Drogengebiet und Städte im Hochland

Reisezeitraum:   21.01.  – 6.02.2019

Probleme:  Stoßdämpfer erlahmt, Begrenzungslicht ausgetauscht

Strecke: ca. 1000 km

Gesamtstrecke:  ca 36000km

 

Wir verlassen unsere netten Gastgeber am Strand von Boca del Rio und fahren auf der Mex15 südlich. Weil wir spät dran sind und auch noch Großeinkauf machen müssen kommen wir an diesem Tag nur bis Culiacán. Dort verbringen wir die Nacht auf einem Hotelparkplatz, die einzige Möglichkeit in der näheren Umgebung. Die Nacht ist zwar sicher aber nicht ruhig, LKW, irgendwo ein Zug und Hundegebell. Am Parkplatz gibt es zwar Full Hook-Up aber keine Duschmöglichkeiten. Wir lernen Michael aus USA kennen, der mit seiner Schwester unterwegs ist, er hat ein Zimmer weil sein RV in der Reparatur ist. Matze und Catherine duschen morgens dort. Wir Männer haben abends einfach hinter dem Auto geduscht ;-).

Von Culiacán geht es bis La Cruz zu Noe auf den Campingplatz. Super schön dort, wir kommen wieder nicht weg und verbringen dort 3 Nächte. Noe hat 2 Jahre in Kanada gearbeitet und spricht ganz gut Englisch, ist super lustig und hat immer was zu erzählen. Wir backen Kuchen und Brot, chillen, gehen baden und genießen abends die herrlichen Sonnenuntergänge.

Mazatlan wollen wir uns nicht entgehen lassen und so finden wir uns auf der südlichen Halbinsel auf dem Camping Tres Amigos ein. Ein typischer Snowbirdplatz, lauter Kanadier mit fetten Wohnmobilen, aber für eine Nacht ist es i.O. Die Duschen sind heiß.
Mit der Personenfähre geht es hinüber nach Mazatlan und mit dem Bus für 50 Eurocent in die Stadt. Wirklich hübsch hier, viele Häuser im alten Colonialstil und eine schöne Kathedrale. Wirklich Spaß macht aber das Taxifahren auf umgebauten offenen alten VW-Käfer. Wir sitzen wie in einer Kutsche oben drauf und flitzen für 2 Euro durch die Stadt. Erst zum Telefonladen, dann zur Markthalle und von dort wieder zurück zur Streetfoodstraße, wo wir uns die Bäuche voll hauen. Dann geht es zurück zum Hafen und zum Camping.

Von Mazatlan fahren wir auf der alten 40 Richtung Durango. Erst kommen die hübschen Örtchen Concordia und Copala, die wir uns ansehen. Besonders Copala ist wirklich nett, mit dem Kopfsteinpflaster und der alten Kirche. Am Ortseingang wohnt dann Santa Claus aus den USA mit seiner mexikanischen Frau. Sie bitten uns gleich rein, Bier und Tequila wird aufgetischt, vor dem Mittagessen! Es gibt einiges zu erzählen, dann werden wir durch den Ort geführt und essen wieder Streedfood am Kirchplatz. Danach noch Bananenkuchen und Kaffee, hier gibt es wirklich keine Chance das Gewicht zu halten.

Wir kommen viel zu spät weg und die Straße windet sich in unendlich vielen Kurven, es sollen 3000 sein, hinauf in die Berge. Unser Tagesziel vor Dunkelheit zu erreichen ist unmöglich. In einem kleinen Ort, El Palmito, soll es ein Hotel mit Parkplatz geben. Leider ist es geschlossen. Am Ortseingang stehen junge Männer mit Maschinenpistolen, wir befinden uns mitten im Narcosgebiet (Drogenanbau). Aber alle sind freundlich und auf die Frage wo wir sicher übernachten können lässt man uns im eingezäunten Schulgelände parken. Es gibt dann auch eine sehr ruhige Nacht, gut geschlafen haben wir aber trotzdem nicht.

Am nächsten Tag ist die Straße nicht mehr so kurvenreich und wir fahren bis zu einem Naturpark, wo wir campen und am Abend auch endlich wieder mal ein Campfire entzünden können. Am nächsten Tag schaffen wir es bis nach Durango auf den außerhalb liegenden Campground Balneario San Juan. Eigentlich ist es ein Freibad mit Hotpools, aber man kann hier auch campen. Klasse, wir sind die einzigen Gäste dort und genießen im Hotpool den Sonnenuntergang.

Tags darauf fährt uns Eduard, der Enkel der Besitzerin morgens nach Durango rein und holt uns abends am vereinbarten Punkt absolut pünktlich wieder ab. Wir schlendern durch Durango, genießen die aufgeräumte sauber Stadt, die vielen schönen Gebäude und Kirchen und fahren auch mit der Teleferico, einer Schweizer Seilbahn hinauf auf den Hausberg. Mittags finden wir im Mercado ein prima Mittagessen und anschließend um die Ecke auch einen leckeren Kaffee.

Zacatecas ist unser nächstes Ziel, das wir mit einem Zwischenstopp im Parque Nacional Sierra De Organes erreichen. Der Park errinnert uns an die USA.

Auf der Strecke liegt noch Sombrerete ,wo wir Wasser fassen und einen Stadtbummel machen. Hierher verirrt sich selten ein Tourist.

In Zacatecas ist es nicht so einfach einen Übernachtungsplatz zu finden, aber im iOverlander ist ein Platz oben an der Bergstation des Teleferico, auf dem Cerro de la Bufa eingetragen. Dort ist auch ein kleines Polizeihäuschen, das Nachts besetzt ist. Nach einem kurzen Gespräch mit der netten Polizistin bleiben wir hier stehen und die Nacht ist auch sehr ruhig. Zweimal fährt sogar Polizei durch.

Zacatecas ist eine alte Kolonialstadt und steht auf der Liste des Unesco Weltkulturerbes. Wir machen eine halbstündige Busfahrt mit dem Siteseeingbus und laufen anschließend die meisten Punkte noch mal ab. Das Innere des Templo de Domingo hat mir am besten gefallen und außen natürlich die Kathedrale aus dem 18. Jh.

Nach den vielen Stadtbesichtigungen brauchen wir mal wieder Natur, und so fahren wir südlich auf der Mex54 zu den Le Quemada Ruins. Leider dürfen wir dort nicht auf dem Parkplatz übernachten, aber der freundliche Parkwächter gibt uns einen Tipp. Nach 1 km links rein, 3 km Hoppelpiste weiter stehen wir komplett einsam an einem Stausee. Ideal um 2 Nächte zu bleiben.

Am nächsten Tag finden wir wieder ein Freibad mit Campingplatz und Hotpool, wo wir ebenfalls 2 Tage stehen bleiben.

Siehe auch:  http://unterwegs.ib-fb.de/neulich-in-durango