Neulich an der Kreuzung

Wir halten an weil wir nicht genau wissen in welche Richtung es weiter gehen muss. Schnell zücken wir die Karte und versuchen uns zu orientieren.

Hinter uns bildet sich langsam eine kleine Schlange, jedes Auto hält gebührend Abstand zum nächsten.

Aus den anderen Richtungen stehen auch schon Autos an der Kreuzung, doch weil wir Vorfahrt haben wird gewartet.

Nach etwa zehn Minuten haben wir unsere Route gefunden und überqueren die Kreuzung, uns wird freundlich aus den wartenden Autos zugewunken.

Neulich…

Neulich hatten wir die Idee, dass wir auf unserem Reiseblog ja eine Kategorie einführen könnten in welcher wir auf übertriebene und überspitzte Weise die Unterschiede zwischen den Ländern welche wir bereisen und Deutschland aufzeigen.

Gesagt, getan!

Morgen gehts los!

Morgen gehts dann also los! Wir sind sehr angespannt. Vor allem weil der Olli noch relativ weit von Halifax entfernt zu sein scheint.

Nachdem er am 24.04.2018 im Hamburger Hafen abgeliefert wurde, machte sich unser Olli erstmal auf den Weg nach Liverpool, England. Dort hatte er einen längeren Aufenthalt welcher vor allem F sehr nervös machte. Kommt er noch rechtzeitig an? Er hat ja jetzt schon Verspätung! „Was machen die da so lange?“, hieß es mindestens einmal am Tag.

Jetzt, ein Tag bevor wir fliegen ist Olli grade mal auf halber Strecke über den „Großen Teich“:

Olli zu See

Bild 1 von 1

(Bild erstellt mit marinetraffic.com)

Nunja, wir werden sehen…

Olli im Hafen

Am heutigen Dienstag, dem 24.04.2018, war es dann so weit: Olli steht jetzt im Hafen und Fahrer F muss sich verabschieden. Sehen werden wir unseren Olli erst wieder Mitte Mai, dann aber in Halifax. Hoffen wir also dass er heil und in einem Stück dort ankommt.

Zum Ablauf: Die Informationen von Seabridge waren perfekt. Den Hafen und das Terminal hab ich mit den angegebenen Koordinaten ohne Probleme gefunden. Nümmerli im Erdgeschoss gezogen, dann rauf  in den 1.Stock zu der freundlichen Dame, die am liebsten gleich mitgefahren wäre. Dort bekomme ich ein Formular mit Strichcode mit dem ich durch die Schranke komme.

Beim scannen des Strichcodes an der Schranke wurden Olli und ich gleich gewogen
(3520kg puuhh – leerer Tank, kein Beifahrer, 40L Wasser und Lebenmittel fehlen auch).
Dann zu dem kleinen Container fahren, Olli parken und uns dort anmelden. Der nette Mitarbeiter kommt dann raus, klebt einen Strichcode an die Scheibe und geht wieder. Keine Kontrolle innen oder der Tanks, nix. Dann mußte ich mich woanders einreihen, dort wurde der CarConditionReport CCR erstellt. Auch ein netter freundlicher Mitarbeiter. Nur das er den Olli als total verschmutzt auf dem Formular angekreuzt hat, fand ich im nachhinein nicht lustig. Wegen der paar Mückenschisse ;-)). Olli abschliesen und Schlüssel im Container abgeben.

Das wars dann auch – Null Problemo.

Los gehts!

Am 22.04.2018 war es dann also soweit – Olli verlässt die Basis und macht sich auf den Weg nach Hamburg um dort verschifft zu werden. Fahrer F und Sohn M sind natürlich total „hibbelig“ und aufgeregt.

 

Für die Fahrt zum Hamburger Hafen lass ich mir Zeit. Am Sonntag nachmittag fahre ich nur bis zu Tanja + Uwe, nahe Kassel. Wir kennen uns von Island im letzten Sommer und sind seit da in Kontakt. Beide fahren ebenfalls nach Nordamerika und sind 2 Wochen vor uns dran, d.h. ihr Auto ist schon auf dem Schiff. Da gibts natürlich noch einiges zu besprechen und wir sitzen bis Mitternacht auf dem Balkon. War nett mit euch und wir hoffen uns drüben wieder zu treffen.

Am nächsten Tag fahr ich dann bis Lüneburger Heide, übernachte da nochmal bevor es dann am Dienstag bis Hamburg geht.

Abschiedsfeier

Anfang April 2018 haben wir mit Freunden und Bekannten eine Abschiedsfeier veranstaltet. Immerhin sind wir bis zu einem Jahr weg! Das Wetter hat wunderbar mit gespielt und so durften wir bei Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen zu Würstchen und Bier begrüßen.

Geschenke gab es dann auch, was uns sehr überrascht und gefreut hat. Von gutem Wein über Aspirin für die Reise war alles dabei – einfach Klasse!

Wir freuen uns schon auf das „Wir-sind-zurück“-Grillen im Sommer 2019 dann! Vielen Dank an alle die da waren!

Zweimal VISA bitte!

Das war vielleicht ein durcheinander. So ein VISA zu beantragen ist nämlich gar nicht so einfach wie man denkt.

Schritt 1: Online beantragen

Zunächst einmal muss man das VISA beim Amerikanischen Konsulat online beantragen. Hört sich zunächst total einfach an – ist es aber nicht. Man muss  alle Unterlagen zur Hand haben, neben einem speziell formatierten Bild sind das auch jede Menge Daten, die man nicht unbedingt direkt aus dem Kopf weiß – wie zum Beispiel die Nummer des Reisepass.

Wenn man sich dann durch den Urwald auf verschiedenen Seiten durchgekämpft hat (wo was zu beantragen ist muss man erstmal auf vielen verschiedenen Websites rausfinden), kann man endlich anfangen das Formular DS-160 auszufüllen. Wenn einem die Website keinen Strich durch die Rechnung macht – die sagt nämlich nach 10 Minuten „Session expired“ und man darf sich, mit den Daten die man ganz am Anfang des Prozesses hoffentlich richtig hinterlegt hat, neu einloggen. Zumindest funktioniert das automatische Speichern der aktuell eingetragenen Daten, sodass man ohne Verzögerung da weiter machen kann wo man unterbrochen wurde.

Bei uns meinte die Website übrigens des öfteren schon nach ungefähr 5 Minuten dass die Zeit abgelaufen sei – manchmal aber auch erst nach 25. Sehr verwirrend!

Wenn man sich dann durch alle Fragen durchgekämpft hat, darf man die Daten nochmal ansehen (wichtig: Immer alles als PDF abspeichern. Man weiß ja nie). Letztendlich, wenn die Daten dann weggeschickt wurden, darf man noch den entsprechenden Geldbetrag überweisen.

Schritt 2: Beim Konsulat vorbeikommen – Interview

Das persönliche Interview, welches im Amerikanischen Konsulat stattfinden muss hört sich spannender an als es im Endeffekt bei uns war.

Aber zunächst einmal mussten wir zum Ort des Interviews kommen – was in unserem Fall Frankfurt war – und zwar nicht zu spät! Trotz früher Abfahrt (5:00 Uhr morgens aufstehen, 6:00 gings los) kamen wir gerade mal drei Minuten vor frühester Ankunftszeit an – deswegen, ganz wichtig: Ordentlich Zeit einplanen! In Frankfurt ist morgens die Hölle los und die Autobahnen um Frankfurt sind zum brechen gefüllt!

Nach eingehender Sicherheitskontrolle, welche die meiste Zeit in Anspruch nahm, waren wir in der Amerikanischen Botschaft. Ein sehr schönes Gebäude. Wir haben uns gefragt ob es nach Amerikanischem oder Deutschem Baurecht erbaut wurde… immerhin ist es ja auf Amerikanischem Boden errichtet – oder nicht?

Im Endeffekt waren es dann zwei Interviews. Das erste Interview war um uns in die richtige Schlange zu stellen und das zweite Interview war das „richtige“. Wir wurden aber in beiden gefragt was wir in den USA wollen. Reisen natürlich!

Die Vorstellungen welche wir von so einem „Interview“ hatten waren im Endeffekt komplett falsch. Nichts mit Raum, Tisch, Stühle wie man es sich halt so vorstellt… sondern durch eine Glasscheibe nachdem man eine Stunde in der Schlange davor gestanden hat.

Nach drei Fragen wars dann auch schon vorbei:

  • Was wollen Sie in den USA?
  • Was arbeiten Sie?
  • Sind Sie Student?

und schon war das VISA genehmigt. Die Reisepässe wurden einbehalten um die VISA einzudrucken und wir durften wieder heim fahren.

Schritt 3: Reisepass zurückerhalten

Der Reisepass kam dann ein paar Tage später per Einschreiben direkt an unsere Haustüre – schön bedruckt mit den Daten und dem Bild welches wir in Schritt 1 digital übermittelt hatten.

Letztendlich war alles total entspannt, bis auf die lange Fahrt früh morgens nach Frankfurt. Aber das nimmt man doch gerne auf sich wenn man zur Belohnung dann zum Beispiel in den Yosemite National Park darf!