Campell und Klondike Highway bis Dawson City

Reisezeitraum:  16. – 24.Juli 2018

Probleme: Schalter für Rückwärtsganglicht immer noch kaputt
(passendes Werkzeug fehlt

Strecke: ca. 1200 km

Gesamtstrecke: ca 14500km


Bericht

Gemeinsam mit Bruno und Ursi nehmen wir den Campell Highway unter die Räder. Wir fahren nicht im Konvoi, aber treffen uns immer wieder und verbringen so 3 lustige Tage miteinander.

Der Campell Highway ist wesentlich einsamer als der viel befahrene Alaska Highway. Ab Wattson Lake fahren wir erstmal 150 km und es kommen uns nur 2 Autos entgegen. Zuerst ist noch Asphalt, später eine gute Schotterpiste, die allerdings aufgrund des immer wieder kommenden Nieselregens aufgeweicht ist, so das es eine schöne Schmotze gibt, die unseren Olli einsaut. Auf der Strecke finden sich immer wieder kleinere „Sehenswürdigkeiten“ aus der Zeit der Entdecker und Pioniere.

 

Die Landschaft ist weit und einsam, trotzdem gibt es immer wieder Campgrounds. Plumpsclo und Feuerholz bei 12 C$ (8 Euro) inbegriffen, da kann man nicht meckern Wasser gibt’s im See.

In Faro,bleiben wir 2 Nächte, hier gefällt es uns besonders gut, spricht die Betreiberin vom nett hergerichteten Infocenter doch echtes Bayrisch. Wir haben allerhand zu erledigen, Wäsche waschen, duschen (warm mmmh) Berichte schreiben und hochladen u.s.w. Ja reisen ist kein Urlaub ;-))

Von Faro fahren wir dann wieder getrennt bis Carmacks. Dort gibt es wieder ein nettes Infocenter, welches über die First Nation und die „Eroberung“ des Nordens berichtet. Das ist immer sehr schön anhand alter Bilder erklärt.

 

Ab Carmacks geht die Fahrt endlang des Yukon Rivers, den die Goldsucher Ende des vorletzten Jahrhunderts auch runter gefahren sind, allerdings nicht wie wir auf der Straße. Kurz hinter Carmacks kommen die Five Finger Rapids, jene berühmte Stromschnellen, durch die die Goldsucher auf ihren selbst gezimmerten Flossen hindurch mussten. Es sind fünf Kanäle zwischen den Felsen hindurch, der linke war angeblich der angenehmste zum passieren. Die Raddampfer wurden dort stromaufwärts an einem Stahlkabel gezogen.

Wir campen an Flüssen, machen jeden Abend das obligatorische Lagerfeuer und es ist ab Faro nun auch super Wetter. Nur Bier haben wir mal wieder keines dabei. Das bekommt man hier auch nicht überall.

 

In Carmacks endet der Campell Highway und wir befinden uns nun auf dem Klondike Highway, dem wir bis Steward Crossing folgen. Dort biegen wir ab auf den Silver Trail, der uns noch mal 100km abseits in die Wildnis führt.

Auf dem Silver Trail ergreift uns das Yukonfieber nun vollends. Es ist einfach eine geile Landschaft durch die wir fahren, kaum das wir jemanden oder ein Auto treffen. Von der Abzweigung in Steward Crossing, was selber nur ein Kaff ist, bis Majo sind es knapp 50km, so wie Stuttgart – Heilbronn. Hier kommt auf der Strecke aber nix, im Gegensatz zu Stgt – Hlb !! Majo selber sind ca. 20 Häuser / Hütten, 1 Kirche, 1 Tanke und ein Laden. Alles schön mit viel Platz dazwischen, und natürlich ca. 50 Schrottautos.

Von Majo geht es dann noch mal 50km Schotterpiste nach Keno – eine alte Silberminenstadt. Die Mine ist z.Zt. aber stillgelegt. In Keno ist noch weniger los als in Majo, aber seht selbst.

 

In beiden Orten gibt es ein nettes Infocenter / Museum, wo man die alten Bilder und Gegenstände aus der Entdeckerzeit anschauen kann.

 

Und Internet gibt es auch! Nicht wie in Deutschland, wo rumgeredet wird von wegen schnelles Internet. Hier legt man eben mal 1000km Kabel durch die Wildnis, was solls 😉 Natürlich Free WiFi !

Der Rückweg von Keno führt uns über eine 50km Lehmpiste (es ist die Duncan Creek Road) zurück nach Majo, wo wir uns wieder wie gestern an den Bach am Ortseingang stellen. Es ist warm und bis 23:30 Uhr hell.

Auf einer recht langweiligen Fahrt entlang des Klondike Highway erreichen wir am nächsten Tag Dawson City. Hier treffen wir auch Andrea und Walter wieder. Wir nisten uns auf dem Campingplatz auf der anderen Seite des Yukon Rivers ein. Diesen erreicht mn nur mit der Fähre, die aber immer nach Bedarf fährt.

Einem gemeinsamen Grillabend folgt anschließend noch der Besuch des Spielcasinos und der Show in der Diamond Tooth Gerties Gambling Hall. Man kann Roulette, Poker oder Black Jack spielen. Doch das gibt unsere Reisekasse nicht her und so sehen wir lieber bei einem schalen Canadabier der Can-Can-show zu. Das Abiente ist einzigartig und Sohn M. amüsiert sich köstlich.

Am nächsten Morgen, Andrea und Walter ziehen bereits weiter, machen wir noch einen netten Spaziergang durch Dawson, schauen uns die renovierten Häuser an, auch die nicht renovierten, und hängen mittags am CP ab.

 

 

 

 

Alaska Highway bis Watson Lake

Reisezeitraum:  11. – 15.Juli 2018

Probleme: Scheibenwischerendschalter repariert;
Schalter für Rückwärtsganglicht immer noch kaputt

Strecke: ca. 1580 km

Gesamtstrecke: ca 13500km


 

Bericht

Von Spruce Grove fahren wir nordwestlich nach Dawson Creek wo der Alaska Highway beginnt. Am ersten Tag kommen wir nicht sehr weit und machen bereits am frühen Nachmittag an einem kleinen Camping Municipal Halt. Das Wetter ist warm und trocken und wir nutzen den Mittag und wechseln den Endlagenschalter der Scheibenwischer aus. Dazu muss das halbe Armaturenbrett demontiert werden. Abends sitzen wir am Lagerfeuer und wehren die Mücken ab 😉

Der Verlauf den Alaska Highway von Dawson Creek bis Fort Nelson ist nicht berauschend. Es geht hügelig durch Farmland und endlose Wälder durch die eine 100m breite Schneise für die Straße geschlagen ist.

Der Plan eine Straße nach Alaska zu bauen reicht weit in die Goldgräberzeit zurück. Allerdings war die Furcht der Kanadier vor dem unkontrollierten Eindringen der USA zu groß. Was in Friedenszeiten nicht gelang wurde in Kriegszeiten realisiert. Nach dem Überfall der Japaner auf Pearl Harbour 1941 wurde der als Nachschubstraße  gedachte Alaska Highway nach Alaska gebaut. Man befürchtete eine Invasion in Alaska durch die Japaner.

 

Ab Fort Nelson wird die Landschaft wesentlich einsamer und schöner. Bergketten säumen den Weg. Wir fahren am wunderschönen Muncho Lake entlang und tauchen dann ein in das Tal des Liard River das es dann über 100km entlang bis Watson Lake geht.

 

Auf halber Strecke zwischen Fort Nelson und Wattson Lake sind die Liard River Hot Springs, heiße Quellen in denen man baden kann, was wir natürlich auch nutzen.

Auf der letzten Etappe bis Watson Lake sehen wir morgens 8 Schwarzbären, 1 Braunbär, einen Elch und eine Bison Familie, alle genüsslich am Straßenrand beim äßen.

 

Watson Lake, mit 1500 Einwohnern ist der 3. größte Ort in ganz Yukon. Es ist bekannt für sein „Watson Lake Sign Posts“. Der Schilderwald, der mittlerweile auf 90.000 Schilder angewachsen ist, wird von Reisenden aus der ganzen Welt besucht und jeder der möchte ergänzt ihn um ein eigenes Schild. Ab heute hängt dort ein Burgstall Ortsschild.

In Watson Lake bleiben wir 2 Nächte auf einer Wiese am Flugplatz. Am Pausentag kaufen wir noch ein, machen eine kleine Wanderung und lernen am Infocenter, wo sich wegen WiFi alles trifft, Bruno und Ursi aus der Schweiz kennen.

 

 

 

 

 

 

Nationalparks Kootenay – Banf – Yoho – Jasper

Reisezeitraum:  3. – 10.Juli 2018

Probleme: Scheibenwischerendschalter und Schalter für Rückwärtsganglicht immer noch kaputt

Strecke: ca. 1900 km

Gesamtstrecke: ca 12000km


 

Bericht

Endlich wird das Wetter besser und wir freuen uns auf die bekannten Nationalparks. Wir verlassen unsere Ludwigsburger und fahren den Kootenay NP entlang. An der Strecke haben wir uns 2 Trails ausgesucht, die wir bei immer noch wechselhaftem Wetter laufen, zum Dog Lake und zu den Paint Pots. Am Abend landen wir auf einem Waldcamp und machen mit nassem Holz Feuer – was auch funktioniert, die Stimmung aber nicht sonderlich hebt. Wird Zeit das es wieder warm wird.

 

Morgens sieht das Wetter dann schon viel besser aus. Wir besuchen den Marble Canyon und fahren dann hinunter nach Banf. Auf einer Aussichtsstraße umkurven wir den Ort und tauchen danach in das Touristentreiben ein. Aber nur kurz ,nach den vielen Tagen „im Wald“  ist es uns dann doch zuviel Trubel. Mittags machen wir dann eine herrliche 3 Std Wanderung zum „Castle Lookout“, einem Aussichtspunkt oben am Berg. Am Abend nutzen wir einen CP im Park, da freies Übernachten im Park nicht erlaubt ist.

 

Tags darauf ist Lake Louis angesagt. Da das der weltweit meist fotografierte See sein soll, stellen wir den Wecker auf 6:30 Uhr. Frühstück und dann los, leider ist es fast 1 Stunde Fahrt. Wir sind 8:30 Uhr dort und bekommen trotz riesiger Parkplätze einen der letzten 20.

Die Menschenmassen sind erdrückend, allerdings wird es im Laufe unserer Wanderung zum Teehaus in den Bergen hinter dem See dann doch weniger. Aber alleine ist man da nicht. Die Bergwelt rund um den See ist allerdings wunderschön. Ich bekomm Lust auf eine richtige Hochtour, mal sehen ob sich das nächsten Sommer nicht machen läst, gell Klaus!
Nach 4 Stunden sind wir zurück und fahren noch am Spiraltunnel der Eisenbahn vorbei und gschwind rüber in den Joho-NP zum Takkakan Wasserfall (50km). Vom TCH (Trans Canada Highway) windet sich die Straße 14km das Tal hinauf, 2 Kurven sind so spitzig eng, das Wohnmobile >7m zurücksetzen müssen. Der Wasserfall ist über 100m hoch und damit einer der höchsen in Kanada.
Abends stehen wir vor einem Campingplatz, da dieser voll ist. Man nennt das Overflow Camping, zum reduzierten Preis.

 

Von hier geht es dann weiter gen Norden Richtung Jasper. An einem Aussichtsplatz, den Frank zum Mittagsschläfchen nutzt treffen wir Uwe und Birgit, die 3,5 Wo Urlaub mit dem Mietmobil machen. Uwe ist aus Kirchberg, schau an ist die Welt doch klein.

Nach mehreren Sightseeings an diesem Tag fahren wir spät am Nachmittag endlang des North Saskatchewan Rivers nach Osten aus dem Park und finden einen urigen Stellplatz mit Sicht auf die imposante Berg- und Flusswelt.
Kurz darauf treffen Johann und Christa aus der Schweiz mit ihrem Toyo ein . Beide sind schon viel in der Welt unterwegs gewesen und es gibt einen netten Abend am Feuer, der dann aber durch den aufkommenden Regen abrupt aufgelöst wird.

Morgens verabschieden wir uns herzlich nur um dann 10km weiter an einem Stausee ein Wiedersehen zu feiern. An einem tollen Aussichtsplatz über dem See verbringen wir einen herrlichen Tag. Wir beobachten wie die Kanadier ihre Autos am Ufer versenken und die dann folgenden Bergeversuche.
Abends grillen wir gemeinsam, erzählen und amüsieren uns. Ein gelungener Abend, vielen Dank ihr zwei, wir hoffen euch nächstes Jahr in Mexico wieder zu sehen.

 

Bei herrlichem Wetter geht es für uns weiter den Icefield Highway entlang durch den Jasper NP. Die Berg- und Eisriesen mit bis zu 3500m Höhe begleiten uns links und rechts der Straße. Vom Icefield-Infocenter telefonieren wir mit zuhause.

 

Dann geht es bis Jasper, leider sehen wir keinerlei Bären oder anderes Getier, vielleicht weil Sonntag und viel Verkehr ist.
In Jasper fragen wir am Campingplatz ob wir Wasser auffüllen dürfen und nutzen dies gleich mal zum duschen ;-)).
Dann geht es noch ein Stück in Richtung Edmonton.

 

Bruce Grove – Edmonton

In Bruce Grove, kurz vor Edmonton besuchen wir eine ehemalige Arbeitskollegin meiner Schwiegermutter und nehmen dort das von Frau S. gesandte Päckchen mit den beiden Schaltern in Empfang. Trotzdem wir unbekannt sind, werden wir herzlich aufgenommen. Abends wird gegrillt und Eberhard und Birgit erzählen uns wie sie es gemeistert haben, als sie hier her ausgewandert sind. Auch von den Eigenheiten hier in Kanada berichten sie. Bevor es am nächsten Morgen weitergeht gibt es noch ein ordentliches Frühstück. Vielen Dank euch beiden für die Gastfreundschaft.

 

Durch die Wälder Montanas und British Columbia

Reisezeitraum:  22.Juni – 2.Juli 2018

Probleme: Scheibenwischerendschalter und Schalter für Rückwärtsganglicht immer noch kaputt

Strecke: ca. 1000 km

Gesamtstrecke: ca 10500km

Bericht

Vom Glacier NP fahren wir durch die einsamen Wälder Nordmontanas. Die Tagesetappen werden immer kürzer, wir schlafen morgens aus, gondeln langsam durch die Gegend, besuchen in Yaak (3 Häuser davon 2 Saloons) den Saloon und haben wunderschöne Übernachtungsplätze am Fluss. Nur die Mücken sind etwas lästig, also dem Sohn M., denn von mir wollen sie eigentlich nichts 😉

 

Am 24.6. überqueren wir wieder die Grenze nach Kanada und fahren dann gleich mal 50km ohne jegliche Ortschaft zu streifen. Es geht über den Kootenay Pass (1774m), hier oben liegt jetzt Ende Juni in den Ecken noch Schnee, obwohl das ja nicht sehr hoch ist. Der nächste größere Ort, Nelson, macht uns wieder sehr viel Spaß. Kanada – kann man hier doch anständig einkaufen. Sogar Wurstaufschnitt gibt’s, Schwarzwälder Schinken und deutsche Salami!! Was ein paar km über die Grenze sich alles verändern kann, seltsam. Auch die Autos sind zum Großteil wieder normal.

Wir kurven durch die Selkirk Mountains, die Landschaft ist rau und kaum besiedelt. Wir besuchen die alte Silberminenstadt Sandon. Dort läuft die älteste Wasserturbine Kanadas seit 1913 in einem sehr sehenswerten alten Maschinenhaus. Auch sonst ist das Örtchen den Abstecher wert, lauter alter Schrott, frag mich nur wer hier die alten Oberleitungsbusse sammelt.

 

Ab Kaslo geht es nördlich 90 km über eine Schotterstraße bis Galena Bay, auf der uns nur 2 Autos begegnen, dafür steht plötzlich ein Grizzly auf der Straße. Bis ich den Foto raus habe ist er im Gebüsch verschwunden. In Galena Bay nehmen wir die kostenlose Fähre über den Upper Arrow Lake und fahren noch bis Revelstoke.

Nahe Revelstoke übernachten wir dank der App iOverlander 2x wild und machen am Tag dazwischen im Revelstoke NP eine 5 Stunden Wanderung zu einem noch vereisten See. Nachmittags ist dann Hausarbeit angesagt. Wir betätigen uns im Waschsaloon und waschen die Bettwäsche. Ach ja, und eine der größten Dampfloks der Canadian Pacific Railway besichtigen wir auch.

 

Immer wieder, so wie auch in den letzten Wochen suchen wir zur passenden Zeit öffentliches WiFi und chatten oder telefonieren sogar per Internet mit zuhause.

Den kanadischen Glacier NP lassen wir wegen schlecht Wetter aus, Gletscher gibt es in Europa auch. Am Rande der Straße sind immer wieder Sightseeing Points gekennzeichnet und an dem einen oder anderen halten wir, wie z.B. an dem Canadian Red Cedar Wood.
Die Rocky Mountains find ich bis jetzt noch gar nicht so rockig (Korrektur im nächsten bericht ;-)). Die Alpen gefallen mir weit aus besser, da es dort auf kleinerem Raum viele unterschiedliche Gebirge gibt und die Wandermöglichkeiten besser sind. Was hier beeindruckt ist die Weite der Täler und die Wälder, die bis auf den Talgrund reichen und die ungezähmten Flüsse. Auch die Tierwelt, die uns tagtäglich in Form von zutraulichen Chipmunks (Streifenhörnchen), Erdhörnchen, Hasen und Rehe (hier Whitetail Deer, Mule Deer) begegnen ist einzigartig.

 

Nahe Golden, östlich des Glacier NP, machen wir am Cedar Lake Camping schon wieder einen Ruhetag. Genießen den immer wieder kehrenden Nieselregen und die vielen Mücken, backen Brot und bauen zwischen Batterie und Batteriewächter ein fetteres Kabel mit 40A Sicherung ein.

Wir fahren über Golden nach Radium Springs. Treffen Walter und Andrea, die wir vom Terminal in Halifax kennen (sind aus dem Kreis Ludwigsburg) und verbringen gemeinsam einen Ruhetag (schon wieder!) im Wald südl. des Kootenay NP. Abends wird natürlich ein Campfire angezündet und auf schwäbisch geschwätzt.
Aus dem einen Ruhetag werden wetterbedingt 3 Nächte auf dem Waldplatz. Bei kalt und Regen macht es keinen Sinn in den Banf NP zu fahren.

Glacier NP

Reisezeitraum:  16.Juni – 21.Juni 2018

Probleme: Scheibenwischerendschalter gibt den Geist auf

Strecke: ca. 800 km

Nach Norden zum Glacier NP

Vom Yellowstone aus fahren wir nach Nordwesten einen kleinen Umweg und treffen dort auf einem RV-Park Ali und Malte von Dulliexploring. Beide sind seit 1,5 Jahren von Südamerika kommend unterwegs und es gibt viel zu erzählen. Es wird ein gemütlicher Abend zu viert bei uns im Olli.

Am nächsten Tag besuchen wir den Bison State Park, den man befahren kann. Es ist eine kleine 20km Runde auf der wir Bison, Pronghorn Antilope, Whitetail Deer und eine Grizzlymutter mit Jungem sehen. Danach geht es weiter gen Norden.

 

Pause am Hungry Horse Lake

Die letzten Tage waren dann doch viel mit Fahrerei gefüllt, so dass wir uns nun eine Pause  gönnen bevor wir den Glacier NP besuchen. Auch ist das Wetter noch sehr trübe und das wäre schade für den Park. Wir stehen 3 Nächte am Hungry Horse Lake, 1 Nacht auf einem kleinen Camping, 2 Nächte viel besser auf einem Wiesenplatz am See (kostenlos). Es besucht uns jeden Tag ein „Reh“, heißt hier ja Mule Deer.
Als Mark und Randy vom Angelausflug kommen frag ich sie ob sie was gefangen haben. Und plötzlich war ich Besitzer von 2 fangfrischen Forellen. Die einzigen beiden, die Mark und Randy vom See mitgebracht haben. Haben Sie mir einfach geschenkt, und vorher sogar ausgenommen. Super nett fand ich das, etwas peinlich war´s aber doch. Naja, sie haben gesagt, dass beide keinen Fisch essen.

 

Glacier NP

Dann verbringen wir 2 Tage im Glacier NP. Wir fahren morgens rein, wandern ein bisschen und fahren nachmittags wieder raus an unseren Topstellplatz am Fluss.

Die Wanderungen, bei bestem Wetter, entlang dem Fluss und hinauf an den Avalanche See sind wunderschön. Leider sind wir nicht alleine.

Auf dem Weg zum See steht uns dann auch noch ein Schwarzbär im Weg. Na mit der Zeit trottet er sich dann aber.

 

Yellowstone

Reisezeitraum:  13.Juni – 15.Juni 2018

Probleme: Die Batterie für die Kabine schwächelt
(20.6. gelöst, siehe unten)

Strecke: ca. 450 km

Reiseroute: Innerhalb Yellowstone

Yellowstone

 Wir erreichen Codi, das von Buffalo Bill (William Cody) mitbegründet wurde, morgens und besuchen dort das Buffalo Bill Museum. Dieses zeigt sehr anschaulich die Lebensweise der Prärieindianer und ihren Untergang durch die Abschlachtung der Bisons.
Nachdem wir Olli auch etwas Pflege angedeihen haben lassen, geht es zum Yellowstone Park.

Von Cody, das als östliches Tor des Parks gilt, sind es ja nur 85km bis zum Osteingang. Von dort, bis zum ersten Infocenter sind dann eben noch mal 43 km durch tolle Landschaften und über den Sylvan Pass 2600m hoch.
Wir fahren dann noch am Yellowstone Lake entlang und wollen Bekannte treffen, wissen aber nicht wo diese sind. Und schon ist der Tag fast vorbei.

 

Wir übernachten außerhalb des Südeingangs und fahren am nächsten Tag wieder in den Park (im Park wild campen ist verboten).

Am Upper Geyser Basin laufen wir in 4 Stunden den Rundkurs, beobachten den Ausbruch vom Olf Faithfull und dem Grand Geyser. Dieser hat uns wesentlich besser gefallen, da er fast 5 Minuten lang Wasser gepustet hat.
Waren in Island letztes Jahr die Thermalfelder größer, so gibt es hier im Yellowstone wesentlich mehr „farbige Löcher“. Anhand der Farben kann man die Temperatur bestimmen. Blau ist sehr heiß da dann keine Kleinstlebewesen darin leben, je mehr es von gelb nach braun wechselt, desto mehr der Microorganismen leben dort und desto kälter ist das Wasser.
Am schönsten ist die Grand Prismatic Spring, das größte farbige Loch. Von einer Aussichtsplattform lässt es sich gut überblicken.
Gegen Abend fahren wir noch entlang des Firehole Lake Drive wo es ebenfalls bunte Quellen gibt.
Die Nacht und den nächsten Tag verbringen wir außerhalb des Südeingangs auf einem kostenlosen Camping am See.

 

Nach dem Tag Pause fahren wir noch mal in den Park auf die Nordseite zu den Mammoth Hot Springs. Leider macht das Wetter nicht so mit, zumindest ist trocken.
Die Mammoth Hot Springs sind riesige Sinterterrassen in allen Farben. Das heiße kalkhaltige Wasser lagert beim abkühlen den Kalk ab und hat damit die (mal wieder) größten derartigen Kalkterrassen weltweit gebildet.

Fazit Yellowstone: Wir haben sicher nicht alles gesehen, aber die bunten Quellen im Upper Geyser Basin waren schon toll, es lies auch die vielen Leute verschmerzen. Auch der Grand Geysir mit dem 5 Minuten langen Ausbruch war super. Da wir letztes Jahr in Island waren hat uns alles nicht ganz so beeindruckt wie erwartet. Island ist schon noch mal eine andere Hausnummer. Auch was im Yellowstone als besonderer Wasserfall ausgeschildert ist, wäre in Island nicht mal auf der Karte verzeichnet. Aber gelohnt hat es sich trotzdem, man muß es mal gesehen haben.

 

Schwächelnde Batterie:
Beim nachmessen hat sich rausgestellt, das die 30A Sicherung zwischen Batterie und Batteriewächter mehr Wärme als erlaubt produziert. Das Gehäuse war schon angeschmort. Dadurch ergab sich ein Spannungsverlust von > 1V was sich dann doch mehr auswirkt als gedacht. Zuerst hab ich die Sicherung durch ein Kabek ersetzt, später dann ein neues Sicherungsgehäuse eingebaut.

Black Hills

Reisezeitraum:  8.Juni – 12.Juni 2018

Probleme: Schalter für Rückwärtsgang gibt auf, deswegen kein Rückfahrlicht und keine Funktion der Rückfahrkamera

Strecke: ca. 900 km

Reiseroute: Badlands NP – Black Hills – Cody

Reisebericht

Black Hills und Custer State Park
Nach zwei faulen Tagen in den Badlands fahren wir morgens erst nach Wall, einer kleinen Stadt, die aber den größten und kuriosesten Drugstore der USA hat. Es reihen sich Läden, Bars und Ausstellungen aneinander, es ist wie ein großer Shoppingcenter im Wild West Look.

Da die Ellsworth Air Force Base auf der Strecke liegt schauen wir uns auch noch etwas Kriegsspielzeug an. Ein wahrscheinlich alter Veteran macht hier den Fremdenführer, er spricht uns an und erklärt uns ganz stolz wie stark die Detonation der von den Raketen getragenen Atombomben ist, 600 x Nagasaki. Ich sag ihm das wir die Dinger nicht so toll finden, uups.

Dann fahren wir in die Black Hills, einst geheiligtes Land der Sioux und Cheyenne-Indianer. Hier kommen wir uns vor wie im Schwarzwald. Klasse Landschaft! Wir verbringen 2 Tage in den Black Hills und im angrenzenden Custer State Park mit Rundfahrten und baden. Der Badesee liegt auf 1500m Höhe und ist jetzt Anfang Juni schon warm, in den Alpen wäre da an baden nicht zu denken. Im Custer Park fahren wir dann noch den Needles Highway, der uns mit seinen Felsformationen sehr gut gefällt.

Überall werden wir wegen Olli angesprochen, die US-Amerikaner hier sind immer ganz begeistert von ihm. Ein älterer Herr, den wir mal rein bitten, will gar nicht mehr raus. Das wäre genau seines, erklärt er uns, aber seine Frau wollte unbedingt so einen großen Trailer.

Die Denkmäler Mt. Rushmore für die 4 Präsidenten und das angefangene Reiterstandbild für Grazy Horse sehen wir uns nur im vorbeifahren an, bevor es dann nach Deadwood geht. Deadwood hat auch eine historische Straße. Hinter jeder Fassade und in jedem Hotel und Saloon befindet sich aber auch ein kleines Spielcasino. Im Orginal Saloon No.10, in dem Wild Bill Hickock 187x erschossen wurde (Wer bitte ist Wild Bill Hickock? Aber das klärt sich später), trinken wir Kaffee und telefonieren mit zuhause.

Weiter gen Westen besuchen wir noch den Devils Tower, einen abgeplatteten Klotz aus Säulenbasalt. Entstanden sein soll er aus einem erkalteten Vulkankern. Auf einer kleinen Wanderung können wir ihn umrunden.

 

 

Wyoming

Auch wenn so mancher Wyoming langweilig finden mag. Uns hat die Fahrt vom Devils Tower durch die weite Prärielandschaft bis zu den Big Horn

Mountains begeistert. Hügel und Grasland bis zum Horizont.
In Buffalo duschen wir im eintrittsfreien öffentlichen Freibad. Leider ist das Badewasser in dem riesigen Becken noch zu kalt.

In großzügig angelegten Kurven führt dann die Straße auf den folgenden 100km über die Big Horn Mountains, die tlw. fast 4000m hoch sind. Auf 100km kein einziger Ort, nur Wälder bis weit über die 3000m, darüber thronen die Schneegipfel. Die Straße führt bis knapp unter diese 3000m Marke, dann schwingt sie sich wieder gemächlich hinab ins Bighorn Basin. Die Landschaft hier ganz anders wie auf der östlichen Seite, karg trocken aber nicht weniger weitläufig. Es sind ca.150km bis zu den Rocky Mountains, die wir am Horizont schon sehen. Auf halber Strecke nächtigen wir mit sagenhaftem Ausblick.

Go West

Reisezeitraum:  2.Juni – 7.Juni 2018

Probleme: kein

Strecke: ca. 1700 km

Reiseroute: Sault St. Marie – Sioux Falls – Badlands NP

Reisebericht

Grenzübertritt

Nach noch knapp 300km auf kanadischer Seite erreichen wir die Grenze inSt.  Sault Marie. Wir umrunden das Grenzgebäude gemäß der angezeigten Fahrtrichtung und sind dann deswegen doch etwas irritiert ob wir richtig sind.

Zuerst kommt der Kanadier, der nichts von uns will aber äußerst freundlich ist. Auf die Frage nach einem Stempel läuft er extra noch mit unseren Pässen ins Grenzgebäude.

Dann die US-Amerikaner, wir stehen am Schlagbaum, die Beamtin fragt einiges und bittet uns dann rechts zu parken und mit ins Gebäude zu kommen. Dort werden wir quasi verhört. Wir kommen uns wie Verbrecher vor. Details zum Beruf und Studium, wo, wie und was. Reiseroute – aaahh – so lange?! Haben Sie genügend Geld? Dann Fingerabdrücke und Foto machen, dann Auto inspizieren. Haben wir Fleisch, Gemüse, Frischwaren dabei? Oooh wir haben Firewood dabei – das darf man nicht, wird uns deswegen abgenommen.

Letzt endlich lassen sie uns doch rein, nachdem wir 6$ / Person gezahlt haben.

Die Frage nach einer längeren Genehmigung als 180 Tage wurde uns verneint, aber es wurde uns folgender Hinweis gegeben: Reisen wir nach Kanada aus, sollen wir das Grenzpapier in Kanada abgeben, Kanada meldet dann der USA, dass wir ausgereist sind. Bei der Wiedereinreise nach Alaska bekommen wir dann wieder 180 Tage genehmigt, und aus dem Rückweg dito.

Das dies so funktioniert, hab ich bei anderen Reisenden schon mal so gelesen. Entspricht aber nicht den US-Vorschriften, eine Ausreise in ein angrenzenden Land (Kanada oder Mexico) zählt danach nicht für die erneute Genehmigung von 180 Tagen Aufenthalt.

 

Die ersten US- Kilometer

Nach Süden ging es erstmal gerade aus, schnurstracks über viele Kilometer durch den Wald. Zwei Nächte verbringen wir in Mücken Gebieten, fürchterlich. Die Fahrt durch Michigan ist nicht sonderlich schön, irgendwie sieht alles abgegammelt aus. Insgesamt geht es ab der Grenze in 3 Tagen 1700km gen Westen bis in den Badlands NP.
Toll wird es erst als wir am dritten Tag den Mississippi überqueren. Die Landschaft zieht sich in Wellen dahin, Felder und Wiesen bis zum Horizont. Auch die Orte sind viel gepflegter und was uns besonders auffällt sind die Autobahnrastplätze, also die ohne Raststätte, die es nur alle ca. 70 km gibt. So gepflegt und sauber, so sieht bei uns nicht mal der Stadtgarten in Stuttgart aus.

Zum Tanken und zu anderem Service muß man den Highway verlassen, direkt daneben gibt es dann Tankstellen, Fastfood und anderes. Ab Süddakota wird dann der Sprit noch billiger, 65 Eurocent/Liter Diesel, da macht tanken Spaß. Deswegen machen wir das auch trotz 120 Liter Tank jeden Tag ;-(

 

 

Badlands Nationalpark

Heute ist es bis 42°C heiß und so machen wir keine Mittagspause sondern genießen die Klimaanlage. So erreichen wir den Park gegen 16 Uhr und kaufen am Kassenhäuschen gleich den Interagency-Pass (Jahrespass) für 80 $. Jetzt können wir 1 Jahr lang alle NP besuchen und müssen keinen Eintritt mehr zahlen.

Die Badlands, so genannt von den ersten Siedlern weil das Lanf unfruchtbar und schwer zugänglich war, sind durch Erosion entstanden. Hier sind Gesteinsschichten der letzten 60 Millionen Jahre freigelegt.

Kurz hinter dem Kassenhäuschen kommt der erste Aussichtspunkt und unsere Begeisterung steigt. So groß und weit haben wir uns das nicht vorgestellt. Durch den NP zieht sich eine Panoramastraße. Sie führt vom Eingang bis zum Campground !70km! entlang der Gesteinsformationen. Eine Strecke wie von Stgt nach Karlsruhe.
Auf halber Strecke zieht dann ein Gewitter auf und macht die Scenerie noch besser.
Als dann kurz vor dem Campingground noch mehrere Bisons auf der Straße stehen ist der Tag perfekt.

Wir fahren zum einfachen Campground (Wiese mit Plumpsclo) und verbringen bei angenehmen Temperaturen von max 28°C und Wind zwei Tage nur mit lesen und Hausarbeit (putzen und Brot backen). Ab und an bekommen wir Besuch von Präriehunden und einem Bisonbullen, der mitten durch die Campingwiese stapft.

Sideseeing in Kanada

Reisezeitraum:  24.Mai – 1.Juni 2018

Probleme: kein

Strecke: ca. 1560 km

Reiseroute:  BiC NP – Quebec – Ottawa – Tobermory

Reisebericht

Quebec

Wir übernachten gegenüber Quebec auf der anderen Seite des Lorenzstromes in Levis auf einem öffentlichen Parkplatz nahe eines Parks. Am nächsten Morgen nehmen wir die Personenfähre und fahren hinüber nach Quebec, welches uns auf Anhieb sehr gut gefällt. Quebec erinnert an französische Städte, alle Häuser sind aus Stein gemauert, ältere neben neuen, aber alles sehr geschmackvoll. Wir schlendern durch die Gassen und um die Zitadelle. In der Sonne lässt es sich aushalten, nur der Wind ist immer noch kalt.

Auf den großzügig angelegten Plätzen der Innenstadt sind Denkmäler bekannter Personen aufgestellt, die Schulstunden werden anscheinend im Garten vor der Schule abgehalten und in der Mittagspause scheint ganz Quebec joggen zu gehen.

Gegen Nachmittag wird die Altstadt dann von asiatischen Touristen gestürmt und wir  machen uns auf zurück nach Levis und zu Olli um weiter zu fahren. Wir tanken und  kaufen noch ein paar Kleinigkeiten ein. Auch hier merkt man, dass man im französischsprachigen Kanada ist. Das Angebot ist weitaus besser und sogar Bier gibt es im normalen Supermarkt, allerdings zu horenten Preisen.

 

Nationalpark und Hauptstadt

 NP de la Maurice

Nach einigen Kilometern Umleitung finden wir dann doch noch den Eingang zum Nationalpark. Es ist bereits 19 Uhr und der Magen knurrt. Schnell buchen wir uns für zwei Nächte am Campground ein. Dieser liegt malerisch mitten im Wald, von unserem Platz ist kein Sichtkontakt zum nächsten Platz. Wir machen gleich mal ein Feuerchen – das gehört einfach dazu – und grillen. Bei einer Büchse Bier lassen wir den Tag ausklingen.

Am nächsten Morgen wandern wir 3 Stunden auf gut ausgeschilderten Wegen durch den Park. Die Natur ist gerade am erwachen, die Eichhörnchen hüpfen um uns herum – man kommt bis auf 1 Meter an sie ran. Und warm wird es heute auch, 30°C!

Ontario und die Gastfreundschaft

Nachdem wir den Nationalpark für zwei Tage besucht hatten beschließen wir nach Ottawa zu fahren und dort das Museum zur Kulturgeschichte und Besiedelung zu besichtigen. Das Navi führt uns mal wieder zuerst über kleine Straßen und kleine Ortschaften. Überall hat man den Eindruck man ist im Wilden Westen, zumindest sehen die Hauptstraßen so aus, links und rechts kleine Holzhäuschen in allen Formen und Farben mit überdachter Veranda davor.

Egal wo wir anhalten werden wir angesprochen, Olli ist einfach zu auffällig. Die Leute sind äußerst freundlich und wollen wissen wo wir herkommen und wo es hingeht.
Wir stehen an der Ampel, es ist rot, wir wollen gerade aus. Links fährt ein PKW vor, Scheibe runter und man erkundigt sich nach unserem woher / wohin, nur um sich dann anschließend wieder hinten einordnen zu müssen. Unterwegs bekommen wir Daumen-Hoch aus Beifahrerfenster und Dachluke beim Überholen.

Mit der iOverlander-App haben wir einen Campingplatz bei einem Segelflugplatz gefunden, welcher explizit angibt dass er selbst Overlander ist und deswegen gerne andere trifft. Leider hat der Besitzer schlechte Erfahrungen gemacht und bietet das jetzt nicht mehr an. Das erzählt uns Greg, der zufällig auf seinem Tracktor vorbei fährt. Wir erzählen dass wir eigentlich nur was für die Nacht suchen und schon sind wir eingeladen: wir können bei ihm vor dem Haus, welches nur 1 km weiter ist, für die Nacht parken.
Abends sitzen wir bei in der Veranda beim Bier und plaudern, er gibt uns einige Tipps, worauf wir uns auch gegen den Besuch der Niagarafälle entscheiden. Zu viele Besucher, bis zu 40000 am Tag.
Am nächsten Morgen werden wir dann noch mit Kanadischen Frühstück bewirtet und als Gastgeschenk (eher Wirtgeschenk) bekommen wir noch eine Dose Ahornsirup mit. Echt der Hammer, das stell man sich mal bei uns in Deutschland vor.

Ottawa am Sonntag
Der Hauptstadt Ottawa statten wir einen nur kurzen Besuch ab. Wir besuchen das Nationalmuseum zur Besiedelung und Kultur Kanadas. Angefangen von den ersten Menschen, die über die Beringstraße kamen bis in die heutige Zeit wird viel gezeigt. Hat uns sehr gut gefallen, war dann aber doch etwas viel.
Parken in der Hauptstadt war gar kein Problem, auch der Verkehr am Sonntag war völlig entspannt.

Im Anschluss machen wir beim größten hydraulischen Schiffhebewerk noch einen Besuch.
Auf der Weiterfahrt gestaltet sich die Suche nach einem geeigneten Ü-Platz wieder schwierig. Alle abgehenden kleinen Straßen sind privat, Wanderparkplätze o.ä. wie bei uns gibt es nicht. Da eigentlich alles Land in Privatbesitz ist, nicht wie bei uns mit staatlichen Wäldern etc. finden sich nur schwer frei Stellplätze. So stehen wir mitten in Marmora auf dem Dorfplatz und hoffen weiter im Westen wird es besser.

Jesuitenfort und weiter gen Norden

Saint-Marie among the Hurons

Die Fahrt führt uns weiter bis an die Georgian Bay, den östlichen Teil des Lake Huron. Die Kilometer ziehen sich immens und wir dürfen nur 80km/h fahren. So kommen wir erst gegen 16 Uhr am Freilichtmuseum an und verlegen den Besuch auf den nächsten Tag. Die Nacht verbringen wir in Victoria Harbour an einem Strandspielplatz.

Das Freiluftmuseum am nächsten Tag fesselt uns. Es ist der Nachbau der im Jahre 1639 gegründeten Jesuitenstation mitten im Huronengebiet. Es diente den Jesuiten als Stätte der Erholung und den christlichen Wendat-Indianeren (Huronen) als Ort der Sicherheit. Die Missionare lebten unabhängig aber im Einklang mit den Indianern, wobei diese ihr Wissen mit den Missionaren teilten.
Die Konflikte zwischen den Wendat und den Irokesen führten dann 1648 zur Zerstörung von Saint-Marie.

Uns wurde hier sehr deutlich mit  Laihendarstellern gezeigt, wie damals in der rauhen Wildnis gelebt und überlebt wurde. Es war sehr beeindruckend.

Wir fahren weiter die Westküste der Georgian Bay hinauf, im Glauben an eine einsame Küstenlandschaft. Dabei landen wir dann am Wasaga Beach, eine Art San Tropez in Kanada. Schnell ergreifen wir die Flucht. Auch die weitere Küste ist auf hunderte Kilometer nicht zugänglich, ein Privatgrundstück am anderen. Irgendwann hinter dem kleinen Ort Big Bay endlich der erste öffentliche Parkplatz etwas abseits vom nächsten Ort.

 

Bruce Peninsula NP

Wir verbringen einen Ruhetag (2 Nächte) auf dem Campingplatz im Bruce NP. Wir beziehen unseren Platz mit Feuerstelle mitten im Wald. Als wir feststellen, dass es keine Duschen gibt ist Sohn M erstmal sauer, wir behelfen uns mit einem Bad im See und zum Haare waschen mit der Campingdusche hinterm Auto. Abends sitzen wir gemütlich ohne Bier (keines gekauft) am Campfire.

Fähre nach Manitou Island
Von Tobermory nehmen wir am nächsten Morgen die Fähre hinüber nach Manitou Island, auch Manitoulin genannt. Wir haben zwar nicht reserviert, was empfohlen wird, aber wir haben Glück und die Fahrt zur Welt größten Süßwasserinsel findet mit uns statt. Um 13 Uhr geht die Fähre und nach 2 Stunden sind wir drüben und es ist alles anders, viel weniger Häuser, die Orte viel kleiner und kein Walmart mehr. Wir fahren noch bis Espanola dann ist auch schon wieder Abend.