Die Strecke bis nach El Chalten ist asphaltiert, auch mal angenehm. Nach kurzem Besuch im Infocenter stellen wir uns gegenüber auf einen freien Platz.
Am nächsten Tag gehen wir die Wanderung zum Lago Cerro, an dessen anderem Ufer der Cerro Torre steht. Vom Stellplatz sind es fast 11km einfach und abends sind wir, besonders Sylvia total platt. Aber es war toll.
Nach dieser Wanderung ist Körperpflege angesagt – zwei Pausentage. Das Wetter ist uns hold und wir können sogar draußen, mit tollem Panorama in der Sonne sitzen.
Von El Chalten geht eine 30km Piste bis zum Talende an die Laguna del Desierto. Dort soll lt. Reiseführer ein schöner Wanderweg entlang gehen. Die Piste ist leider äußerst übel, ein Loch neben dem anderen. Und der Wanderweg wird bereits nach einer halben Stunde zum Klettersteig über Steine und Wurzeln. Die Ort ist trotzdem ganz nett und so bleiben wir dort zwei Nächte und schauen den Forellen im Bach zu, die hier im Dutzend stehen.
Wir besorgen uns noch den Jahrespass für die argentinischen Nationalparks und so steht dem Besuch des Glacier Perito Moreno am südlichen Ende des Nationalparks nichts im Weg. Es sind allerdings über 200km dorthin, allerdings alles Asphalt, was wir sehr geniesen.
Wir übernachten ein paar Kilometer vor dem Parkeingang und sind am nächsten Tag das erste Auto, das den Schlagbaum passiert. Allein die 30km vom Parkeingang hinter zum Gletscher sind schon toll, aber als der Gletscher dann vor uns auftaucht – einfach super. Am Gletscher halten wir uns fast den ganzen Tag auf, holen uns einen Sonnenbrand und geniesen den Anblick von immer wieder anderen Perspektiven.
In Comodore Rivadaria bunkern wir noch Wasser, Diesel und Lebensmittel, dann geht es bei starkem Wind bis zu Örtchen Fitz Roy. Dort suchen wir uns hinter der Tankstelle einen etwas Windstilleren Platz, was eigentlich nicht gelingt. In der Tankstelle kann man kostenlos Duschen, super und warm ist sie auch. Dann schaukelt uns der Wind in den Schlaf.
Von hier sind es am nächsten Morgen noch rund 150 km, davon wieder 70 km Piste, bis zu den versteinerten Bäumen aus der Urzeit im Parque Bosques Pertificados de Jaramillo. Unterwegs laufen uns Nandus und Füchse über den Weg. Im Infocenter erklären uns zwei Ranger wie die Bäume entstanden sind: Damals über 100m hoch hat der Wind sie umgeworfen und sind in dem damaligen Feuchtgebiet versunken. Silikateintritt ins Holz hat sie dann nach und nach versteinert.
Nach einem ausgiebigen Rundgang fahren wir hinüber zum Vulkan, an dem uns die Ranger einen „CP“ zugewiesen haben. Im Park darf man sonst nirgends übernachten. Hier bleiben wir zwei Nächte und machen auch eine kleine Rundwanderung.
Bevor wir die 340 km Piste quer durch angreifen holen wir uns noch Streckeninfo am Infocenter, dann geht es los. Die Landschaft ist abwechslungsreich, Büsche und Grasflächen wechseln sich ab, ab und zu ein Abzweig zu einer Estancia, aber man sieht keine Menschen, keine Autos. Aber jede Menge Gerippe, von Pferden, Guanakos und einem Puma. Dann wird es auch etwas gebirgig. Nach 170 km, in einer windgeschützten Senke übernachten wir.
Am nächsten Tag fahren wir die restlichen Kilometer.
Tag zwei, wir erreichen das Örtchen Gobernador Gregores mit Supermarkt und Tankstelle (Dusche). Nach der Mittagspause fahren wir die restlichen 70 km bis zum Lago Cardiel, wo wir mit herrlicher Aussicht wieder zwei Nächte stehen bleiben. Hier treffen wir auch auf Lorena und Sandro aus Konstanz.
Der Grenzübertritt gestaltet sich einfach aber langwierig. Die Computer sind von 10-12 Uhr abgeschaltet und wir müssen warten. Die freundliche Dame an der Micracion frage ich zweimal ob es korrekt ist, weil Sie die Aus- und Einreise gleichzeitig bearbeitet und wir keinerlei Stempel in die Pässe bekommen. „SiSi“ ist die Antwort.
Dann stürmen wir die Tankstelle (billig) und den Supermarkt Carrefour (teuer, wenig Auswahl). Geld tauschen wir am nächsten Tag über Western Union.
Die nächsten Tage machen wir Strecke, jeden Tag 300 – 360km Landstraße. Zuerst sind die Straßen schlecht, werden aber immer besser und südlich Buenos Aires wird die Landschaft auch richtig schön. Endlose Viehweiden und Felder bis zum Horizont. Wir finden jeden Tag schöne Übernachtungsplätze an Seen, Salzseen und Flüssen. Das WildLife wird zusehends besser, viele Vögel, Emus, Flamigos und Papageien.
Unter anderem fahren wir 30km von der Strecke ab nach Epecuen. Das an der Lagune liegende Städtchen wurde 1985 überschwemmt. Es hatte über Wochen stark geregnet und da die Lagune keinen Abfluss hat wurde die Stadt überschwemmt und versank in den Fluten. Es hat viele Jahre gedauert bis sich der Wasserspiegel wieder gesenkt hatte und die Ruinen freigab. Geblieben sind abgestorbene Bäume wegen des salzhaltigen Wassers und Häuserruinen.
Am vierten Tag sind wir in Viedma und an der Tankstelle spricht uns Marco an – LandRover-Fahrer. Wir müssen mit nach Hause kommen, er will uns seinen Eltern vorstellen, die auch das halbe Leben Landrover fahren. Echt herzlich, wir werden geknudelt und geherzt.
Dann geht es auf der N1 entlang der „Papageienküste“. Überall brühten Felsensittiche in den Felsen, im Reiseführer steht was von 35000 Brutpaaren. Kurz hinter dem Balneario El Condor finden wir sie dann, was für ein Gekreische. Weiter an der Punta Bermeja ist dann eine Seelöwenkolonie, der Geruch kündigt diese schon vorher an.
Die hundert Kilometer Schotterpiste entlang der Küste (RN1) fahren wir in 4 Tagen. Der Landy liegt gut und mit 70km fliegen wir über die Wellblechpiste.
Es gibt jede Menge Wildlife zu sehen und Abends haben wir wunderbare Stellplätze. Wir treffen Jose, Salina mit Sohn Lucca aus Andorra, die in die gleiche Richtung fahren.
Nach dem Einkauf fahren wir ca. 80km an der Küste entlang zu Silvia und Heinz (leider vor 2 Monaten verstorben) auf den Campingplatz, wo dann wieder einige andere vom Schiff eintreffen. Wir bleiben 3 Nächte um den Olli umzupacken, alles einzurichten und uns einzugewöhnen.
Am Sonntag geht es dann los. Einige Dinge müssen wir noch besorgen, z.B. Motor-, Getriebeöl, was wir beim Verschiffen nicht mitnehmen durften. Entlang der Küste geht es Richtung Osten an Punta del Este, einer riesigen Touristenhochburg vorbei. Es ist allerdings alles sehr sauber und schön hergerichtet. Ein erster Stopp an einem Aussichtspunkt dann weiter zu dem uns vom CP empfohlenen Skulpturenpark von Pablo Atchugary. Wunderschön im Freien angelegt und mit Kunstausstellung innen. Kunst ist zwar nicht so unseres, aber interessant ist es trotzdem.
Für die Nacht wollen wir zum Leuchtturm an die Küste, gefällt uns aber nicht und so landen wir auf dem Parkplatz des Skulpturenparks, wo wir eine ruhige Nacht verbringen. Allerlei Getier und Vögel lassen sich hier auch beobachten.
Quer durchs Land geht es dann zum Stausee Lago de Paso Palmar und dann nach Fray Bentos wo wir die alte „Fleischfabrik“ ansehen.
Hier wurden ab ca 1860 nach dem Rezept von Justus von Liebig Rindern zu Fleischextrakt (Brühwürfel) und Cornet Beef verarbeitet. Aber auch viele andere Dinge wurden hergestellt. Die Fabrik wurde von einem Deutschen Herrn Jäger? Mit britischem Kapital gegründet. Liebig wollte nichts, lediglich seinen Namen gab her dazu (Typisch deutsch, Erfinden aber nicht vermarkten). Zwei deutsche Mädels, die hier Ihr halbes sozialen Jahr verbringen, führen uns herum. Die Fabrik hat auch viele soziale Einrichtungen hervorgebracht. Für uns waren vor allem die alten Büromaschinen und das alte Kraftwerk interessant.
Heute am 6.10. sind wir bereits 10 Tage in Montevideo. DerFlug hat tadellos geklappt, nur anstrengend war es. Sind um 15:00 aus dem Haus und tags darauf um 15:00 Uhr MEZ angekommen, ziemlich platt.
Mittlerweile kennen wir jeden lockeren Stein in der Fußgängerzone. Ein paar nette Plätze gibt es hier, aber viel ist nicht zu sehen. Die Fußgängerzone ist ganz nett, aber in den Nebenstraßen ist Montevideo’s Altstadt, in der wir wohnen, wirklich nicht schön. Wir verbringen die Tage mit Morgens- und Mittagsbummel, einkaufen, kochen + backen. An diesem Wochenende ist „Dia del patremonio“ – „Tag des Kulturerbes“. Im Hafen ist Tag der offenen Tür, Museen sind geöffnet mit freiem Eintritt und auf den Straßen sind jede Menge Leute.
Und die Ankunft der „Grande Buenos Aires“ verschiebt sich nochmal, weshalb wir uns eine Anschlußunterkunft über AirBnB buchen. Die Formalitäten, Besorgung des „Certificado de Llegada“ bei der Migracion, Bezahlen von 846$ Hafengebühr bei Grimaldi/KMA und Anmelden beim Zollagenten Eduardo Kessler haben wir schon alles erledigt. Es heisst nur WARTEN.
Wir besuchen das Gaucho-Museum, das uns sehr gut gefallen hat und das Mausoleum des General Josè Gervasio Artigas, der wohl 1830 zur Unabhängigkeit Uruguays entschieden beigetragen hat.
Am 13.10. fährt das Schiffendlich in den Hafen. Auf der Rambla, der Küstenstraße treffen wir nun plötzlich viele Overlander, die alle sehnlichst das Schiff erwarten. Montags meldet dann Olli´s Tracker, das er ausgeladen wurde. Die Spannung steigt, auch weil im Hafen angeblich gestreikt wird. Dienstag Abend bekommen wir von Eduardo die Nachricht am Mittwoch um 11 Uhr bei Ihm im Büro zu sein. Von 11 Fahrzeugen treffen dort die Leute ein, nach bezahlen der Gebühr geht es gemeinsam zum Hafen. Bis wir alle unsere Eintrittserlaubnis haben, bis Eduardo in irgendeinem Office den Papierkram erledigt hat, vergeht viel Zeit. Gegen 16 Uhr werden wir alle in einem kleinen PKW durch den Hafen zu den Auto´s gefahren. Immer nur 4 Personen, die Spannung steigt ob an den Fahrzeugen irgendwas kaputt ist. Einbrüche, Diebstahl etc kommt schon mal vor. Aber GsD es ist alles i.O. nichts durchwühlt, nichts aufgebrochen, tiptop. Sogar die Kabinentür war nicht abgeschlossen, ev. haben sie nicht gecheckt wie das geht. Wir sind froh. Alle anderen auch. Nur an einem hat man versucht durch den Fahrerhausdurchgang zu kommen, vergeblich, und an einem Sprinter die Hecktür zu öffnen.
Bis der Zoll erledigt ist und wir unser TIP haben ist es 17:45 Uhr und so fahren wir nur noch bis zum Leuchtturm, wo wir mit den zehn anderen die auch noch kommen, eine ruhige Nacht verbringen.
Nachdem die Entscheidung für Südamerika im Frühjahr gefallen war, hatten wir wie in 2018 auch diesmal eine ordentliche Liste abzuarbeiten: – Mai Flüge gebucht, es geht über Sao Paulo nach Montevideo mit Lufthansa – das ganze Frühjahr Olli fit gemacht und optimiert, zuletzt nocht 2,3T Euro in der Werkstatt gelassen ;-( – Auslands-KV abgeschlossen – Verschiffung gebucht – Unterkunft in Montevideo gebucht – Uns Impfen lassen u.s.w.
Zum Zeitpunkt derBuchung im Mai sollte das Schiff, die Grande Buenos Aires am 20.9. in Montevideo hätte ankommen, deshalb haben wir den 25.9. terminiert. Dann kam es, wie üblich zu Verschiebungen im Terminplan, Ankunft 26.9. – passt. Leider hat es sich dann noch mehrmals, sogar erheblich verschoben, jetziger Stand Ankunft 6.10. Na, dann haben wir in Montevideo vorher noch 14 Tage zum abschalten und ausspannen. Was auch nötig ist, denn:
Neben dem ganzen üblichen Orga-Stress kam noch Omi’s Unfall dazu. Oberarmbruch! Weger zögerlicher Behandlung im KH sitzt Sie nun seit 8 Wochen bei uns, Arzttermine, Physio etc.pp. Boah – Frau S ist gefordert! Am 30.9. wird Omi nun ein neues Schultergelenk eingesetzt, hoffentlich klappt das.
Am Freitag 31.8. bin ich dann los gefahren Richtung Hamburg. Erst bis in die Rhön, dann zu Sohn M und der Schwiegertochter M, die nach Paderborn gezogen sind. Letzten Montag war ich dann nördlich Hamburg zum Gastank spülen. Benötigt wird ein „Gasfreizertifikat“ sonst nimmt Grimaldi den Olli nicht mit. Außer das das teuer ist, hat es gut geklappt, und am Dienstag 3.9. hab ich Olli dann am O’Swaldkay im Hafen abgegeben. Die Rückfahrt mit dem ICE war problemlos und pünktlich.
Gestern morgen ist das Schiff nun endlich in Hamburg abgefahren. Welch Schreck: Der Tracker zeigt immer noch Olli im Hafen! Ein Anruf bei Seabridge klärt dies aber, das kommt wohl öfter vor, das der Tracker einfach den letzten Standort auf der website speichert, bevor das Auto im Schiffsbauch verschwindet.
Die Sonorawüste reicht von Südarizona bis auf die Mitte der Baja California hinab. Hier im Süden von Arizona gibt es innerhalb der Wüste 2 schöne National Parks mit wundervoller Pflanzenpracht, die wir uns ansehen wollen.
Östlich und westlich von Tucson ist der Saguaro NP. Wir besuchen den westlichen, der sich lt. Reisführer eher lohnt. Saguaros sind die bis zu 15m hohen Kakteen mit den großen Armen. Die ersten Arme bilden sich erst nach 70 Jahren! Auf zwei kleinen Wanderungen können wir die Vielfalt der Landschaft und die vielen vielen Saguaros bestaunen. Also ich finde hier wachsen mehr unterschiedliche Pflanzen als in einem deutschen Wald, und das in einer Wüstenlandschaft.
Von hier geht es dann rund 180km westwärts durch wüstenartige Landschaft, kaum eine nennenswerte Ortschaft auf der Strecke. Irgendwie ist es geil, im November, blauer Himmel, 25°C und wir düsen mit nem Landy durch Arizonas Wüsten ;-)). Nur die vielen Kreuze am Straßenrand, hunderte, irritieren uns. Später stellt sich raus, es sind die Indianer, die zuviel trinken und dann Auto fahren.
In „Why“ gönnen wir uns mal wieder einen Camping mit warmer Dusche um dann am nächsten Tag in den Organ Pipe NP zu fahren. Hier ist der einzige Ort nördlich Mexico wo dieser Organ Pipe Cactus wächst. Nach Überqueren der Parkgrenze geht es dann erstmal 18mi bis zum Visitorcenter. Dort gibt man uns die Empfehlung den Ajo Mountain Drive zu fahren, ein 34km Runde durch den Park, an der immer wieder Haltestellen sind wo die Pflanzen erklärt werden. Hat sich echt gelohnt. Abends bleiben wir auf dem CP im Park, die Lage zwischen den Kakteen ist sensationell. Von hier aus können wir schon Mexiko grüßen, es sind nur 7km bis zur Grenze – Hasta luego.
Dann geht es wieder nordwärts, in einem Haurucktag fahren wir 350km bis nördlich von Phoenix. An der Strecke liegen das Montezuma Well, ein kleiner See der von unterirdischen Quellen gespeist wird, und das Tuzigoot National Monument, eine alte „Indianerburg“ aus dem ca. 1300 Jh.
Wir übernachten schön kurz vor Sedona im National Forest, der hier kein Forest ist ;-). Am nächsten Tag treffen wir in Sedona am Saveway (Supermarkt) Ole und Uta, die Sohn M und ich das letzte Mal am Boja Lake in Kanada getroffen hatten. Na so ein Zufall. Wir fahren gemeinsam zurück zu unserem Übernachtungsplatz und haben einen schönen Tag und Abend miteinander. Zuvor mußten wir aber erst den Landcruiser HZJ reparieren. Ole lacht schon, jedes Mal wenn an seinem HZJ was kaputt ist trifft er mich. Diesmal war’s ne Kleinigkeit, Schaltgestänge vom Allrad ausgehängt.
Frau S und ich fahren tags darauf weiter Richtung Grand Canyon, also nordwärts. Auf der Strecke liegen der Sunset Crater Volcano National Monument, der mich mit seinen Lavafeldern und Aschekegel an den Lassen Volcanic Park in Nordkalifornien erinnert.
Die Rundstrecke führt uns dann noch weiter zum Wutpatki NM, wo wir Ruinen von Indianerpueblos besichtigen. Abends stehen wir wieder in einem National Forest, auf 2200m Höhe, kurz vor dem östlichen Parkeingang des Grand Canyon.
Huuhh das war eine kalte Nacht, morgens hat es -2°C, aber in unserem Heim ist es kuschelig warm. Wir fahren entlang der South Rim und halten an den verschiedenen Aussichtspunkten immer wieder an. Die Ausblicke, jetzt im November mit der tief stehenden Sonne im Rücken sind sensationell – einfach Hammer. Doch am frühen Nachmittag wird es uns dann doch auf Dauer zu frisch hier oben. Wir packen unsere Sachen und fahren die 180 südlich bis kurz vor Williams. Dort übernachten wir wieder im NF.
Wer kennt sie nicht beim Namen, die legendäre Route 66, die erste transkontinentale Straße von Chicago nach LA. Viel ist davon und dem Charisma der 50er Jahre nicht mehr übrig, aber zwischen Seligman und Kingman existieren noch 50 Miles. Hier lassen sich am Straßenrand einige Kuriositäten finden.
Die letzten 2 Nächte verbringen wir am Mohave Lake auf dem CP in Cottonwood Cove und am Lake Mead. Es hat noch 18grad aber es bläst ein kalter Wind.
Morgens, bevor wir aufstehen, sind Tanja und Uwe schon weg. Auch wir machen uns wieder auf, hier ist es dann doch schon zu kühl. Wir fahren quer durch das Navajo-Reservat, wo es tlw. ärmlich aussieht. Auffallend ist der viele Abfall am Straßenrand, das kennen wir bisher noch nicht. Im übrigen ist das Reservat 600 x 600km groß ist. Wir fahren über die Orte Many Farms und Chinle zum Canyon de Chelly National Monument.
In Many Farms an derTankstelle fährt uns eine junge Frau aufs Auto drauf ;-(. Sie fährt rückwärts, wir stehen, wir hupen was das Zeug hält, aber sie guckt nur in den Seitenspiegel und hat die Musik laut. Bumms, vorne auf die Windenstoßstange ;-)) ihr Pech, das Olli gerade dort extrem stabil ist. Eine Zeugin hat es gesehen und gibt uns gleich Adresse und schriftliche Notiz des Geschehens. Die junge Frau telefoniert ewig rum. Ich sag ihr, das sie Schuld ist und für mich ist es o.k wenn wir es dabei belassen. Nach ½ Std sieht sie es ein und zieht mit ihrer ledierten Heckpartie von dannen.
Im Canyon de Chelly fahren wir anschließend entlang des Südcanyon mit immer wieder tollen Ausblicken. Der Canyon unterscheidet sich von anderen darin, dass er im Grund eben und grün ist und die Navajos dort früher Ackerbau betrieben haben. Wir sehen auch einige Siedlungen unterhalb der Felsen. Am letzten Viewpoint blicken wir auf den „Spiderrock“. Der Sage nach bestrafte die“Spider Woman“ unartige Kinder am Spider Rock. Die weißen Streifen auf der Spitze des Felsens sind die Gebeine der dort gekochten und verspeisten „kleinen Häuptlinge“.
Nach der Nacht auf dem Campground in Chinle fahren wir morgens entlang des Nord Canyons, des Canyon de Muerte. Der heißt so, weil im 19.Jh die Spanier dort Frauen und Kinder der Navajos niedermetzelten und im Winter 1864 Colonel Kit Carson die Navajos aus dem Canyon trieb und sie auf den „Long Walk“ zum 300 Milen entfernten Fort Sumner in New Mexico zwang. Wir sprechen mit einer netten Navajofrau, die Schmuck verkauft und sie erzählt uns, das auch heute noch Diskriminierung stattfindet. Bei der Einrichtung des Parks vor wenigen Jahren wurden die dort lebenden Navajos vertrieben.
Auf der Ostseite des Parks fahren wir die „12“ südlich und biegen dann links ab, 12km Lehmpiste zum Bowl Lake. Dort stehen wir für eine Nacht absolut einsam und ruhig. Aber irgendwer ist dann doch umhergeschlichen.
Weiter geht es über Window Rock, wo wir das Navajo-Museum besuchen, und der Interstate 40 bis zum Petrified Forest NP, wo wir am Nachmitag ankommen. Im Norden besichtigen wir dort die Painted Desert und fahren dann zur Südseite wo ein CP ist.
Am nächsten Tag geht’s noch mal in den Park. Frau S ist von den Farben der Landschaft und den versteinerten Bäumen ganz begeistert. Auch das Wetter wird immer angenehmer. Ein besonderer Teil des Parkes nennt sich, warum wohl?
Dann fahren wir südwärts, über Show Low, durch das Apachen Reservat, wo wir 125 km nur durch Wald fahren, kein Dorf, kein Ort, nichts. Der Wald hier auf 1400m hat uns doch sehr überrascht. Weiter im Norden hat der Wald erst auf 2000m angefangen, seltsam. Am Roosevelt Lake legen wir 2 Tage Pause ein, endlich richtig warm, wir holen die kurzen Hosen raus und sitzen abends im T-Shirt und ohne Socken lange draußen.
Dort beginnt auch der Apache Trail durch den Tonto National Forest. Dieser geht rund 50 km durch eine Landschaft, die uns mit ihren Bergen, Seen und den vielen Kakteen an einen „Indianerfilm“ erinnert. Und so kommen wir an diesem Tag auch nicht weit, nach 20km stehen wir schon wieder auf einem herrlichen CP am See und genießen Sonne und Aussicht. Abends sitzen wir lange draußen und schauen den Sternschnuppen zu (2 Stück).
Tags darauf fahren wir den Rest des Apache Trail, kommen in Tortilla Flat an alten Bars und Saloons vorbei und stehen dann plötzlich kurz vor Apache Junction vo einer alten Westernstadt. Weiter Richtung Tucson finden wir abends auf BLM-Land einen tollen Stellplatz mitten in der Wüste zwischen Kakteen – das hat was 😉
Tagesstrecke max. 120km, irgendwie geht nicht mehr, zuviel zu sehen.
Little White Horse Canyon, Canyonlands und Arche NP
Wir übernachten außerhalb des NP, morgens hat es wieder 0°C. Ins Hanksville, einer kleinen Stadt an der „24“ versorgen wir uns noch mal mit dem Nötigsten. Dann fahren wir 35km nördlich von Hanksville Richtung Goblin State Park, daran aber vorbei zum Little White Horse Canon. Einem Slotcanyon, der nix kostet, und dennoch Spaß macht.
Es ist ein Rundweg, den wir aber aufgrund der späten Tageszeit nur halb begehen. Wir schlängeln und klettern ca 3km den Canyon hinein. Klasse, die Farben und Formen wechseln ständig. Übernachtet wird direkt am Platz vor dem Canyon.
Am nächsten Morgen (wieder 0°C) fahren wir über Green River zum Canyonlands NP und finden kurz vor dem Parkeingang einen fantastischen Platz mit Aussicht. Und die Sonne scheint auch., aber nur heute ;-( Nachts und am nächsten Morgen regnet es in Strömen, wir verharren im Auto bis 15 Uhr. Als es dann aufhört fahren wir noch in den Park, zumindest bis zum Green River Overlook. Na, auch bei schlechtem Wetter kann das beeindruckend sein. Ist schon gigantisch wie die Flüsse hier die Landschaft durchwühlen.
Abends stehen wir wieder auf dem gleichen Platz und Nachts schüttet es wieder. So ergibt am nächsten Morgen die Ausfahrt bis zur Asphaltstraße mal wieder eine Schlammschlacht und Olli sammelt sich zwei Zenter Schlamm ein. Der nochmalige Abstecher in den Park bringt wegen Nebel nichts, so kehren wir um und fahren nach Moab. Zuerst ist Olli putzen angesagt, andere putzen ihre Spielzeuge. Dann fahren wir auf den Campingplatz in Moab – heiße Duschen mmmh.
Morgens dann wieder Super Wetter, das wechselt z.Zt. alle 2 Tage, seltsam. Wir fahren schon um 7 Uhr wegen der Parksituation in den Arche Park und machen dort tolle Wanderungen. Zuerst 3,5 Std zum „Double O Arch“, dann ein kleiner Trail hinter den Campingplatz zum „Broken Arch“ und zuletzt abends ab Wolfranch zum „Delicate Arch“.
Am nächsten Tag besuchen wir noch mal den Park und dort die Windows Section. Da ist man vom Auto recht schnell an den schönen Punkten, gewandert sind wir ja gestern genug.
Dann geht’s südwärts zum „Needles Overlook“, einem Punkt von dem man ebenfalls in den Colorado Canon schauen kann.
Auf der Strecke nach Süden besuchen wir noch ein paar kleine Parks und ebenfalls tolle Landschaften. Es sind der Natural Bridge National Monument und das Valley of Gods und die Fahrt durch Monument Valley. Im Valley of Gods treffen wir zufällig die französische Familie (Julien und Saloua mit Kindern und Landy), die wir schon mal in Tok-Alaska getroffen haben. Klasse Zufall und lustiges Treffen.
Wir übernachten wieder mehrmals in der Pampa an herrlichen, ruhigen und einsamen Plätzen. Dann haben wir uns mit Tanja und Uwe verabredet, die wir aus Island letztes Jahr kennen. Auf einem Campground im Navajo Indianerterritorium verbringen wir 2,5 Tage und 3 Nächte mit kleinen Wanderungen zu alten Indianersiedlungen und faulenzen. Hier sind wir bereits in Arizona.
Bryce Canon und Kodakchrome State Park 7.10. – 9.10.
Um zum Bryce Canon zu kommen, müssen wir erst zurück nach Kanab fahren. Dies nutzen wir um unsere Vorräte zu ergänzen, zu tanken und eine Dumpstation anzufahren. Das Wetter ist schlecht, es regnet und ist kalt. Der Wetterbericht sagt bis Donnerstag nichts gutes. Egal, jetzt sind wir hier und machen das auch. Die Fahrt geht durch den wunderschönen Red Canyon. Wir drehen danach jedoch um und finden nur wenige km davor einen ruhigen Übernachtungsplatz auf BLM Land. Morgens, als wir aufbrechen hat es dann 2°C und Schneetreiben. Wir fahren mal eben in den Bryce NP rein, haben ja einen Jahrespass für die NPs, und sehen vom Sunset Point hinunter in den Canyon.
Das Wetter ist jedoch so schlecht, das wir das abbrechen. Den Nachmittag verbringen wir 3km vor dem NP im Nationalforest (NF) mit lesen.
Am nächsten Morgen, wie auch noch mal am Tag darauf, sind wir bald auf den Beinen und fahren frühzeitig in den Park, mal wieder wegen der Parksituation. Mit Recht, den im Nu sind die Parkplätze an den Aussichtspunkten belegt.
Das Wetter hält heute, auch wenn es kalt ist. Die Ausblicke auf die Erosionslandschaft sind sensationell. Wir machen einen kleinen 1,5 Std Trail quer durch die Landschaft und fahren mittags dann noch ans Ende des 18mi langen Parks. Da kommt dann sogar die Sonne raus und beleuchtet die Winterlandschaft.
Abends stehen wir wieder im NF vor dem Park. Diese Nacht wird es noch kälter, denn es klart auf. Morgens ist alles gefroren, dafür aber knallblauer Himmel.
Ungeplanter Weise fahren wir noch mal in den NP – schön wenn man Zeit hat – und genießen die Szenerie bei Sonnenschein.
Ach ja, getroffen haben wir Heribert und Sabine aus Würzburg, die Sohn M und ich bereits am Mt. Saint Helens getroffen hatten.
Nachmittags fahren wir dann 30km hinüber in den Kodakchrome State Park auf den Campingplatz, genießen die Superdusche und machen anschließend noch eine nette Wanderung durch die farbenfrohe Landschaft.
Hole in the Rock Road, HW12, Bullfrog Road und Capitol Reef NP 10.10. – 14.10.
In Escalante holen wir uns ein Permit für’s Wildcamping im Grand Escalante Staircase National Monument (GSENM), denn wir wollen die „Hole in the Rock Road“ fahren. Diese führt 100km in den Park hinein und es gibt immer wieder fantastisch Gesteinsformationen, Slot Canyons u.a. zu sehen. Zuerst fahren wir bis „Devils Garden“ auf guter Gravel and Dirt Road. Dort begeistern uns die wie hingezauberten Gesteinsfiguren, die sich uns im Abendlicht präsentieren.
Nachts schüttet es leider aus allen Rohren. Wir warten morgens noch bis 11 Uhr, es hört zwar auf, aber weiter fahren macht auf der Lehmpiste keinen Sinn. Selbst wenn wir durchkommen – na klar mit einem Defender – sind die Slot Canyons voll Wasser und andere Sehenswürdigkeiten auch nicht zugänglich. So fahren wir zurück nach Escalante, wo wir dann den Carwash nötig haben.
Danach geht es bei mittlerweile Sonnenschein auf dem HW12 Richtung Boulder. Es soll die schönste Straße in USA sein, – American Road. Zuerst nichts besonderes, doch dann, der Hammer, sensationell.
Abends stehen wir im NF mit Blick auf Escalante Country und ein Gewitterregen überschüttet uns. Wir backen ein Brot 😉
Nach dem Regenguß in der Nacht, fahren wir von Boulder aus den asphaltierten Burr Trail. Der Asphalt endet an der Grenze des Capitol Reef NP und geht dort dann in eine Piste über. Das Wetter hat sich gemacht, es ist trocken und so fahren wir die Burr Trail Switchbacks hinunter in das Waterpocket Tal und dort die Bullfrog Road hinauf nach Norden.
Die Landschaft ist sensationell – Hammer – wurde unser Freund „Neger“ sagen. Die Asphaltstraße führt zuerst durch den Red Rock Canyon, der mit seinen knallroten Farben uns schon sehr beeindruckt. Aber dann erst die Bullfrog Road nach Norden, mittags, die Sonne im Rücken. Die Farben sind der Wahnsinn.
Wir bleiben2 Nächte im NP auf dem kleinen Cedar Mesa Camping (5 Plätze, 1 Plumpsclo, umsonst) und machen am fahrfreien Tag eine 3 Stunden Wanderung in einen anderen Red Canyon. Das Wetter ist angenehm, 18°C im Schatten, blauer Himmel und kräftige Sonne.
Morgens fahren wir den Rest der Bullfrog Road nach Norden. Zurück auf Asphalt besuchen wir den Visitor Center im Capitol Reef NP. Die Road zum Cathedral Valley im Norden des Parks soll aufgrund starker Regenfälle unpassierbar sein. Dies bestätigen uns am Nachmittag auch 2 Schweizer, die wir treffen. Sie sind mit ihrem Iveco nur mit Hilfe von Sandblechen die schmierige Piste bergab gekommen. Das brauchen wir also nicht.
Dafür machen wir 2 wunderschöne Wanderungen im NP. Wir besuchen auf einem 2,5 Std Trail den Cassidy Arch und nachmittags dann noch die Hickman Bridge. Wunderschöne Farben und wilde Landschaft begleitet uns den ganzen Tag.