Von San Miguel de Allende zu den Schmetterlingen, Vulkanen und Tempeln

Reisezeitraum:   15.02.  – 1.03.2019

Probleme:  Motorrippenriemen zerlegt sich nach Tausch

Strecke: ca. 850 km

Gesamtstrecke:  ca 38500km

Am 15.02. mach ich mich morgens vom CP in Guanajuato auf und fahre zum Flughafen. Der Flieger aus MexCity kommt pünktlich an und Klaus ist auch an Bord. Wir laden seine Sachen um und fahren zu Matthias in die Werkstatt nach San Miguel.

Dort habe ich einen Termin ausgemacht, die Stoßdämpfer sind völlig hinüber. Wir bauen diese aus und Matthias schickt sie per Express zu Bilstein nach MexCity. Dort lässt er auch seine Rallydämpfer überholen. Wenn alles gut geht sollten unsere Stoßdämpfer am kommenden Mittwoch wieder zurück sein.

Wir ziehen solange um in ein kleines Guesthouse am Rand von SMA. Das Wochenende verbringen wir mit Stadtbummel, besuchen unsere Freunde Darryl + Catherine sowie Monika und Georg auf dem Campingplatz. Am Sonntag gehen wir noch mit Kathrin und Stephan essen, die wir aus Joshua Tree kennen.

Am Montag fahren wir mit einem Ubertaxi zur Werkstatt. Zusammen mit dem Mechaniker Juan wechseln wir die Öle am Motor, Differential vorne/hinten und am Verteilergetriebe. Wir erneuern die beiden Simmeringe an den Vorderachskörpern und ziehen einen neuen Rippenriemen am Motor auf (leider s.u.). Der alte hat nur noch 6 Rippen anstatt sieben. Dann geht es zurück ins Guesthouse.

Wir verbringen weitere 3 tage in SMA, denn die Dämpfer kommen natürlich nicht am Mittwoch. So besuchen wir noch die Kunstgalerie Aurora, wo allerlei Künstler ihre Werke ausstellen und sind auch am Mittwoch Mittag noch im Kaktuspark.

Zwischenzeitlich mussten wir, weil das Guesthouse belegt war, auch in ein Hotel wechseln. Der Preis war sogar günstiger und wir waren näher am Centro.

Zu Donnerstag Mittag sind dann die Dämpfer zugesagt und so fahren wir am Morgen wieder in die Werkstatt. Und tatsächlich, diesmal Überraschung! Kommen sie schon morgens gegen 11 Uhr. Bis sie dann eingebaut sind, ist es auch 15:00 und so bleiben wir für die nächste Nacht bei Matthias auf dem Hof.

Am Morgen geht es dann endlich los, wir fahren 100km zum Penal de Bernal. Bernal ist eines dieser Magic Pueblos, wirklich hübsch mit vielen, vielen Klimbimständchen. Der Penal de Bernal ist der 3. größte Monolith der Welt. Ein Monolith ist ein Berg aus komplett gleichen Gestein. Wir laufen etwas hinauf und trinken oben eine Pinaculada auf der Aussichtsterrasse.

Nächster Stop ist 200km weiter bei den Monarchfaltern in der Sierra Chincua. Auf dem Weg dorthin höre ich komische Geräusche aus dem Motorraum. Rechts ran und Stop. Der Rippenriemen löst sich auf, eine Spur ist völlig dahin, weil er an der Schulter des Riemenrades vom Klimakompressor anläuft. Mist. Wir nehmen das Teppichmesser, schneiden die kaputte Spur runter und ziehen ihn wieder auf. Nicht umsonst hatte der alte Riemen wohl nur 6 Spuren.

Dann geht es auf 3200m hinauf, wo wir auf dem Parkplatz auch Kathrin und Stephan wieder treffen. Wir übernachten hier und gehen am nächsten Tag 3 Std Fußmarsch (hin+zurück) zum Falter gucken. Wirklich schön die vielen Flieger, aber nicht soviel wie erhofft.

Nachmittag fahren wir hinunter ins Valley de Bravo auf nur 1800m wo es richtig schön warm ist. Wir sitzen draußen und der Blick über den See erinnert ans Tessin.

Weil das mit den Faltern nicht so ergiebig war fahren wir hinüber nach Piedra Herrada und da gibt’s dann auch richtig viele zu sehen.

Auf der Fahrt dorthin das schon bekannte Geräusch des Riemens – tong – tong. Wieder rechts ran, er löst sich jetzt vollends auf, nur noch 4 Rippen. Gott sei Dank hab ich noch 2 dabei. Wir nehmen einen, schneiden eine Rippe auf dem ganzen Umfang ab und legen ihn auf. Beobachten wir er läuft und stellen fest, dass es da wohl einen Trick gibt, da der runter gesetzte Klimakompressor mit den anderen Laufrädern nicht sauber fluchtet. Auf der linken Motorseite den Riemen auf deie vorderen Spuren setzen und am Klimakompressor auf die hinteren. Das scheint die Lösung zu sein, seitdem läuft er sauber.

In Piedra Herrada übernachten wir zusammen mit Kathrin und Stephan auf dem Parkplatz auf 3200m Höhe. Abends wird es schnell kalt und wir verziehen uns ins Auto. Am nächsten Morgen laufen wir 1,5 Std durch herlichen Wald zu den Monarchfaltern, und diesmal lohnt es sich wirklich. Diese Monarchfalter kommen im Oktober aus USA und Kanada hier nach Mexiko in die hoch gelegenen Wälder zum überwintern und für die Paarung. Im März fliegen die Weibchen dann für die Eiablage zurück und sterben dann. Wie die neu geschlüpften Falter dann den Weg nach Mexiko finden ist noch ein Rätsel.

Nach der Wanderung fahren wir mittags noch ca. 50 km zum Vulkan Nevado Toluca und parken dort auf 3699m. Nachts wird es 0 grad kalt und als ich am nächsten Morgen den Olli starte, qualmt der des ganzen Platz ein. Wir fahren bis auf 4100m hinauf, sobald Olli warm ist wird es mit dem Qualm besser, ganz weg geht es nicht. Er läuft gut in der Höhe, nur qualmt er etwas, der Sprinter von Stephan nicht. Welch Blamage, ist der Landy doch etwas ältere Technik.

Vom Parkplatz machen wir eine herrliche Höhenwanderung bis auf 4500m, dann beginnt eine leichte Kletterei bis zum Gipfel. Ich entscheide mich dagegen, Kathrin und Stephan gehen weiter, müssen dann aber später wegen dem Wetter doch umdrehen.

Wir übernachten noch mal auf dem Parkplatz und trennen uns am nächsten Morgen von K+S. Sie fahren nach Mexico City, müssen einen Service am Auto machen lassen und wir fahren weiter zu den Grutas de Cacahuamilpa. Es geht über viele kleine Dörfer, die teilweise sehr gepflegt aussehen, doch am Ortsrand immer wieder Müllberge. Dann wieder sehr ungepflegte Dörfer, hunderte von Garküchen am Straßenrand und auf der Strecke noch mehr diese unsäglichen Topes. Bodenwellen, die die Geschwindigkeit reduzieren, oft sind sie so hoch, das man nur im ersten Gang drüber fahren kann.

Am Parkplatz der Grutas ist die Hölle los, wir bekommen noch Tickets für die 15 Uhr Führung. Die Höhlen sind sensationell, teilweise 100m hoch mit Stalakmitten die im Durchmesser 10m messen. Es geht 2,5km auf gutem Weg hinein und auf gleichem wieder hinaus. Wir übernachten auf dem Parkplatz in einem ruhigen Eck.

Am nächsten Tag geht es quer hinüber Richtung der 190, die uns später nach Oaxacaführen soll. Ein Stop bei den Ruinen Xochicalco, welche die verschiedenen Kulturen der Tlahuica, Tolteken, Olmeken, Zapoteken, Mixteken und Azteken repräsentieren. ;–)

auf dem RV Trailerpark Quinta Rueda. Dort bleiben wir 2 Nächte, genießen die Ruhe und den Pool, der bei der Hitze hier auf 900m die nötige Abkühlung bring. Nachts „kühlt“ es auf 25 grad ab ;-(

Guanajuato, San Miguel de Allende und der Abschied

Reisezeitraum:   7.02.  – 14.02.2019

Probleme:  Stoßdämpfer erlahmt

Strecke: ca. 500 km

Gesamtstrecke:  ca 37500km

Weil es zwischen unserem Freibadcampingplatz und Guanajuato nix besonderes zu sehen gibt, drücken wir durch und fahren vorbei an Aguascaliente und Leon hinüber bis Guanajuato. Dort auf dem CP Bugamville, ca 9km außerhalb der Stadt treffen wir wieder Catherine und Darryl. Am nächsten Tag fahren wir gemeinsam mit dem Bus in die Stadt. Die Busfahrt ist ein Erlebnis, ein Gitarrenspieler der einsteigt und spielt, ein Sweetyverkäufer und nebenher das Geklapper vom Bus – Mexico! Im Ort trennen wir uns und Sohn M. und ich geniesen die tolle alte Studentenstadt, die vielen kleinen Läden, die tollen Kirchen und Plätze.  Ein Besuch des Don Quijote Museums, wo alles mögliche an Kunst zu diesem Helden ausgestellt wird, muß auch sein.

Mittags finden wir ein tolles kleines Lokal im 1.Stock mit klassischer Musik. Super Location.

Zum Abschluß finden wir noch ein Lokal mit Fassbier am Plaza Fernando, lecker, Sohn M tankt 2 Mass und unsere Stimmung ist klasse.

Am nächsten Tag fahren wir noch mal in die Stadt, besuchen das Museo de Momia – gruselig – und fahren mit der Seilbahn auf den Aussichtsberg. Danach noch eine Stück Kuchen (Pastel de tres leches) im Truca7, ein Tip von Marta – danke.

Bis zum Abflug am 13.2. haben wir noch Zeit, so fahren wir die 60km nach San Miguel de Allend auf den dortigen RV Park, wo sich angeblich alle Overlander eintreffen. Europäer sind aber außer Joachim, der schon lange hier lebt, keine da. Wir verbringen mit Stadtbummel, Kirchenbesichtigung und abendlichem grillen 3 Nächte in SMA. Alles in allem ist es eine hübsche Stadt, hat mir persönlich aber nicht so gut wie Guanajuato gefallen. G. ist wild mexikanisch, SMA ist aufgeräumt, ordentlich was sicher den vielen US-Amerikanern geschuldet ist.

Am 12.2. fahren wir zurück nach Guanajuato auf den CP und am 13.2. bringe ich dann von dort Sohn M. zum Flughafen nach Silao.

Siehe Abschied.

Heute bin ich hier allein und morgen kommt Klaus, dann geht es noch 2 Monate durch Mexico, dann wird auch für mich dieser Trip ein vorläufiges Ende nehmen..

 

Drogengebiet und Städte im Hochland

Reisezeitraum:   21.01.  – 6.02.2019

Probleme:  Stoßdämpfer erlahmt, Begrenzungslicht ausgetauscht

Strecke: ca. 1000 km

Gesamtstrecke:  ca 36000km

 

Wir verlassen unsere netten Gastgeber am Strand von Boca del Rio und fahren auf der Mex15 südlich. Weil wir spät dran sind und auch noch Großeinkauf machen müssen kommen wir an diesem Tag nur bis Culiacán. Dort verbringen wir die Nacht auf einem Hotelparkplatz, die einzige Möglichkeit in der näheren Umgebung. Die Nacht ist zwar sicher aber nicht ruhig, LKW, irgendwo ein Zug und Hundegebell. Am Parkplatz gibt es zwar Full Hook-Up aber keine Duschmöglichkeiten. Wir lernen Michael aus USA kennen, der mit seiner Schwester unterwegs ist, er hat ein Zimmer weil sein RV in der Reparatur ist. Matze und Catherine duschen morgens dort. Wir Männer haben abends einfach hinter dem Auto geduscht ;-).

Von Culiacán geht es bis La Cruz zu Noe auf den Campingplatz. Super schön dort, wir kommen wieder nicht weg und verbringen dort 3 Nächte. Noe hat 2 Jahre in Kanada gearbeitet und spricht ganz gut Englisch, ist super lustig und hat immer was zu erzählen. Wir backen Kuchen und Brot, chillen, gehen baden und genießen abends die herrlichen Sonnenuntergänge.

Mazatlan wollen wir uns nicht entgehen lassen und so finden wir uns auf der südlichen Halbinsel auf dem Camping Tres Amigos ein. Ein typischer Snowbirdplatz, lauter Kanadier mit fetten Wohnmobilen, aber für eine Nacht ist es i.O. Die Duschen sind heiß.
Mit der Personenfähre geht es hinüber nach Mazatlan und mit dem Bus für 50 Eurocent in die Stadt. Wirklich hübsch hier, viele Häuser im alten Colonialstil und eine schöne Kathedrale. Wirklich Spaß macht aber das Taxifahren auf umgebauten offenen alten VW-Käfer. Wir sitzen wie in einer Kutsche oben drauf und flitzen für 2 Euro durch die Stadt. Erst zum Telefonladen, dann zur Markthalle und von dort wieder zurück zur Streetfoodstraße, wo wir uns die Bäuche voll hauen. Dann geht es zurück zum Hafen und zum Camping.

Von Mazatlan fahren wir auf der alten 40 Richtung Durango. Erst kommen die hübschen Örtchen Concordia und Copala, die wir uns ansehen. Besonders Copala ist wirklich nett, mit dem Kopfsteinpflaster und der alten Kirche. Am Ortseingang wohnt dann Santa Claus aus den USA mit seiner mexikanischen Frau. Sie bitten uns gleich rein, Bier und Tequila wird aufgetischt, vor dem Mittagessen! Es gibt einiges zu erzählen, dann werden wir durch den Ort geführt und essen wieder Streedfood am Kirchplatz. Danach noch Bananenkuchen und Kaffee, hier gibt es wirklich keine Chance das Gewicht zu halten.

Wir kommen viel zu spät weg und die Straße windet sich in unendlich vielen Kurven, es sollen 3000 sein, hinauf in die Berge. Unser Tagesziel vor Dunkelheit zu erreichen ist unmöglich. In einem kleinen Ort, El Palmito, soll es ein Hotel mit Parkplatz geben. Leider ist es geschlossen. Am Ortseingang stehen junge Männer mit Maschinenpistolen, wir befinden uns mitten im Narcosgebiet (Drogenanbau). Aber alle sind freundlich und auf die Frage wo wir sicher übernachten können lässt man uns im eingezäunten Schulgelände parken. Es gibt dann auch eine sehr ruhige Nacht, gut geschlafen haben wir aber trotzdem nicht.

Am nächsten Tag ist die Straße nicht mehr so kurvenreich und wir fahren bis zu einem Naturpark, wo wir campen und am Abend auch endlich wieder mal ein Campfire entzünden können. Am nächsten Tag schaffen wir es bis nach Durango auf den außerhalb liegenden Campground Balneario San Juan. Eigentlich ist es ein Freibad mit Hotpools, aber man kann hier auch campen. Klasse, wir sind die einzigen Gäste dort und genießen im Hotpool den Sonnenuntergang.

Tags darauf fährt uns Eduard, der Enkel der Besitzerin morgens nach Durango rein und holt uns abends am vereinbarten Punkt absolut pünktlich wieder ab. Wir schlendern durch Durango, genießen die aufgeräumte sauber Stadt, die vielen schönen Gebäude und Kirchen und fahren auch mit der Teleferico, einer Schweizer Seilbahn hinauf auf den Hausberg. Mittags finden wir im Mercado ein prima Mittagessen und anschließend um die Ecke auch einen leckeren Kaffee.

Zacatecas ist unser nächstes Ziel, das wir mit einem Zwischenstopp im Parque Nacional Sierra De Organes erreichen. Der Park errinnert uns an die USA.

Auf der Strecke liegt noch Sombrerete ,wo wir Wasser fassen und einen Stadtbummel machen. Hierher verirrt sich selten ein Tourist.

In Zacatecas ist es nicht so einfach einen Übernachtungsplatz zu finden, aber im iOverlander ist ein Platz oben an der Bergstation des Teleferico, auf dem Cerro de la Bufa eingetragen. Dort ist auch ein kleines Polizeihäuschen, das Nachts besetzt ist. Nach einem kurzen Gespräch mit der netten Polizistin bleiben wir hier stehen und die Nacht ist auch sehr ruhig. Zweimal fährt sogar Polizei durch.

Zacatecas ist eine alte Kolonialstadt und steht auf der Liste des Unesco Weltkulturerbes. Wir machen eine halbstündige Busfahrt mit dem Siteseeingbus und laufen anschließend die meisten Punkte noch mal ab. Das Innere des Templo de Domingo hat mir am besten gefallen und außen natürlich die Kathedrale aus dem 18. Jh.

Nach den vielen Stadtbesichtigungen brauchen wir mal wieder Natur, und so fahren wir südlich auf der Mex54 zu den Le Quemada Ruins. Leider dürfen wir dort nicht auf dem Parkplatz übernachten, aber der freundliche Parkwächter gibt uns einen Tipp. Nach 1 km links rein, 3 km Hoppelpiste weiter stehen wir komplett einsam an einem Stausee. Ideal um 2 Nächte zu bleiben.

Am nächsten Tag finden wir wieder ein Freibad mit Campingplatz und Hotpool, wo wir ebenfalls 2 Tage stehen bleiben.

Siehe auch:  http://unterwegs.ib-fb.de/neulich-in-durango

 

Fähre nach Mexiko und Barranca de Cobre

Reisezeitraum:   13.01.  – 20.01.2019

Probleme:  keine

Strecke: ca. 250 km

Gesamtstrecke:  ca 35000km


 Sonntag Nachmittag fahren wir von Todos Santos nach La Paz. Gehen noch mal im Walmart einkaufen und machen uns dann auf zur Fähre. Dort ist alles viel einfacher als gedacht. Erst fahren wir durch die Zollkontrolle. Trotzdem wir ja das Land nicht verlassen gibt es diese hier, aber Baja California ist anscheinend was besonderes. Die Kontrolle will nur unsere 10-Jahres Importpapiere (TIP) vom Auto sehen, sonst nichts.

Dann wird das Auto vermessen, wir zahlen 160 Pesos Hafengebühr, und mit dem Zettel den wir dort bekommen, gehe ich wieder zu der freundlichen Señora und kaufe das Ticket für die Überfahrt (3640 Pesos = 170 Euro).

Wir fahren auf den Parkplatz zum warten und treffen dort Catherine und Darryl, die wir bereits in Loreto und an der Ostküste der Baja getroffen haben. So wird das Warten nicht so langweilig, wir verquatschen die Zeit. Dann heißt es rückwärts auf die Fähre fahren, auf einen Aufzug, der uns auf das Oberdeck bugsiert. Dort können wir die Nacht im Auto verbringen.

Bevor es zu Bett geht, nutzen wir noch die Dusche an Bord und wir bekommen auch noch eine Mahlzeit. Die Besatzung ist supernett und man kümmert sich herzlich um uns.

Leider wird die Nacht etwas laut, wir stehen genau neben der Abluft vom Maschinenraum. Aber mit Oropax geht’s halbwegs.

Als wir drüben ankommen ist es bereits hell, somit brauchen wir keinen Übernachtungsplatz suchen. Wir haben beschlossen zusammen mit Catherine und Darryl zum Copper Canyon (Barranca de Cobre) zu fahren. Catherine srpicht  perfekt Spanisch, was alles sehr vereinfacht.

In Los Mochis versuchen wir noch eine gute Straßenkarte zu bekommen, vergeblich klappern wir viele Läden ab. Dafür bekommen wir an einem Straßenstand die bisher besten Tacos. Los Mochis unterscheidet sich doch schon erheblich von der Baja. Ein großer Ort mit Shoppingmals, sauberen Straßen und Infrastruktur.

Auf der Fahrt nach El Fuerte erleben wir bereits am Ortsausgang von Los Mochis unsere erste Straßenblockade durch Demonstranten. Die Polizei kümmert sich nicht drum, sondern dreht einfach um und fährt zurück. Wir fahren ebenfalls rückwärts auf der zweispurigen Straße, bis zur nächsten Auffahrt und umfahren die Demo dann mit Hilfe dem Navi. Das ergibt 50km Umweg,

Abends kommen wir in El Fuerte an und finden einen Platz nahe des Bahnhofs im Hinterhof von zwei älteren Leuten. Hier kann man das Auto einige Tage stehen lassen und die Bahnfahrt unternehmen. Es regnet leicht und der ganze Hinterhof wird matschig und schmierig.

Am nächsten Morgen heißt es früh aufstehen, der Zug geht um 8:19 Uhr. Wir sind nicht die einzigen und der Zug ist auch schon gut voll. Der Schaffner weißt uns bereits vor dem Einsteigen noch unsere Platznummern zu, dann kann es losgehen. Kassiert wird später im Zug.

Der Zug, genannt „El Chepe“ schleicht mit 30km, bergauf noch langsamer, dahin. Drei Dieselloks ziehen hin über den Gebirgszug Madre Occidental, bis auf 2300m hinauf. Die Schienen sind krumm und schief, die Waggons ächzen und quietschen was das Zeug hält. Die Waggonkupplung hat sicherlich 10 cm Spiel, und so rummst der Waggon immer wieder auf den anderen drauf. Es kümmert niemand. Zwischen den Waggons kann man auf offener Plattform stehen und die Landschaft genießen und gleichzeitig die Dieselabgase inhalieren.

Wie sich die Bahnstrecke durch die schmalen Täler hinaufschraubt ist allerdings eine Meisterleistung. Die ganze Landschaft mit den Nadelbäumen und Felsen erinnert an Montana.

In El Divisadero ist ein 15min STOP, man kann sich an den Imbissbuden verköstigen, Souvenirs kaufen oder einen kurzen Blick in den Canyon werfen. Gegen 16 Uhr kommen wir in Creel auf 2300m an.

Catherine hat uns ein Bett & Breakfast für 50 Euro / 2 Nächte / 2 Personen gebucht. Nett hergerichtete Zimmer mit Bad und heiser Dusche. Echt gut! Abends gehen wir um die Ecke lecker essen. Die Wirt, aus Katalonien spricht Englisch, Französisch, Spanisch sowieso und etwas Russisch.

Am nächsten Tag machen wir mit einem Guide und dessen Auto einen 5 stündigen Ausflug zu einigen Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Wir besuchen den Lago Arareko, das Valle de los Monjes (Tal der Frösche) und anderes. Es ist schön, aber das wirkliche Erlebnis ist, zu sehen wie dort heute noch die indigene Bevölkerung, die Tarahumanas,  sehr bescheiden in den Holzhütten leben. Überall werden uns, ohne aufdringlich zu sein, nette Souvenirs, meist Handarbeiten, angeboten.

Abends finden wir uns nach einem Stadtbummel durch Creel wieder im Restaurant ein. Am nächsten Tag nehmen wir noch mal in Guide in Anspruch und fahren mit dem Auto zurück bis Divisadero. Dort haben wir genügend Zeit um von mehreren Aussichtspunkten Blicke in den Canyon zu genießen. Hier könnte man auch mit der Seilbahn in den Canyon hinein fahren, sehr sicher mit schweizer Technik 😉
Dann kommt der Zug und es geht zurück nach El Fuerte, wo wir gegen 20 Uhr unseren Olli unversehrt begrüßen können.

El Fuerte ist am nächsten Tag noch einen Besuch wert. Ist die Stadt doch so ganz anderes als die Orte auf der Baja. Eben richtiges Mexiko, keine Touristen, jede Menge kleine Läden und jede Menge „Fressstände“. Hübsche Häuser säumen die Straßen und Schmutz liegt im Ort auch keiner rum (nur außerhalb). Bei einer Rundfahrt mit der „Bimmelbahn“ für 1 Euro durch den Ort haben wir jede Menge Spaß, die Musik tönt über uns und alle Leute winken uns 4 Touristen zu.

Mittags fahren wir weiter, 180km in der Nähe von Guasave bei Boca del Rion ans Meer, das Außenthermometer zeigt > 30°C an. Leider ist der anvisierte CP geschlossen und als wir dort ankommen ist es schon fast dunkel. Eine vorbeifahrende Policia Municipal bringt uns freundlicherweise 1km weiter zu 2 Jungs, die gerade versuchen einen kleinen CP direkt am Meer zu installieren. Wir werden herzlich aufgenommen und man versichert uns, dass hier alles sicher sei. Die Polizei zeigt uns noch ihre Maschinenpistolen, gibt uns ihre Telefonnummer und versichert uns, die Nacht über zu patrollieren. Aber das ist hier, denken wir gar nicht notwendig. Es wird eine sehr ruhige Nacht. Wir verbringen gleich mehrere Tage hier mit Muschel sammeln und chillen.