Yosemite, Alabama Hills und Death Valley

Reisezeitraum:   15.9. – 24.9. 2018

Probleme:  keine

Strecke: ca. 1500 km

Gesamtstrecke: ca 24500km

Yosemite und Alabama Hills

15.09. – 19.09

Von unserem genialen Übernachtungsplatz starten wir morgens und fahren von Osten in den Yosemite NP, der vor allem in der Kletterszene wegen seine 1000m hohen Granitwände bekannt ist. Aber der Park bietet mehr als nur Klettertouren.

Die Fahrt geht von 1200m über dem Meer erst hinauf auf den Tioga Pass mit über 3000m Höhe. Dort oben ist der offizielle Parkeingang. Gut das wir jetzt schon hier sind. Ab Ende September kann es passieren, dass die Straße wegen Schnee gesperrt ist. Vom Parkeingang schlängelt sich die Straße 50km durch sagen hafte Landschaft, links und rechts tlw. Wald (auf 3000m !!) und immer wieder rund geschliffene Granitberge. Wir machen eine kleine Wanderung auf den Lembert Dome und haben von oben eine tolle Aussicht.

 

Auf der Westseite verlassen wir den Park und übernachten im National Forest auf einem Waldplatz. Am nächsten Morgen, wir haben mal wieder schlechtes Timing, denn es ist Samstag, stehen wir um 5:45 Uhr auf und fahren 1 Stunde ins Yosemite Valley. Aus der Erfahrung vom Lake Luis in Kanada sind am Wochenende die Parkplätze sehr früh am Tag voll. Nichtso hier. Wir frühstücken und als wir um 9 Uhr unsere Wanderung beginnen ist der Parkplatz immer noch leer (mittags war dann aber Raschhour).

Wir wandern zum Mirror Lake unterhalb des Halfdome, der sich darin spiegeln soll, was aber mangels Wasser nicht so ist. Mittags machen wir lange Pause im Olli, und fahren nachmittags dann mit dem Shuttlebus in die andere Richtung des Tales um noch mal eine Wanderung, diesmal zum El Capitan zu machen.

Bevor wir abends das Tal verlassen, fahren wir hinauf zum Tunnel-View um die berühmte Sicht ins Valley in den Chip zu brennen. Wir übernachten wieder auf dem Waldplatz im Westen.

 

Tags darauf fahren wir wieder quer durch den NP hinüber in den Osten und stehen abends wieder in der Nähe des Mono Lake.

In Lee Vining am Mono Lake haben wir morgens im Visitorcenter Telefonkontakt mit zuhause, bevor die Fahrt dann weiter nach Süden geht.

Laut Reiseführer lohnt sich ein Abstecher von der 395 zu den Devils Postpile, erstarrte Lava in Form von Basaltsäulen. Der Abstecher entpuppt sich als 30km Umweg einfach hinauf in die Berge. Aber es hat sich gelohnt.

 

Dann geht die Strecke hinunter ins Owens Valley und wir verlieren ordentlich an Höhe. Unten auf 1200m ist es wesentlich wärmer, aber die Luftfeuchtigkeit liegt bei 20% und so sind die 30°C ganz angenehm zu ertragen.

In Bishop machen wir noch mal Großeinkauf, übernachten außerhalb um dann am nächsten Tag weiter südlich in die Alabama Hills zu fahren. Dort übernachten wir 2x auf dem gleichen genialen Platz und genießen die Ruhe, Wärme und die geniale Landschaft. Aber seht selbst.

 

Death Valley

20.09.- 21.09.

Von den Alabama Hills, wo wir wirklich schön gestanden sind und auch angenehm kühle Nächte hatten, fahren wir morgens runter nach Lone Pine. Ein verschlafenes kleines Nest, aber mit McDonalds (kurz mal Telefonieren) und einem prima Carwash für den Olli.

Dann geht es hinüber ins Death Valley. Dort wollen wir heute nur bis zum Camping „Wildrose“ fahren, der noch außerhalb auf 1200m liegt. Nach einer erhofften weiteren kühlen Nacht soll es dann ganz früh morgens hinunter in den Backofen gehen.

Aber wir haben uns mal wieder in den Entfernungen und der benötigten Zeit verschätzt. Um den Camping zu erreichen müssen wir erst über einen ersten Pass ca 1200m (bis dahin 70km) und von dort hinunter nach Panamint Springs ins Panamint Valley fahren. Als wir dies sahen haben wir es zuerst fürs Death Valley gehalten, aber von dort geht es wieder hinauf auf den Towne Pass 1511m (weitere 35km). Vom Pass geht es wieder hinunter auf ca 400m Meereshöhe und von dort dann wieder einsame 34km hinauf zum Camping in 1200m Höhe.
Und die Sonne brennt, es stehen teilweise 40° Außentemperatur an. Mit den Stopps an Aussichtspunkten vergeht weiter Zeit in der wir schwitzen und so kommen wir erst gegen 18 Uhr am Camping an, der zu dieser Zeit noch leer ist. Dies ändert sich am Abend dann.

 

Die Nacht ist herrlich kühl und so starten wir am nächsten Morgen bereits um 6 Uhr vor Sonnenaufgang. Ziel ist spätestens gegen 11 Uhr das Tal zu verlassen.

An unserer der Strecke liegen die Mesquite-Flats Sand Dunes, der Aussichtspunkt Zabriskie Point und Badwater. Badwater ist der tiefste Punkt im Valley mit -86m unter Null, dort hat sich eine große Salzfläche gebildet. Die Anfahrt hat sich für alle 3 Punkte gelohnt, die Strecke haben wir wieder unterschätzt. Bis Badwater allein sind es vom Camping 110km und von dort über die Badwater Road zum Südausgang des Tales noch mal 90km. Das wird dann wieder zum Backofen. In Soshone auf der Ostseite machen wir unter dem ersten Baum, den wir finden eine kleine Mittagspause. Dann fahren wir noch mal 30km bis Pahrump, wo wir uns zum runterkühlen 2 Stunden im McDonalds aufhalten (Cola 1 Dollar so viel man will).

 

Auch in Pahrump brennt die Sonne nun, es hat ebenfalls 40°C und wir benötigen einen kühlen Stellplatz für die Nacht. Der zuerst anvisierte RV-Park im Ort wird verworfen und wir fahren hinauf in die Sierra Richtung Las Vegas wo wir auf 1200m einen ordentlichen Platz finden. Nachts kühlt es dann auch gut ab.

Klasse Tag aber einfach zu heiß!!

 

 

 

 

 

Weiter nach Kalifornien

Reisezeitraum:   4.9. – 14.9. 2018

Probleme:  keine

Strecke: ca. 1100 km

Gesamtstrecke: ca 23000km


 

Von der Küste führt uns die Reise wieder ins Landesinnere. Nacheinander besuchen wir innerhalb einer Woche 3 Nationalparks.

Im Crater Lake NP gehen wir eine kleine Wanderung entlang der Kraterkante. Der Kratersee entstand durch Zusammenbruch eines mit Gletscher bedeckten Vulkans. Der See hat weder Zu- noch Abflüsse und wird nur durch den Regen und Schnee gespeist. Deshalb ist das Wasser ziemlich sedimentfrei und man kann tief hinunter blicken in den absolut klaren 600m tiefen See. Normalerweise, doch heute hängt wieder mal Rauch in der Luft.
Mittags treffen wir dann Thomas und Andrea aus Waldshut. Wir fahren gemeinsam aus dem Park auf einen netten Platz im National Forest, wo wildcamping erlaubt ist und verbringen einen netten Abend zusammen.

 

Weiter geht’s es durch den Lava Beds National Monument, wo wir ein paar Lavatubes besuchen (erkaltete Lavaströme die Hohlräume gebildet haben), hinunter zum Lassen Volcanic NP. Hier fahren wir erst von Nordosten ein und besteigen dort den Cinder Cone, einen Aschevulkan. Von dort haben wir mittags eine tolle Sicht auf die Painted Dunes. Übernachtet wird wieder im NF außerhalb des Parks auf einem FREE Campground. Morgens ist es kalt, 7°C zeigt das Außenthermometer an, na wir sind auch auf 1700m.

Auf der Suche nach einem netten Platz, wo wir, möglichst am See in der Sonne einen Ruhetag einlegen können, führt uns die iOverlander App hinauf in die Sierra Nevada. Von der Abzweigung an der Asphaltstraße geht es 18km, tlw. auf übelster ausgewaschener Piste hinauf auf über 2000m an den Taylor Lake. Wunderbar einsam stehen wir hier 2 Nächte. Hätten wir allerdings vorher gewusst was das für eine üble Piste ist, wären wir woanders hin gefahren.

 

Frisch ausgeruht fahren wir weiter gen Süden. Nach einem Einkauf in Carson City steht Virgina City auf dem Programm. Wer kennt es nicht, aus der Bonanza Serie aus den 70er mit Ben, Hoss und Little Jo und der Ponderosa Ranch. Heute ist es ein Touristendorf, aber trotzdem sehenswert.

 

Seit 2 Tagen hat sich nun auch die Landschaft total verändert. Wir sind auf der Ostseite der Sierra Nevada, wo Trockenheit und wüstenähnliche Landschaft vorherrscht. Auf der Strecke liegt der Mono Lake, in dessen Nachbarschaft wir eine ruhige Nacht verbringen bevor wir am nächsten Morgen den Tuffsteingebilden am Südufer einen Besuche abstatten. Diese haben sich durch unterirdische Quellen und Salzablagerungen gebildet. Der See hat keinen Abfluss und so ist der Salzgehalt doppelt so hoch als im Meer.

 

Besuch in Seattle und NP in Washington

Reisezeitraum:   23.8 – 3.9. 2018

Probleme: Druckregelventil an Einspritzpumpe defekt

Strecke: ca. 1300 km

Gesamtstrecke: ca 21000km


 

Besuch in Seattle

23.08. – 28.08

Bevor wir die Grenze überqueren gehen wir in Abbotsford noch in Hallenbad. Eine Runde schwimmen und duschen, wir wollen doch einen ordentlichen Eindruck machen. Aber es hilft nichts. Wir haben extra Abbotsford als Grenzübergang ausgesucht, wird er doch von vielen Overlandern empfohlen weil er nicht so groß ist. Wir müssen auch nicht lange warten bis wir vorfahren dürfen und die Überraschung beginnt.

Der Officer interessiert sich nicht für Waffen, Alkohol, Fleisch oder Früchte – NEIN – seine einzige Sorge ist das Auto. Wie kommt ein deutsches Auto nach Amerika, was ist „WN LR 130“, wie können wir nachweißen das es unseres ist, woher soll er wissen, dass wir es in USA nicht verkaufen, haben wir Zollpapiere. Lauter Kram, als wenn wir die ersten Europäer mit eigenem Auto an dieser Grenze wären. Letzt endlich schreibt er nur die Fahrgestellnummer ab, ob er die weiter verwendet erschließt sich uns nicht. Fahrzeugpapiere will er keine sehen und plötzlich dürfen wir weiter fahren. So ein Simpel!

Weil wir am Montag im Norden Seattles einen Werkstatttermin mit Olli bei einem Landroverspezialisten haben und dies auf der Strecke liegt fahren wir dort schon heute mal vorbei. Dies stellt sich als gute Idee heraus, ist die Werkstatt doch umgezogen. Wir finden „Larmona Garage“ und Gord’n und besprechen was am Montag alles zu tun ist. Dann machen wir uns auf, Bekannte in Auburn südlich Seattle zu besuchen.

Wir werden herzlich aufgenommen, verbringen 5 Tage / Nächte dort, besuchen Parks in Seattle, werden herrlich bekocht und genießen das nichts tun. Vielen vielen Dank an Cindy, Steve und die Kinder Rachel, Even und Enkelkinder John und Isaak. Solltet ihr wieder nach Deutschland kommen müsst ihr uns besuchen.

Am Montag fahren wir dann nach Nordseattle zu Gord’n und er macht wirklich einen hervorragenden Job. Jetzt ist Olli wieder fit für die nächsten Monate. Danke Gord’n und Dank auch an Ecki aus Backnang, der uns den Tipp gab.

 

NP Mt. Rainier und Mt Saint Helens

29.8. – 3.9.18

Unser nächstes Ziel ist der NP Mt. Rainier. Der Berg ist einsame Spitze, überragt der noch aktive vergletscherte Vulkan seine Umgebung doch um 2500m. Mit insgesamt knapp 4400m ist er außer dem Denali in Alaska der höchste Berg in Nordamerika (ich hoffe das stimmt).

Das Wetter hält 2 Tage und wir verbringen diese dort mit wandern. Am 3.Tag zieht der Himmel zu und wir fahren bei Nebel auf die Südseite zum „Grove of the Patriarchs“, immerhin knapp 100km, um dort uralte riesige Bäume (Red Canada Cedar o.s.ä) zu besichtigen. Dann geht es weiter zum Mt. Saint Hellens.

 

Die Fahrt hinauf zum Johnson Observatorium am Mt. Saint Hellens fahren wir durch dichten Nebel. Oben ist es noch kalt, erst langsam kommt die Sonne durch und wir sitzen und warten lange auf freie Sicht auf den Vulkan. Am frühen Nachmittag ist es dann soweit, die Wolken geben die Sicht frei. Mittlerweile sind auch Heribert und Sabine aus Würzburg eingetroffen, die wir hier das erste Mal treffen.

Wir fahren auf die Südseite des Mt. Saint Hellens, was bedeutet wir müssen erst ganz nach Westen, auf den Highway nach Süden und dann wieder nach Osten in den Park – satte 160km.

Dort besuchen wir kurz die Lava-Tubes, eine 2km lange Lavahöhle. Wir sind aber nur eine halbe Stunde dort, ist doch draußen das Wetter sensationell, was sollen wir da in der Höhle? Dann geht es hinauf zur Windy Ridge, einem Aussichtspunkt auf den Spirit Lake und den Vulkan. Hat sich wirklich gelohnt, wir gehen auch 2 Std spazieren dort oben.

Am Spätnachmittag fahren wir südwärts zum Columbia-River, Ziel ist jetzt die Küste von Oregon. Die Straße windet sich durch unendliche Wälder, durch die von oben kaum Sonne dringt. Bei Carson erreichen wir den beeindruckenden Fluss und finden nach einigem Suchen auch bei Bonneville einen Platz für die Nacht.

 

Das SCV-Valve und ein Sack Nüsse

Es hat sich schon in den Wäldern des Mt. Helens angedeutet. Beim Gasgeben tat Olli als wenn man einen Sack Walnüsse schüttelt, es knatterte fürchterlich, aber nicht immer. Wir schoben es zuerst auf den Sprit, tankten bei Shell und am nächsten Tag war es besser. Vermeintlich. Als dann beim Hochschalten für Sekunden der Schub wegblieb war der Übeltäter lokalisiert. Dies hatten wir auf der Fahrt nach Marokko 1x und auf der Fahrt nach Island auch 1x. Damals hab ich gründlich im Internet recherchiert und dank dem Landrover-Forum die Lösung gefunden. Zum Schluss war dann noch die stark schwankende Leerlaufdrehzahl, bis zum ausgehen 1x.

Auf dem Parkplatz heute morgen haben wir dann das Druckregelventil an der Einspritzpumpe gewechselt und ich hab mir dabei fast die Finger gebrochen, man kommt kaum ran an die 2 Imbusschrauben. Dann mit dem OBD-Gerät das neue Ventil noch an die Motorelektronik angepasst und schon schnurrt der Olli wieder wie ein Kätzchen. (Das SCV-Valve hatten wir als Ersatzteil dabei ;-))

 

Die Küste von Oregon

Die Oregonküste mit ihren Meilenlangen Stränden und dem rauschenden Pazifik erreichen wir bei Tillamook. Wir fahren 2 Tage langsam die Küste entlang, reparieren Olli am Laborday in Lincoln City auf einem Parkplatz und beobachten am gleichen Tag zum Ausgleich und Entspannung Wale. Zwei Nächte verbringen wir auf einem Camping nahe Strand (und Hwy ;-(  ) südlich von Walpart.