends nicht so tollen WCs.

Ich organisiere für den nächsten Tag ein Taxi, mit dem wir morgens zu den Ruinen von Tulum fahren. Nach 2 Stunden sind alle Bilder im Kasten und wir setzen uns an eine Strandbar und genießen den weisen Sand und das Meer. Ein Taxi bringt uns dann wieder zurück.

Da wir noch keine Cenote gesehen haben, fahren wir am nächsten Tag zur Cenote Carwash und anschließend zur Cenote Suytun, nahe Valladolid. Beide sind sehr beeindruckend, die erste wegen dem klaren Wasser zum baden, die zweite wegen der Höhle und dem Lichteinfall. An der Cenote Suytun übernachten wir auch, es gibt einen kleinen CP und 20 Cabañas. Das tollste ist der Pool, denn es ist unerträglich schwülwarm.

Das ist auch der Grund warum wir uns entschließen Yucatan nun zu verlassen. In einem 500km Ritt auf guter Straße fahren wir bis hinunter an die Ostküste bei Isla Aguerda. Ein ebenfalls schöner CP (ohne Pool) direkt an der Lagune. Nachts wieder 27 °C und 70% Luftfeuchte, boaaah nicht auszuhalten.

Als Entschädigung gibt’s am nächsten Tag eine Bootsfahrt mit Roberto zu den Delphinen, eine Muschelbank mitten in der Lagune und den Mangroven mit allerlei Vogelgetier.

 

Fazit Yucatan: Wenn man kein Archäologe ist, die Touristengegend um Cancun vermeiden will, dann lohnen 1500 km wegen 3 Cenoten nicht wirklich. Die Strände sind voller Seegrass, es ist schwülwarm, Mücken und teuer. Aber vielleicht sind wir mit Ende März einfach zu spät dran.

Anmerkung: Die Weltberühmten Pyramiden von Chichen-Itza und Uxmal haben wir weggelassen. Als nicht Archäologe lässt das Interesse für diese Dinger ziemlich schnell nach, besonders bei jenen beiden, wo sie die Touristen aus Cancun ausnehmen. Hat Tulum, Yaxchilan u.a. so 3-4 Euro Eintritt gekostet, wollen sie hier 20 Euro / Person. Übernachten auf dem Parkplatz ohne alles kostet 15 Euro. Ohne uns!!

 

 

 

Urwald entlang der Grenze von Guatemala

Reisezeitraum:   17.03.  – 25.03.2019

Probleme:  keine

Strecke: ca. 630 km

Gesamtstrecke:  ca 40000km

 

Zusammen mit Moni und Georg beschließen wir nicht die übliche Route von San Cristobal nach Palenque zu fahren. Dort soll es immer wieder zu Straßenblockaden mit Nagelbrettern gekommen sein, obwohl in letzter Zeit keine Einträge im iOverlander dies bezüglich mehr zu finden sind. Wir fahren die Carretera Fronteriza, die 190 entlang der Grenze von Guatemala nach Palenque. Zuerst ist die Straße auch noch ganz ordentlich, später reiht sich ein Schlagloch an das nächste und tausende von Topes stören das Vorankommen. Wir schaffen immerhin einen Schnitt von 30 – 40km in der Stunde.

Aber auf der Strecke gibt es einiges zu sehen. Erster Übernachtungsstop ist in Las Nubes, eine kleine Ecotourismus Location mitten im Urwald, wo wir auch im blauen Fluss baden können.

Tags darauf machen wir eine Raffting tour, 13km den blauen Fluss hinunter. Eigentlich mehr eine Paddeltour, soviel raffting war da nicht, aber schön war es trotzdem.

Die Straße führt immer weiter hinunter und rechts und links ist dichter Urwald. Der nächste Stop ist 90 km weiter in Las Guacamaya, ebenfalls ein Ökotourismusdorf, von dem wir am nächsten Tag eine Bootstour zu den Ruinen von Yaxchilan machen. In den Bäumen sitzen die Brüllaffen und machen einen Höllenlärm.

Die alten Mayaruinen von Yaxchilan erinnern doch sehr an Indiana-Jones. Wir stöbern hier 2 Stunden rum und sind dann quitsch nass geschwitzt.

Mittags fahren wir dann noch zu den Cascadas Las Golondrinas zum baden.

Weil es nachts so fürchterlich warm und schwül ist, öffne ich im Alkoven die Seitenfenster und mache über der Küche den Ventilator an. So entsteht ein Luftzug in Auto, mit dem man es aushalten kann. Allerdings ist das Ergebnis weniger angenehm, die 2. Erkältung hat mich erwischt, die Nebenhöhlen sind mal wieder zu.

Vorbei an den Cascadas Robertos Barios, wo ein erfrischendes Bad Abkühlung bringt, treffen wir nachmittags am CP Maya Bell in Palenque ein. Hier treffe ich wieder auf Uwe mit seinen 2 Kindern Hanah und Hanes, mit denen wir auf der Baja California Weihnachten gefeiert haben. Ein nettes Wiedersehen. Meine Erkältung ist jetzt voll da, und so bleiben wir hier 4 Nächte, so daß ich mich auskurieren kann.

Am 3.Tag besuchen wir den Zoo, der wunderschön angelegt im Urwald liegt. Krokodile, Jaguar und jede Menge Papageien und Schildkröten sind zu sehen. Tags darauf statten wir noch Ruinen von Palenque einen Besuch hab. Nur ca. 10% sind bis heute ausgegraben, der Rest ist noch unter dem Urwald begraben. Es gibt also für Indiana-Jones noch einiges zu tun.

 

Kolonialstädte, Meer und Canyon in Oaxaca und Chiapas

Reisezeitraum:   2.03.  – 16.03.2019

Probleme:  keine

Strecke: ca. 1300 km

Gesamtstrecke:  ca 39000km

Von Nordwesten kommend befindet sich vor Oaxaca rechterhand die Tempelanlage von Monte Alban. Hier erkannten die Zapoteken bereits sehr früh die strategische gute Lage auf dem Hügel. Es laufen 3 Täler zusammen, die von hier oben einsehbar sind. Flux wurde der Hügel abgeflacht, natürlich in Handarbeit. Die ersten Tempel sollen aus der Zeit 800 v Chr. sein. Als religiöses Zentrum der Zapoteken hatte Monte Alban seine Blütezeit im Zeitraum 300 – 900 n Chr. Später wurde es von den Mixteken genutzt. Wir schlendern 2 Stunden zwischen den verschiedenen Pyramiden umher und schauen auch noch das kleine Museum an.

Dann machen wir uns auf nach Oaxaca und schleusen uns dort durch den zunehmend stärker werdenden Verkehr. Erst zum Walmart und dann zum Campingplatz OverlanderOasis, 10km außerhalb.

Dieser ist eine echte Überraschung. Ein fast schon privates Ambiente unter großen Schatten spendenden Bäumen. Sauber WC und Dusche, fast wie zuhause, nur die Dusche hat keinen Druck, wie meistens. Es stehen hier auch noch andere Overlander und so entstehen immer wieder nette Gespräche, bei denen Infos ausgetauscht werden. Zwei Tage später kommen noch Monika und Georg, die wir von der Baja California und aus SMA kennen.

Wir bleiben 5 Nächte, fahren 2x mit dem Bus nach Oaxaca rein, besuchen verschiedene Kirchen und das Museo de las Culturas. Dort ist auch der Schatz aus dem ca. 13. Jh ausgestellt, den man in Monte Alban gefunden hat. Viel goldene Anhänger, Ketten und Schmuckstücke. Wirklich schicke Sachen.

Die Kirche von Santo Domingo de Gruzmán besticht durch ihr vieles Gold, das wir bisher so in Mexico noch nicht gesehen haben. Und die Kathedrale erstaunt mich, sind doch alle angrenzenden Kapellen im gleichen Stil verziert, das kenn ich so nicht.

Mittags, nachdem wir im Mercado gegessen haben, sitzen wir am zentralen Platz, dem Zócalo, trinken Kaffee und schauen dem Treiben zu. Hier verkauft jeder irgendwas, Nüssle, Luftballons, Schaals etc pp.

Im Ort des Campingplatzes El Tule steht dann auch der angeblich dickste Baum der Welt. Der hat 14m Durchmesser, also da kann es schon sein mit „dickster Baum“.

Von Elli und Jos aus den Niederlanden bekommen wir den Tip am Pazifik den Campingplatz Don Taco zu besuchen. Da wir eh ein paar Badetage am Meer einlegen wollen, kommt der Tip gerade richtig und wir düsen mal da hin.

Na von wegen düsen, die ersten 100km können wir die Topes, Fahrbahnhubel um den Verkehrsfluss abzubremsen, schon nicht mehr zählen. Die meisten kann man nur im 1.Gang überqueren sonst haut es die Töpfe aus dem Schrank. Dann kommt die Abfahrt, 100km von 2700m in der Sierra de Miahuatlan hinunter auf Meereshöhe. Ich schätz mal 6000 Kurven, danach noch mal 50 km Straße, die schon bessere Zeiten gesehen hat. Löcher so groß wie Clodeckel, eins am anderen. Als wir gegen 18:30 Uhr am CP Don Taco ankommen bin ich fix und alle.

Aber es hat sich gelohnt. Wirklich klasse wie Franz und seine Frau hier ihren kleinen Platz für max 5 Autos managen. WC wie zuhause, Dusche mit Druck und schöne Sitzplätze unter Schilf gedeckten Palapas. Tagsüber satte 35 grad im Auto, dafür hat der Pazifik hier locker 26 °C, wenn nicht mehr. Durch die geschützte Bucht kann man auch super baden. Wir treffen Otto und Elizabeth, die aus Südamerika kommen und so bleiben wir 3 Nächte.

Leider sieht es hier am Strand nicht überall so schick wie bei Franz aus, leider!

Wir verlassen den Pazifik und die heißen Nächte und fahr mit Ziel Canyon de Sumidero entlang der Küste und dann ins Landesinnere. Den Canyon erreichen wir auch am zweiten Tag und machen mittags bei Gluthitze eine flotte Bootsfahrt. Mit Volldampf führt uns die Tour 35km in den Canyon hinein. Wir sehen 1 Kokodil und 2 Äffchen. Beide, meint Klaus, wurden vom Tourismusbüro hier ausgesetzt, naja, ich denke nicht. Die Canyonwände ragen 1000m über uns, sehr beeindruckend. Leider schwimmt in den Buchten am Rand auch jede Menge Müll.

Gegen 15 Uhr sind wir zurück und entscheiden uns gegen eine Nacht hier unten auf 600m. Die Hitze ist unerträglich! Wir fahren hinaus nach San Christobal de la Casas, das liegt auf 2100m Höhe. Der CP am Ortsrand unter Bäumen ist toll geführt und wir genießen endlich mal wieder eine kühle Nacht. Morgens hat es 12 °C.

San Christobal ist klasse, die Innenstadt besticht durch ihre niedrigen Kolonialbauten, viele kleine Geschäfte, sauber Straßen und nette Kaffees und Restaurants. Wir wollen uns die Kathedrale ansehen, leider wegen Renovierung geschlossen, dafür schlendern wir über den Mercado de textiles, wo farbenfrohe Kleidung, Handtaschen u.a. verkauft werden.

 

Ausflug nach San Juan Chamula

Zwölf km außerhalb San Cristobal liegt Chamula, welches das religiöse Zentrum der Tzotziles ist. Mit einer kleinen Gruppe fahren wir morgens dorthin. Unser Führer Alex führt uns fast 5 Stunden durch dieses und das angrenzendes Dorf Zinacatán welches ebenfalls eine Tzotziles Gemeinde ist.

Die Tzotziles sind Nachkommen der Maya und praktizieren eine Religiosität, die eine Mischung aus Christentum und ihrem Glauben ist. So ist für uns der Besuch der Kirche (keine Fotos) besonders beeindruckend. In der Kirche wird weder gepredigt, noch geheiratet, so gibt es auch keine Kanzel oder ein erhöhtes Podest, auch keine Sitzgelegenheit, man sitzt auf Kiefernnadeln auf dem Boden. Aber einen Taufstein gibt es. Ringsum stehen in Holzschreinen Figuren von christlichen Heiligen, jeder von Ihnen hat aber eine besondere „Begabung“. So wird z.B. für gute Ernte ein anderer als bei Krankheit angebetet. Davor stehen jede menge Blumen und tausende von Kerzen. Ganze Familien verbringen hier Stunden mit Andacht, beten aber auch Handyspielen und Coca Cola trinken. Es sind Schamanen vor Ort, die Krankheiten und Probleme behandeln und es werden auch Tieropfer gebracht (Hühnern wird der Hals umgedreht). Anders Gläubigen gegenüber ist man sehr tolerant, so dürfen auch Moslems oder Juden in der Kirche ihre Andacht halten, nur einer christlichen Bekehrung stehen sie ablehnend gegenüber. Im Nachbarort wird die Kirche im Gegensatz zu Chamula auch für Hochzeiten genutzt.

Die Gemeinde mit insgesamt ca. 80 000 Menschen lebt in einer Art Community. Staat und katolische Kirche werden abgelehnt und halten sich auch raus. Man hat eine eigene Polizei (jeder Mann muß 1 Jahr dienen) und einen Ältestenrat, den Mayordomos. Dies sind gewählte Oberhäupter, die Dienst an der Allgemeinheit leisten.

Die Kriminalität ist sehr gering, denn bei kleineren Vergehen wird der Täter 1 – 3 Tage eingesperrt und man kann die Gefängniszelle öffentlich einsehen. Jeder sieht den Übeltäter. Bei größeren Vergehen wird der Täter gelyncht. Die mexikanische Polizei hält sich raus.

Für uns war es ein Einblick in eine andere Welt, Mexiko Hardcore eben. Als wir zurück in San Cristobal waren hatte ich das Gefühl wieder in der Zivilisation zu sein, obwohl die Tzotziles ebenfalls Auto fahren, Handys haben etc.

Für mehr Info schaut hier:

Von San Miguel de Allende zu den Schmetterlingen, Vulkanen und Tempeln

Reisezeitraum:   15.02.  – 1.03.2019

Probleme:  Motorrippenriemen zerlegt sich nach Tausch

Strecke: ca. 850 km

Gesamtstrecke:  ca 38500km

Am 15.02. mach ich mich morgens vom CP in Guanajuato auf und fahre zum Flughafen. Der Flieger aus MexCity kommt pünktlich an und Klaus ist auch an Bord. Wir laden seine Sachen um und fahren zu Matthias in die Werkstatt nach San Miguel.

Dort habe ich einen Termin ausgemacht, die Stoßdämpfer sind völlig hinüber. Wir bauen diese aus und Matthias schickt sie per Express zu Bilstein nach MexCity. Dort lässt er auch seine Rallydämpfer überholen. Wenn alles gut geht sollten unsere Stoßdämpfer am kommenden Mittwoch wieder zurück sein.

Wir ziehen solange um in ein kleines Guesthouse am Rand von SMA. Das Wochenende verbringen wir mit Stadtbummel, besuchen unsere Freunde Darryl + Catherine sowie Monika und Georg auf dem Campingplatz. Am Sonntag gehen wir noch mit Kathrin und Stephan essen, die wir aus Joshua Tree kennen.

Am Montag fahren wir mit einem Ubertaxi zur Werkstatt. Zusammen mit dem Mechaniker Juan wechseln wir die Öle am Motor, Differential vorne/hinten und am Verteilergetriebe. Wir erneuern die beiden Simmeringe an den Vorderachskörpern und ziehen einen neuen Rippenriemen am Motor auf (leider s.u.). Der alte hat nur noch 6 Rippen anstatt sieben. Dann geht es zurück ins Guesthouse.

Wir verbringen weitere 3 tage in SMA, denn die Dämpfer kommen natürlich nicht am Mittwoch. So besuchen wir noch die Kunstgalerie Aurora, wo allerlei Künstler ihre Werke ausstellen und sind auch am Mittwoch Mittag noch im Kaktuspark.

Zwischenzeitlich mussten wir, weil das Guesthouse belegt war, auch in ein Hotel wechseln. Der Preis war sogar günstiger und wir waren näher am Centro.

Zu Donnerstag Mittag sind dann die Dämpfer zugesagt und so fahren wir am Morgen wieder in die Werkstatt. Und tatsächlich, diesmal Überraschung! Kommen sie schon morgens gegen 11 Uhr. Bis sie dann eingebaut sind, ist es auch 15:00 und so bleiben wir für die nächste Nacht bei Matthias auf dem Hof.

Am Morgen geht es dann endlich los, wir fahren 100km zum Penal de Bernal. Bernal ist eines dieser Magic Pueblos, wirklich hübsch mit vielen, vielen Klimbimständchen. Der Penal de Bernal ist der 3. größte Monolith der Welt. Ein Monolith ist ein Berg aus komplett gleichen Gestein. Wir laufen etwas hinauf und trinken oben eine Pinaculada auf der Aussichtsterrasse.

Nächster Stop ist 200km weiter bei den Monarchfaltern in der Sierra Chincua. Auf dem Weg dorthin höre ich komische Geräusche aus dem Motorraum. Rechts ran und Stop. Der Rippenriemen löst sich auf, eine Spur ist völlig dahin, weil er an der Schulter des Riemenrades vom Klimakompressor anläuft. Mist. Wir nehmen das Teppichmesser, schneiden die kaputte Spur runter und ziehen ihn wieder auf. Nicht umsonst hatte der alte Riemen wohl nur 6 Spuren.

Dann geht es auf 3200m hinauf, wo wir auf dem Parkplatz auch Kathrin und Stephan wieder treffen. Wir übernachten hier und gehen am nächsten Tag 3 Std Fußmarsch (hin+zurück) zum Falter gucken. Wirklich schön die vielen Flieger, aber nicht soviel wie erhofft.

Nachmittag fahren wir hinunter ins Valley de Bravo auf nur 1800m wo es richtig schön warm ist. Wir sitzen draußen und der Blick über den See erinnert ans Tessin.

Weil das mit den Faltern nicht so ergiebig war fahren wir hinüber nach Piedra Herrada und da gibt’s dann auch richtig viele zu sehen.

Auf der Fahrt dorthin das schon bekannte Geräusch des Riemens – tong – tong. Wieder rechts ran, er löst sich jetzt vollends auf, nur noch 4 Rippen. Gott sei Dank hab ich noch 2 dabei. Wir nehmen einen, schneiden eine Rippe auf dem ganzen Umfang ab und legen ihn auf. Beobachten wir er läuft und stellen fest, dass es da wohl einen Trick gibt, da der runter gesetzte Klimakompressor mit den anderen Laufrädern nicht sauber fluchtet. Auf der linken Motorseite den Riemen auf deie vorderen Spuren setzen und am Klimakompressor auf die hinteren. Das scheint die Lösung zu sein, seitdem läuft er sauber.

In Piedra Herrada übernachten wir zusammen mit Kathrin und Stephan auf dem Parkplatz auf 3200m Höhe. Abends wird es schnell kalt und wir verziehen uns ins Auto. Am nächsten Morgen laufen wir 1,5 Std durch herlichen Wald zu den Monarchfaltern, und diesmal lohnt es sich wirklich. Diese Monarchfalter kommen im Oktober aus USA und Kanada hier nach Mexiko in die hoch gelegenen Wälder zum überwintern und für die Paarung. Im März fliegen die Weibchen dann für die Eiablage zurück und sterben dann. Wie die neu geschlüpften Falter dann den Weg nach Mexiko finden ist noch ein Rätsel.

Nach der Wanderung fahren wir mittags noch ca. 50 km zum Vulkan Nevado Toluca und parken dort auf 3699m. Nachts wird es 0 grad kalt und als ich am nächsten Morgen den Olli starte, qualmt der des ganzen Platz ein. Wir fahren bis auf 4100m hinauf, sobald Olli warm ist wird es mit dem Qualm besser, ganz weg geht es nicht. Er läuft gut in der Höhe, nur qualmt er etwas, der Sprinter von Stephan nicht. Welch Blamage, ist der Landy doch etwas ältere Technik.

Vom Parkplatz machen wir eine herrliche Höhenwanderung bis auf 4500m, dann beginnt eine leichte Kletterei bis zum Gipfel. Ich entscheide mich dagegen, Kathrin und Stephan gehen weiter, müssen dann aber später wegen dem Wetter doch umdrehen.

Wir übernachten noch mal auf dem Parkplatz und trennen uns am nächsten Morgen von K+S. Sie fahren nach Mexico City, müssen einen Service am Auto machen lassen und wir fahren weiter zu den Grutas de Cacahuamilpa. Es geht über viele kleine Dörfer, die teilweise sehr gepflegt aussehen, doch am Ortsrand immer wieder Müllberge. Dann wieder sehr ungepflegte Dörfer, hunderte von Garküchen am Straßenrand und auf der Strecke noch mehr diese unsäglichen Topes. Bodenwellen, die die Geschwindigkeit reduzieren, oft sind sie so hoch, das man nur im ersten Gang drüber fahren kann.

Am Parkplatz der Grutas ist die Hölle los, wir bekommen noch Tickets für die 15 Uhr Führung. Die Höhlen sind sensationell, teilweise 100m hoch mit Stalakmitten die im Durchmesser 10m messen. Es geht 2,5km auf gutem Weg hinein und auf gleichem wieder hinaus. Wir übernachten auf dem Parkplatz in einem ruhigen Eck.

Am nächsten Tag geht es quer hinüber Richtung der 190, die uns später nach Oaxacaführen soll. Ein Stop bei den Ruinen Xochicalco, welche die verschiedenen Kulturen der Tlahuica, Tolteken, Olmeken, Zapoteken, Mixteken und Azteken repräsentieren. ;–)

auf dem RV Trailerpark Quinta Rueda. Dort bleiben wir 2 Nächte, genießen die Ruhe und den Pool, der bei der Hitze hier auf 900m die nötige Abkühlung bring. Nachts „kühlt“ es auf 25 grad ab ;-(

 

Guanajuato, San Miguel de Allende und der Abschied

Reisezeitraum:   7.02.  – 14.02.2019

Probleme:  Stoßdämpfer erlahmt

Strecke: ca. 500 km

Gesamtstrecke:  ca 37500km

Weil es zwischen unserem Freibadcampingplatz und Guanajuato nix besonderes zu sehen gibt, drücken wir durch und fahren vorbei an Aguascaliente und Leon hinüber bis Guanajuato. Dort auf dem CP Bugamville, ca 9km außerhalb der Stadt treffen wir wieder Catherine und Darryl. Am nächsten Tag fahren wir gemeinsam mit dem Bus in die Stadt. Die Busfahrt ist ein Erlebnis, ein Gitarrenspieler der einsteigt und spielt, ein Sweetyverkäufer und nebenher das Geklapper vom Bus – Mexico! Im Ort trennen wir uns und Sohn M. und ich geniesen die tolle alte Studentenstadt, die vielen kleinen Läden, die tollen Kirchen und Plätze.  Ein Besuch des Don Quijote Museums, wo alles mögliche an Kunst zu diesem Helden ausgestellt wird, muß auch sein.

Mittags finden wir ein tolles kleines Lokal im 1.Stock mit klassischer Musik. Super Location.

Zum Abschluß finden wir noch ein Lokal mit Fassbier am Plaza Fernando, lecker, Sohn M tankt 2 Mass und unsere Stimmung ist klasse.

Am nächsten Tag fahren wir noch mal in die Stadt, besuchen das Museo de Momia – gruselig – und fahren mit der Seilbahn auf den Aussichtsberg. Danach noch eine Stück Kuchen (Pastel de tres leches) im Truca7, ein Tip von Marta – danke.

Bis zum Abflug am 13.2. haben wir noch Zeit, so fahren wir die 60km nach San Miguel de Allend auf den dortigen RV Park, wo sich angeblich alle Overlander eintreffen. Europäer sind aber außer Joachim, der schon lange hier lebt, keine da. Wir verbringen mit Stadtbummel, Kirchenbesichtigung und abendlichem grillen 3 Nächte in SMA. Alles in allem ist es eine hübsche Stadt, hat mir persönlich aber nicht so gut wie Guanajuato gefallen. G. ist wild mexikanisch, SMA ist aufgeräumt, ordentlich was sicher den vielen US-Amerikanern geschuldet ist.

Am 12.2. fahren wir zurück nach Guanajuato auf den CP und am 13.2. bringe ich dann von dort Sohn M. zum Flughafen nach Silao.

Siehe Abschied.

Heute bin ich hier allein und morgen kommt Klaus, dann geht es noch 2 Monate durch Mexico, dann wird auch für mich dieser Trip ein vorläufiges Ende nehmen..

 

Drogengebiet und Städte im Hochland

Reisezeitraum:   21.01.  – 6.02.2019

Probleme:  Stoßdämpfer erlahmt, Begrenzungslicht ausgetauscht

Strecke: ca. 1000 km

Gesamtstrecke:  ca 36000km

 

Wir verlassen unsere netten Gastgeber am Strand von Boca del Rio und fahren auf der Mex15 südlich. Weil wir spät dran sind und auch noch Großeinkauf machen müssen kommen wir an diesem Tag nur bis Culiacán. Dort verbringen wir die Nacht auf einem Hotelparkplatz, die einzige Möglichkeit in der näheren Umgebung. Die Nacht ist zwar sicher aber nicht ruhig, LKW, irgendwo ein Zug und Hundegebell. Am Parkplatz gibt es zwar Full Hook-Up aber keine Duschmöglichkeiten. Wir lernen Michael aus USA kennen, der mit seiner Schwester unterwegs ist, er hat ein Zimmer weil sein RV in der Reparatur ist. Matze und Catherine duschen morgens dort. Wir Männer haben abends einfach hinter dem Auto geduscht ;-).

Von Culiacán geht es bis La Cruz zu Noe auf den Campingplatz. Super schön dort, wir kommen wieder nicht weg und verbringen dort 3 Nächte. Noe hat 2 Jahre in Kanada gearbeitet und spricht ganz gut Englisch, ist super lustig und hat immer was zu erzählen. Wir backen Kuchen und Brot, chillen, gehen baden und genießen abends die herrlichen Sonnenuntergänge.

Mazatlan wollen wir uns nicht entgehen lassen und so finden wir uns auf der südlichen Halbinsel auf dem Camping Tres Amigos ein. Ein typischer Snowbirdplatz, lauter Kanadier mit fetten Wohnmobilen, aber für eine Nacht ist es i.O. Die Duschen sind heiß.
Mit der Personenfähre geht es hinüber nach Mazatlan und mit dem Bus für 50 Eurocent in die Stadt. Wirklich hübsch hier, viele Häuser im alten Colonialstil und eine schöne Kathedrale. Wirklich Spaß macht aber das Taxifahren auf umgebauten offenen alten VW-Käfer. Wir sitzen wie in einer Kutsche oben drauf und flitzen für 2 Euro durch die Stadt. Erst zum Telefonladen, dann zur Markthalle und von dort wieder zurück zur Streetfoodstraße, wo wir uns die Bäuche voll hauen. Dann geht es zurück zum Hafen und zum Camping.

Von Mazatlan fahren wir auf der alten 40 Richtung Durango. Erst kommen die hübschen Örtchen Concordia und Copala, die wir uns ansehen. Besonders Copala ist wirklich nett, mit dem Kopfsteinpflaster und der alten Kirche. Am Ortseingang wohnt dann Santa Claus aus den USA mit seiner mexikanischen Frau. Sie bitten uns gleich rein, Bier und Tequila wird aufgetischt, vor dem Mittagessen! Es gibt einiges zu erzählen, dann werden wir durch den Ort geführt und essen wieder Streedfood am Kirchplatz. Danach noch Bananenkuchen und Kaffee, hier gibt es wirklich keine Chance das Gewicht zu halten.

Wir kommen viel zu spät weg und die Straße windet sich in unendlich vielen Kurven, es sollen 3000 sein, hinauf in die Berge. Unser Tagesziel vor Dunkelheit zu erreichen ist unmöglich. In einem kleinen Ort, El Palmito, soll es ein Hotel mit Parkplatz geben. Leider ist es geschlossen. Am Ortseingang stehen junge Männer mit Maschinenpistolen, wir befinden uns mitten im Narcosgebiet (Drogenanbau). Aber alle sind freundlich und auf die Frage wo wir sicher übernachten können lässt man uns im eingezäunten Schulgelände parken. Es gibt dann auch eine sehr ruhige Nacht, gut geschlafen haben wir aber trotzdem nicht.

Am nächsten Tag ist die Straße nicht mehr so kurvenreich und wir fahren bis zu einem Naturpark, wo wir campen und am Abend auch endlich wieder mal ein Campfire entzünden können. Am nächsten Tag schaffen wir es bis nach Durango auf den außerhalb liegenden Campground Balneario San Juan. Eigentlich ist es ein Freibad mit Hotpools, aber man kann hier auch campen. Klasse, wir sind die einzigen Gäste dort und genießen im Hotpool den Sonnenuntergang.

Tags darauf fährt uns Eduard, der Enkel der Besitzerin morgens nach Durango rein und holt uns abends am vereinbarten Punkt absolut pünktlich wieder ab. Wir schlendern durch Durango, genießen die aufgeräumte sauber Stadt, die vielen schönen Gebäude und Kirchen und fahren auch mit der Teleferico, einer Schweizer Seilbahn hinauf auf den Hausberg. Mittags finden wir im Mercado ein prima Mittagessen und anschließend um die Ecke auch einen leckeren Kaffee.

Zacatecas ist unser nächstes Ziel, das wir mit einem Zwischenstopp im Parque Nacional Sierra De Organes erreichen. Der Park errinnert uns an die USA.

Auf der Strecke liegt noch Sombrerete ,wo wir Wasser fassen und einen Stadtbummel machen. Hierher verirrt sich selten ein Tourist.

In Zacatecas ist es nicht so einfach einen Übernachtungsplatz zu finden, aber im iOverlander ist ein Platz oben an der Bergstation des Teleferico, auf dem Cerro de la Bufa eingetragen. Dort ist auch ein kleines Polizeihäuschen, das Nachts besetzt ist. Nach einem kurzen Gespräch mit der netten Polizistin bleiben wir hier stehen und die Nacht ist auch sehr ruhig. Zweimal fährt sogar Polizei durch.

Zacatecas ist eine alte Kolonialstadt und steht auf der Liste des Unesco Weltkulturerbes. Wir machen eine halbstündige Busfahrt mit dem Siteseeingbus und laufen anschließend die meisten Punkte noch mal ab. Das Innere des Templo de Domingo hat mir am besten gefallen und außen natürlich die Kathedrale aus dem 18. Jh.

Nach den vielen Stadtbesichtigungen brauchen wir mal wieder Natur, und so fahren wir südlich auf der Mex54 zu den Le Quemada Ruins. Leider dürfen wir dort nicht auf dem Parkplatz übernachten, aber der freundliche Parkwächter gibt uns einen Tipp. Nach 1 km links rein, 3 km Hoppelpiste weiter stehen wir komplett einsam an einem Stausee. Ideal um 2 Nächte zu bleiben.

Am nächsten Tag finden wir wieder ein Freibad mit Campingplatz und Hotpool, wo wir ebenfalls 2 Tage stehen bleiben.

 

Siehe auch:  http://unterwegs.ib-fb.de/neulich-in-durango

 

Fähre nach Mexiko und Barranca de Cobre

Reisezeitraum:   13.01.  – 20.01.2019

Probleme:  keine

Strecke: ca. 250 km

Gesamtstrecke:  ca 35000km


 Sonntag Nachmittag fahren wir von Todos Santos nach La Paz. Gehen noch mal im Walmart einkaufen und machen uns dann auf zur Fähre. Dort ist alles viel einfacher als gedacht. Erst fahren wir durch die Zollkontrolle. Trotzdem wir ja das Land nicht verlassen gibt es diese hier, aber Baja California ist anscheinend was besonderes. Die Kontrolle will nur unsere 10-Jahres Importpapiere (TIP) vom Auto sehen, sonst nichts.

Dann wird das Auto vermessen, wir zahlen 160 Pesos Hafengebühr, und mit dem Zettel den wir dort bekommen, gehe ich wieder zu der freundlichen Señora und kaufe das Ticket für die Überfahrt (3640 Pesos = 170 Euro).

Wir fahren auf den Parkplatz zum warten und treffen dort Catherine und Darryl, die wir bereits in Loreto und an der Ostküste der Baja getroffen haben. So wird das Warten nicht so langweilig, wir verquatschen die Zeit. Dann heißt es rückwärts auf die Fähre fahren, auf einen Aufzug, der uns auf das Oberdeck bugsiert. Dort können wir die Nacht im Auto verbringen.

Bevor es zu Bett geht, nutzen wir noch die Dusche an Bord und wir bekommen auch noch eine Mahlzeit. Die Besatzung ist supernett und man kümmert sich herzlich um uns.

Leider wird die Nacht etwas laut, wir stehen genau neben der Abluft vom Maschinenraum. Aber mit Oropax geht’s halbwegs.

Als wir drüben ankommen ist es bereits hell, somit brauchen wir keinen Übernachtungsplatz suchen. Wir haben beschlossen zusammen mit Catherine und Darryl zum Copper Canyon (Barranca de Cobre) zu fahren. Catherine srpicht  perfekt Spanisch, was alles sehr vereinfacht.

In Los Mochis versuchen wir noch eine gute Straßenkarte zu bekommen, vergeblich klappern wir viele Läden ab. Dafür bekommen wir an einem Straßenstand die bisher besten Tacos. Los Mochis unterscheidet sich doch schon erheblich von der Baja. Ein großer Ort mit Shoppingmals, sauberen Straßen und Infrastruktur.

Auf der Fahrt nach El Fuerte erleben wir bereits am Ortsausgang von Los Mochis unsere erste Straßenblockade durch Demonstranten. Die Polizei kümmert sich nicht drum, sondern dreht einfach um und fährt zurück. Wir fahren ebenfalls rückwärts auf der zweispurigen Straße, bis zur nächsten Auffahrt und umfahren die Demo dann mit Hilfe dem Navi. Das ergibt 50km Umweg,

Abends kommen wir in El Fuerte an und finden einen Platz nahe des Bahnhofs im Hinterhof von zwei älteren Leuten. Hier kann man das Auto einige Tage stehen lassen und die Bahnfahrt unternehmen. Es regnet leicht und der ganze Hinterhof wird matschig und schmierig.

Am nächsten Morgen heißt es früh aufstehen, der Zug geht um 8:19 Uhr. Wir sind nicht die einzigen und der Zug ist auch schon gut voll. Der Schaffner weißt uns bereits vor dem Einsteigen noch unsere Platznummern zu, dann kann es losgehen. Kassiert wird später im Zug.

Der Zug, genannt „El Chepe“ schleicht mit 30km, bergauf noch langsamer, dahin. Drei Dieselloks ziehen hin über den Gebirgszug Madre Occidental, bis auf 2300m hinauf. Die Schienen sind krumm und schief, die Waggons ächzen und quietschen was das Zeug hält. Die Waggonkupplung hat sicherlich 10 cm Spiel, und so rummst der Waggon immer wieder auf den anderen drauf. Es kümmert niemand. Zwischen den Waggons kann man auf offener Plattform stehen und die Landschaft genießen und gleichzeitig die Dieselabgase inhalieren.

Wie sich die Bahnstrecke durch die schmalen Täler hinaufschraubt ist allerdings eine Meisterleistung. Die ganze Landschaft mit den Nadelbäumen und Felsen erinnert an Montana.

In El Divisadero ist ein 15min STOP, man kann sich an den Imbissbuden verköstigen, Souvenirs kaufen oder einen kurzen Blick in den Canyon werfen. Gegen 16 Uhr kommen wir in Creel auf 2300m an.

Catherine hat uns ein Bett & Breakfast für 50 Euro / 2 Nächte / 2 Personen gebucht. Nett hergerichtete Zimmer mit Bad und heiser Dusche. Echt gut! Abends gehen wir um die Ecke lecker essen. Die Wirt, aus Katalonien spricht Englisch, Französisch, Spanisch sowieso und etwas Russisch.

Am nächsten Tag machen wir mit einem Guide und dessen Auto einen 5 stündigen Ausflug zu einigen Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Wir besuchen den Lago Arareko, das Valle de los Monjes (Tal der Frösche) und anderes. Es ist schön, aber das wirkliche Erlebnis ist, zu sehen wie dort heute noch die indigene Bevölkerung, die Tarahumanas,  sehr bescheiden in den Holzhütten leben. Überall werden uns, ohne aufdringlich zu sein, nette Souvenirs, meist Handarbeiten, angeboten.

Abends finden wir uns nach einem Stadtbummel durch Creel wieder im Restaurant ein. Am nächsten Tag nehmen wir noch mal in Guide in Anspruch und fahren mit dem Auto zurück bis Divisadero. Dort haben wir genügend Zeit um von mehreren Aussichtspunkten Blicke in den Canyon zu genießen. Hier könnte man auch mit der Seilbahn in den Canyon hinein fahren, sehr sicher mit schweizer Technik 😉
Dann kommt der Zug und es geht zurück nach El Fuerte, wo wir gegen 20 Uhr unseren Olli unversehrt begrüßen können.

El Fuerte ist am nächsten Tag noch einen Besuch wert. Ist die Stadt doch so ganz anderes als die Orte auf der Baja. Eben richtiges Mexiko, keine Touristen, jede Menge kleine Läden und jede Menge „Fressstände“. Hübsche Häuser säumen die Straßen und Schmutz liegt im Ort auch keiner rum (nur außerhalb). Bei einer Rundfahrt mit der „Bimmelbahn“ für 1 Euro durch den Ort haben wir jede Menge Spaß, die Musik tönt über uns und alle Leute winken uns 4 Touristen zu.

Mittags fahren wir weiter, 180km in der Nähe von Guasave bei Boca del Rion ans Meer, das Außenthermometer zeigt > 30°C an. Leider ist der anvisierte CP geschlossen und als wir dort ankommen ist es schon fast dunkel. Eine vorbeifahrende Policia Municipal bringt uns freundlicherweise 1km weiter zu 2 Jungs, die gerade versuchen einen kleinen CP direkt am Meer zu installieren. Wir werden herzlich aufgenommen und man versichert uns, dass hier alles sicher sei. Die Polizei zeigt uns noch ihre Maschinenpistolen, gibt uns ihre Telefonnummer und versichert uns, die Nacht über zu patrollieren. Aber das ist hier, denken wir gar nicht notwendig. Es wird eine sehr ruhige Nacht. Wir verbringen gleich mehrere Tage hier mit Muschel sammeln und chillen.