Reisezeitraum: 13.01. – 20.01.2019
Probleme: keine
Strecke: ca. 250 km
Gesamtstrecke: ca 35000km
Sonntag Nachmittag fahren wir von Todos Santos nach La Paz. Gehen noch mal im Walmart einkaufen und machen uns dann auf zur Fähre. Dort ist alles viel einfacher als gedacht. Erst fahren wir durch die Zollkontrolle. Trotzdem wir ja das Land nicht verlassen gibt es diese hier, aber Baja California ist anscheinend was besonderes. Die Kontrolle will nur unsere 10-Jahres Importpapiere (TIP) vom Auto sehen, sonst nichts.
Dann wird das Auto vermessen, wir zahlen 160 Pesos Hafengebühr, und mit dem Zettel den wir dort bekommen, gehe ich wieder zu der freundlichen Señora und kaufe das Ticket für die Überfahrt (3640 Pesos = 170 Euro).
Wir fahren auf den Parkplatz zum warten und treffen dort Catherine und Darryl, die wir bereits in Loreto und an der Ostküste der Baja getroffen haben. So wird das Warten nicht so langweilig, wir verquatschen die Zeit. Dann heißt es rückwärts auf die Fähre fahren, auf einen Aufzug, der uns auf das Oberdeck bugsiert. Dort können wir die Nacht im Auto verbringen.
Bevor es zu Bett geht, nutzen wir noch die Dusche an Bord und wir bekommen auch noch eine Mahlzeit. Die Besatzung ist supernett und man kümmert sich herzlich um uns.
Leider wird die Nacht etwas laut, wir stehen genau neben der Abluft vom Maschinenraum. Aber mit Oropax geht’s halbwegs.
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Als wir drüben ankommen ist es bereits hell, somit brauchen wir keinen Übernachtungsplatz suchen. Wir haben beschlossen zusammen mit Catherine und Darryl zum Copper Canyon (Barranca de Cobre) zu fahren. Catherine srpicht perfekt Spanisch, was alles sehr vereinfacht.In Los Mochis versuchen wir noch eine gute Straßenkarte zu bekommen, vergeblich klappern wir viele Läden ab. Dafür bekommen wir an einem Straßenstand die bisher besten Tacos. Los Mochis unterscheidet sich doch schon erheblich von der Baja. Ein großer Ort mit Shoppingmals, sauberen Straßen und Infrastruktur.
Auf der Fahrt nach El Fuerte erleben wir bereits am Ortsausgang von Los Mochis unsere erste Straßenblockade durch Demonstranten. Die Polizei kümmert sich nicht drum, sondern dreht einfach um und fährt zurück. Wir fahren ebenfalls rückwärts auf der zweispurigen Straße, bis zur nächsten Auffahrt und umfahren die Demo dann mit Hilfe dem Navi. Das ergibt 50km Umweg,
Abends kommen wir in El Fuerte an und finden einen Platz nahe des Bahnhofs im Hinterhof von zwei älteren Leuten. Hier kann man das Auto einige Tage stehen lassen und die Bahnfahrt unternehmen. Es regnet leicht und der ganze Hinterhof wird matschig und schmierig.
Am nächsten Morgen heißt es früh aufstehen, der Zug geht um 8:19 Uhr. Wir sind nicht die einzigen und der Zug ist auch schon gut voll. Der Schaffner weißt uns bereits vor dem Einsteigen noch unsere Platznummern zu, dann kann es losgehen. Kassiert wird später im Zug.
Der Zug, genannt „El Chepe“ schleicht mit 30km, bergauf noch langsamer, dahin. Drei Dieselloks ziehen hin über den Gebirgszug Madre Occidental, bis auf 2300m hinauf. Die Schienen sind krumm und schief, die Waggons ächzen und quietschen was das Zeug hält. Die Waggonkupplung hat sicherlich 10 cm Spiel, und so rummst der Waggon immer wieder auf den anderen drauf. Es kümmert niemand. Zwischen den Waggons kann man auf offener Plattform stehen und die Landschaft genießen und gleichzeitig die Dieselabgase inhalieren.
Wie sich die Bahnstrecke durch die schmalen Täler hinaufschraubt ist allerdings eine Meisterleistung. Die ganze Landschaft mit den Nadelbäumen und Felsen erinnert an Montana.
In El Divisadero ist ein 15min STOP, man kann sich an den Imbissbuden verköstigen, Souvenirs kaufen oder einen kurzen Blick in den Canyon werfen. Gegen 16 Uhr kommen wir in Creel auf 2300m an.
Catherine hat uns ein Bett & Breakfast für 50 Euro / 2 Nächte / 2 Personen gebucht. Nett hergerichtete Zimmer mit Bad und heiser Dusche. Echt gut! Abends gehen wir um die Ecke lecker essen. Die Wirt, aus Katalonien spricht Englisch, Französisch, Spanisch sowieso und etwas Russisch.
Am nächsten Tag machen wir mit einem Guide und dessen Auto einen 5 stündigen Ausflug zu einigen Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Wir besuchen den Lago Arareko, das Valle de los Monjes (Tal der Frösche) und anderes. Es ist schön, aber das wirkliche Erlebnis ist, zu sehen wie dort heute noch die indigene Bevölkerung, die Tarahumanas, sehr bescheiden in den Holzhütten leben. Überall werden uns, ohne aufdringlich zu sein, nette Souvenirs, meist Handarbeiten, angeboten.
Abends finden wir uns nach einem Stadtbummel durch Creel wieder im Restaurant ein. Am nächsten Tag nehmen wir noch mal in Guide in Anspruch und fahren mit dem Auto zurück bis Divisadero. Dort haben wir genügend Zeit um von mehreren Aussichtspunkten Blicke in den Canyon zu genießen. Hier könnte man auch mit der Seilbahn in den Canyon hinein fahren, sehr sicher mit schweizer Technik 😉
Dann kommt der Zug und es geht zurück nach El Fuerte, wo wir gegen 20 Uhr unseren Olli unversehrt begrüßen können.
El Fuerte ist am nächsten Tag noch einen Besuch wert. Ist die Stadt doch so ganz anderes als die Orte auf der Baja. Eben richtiges Mexiko, keine Touristen, jede Menge kleine Läden und jede Menge „Fressstände“. Hübsche Häuser säumen die Straßen und Schmutz liegt im Ort auch keiner rum (nur außerhalb). Bei einer Rundfahrt mit der „Bimmelbahn“ für 1 Euro durch den Ort haben wir jede Menge Spaß, die Musik tönt über uns und alle Leute winken uns 4 Touristen zu.
Mittags fahren wir weiter, 180km in der Nähe von Guasave bei Boca del Rion ans Meer, das Außenthermometer zeigt > 30°C an. Leider ist der anvisierte CP geschlossen und als wir dort ankommen ist es schon fast dunkel. Eine vorbeifahrende Policia Municipal bringt uns freundlicherweise 1km weiter zu 2 Jungs, die gerade versuchen einen kleinen CP direkt am Meer zu installieren. Wir werden herzlich aufgenommen und man versichert uns, dass hier alles sicher sei. Die Polizei zeigt uns noch ihre Maschinenpistolen, gibt uns ihre Telefonnummer und versichert uns, die Nacht über zu patrollieren. Aber das ist hier, denken wir gar nicht notwendig. Es wird eine sehr ruhige Nacht. Wir verbringen gleich mehrere Tage hier mit Muschel sammeln und chillen.
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