Reisen geht auch anders

Reisezeitraum:   12. – 23.August 2018

Probleme: keine

Strecke: ca. 1800 km

Gesamtstrecke: ca 19500km

Auch Reisen kann manchmal nicht so toll sein, wie sich in diesen Tagen heraus stellte.

Verwöhnt von den Erlebnissen in Yukon, der herrlichen Landschaft, der Einsamkeit mit Grillfeuer ab Abend, fahren wir morgens nach kleinem Einkauf in Stewart los. Von Stewart zum Stewart Cassiar HW im Landesinneren sind es rund 50km. Auf halber Strecke kommen uns wieder Jens und Silke entgegen. Ein kurzes Schwätzchen muss sein, dann fahren die beiden weiter. Wer weiß wo wir uns das nächste Mal sehen, wir freuen uns schon darauf.

Bei uns geht es auf dem HW gen Süden, leider begleitet uns ab der Kreuzung in Meziadin Junction auf dem HW beständig Rauch von irgendeinem Waldbrand in weiter Ferne. Und das wird die nächsten 9 Tage so bleiben. Wir schließen die Fenster und stellen die Lüftung auf Umluft, nur wird es so stickig und warm im Auto. Also Klimaanlage an – auch keine Lösung. Armer Olli, der muss die Luft atmen und arbeiten, aber wir haben die Gewissheit das die Luft aus dem Auspuff weniger Feinstaub als die Umluft enthält ;-)) – Stuttgart lässt grüßen.
Man stelle sich mal vor was unsere Ökos sagen würden, wenn auf einer Fläche wie Deutschland Rauch stehen würde, na das wäre ein Thema!

Die Landschaft wird langweilig, was auch im Reiseführer steht, aber es gibt keinen anderen Weg in den Süden. Wir finden ein paar nette Übernachtungsplätze dank der iOverlander App. Auf der Strecke liegt Old Hazelton – gibt aber nichts her und ein kleine Canon in Mauricetown wo die First Nation noch auf traditionelle Art fischen darf – gibt auch nichts her. In Prince George machen wir mal wieder einen Großeinkauf, endlich wieder eine ordentliche Auswahl, auch Obst zu vertretbaren Preisen. Dann wird die Suche nach Motoröl belohnt, 5W-30 ASEA B5 – na endlich.

 

Am nächsten Tag fahren wir nach Barkerville, 60km neben der Strecke. Barkerville ist eine alte gut erhaltene Goldgräberstadt aus der Jahrhundertwende (der vorletzten). Über 100 gut erhalten Häuser, von der einfachen Goldgräberhütte mit Bärenfell vorm Bett, über Apotheke, Zahnarzt, Saloon, Chinesenviertel, alles vorhanden. Sogar eine Postkutsche fährt durch den Ort und Statisten sind in Orginalkleidern auf der Straße! Das hat sich gelohnt.

 

Tag darauf gehen wir in Quesnel ins Hallenbad, Bewegung, das tut gut!

Dann fahren wir in Williams Lake von der 97 rechts ab in die Pampa, eine Empfehlung von Jens. Leider ist das die ersten 60 Schotterkilometer wenig erquicklich. Teilweise Wellblech wie in Island, und immer noch keine Sicht wegen des Rauchs.

Doch am nächsten Tag wird es schöner, die Sicht ist etwas besser und die tolle Landschaft des Frasercanons lässt sich erahnen. Wir sind rund 1000m hoch, es ist eine karge und trockene Gegend, trotzdem wird hier Viehzucht betrieben. Am Big Bar Lake PP finden wir einen Stellplatz oberhalb des See, wir sind allein. Eine herrliche Ruhe nach den letzten 6 Tagen Kurbelei.

Hier wollen wir 2 Tage Pause machen, aber am nächsten Morgen ist die Luft schon wieder rauchgeschwängert – also geht es weiter. Auf der 99 kurz vor Lillooet halten wir für einen Fotostopn und wer kommt da angerauscht – Jens und Silke. Haben sie doch unweit von uns ebenfalls an einem See übernachtet.

Gemeinsam fahren wir nach Lillooet zum Kaffee trinken und dann auf einen Stellplatz der Stadtwerke (kostenlos). Abends können wir noch herrlich im Stausee baden.

 

Matze und ich verbringen 2 weitere Tage etwas weiter südlich am Lillooet Lake bevor wir nach Vancouver fahren. Dort besuchen wir das Vanaqua (Zoo für Fische) und machen einen Stadtbummel durch Vancouver Downtown. Das Wetter spielt mit, es ist heiß und einigermaßen klar. Wir übernachten im Stadtgebiet recht ruhig dank an iOverlander  App.

Dann geht es in die USA – siehe nächster Bericht.

 

 

 

 

 

Kanufahren und Lachse gucken

Reisezeitraum:   1. – 11.August 2018

Probleme: Schalter für Rückwärtsganglicht repariert

Strecke: ca. 1500 km

Gesamtstrecke: ca 18000km


 

Drei Stunden haben wir nach Bären Ausschau gehalten und uns nett mit jemand aus Deutschland unterhalten. Dann sind wir los, wieder zurück Richtung Haines Junction. Wir genießen wieder das tolle Panorama, diesmal aus der anderen Richtung und fahren noch mal an den CP am Dezadeash Lake. Mit Feuer und draußen sitzen wird es am Abend dann nichts, der Wind bläst uns fasst weg.

Die nächsten 2 Tage verbringen wir in Whitehorse mit Besichtigung der längsten Fischtreppe der Welt und dem Miles Canon, wir gehen ins Hallenbad (mmmh klasse) und machen Großeinkauf. Wir suchen vergeblich passendes Motorenöl für einen langsam notwendigen Ölwechsel, aber Dieselöl in der geforderten Qualität gibt’s nicht. Wir treffen Brigitte und Gottfried mit ihrem Hymer, die kein Ersatzrad dabei haben. Wir unterhalten uns prima und verbringen einige Zeit miteinander.

 

Dann wollen wir die Vorderreifen drehen lassen, was einen separaten Bericht rechtfertigt.

Von Whitehorse fahren wir südwärts Richtung Carcross in eine kleine Sandwüste, die uns total begeistert. Mitten im Yukon sieht es aus wie am Rand der Sahara. Hier verlieren wir auch Gottfried und Brigitte., Abends an unserem versteckten Stellplatz aus iOverlander tauchen dann andere sie plötzlich auf – Birgit und Jens. Jens ist in Kleinaspach aufgewachsen. Gemeinsam verbringen wir einige schöne Tage miteinander, fahren nach Wattson Lake und an den Boya Lake wo wir 2 Nächte bleiben. B+J haben ein Boot dabei, das wir mal benutzen dürfen, schöne Sache auf dem karibikblauen See zu paddeln.
Abends kommen dann auch noch Ole und Uta aus Zittau dazu.

 

Nach 2 Nächten an dem wunderschönen Boya Lake fahren wir in einer Tagesetappe bis kurz vor Stewart hinunter (450km). Die ersten 150km begleitet uns Rauch vom Waldbrand am Telegraph Creek – 200km entfernt. Aber der Kreuzung dahin wird es dann schlagartig besser.

In Stewart müssen wir einen Regentag überbrücken, es gießt aus allen Eimern. Am Tag darauf wieder super Wetter. Wir fahren hinüber nach Alaska, ja hier ist die südlichste „Stadt“ in Alaska, nur über Kanada erreichbar. A, Salmon Creek sind wir schon früh morgens und bestaunen die vielen vielen Lachse die sich im Bach bergauf mühen. Mann da mal die Angel reinhalten! Aber Bär will sich uns keiner zeigen. Wir stehen uns 3 Std die Füsse in den Bauch und fahren dann hinauf zum Salmon Glacier. Es geht 30km auf Schotterpiste das Tal hinter und den Berg hinauf. Dann stehen wir auf 1200hm und bereits gute 500m über dem riesigen Gletscher, der hier bis auf ca. 700m über dem Meeresspiegel hinunter reicht.

Abends haben wir dann auch noch Glück und sehen einen Grizzly beim Lachs fangen zu. Er knappert den dann an und lässt den Rest liegen ;-((