Alaska Highway bis Watson Lake

Reisezeitraum:  11. – 15.Juli 2018

Probleme: Scheibenwischerendschalter repariert;
Schalter für Rückwärtsganglicht immer noch kaputt

Strecke: ca. 1580 km

Gesamtstrecke: ca 13500km


 

Bericht

Von Spruce Grove fahren wir nordwestlich nach Dawson Creek wo der Alaska Highway beginnt. Am ersten Tag kommen wir nicht sehr weit und machen bereits am frühen Nachmittag an einem kleinen Camping Municipal Halt. Das Wetter ist warm und trocken und wir nutzen den Mittag und wechseln den Endlagenschalter der Scheibenwischer aus. Dazu muss das halbe Armaturenbrett demontiert werden. Abends sitzen wir am Lagerfeuer und wehren die Mücken ab 😉

Der Verlauf den Alaska Highway von Dawson Creek bis Fort Nelson ist nicht berauschend. Es geht hügelig durch Farmland und endlose Wälder durch die eine 100m breite Schneise für die Straße geschlagen ist.

Der Plan eine Straße nach Alaska zu bauen reicht weit in die Goldgräberzeit zurück. Allerdings war die Furcht der Kanadier vor dem unkontrollierten Eindringen der USA zu groß. Was in Friedenszeiten nicht gelang wurde in Kriegszeiten realisiert. Nach dem Überfall der Japaner auf Pearl Harbour 1941 wurde der als Nachschubstraße  gedachte Alaska Highway nach Alaska gebaut. Man befürchtete eine Invasion in Alaska durch die Japaner.

 

Ab Fort Nelson wird die Landschaft wesentlich einsamer und schöner. Bergketten säumen den Weg. Wir fahren am wunderschönen Muncho Lake entlang und tauchen dann ein in das Tal des Liard River das es dann über 100km entlang bis Watson Lake geht.

 

Auf halber Strecke zwischen Fort Nelson und Wattson Lake sind die Liard River Hot Springs, heiße Quellen in denen man baden kann, was wir natürlich auch nutzen.

Auf der letzten Etappe bis Watson Lake sehen wir morgens 8 Schwarzbären, 1 Braunbär, einen Elch und eine Bison Familie, alle genüsslich am Straßenrand beim äßen.

 

Watson Lake, mit 1500 Einwohnern ist der 3. größte Ort in ganz Yukon. Es ist bekannt für sein „Watson Lake Sign Posts“. Der Schilderwald, der mittlerweile auf 90.000 Schilder angewachsen ist, wird von Reisenden aus der ganzen Welt besucht und jeder der möchte ergänzt ihn um ein eigenes Schild. Ab heute hängt dort ein Burgstall Ortsschild.

In Watson Lake bleiben wir 2 Nächte auf einer Wiese am Flugplatz. Am Pausentag kaufen wir noch ein, machen eine kleine Wanderung und lernen am Infocenter, wo sich wegen WiFi alles trifft, Bruno und Ursi aus der Schweiz kennen.

 

 

 

 

 

 

Nationalparks Kootenay – Banf – Yoho – Jasper

Reisezeitraum:  3. – 10.Juli 2018

Probleme: Scheibenwischerendschalter und Schalter für Rückwärtsganglicht immer noch kaputt

Strecke: ca. 1900 km

Gesamtstrecke: ca 12000km


 

Bericht

Endlich wird das Wetter besser und wir freuen uns auf die bekannten Nationalparks. Wir verlassen unsere Ludwigsburger und fahren den Kootenay NP entlang. An der Strecke haben wir uns 2 Trails ausgesucht, die wir bei immer noch wechselhaftem Wetter laufen, zum Dog Lake und zu den Paint Pots. Am Abend landen wir auf einem Waldcamp und machen mit nassem Holz Feuer – was auch funktioniert, die Stimmung aber nicht sonderlich hebt. Wird Zeit das es wieder warm wird.

 

Morgens sieht das Wetter dann schon viel besser aus. Wir besuchen den Marble Canyon und fahren dann hinunter nach Banf. Auf einer Aussichtsstraße umkurven wir den Ort und tauchen danach in das Touristentreiben ein. Aber nur kurz ,nach den vielen Tagen „im Wald“  ist es uns dann doch zuviel Trubel. Mittags machen wir dann eine herrliche 3 Std Wanderung zum „Castle Lookout“, einem Aussichtspunkt oben am Berg. Am Abend nutzen wir einen CP im Park, da freies Übernachten im Park nicht erlaubt ist.

 

Tags darauf ist Lake Louis angesagt. Da das der weltweit meist fotografierte See sein soll, stellen wir den Wecker auf 6:30 Uhr. Frühstück und dann los, leider ist es fast 1 Stunde Fahrt. Wir sind 8:30 Uhr dort und bekommen trotz riesiger Parkplätze einen der letzten 20.

Die Menschenmassen sind erdrückend, allerdings wird es im Laufe unserer Wanderung zum Teehaus in den Bergen hinter dem See dann doch weniger. Aber alleine ist man da nicht. Die Bergwelt rund um den See ist allerdings wunderschön. Ich bekomm Lust auf eine richtige Hochtour, mal sehen ob sich das nächsten Sommer nicht machen läst, gell Klaus!
Nach 4 Stunden sind wir zurück und fahren noch am Spiraltunnel der Eisenbahn vorbei und gschwind rüber in den Joho-NP zum Takkakan Wasserfall (50km). Vom TCH (Trans Canada Highway) windet sich die Straße 14km das Tal hinauf, 2 Kurven sind so spitzig eng, das Wohnmobile >7m zurücksetzen müssen. Der Wasserfall ist über 100m hoch und damit einer der höchsen in Kanada.
Abends stehen wir vor einem Campingplatz, da dieser voll ist. Man nennt das Overflow Camping, zum reduzierten Preis.

 

Von hier geht es dann weiter gen Norden Richtung Jasper. An einem Aussichtsplatz, den Frank zum Mittagsschläfchen nutzt treffen wir Uwe und Birgit, die 3,5 Wo Urlaub mit dem Mietmobil machen. Uwe ist aus Kirchberg, schau an ist die Welt doch klein.

Nach mehreren Sightseeings an diesem Tag fahren wir spät am Nachmittag endlang des North Saskatchewan Rivers nach Osten aus dem Park und finden einen urigen Stellplatz mit Sicht auf die imposante Berg- und Flusswelt.
Kurz darauf treffen Johann und Christa aus der Schweiz mit ihrem Toyo ein . Beide sind schon viel in der Welt unterwegs gewesen und es gibt einen netten Abend am Feuer, der dann aber durch den aufkommenden Regen abrupt aufgelöst wird.

Morgens verabschieden wir uns herzlich nur um dann 10km weiter an einem Stausee ein Wiedersehen zu feiern. An einem tollen Aussichtsplatz über dem See verbringen wir einen herrlichen Tag. Wir beobachten wie die Kanadier ihre Autos am Ufer versenken und die dann folgenden Bergeversuche.
Abends grillen wir gemeinsam, erzählen und amüsieren uns. Ein gelungener Abend, vielen Dank ihr zwei, wir hoffen euch nächstes Jahr in Mexico wieder zu sehen.

 

Bei herrlichem Wetter geht es für uns weiter den Icefield Highway entlang durch den Jasper NP. Die Berg- und Eisriesen mit bis zu 3500m Höhe begleiten uns links und rechts der Straße. Vom Icefield-Infocenter telefonieren wir mit zuhause.

 

Dann geht es bis Jasper, leider sehen wir keinerlei Bären oder anderes Getier, vielleicht weil Sonntag und viel Verkehr ist.
In Jasper fragen wir am Campingplatz ob wir Wasser auffüllen dürfen und nutzen dies gleich mal zum duschen ;-)).
Dann geht es noch ein Stück in Richtung Edmonton.

 

Bruce Grove – Edmonton

In Bruce Grove, kurz vor Edmonton besuchen wir eine ehemalige Arbeitskollegin meiner Schwiegermutter und nehmen dort das von Frau S. gesandte Päckchen mit den beiden Schaltern in Empfang. Trotzdem wir unbekannt sind, werden wir herzlich aufgenommen. Abends wird gegrillt und Eberhard und Birgit erzählen uns wie sie es gemeistert haben, als sie hier her ausgewandert sind. Auch von den Eigenheiten hier in Kanada berichten sie. Bevor es am nächsten Morgen weitergeht gibt es noch ein ordentliches Frühstück. Vielen Dank euch beiden für die Gastfreundschaft.

 

Durch die Wälder Montanas und British Columbia

Reisezeitraum:  22.Juni – 2.Juli 2018

Probleme: Scheibenwischerendschalter und Schalter für Rückwärtsganglicht immer noch kaputt

Strecke: ca. 1000 km

Gesamtstrecke: ca 10500km

Bericht

Vom Glacier NP fahren wir durch die einsamen Wälder Nordmontanas. Die Tagesetappen werden immer kürzer, wir schlafen morgens aus, gondeln langsam durch die Gegend, besuchen in Yaak (3 Häuser davon 2 Saloons) den Saloon und haben wunderschöne Übernachtungsplätze am Fluss. Nur die Mücken sind etwas lästig, also dem Sohn M., denn von mir wollen sie eigentlich nichts 😉

 

Am 24.6. überqueren wir wieder die Grenze nach Kanada und fahren dann gleich mal 50km ohne jegliche Ortschaft zu streifen. Es geht über den Kootenay Pass (1774m), hier oben liegt jetzt Ende Juni in den Ecken noch Schnee, obwohl das ja nicht sehr hoch ist. Der nächste größere Ort, Nelson, macht uns wieder sehr viel Spaß. Kanada – kann man hier doch anständig einkaufen. Sogar Wurstaufschnitt gibt’s, Schwarzwälder Schinken und deutsche Salami!! Was ein paar km über die Grenze sich alles verändern kann, seltsam. Auch die Autos sind zum Großteil wieder normal.

Wir kurven durch die Selkirk Mountains, die Landschaft ist rau und kaum besiedelt. Wir besuchen die alte Silberminenstadt Sandon. Dort läuft die älteste Wasserturbine Kanadas seit 1913 in einem sehr sehenswerten alten Maschinenhaus. Auch sonst ist das Örtchen den Abstecher wert, lauter alter Schrott, frag mich nur wer hier die alten Oberleitungsbusse sammelt.

 

Ab Kaslo geht es nördlich 90 km über eine Schotterstraße bis Galena Bay, auf der uns nur 2 Autos begegnen, dafür steht plötzlich ein Grizzly auf der Straße. Bis ich den Foto raus habe ist er im Gebüsch verschwunden. In Galena Bay nehmen wir die kostenlose Fähre über den Upper Arrow Lake und fahren noch bis Revelstoke.

Nahe Revelstoke übernachten wir dank der App iOverlander 2x wild und machen am Tag dazwischen im Revelstoke NP eine 5 Stunden Wanderung zu einem noch vereisten See. Nachmittags ist dann Hausarbeit angesagt. Wir betätigen uns im Waschsaloon und waschen die Bettwäsche. Ach ja, und eine der größten Dampfloks der Canadian Pacific Railway besichtigen wir auch.

 

Immer wieder, so wie auch in den letzten Wochen suchen wir zur passenden Zeit öffentliches WiFi und chatten oder telefonieren sogar per Internet mit zuhause.

Den kanadischen Glacier NP lassen wir wegen schlecht Wetter aus, Gletscher gibt es in Europa auch. Am Rande der Straße sind immer wieder Sightseeing Points gekennzeichnet und an dem einen oder anderen halten wir, wie z.B. an dem Canadian Red Cedar Wood.
Die Rocky Mountains find ich bis jetzt noch gar nicht so rockig (Korrektur im nächsten bericht ;-)). Die Alpen gefallen mir weit aus besser, da es dort auf kleinerem Raum viele unterschiedliche Gebirge gibt und die Wandermöglichkeiten besser sind. Was hier beeindruckt ist die Weite der Täler und die Wälder, die bis auf den Talgrund reichen und die ungezähmten Flüsse. Auch die Tierwelt, die uns tagtäglich in Form von zutraulichen Chipmunks (Streifenhörnchen), Erdhörnchen, Hasen und Rehe (hier Whitetail Deer, Mule Deer) begegnen ist einzigartig.

 

Nahe Golden, östlich des Glacier NP, machen wir am Cedar Lake Camping schon wieder einen Ruhetag. Genießen den immer wieder kehrenden Nieselregen und die vielen Mücken, backen Brot und bauen zwischen Batterie und Batteriewächter ein fetteres Kabel mit 40A Sicherung ein.

Wir fahren über Golden nach Radium Springs. Treffen Walter und Andrea, die wir vom Terminal in Halifax kennen (sind aus dem Kreis Ludwigsburg) und verbringen gemeinsam einen Ruhetag (schon wieder!) im Wald südl. des Kootenay NP. Abends wird natürlich ein Campfire angezündet und auf schwäbisch geschwätzt.
Aus dem einen Ruhetag werden wetterbedingt 3 Nächte auf dem Waldplatz. Bei kalt und Regen macht es keinen Sinn in den Banf NP zu fahren.