Die Puna – der einsame Norden Argentiniens

Reisezeitraum:  19.10. – 1.11.2025

Probleme: Keine

Strecke: ca 1300 km

Leider kennt google einige Pisten nicht. So sind wir an Punkt B um den Vulkan Carachi Pampa rum gefahren hin zu den Bimssteinfelder Piedra del Pommes. Und von C eine andere Strecke nach D. Von D dann direkt nach E.

Nach unserem Pausentag am Puerto Golgante fahren wir die RN60 und dann die Routa 40 nach Belen wo wir tanken und einkaufen. Gerade noch bevor alles wegen der Mittagspause zu macht. Über San Fenando erreichen wir die kleine Therme Villa Vil, endlich mal wieder eine tolle Dusche und warmes Wasser. Wir bleiben über Nacht (höhe 2100m)

Am nächsten Tag fahre wir bis zur Laguna Blanca auf 3200m wir wollen uns langsam an die Höhe gewönnen. Unterwegs kommen wir an einer kleine Sanddüne vorbei. Immer wieder sehen wir  Vincunas, die wilde Varianta der Lamas.

Richtung El Penon wird die Luft, aber auch der Straßenbelag immer dünner. In El Penon geht es links ab, Piste rings um den Vulkan Carachi Pampa, ein wahnsinnig schöne aber auch einsame Landschaft durch die uns der Landi trägt.

Die Umrundung der Vulkans endet in Piedra del Pommes, einer Landschaft die mit Bimssteinen gespickt ist und sich von 3200m bis auf 3700m hinauf zieht. Wir bleiben zwei Nächte, sitzen tagsüber draußen (wenn kein Wind weht) und geniesen die Landschaft.

(Leider nicht auf der google Karte zu sehen)

Lange haben wir auf Bekannte woanders und hier gewartet, heute sind wir es Leid und fahren los. Nach einer Nacht an der Lagune vor Antofagasta tanken wir dort noch mal Diesel und Wasser und dann geht es auf die Puna Durchquerung. Einige hundert Kilometer Einsamkeit erwartet uns. Wir fahren drei Tage, vorbei an den Tres Ojos (drei Wassertümpeln), dem Cono de Arita, einem Kegel mitten in der Lagune (Entstehung unbekannt), quer über den Tolar Grande Salzsee (ohne Wasser) bis Tolar Grande, einem Ort auf 3500m Höhe.

In Tolar Grande führt auch die Schmalspurbahn Tren de las Nubes (Der Zug zu den Wolken) vorbei. Der Bahnbetrieb ist hier oben allerdings eingestellt, der Bahnhof wirkt wie aus einem bekannten Western.

Ab dem Cono wird die Piste immer schlechter, hier fahren viele Minenfahrzeuge,Pickups und LKWs. Die Strecke führt uns noch durch die rote Disierto de Diabolo und dann „hinunter“ nach San Antonio (3800m), wo wir Freunde aus unserem Landyclub treffen.

Wir gehen abends zusammen essen und besuchen am nächsten Tag das 20km außerhalb gelgenene Viadukt Polvorilla bis wohin der Zug heute noch für die Touristen fährt. Das Viadukt steht auf 4200m Meereshöhe und ist damit eines der höchsten Eisenbahnviadukte weltweit. Alle Bauteile wurden in Italien vorgefertigt und hier hinauf transportiert.

Für die Fahrt hinunter nach Salta nehmen wir die RN51, endlich wieder Asphalt. Die Landschaft ist toll.

Wir übernachten an einer Sekundaria-Schule und dürfen abends am Gottesdienst von Padre Walter und den 6ß Chicos (Jugendlichen) teilnehmen. Es sind Jugendliche Indigene aus dem Umland, die hier in einer Art Internat zur Schule gehen. Welch Erlebnis, erst sind alle etwas zurück zurückhaltend und schauen, später, nach dem Gottesdienst (mit Musik) kommen viele und wünschen uns noch „La Paz“ (Frieden). – keinen Fotos.

In Salta bleiben wir fünf Tage bei Frank (auch Maschinenbau-Ing von Daimler) der hier seit langem lebt und treffen dort auch viele Overlander. Ausruhen, putzen, Olli abschmieren und ein Tag Besuch von Salta füllt die Tage.

Talampaya, Fiambala und der Balcon de Pissis

Reisezeitraum:  9.10. – 18.10.2025

Probleme: Keine Pesos zu bekommen

Strecke: 1000 km

Nach einer wieder sehr ruhigen und kühlen Nacht verlassen wir die Terma de El Quicho und hoppeln die 28 km Sandpiste zurück zur Hauptstraße. Eine einsame Fahrt durch Pampa führt uns über Chamical, wo wir einkaufen (bei uns hätte der WKD den Metzger geschlossen). Wir fahren bis zum Nationalpark Talampaya.

Es ist heiß, 36°C bei sehr trockener Luft aber zum aushalten. Wir buchen uns auf dem kleinen Campingplatz ein und erkundigen uns nach der Startzeit für die morgige Besichtigungstour, denn alleine darf man in den Park nicht rein fahren.

Gegen neun Uhr geht es im Touribus durch den Park, wir haben die erste, kleine Gruppe erwischt, was es angenehm macht. Einige der argentinischen Besucher sprechen Englisch und dolmetschen für uns.

Die Schlucht ist beeindruckend in Höhe und Farben, teilweise sind Felsritzungen aus präkolumbischer Zeit vorhanden. Nach 2,5 Stunden sind wir wieder zurück.

Weiter geht es nach Villa Union, wo wir bei Western Union noch Pesos besorgen wollen. Leider vergeblich, die komplette WU-Story findet man hier.

Unser nächstes Ziel ist Chilecito mit der alten Materialseilbahn, die 1905 in Betrieb ging.

In den Bergen auf 4600m Höhe haben bereits die Inkas Gold, Silber und Kupfer gefunden. Da es dort oben weder Holz zum Feuern noch Wasser zu auswaschen gibt, hat man die Seilbahn gebaut und fördert das abgebaute Erz ins Tal.

Die Seilbahn von Chilecito zur La Mejicana in 4600m Höhe wurde von der deutschen Seilbahngesellschaft Adolf Bleichert & CO erbaut. Sie war damals  mit 34km die längste Seilbahn. An 4 Stationen wurden Dampfmaschinen mit Dampfkessel zum Antrieb betrieben. Der Dampfkessel verbraucht 1 Tonne Holz in 45 Minuten. Deswegen gibt es ringsum keine Bäume mehr.

Lt. Wikipedia: „Die Seilbahn zur „Mina La Mejicana“ zählt zu den größten technischen Ingenieurbauten der Welt. Sie wurde im Jahr 1926 außer Betrieb genommen und ist heute Teil der Denkmäler und historischen Stätten von Argentinien“

Wir sehen uns das Museum an der Station 1 an und fahren dann hinauf zur Station 2, mit schöner Aussicht.

An Station 2 treffen wir Ursula und Fritz aus der Schweiz. Wir beschließen 20km hinter ins Tal zu fahren und dort einen ruhigen und vor allem kühlen Platz zu suchen. Wir bleiben dort 2 Nächte und machen auch eine kleine Wanderung. Morgens flattern drei verschieden Kolibriarten im Busch vor unserem Fenster.

Im Tal windet sich der gelbe Fluss und führt Wasser von der Mine zu Tal.

Gemeinsam mit Ursula und Fritz beschließen wir die Therme in Fiambala zu besuchen. Wir übernachten im Ort am Museum und holen uns gleich um 7:30 Uhr die Eintrittskarten. Es geht 18 km die Berge hinauf und oben erwartet uns die schön angelegte Therme. Das Wasser im ersten Becken beginnt bei 45 °C und kühlt sich über 10 Becken langsam auf 30 °C ab.

Nachmittags fahren wir hinauf Richtung Paso San Francisco bis auf 2800m zum übernachten.

Wir wollen uns etwas akklimatisieren für die Fahrt zum Balcon de Pissis. Auf dem Weg dorthin besichtigen wir noch den Canon del Indio.

Der Balcon de Pissis ist ein Aussichtspunkt auf 4600m Höhe mit herrlichem Blick über Lagunen hinauf zum Mt. Pissis, mit 6882m der zweithöchste Berg Südamerikas.

Die 50 km Piste ab der Hauptstraße beginnt bei 3200m und schraubt sich höher und höher. Sie ist gut zu befahren, da hier auch LKWs in die oben gelegene Mine fahren. Der erste Halt ist an der ersten Lagune wo wir Flamingos beobachten können, dann geht es zur Lagune Azul mit sensationellem blau. Die Berge ringsum leuchten in allen Farbe. Zwischendrin ist es aber wieder wie eine Mondlandschaft in grau und braun.

Der Landy schiebt uns immer weiter hoch, der höchste Punkt ist 4770m.

Oben genießen wir die tolle Aussicht und den sehr kalten Wind. Sylvia verschwindet nach drinnen, ihr ist etwas schwindelig.

Zurück an der Hauptstraße verabschieden wir uns von Ursula und Fritz, sie wollen nach Chile. Wir übernachten noch einmal auf 2800m.

Von Uruguay zurück in die Anden

Reisezeitraum:  22.09. – 8.10.2025

Probleme: Mitgebrachte Radmitnehmer passen nicht
Strecke: 2100 km

Nach all den erneuten Vorbereitungen und dem Reisefieber geht es am 21.09.25 erneut los. Gegen 16:00 Uhr starten wir und Ulli fährt uns zum Flughafen nach Frankfurt. Der 5 Euro Koffer ist gefüllt mit allerlei Ersatzteilen für den Landy. Angefangen bei Kabeln, Schrauben über eine neue Klo-Pumpe, Radmitnehmer bis hin zu neuen Einspritzdüsen. Desweiteren die große Reisetasche.

Unterwegs etwas Stau, die Anspannung steigt, aber wir kommen rechtszeitig an, können ohne Probleme unsere unhandliche Reisetasche und den Koffer bei LATAM aufgeben. Die Tasche hatte letztes Mal bei Lufthansa noch Probleme gemacht. Auch nach einem Rückflug werden wir nicht gefragt und so starten wir gegen 21:30 Uhr. Dank extra bezahlter mehr Beinfreiheit schläft Frank von Frankreich bis Brasilien durch. In Sao Paulo steigen wir um und sind dann morgens in Montevideo, 10 Uhr Ortszeit. Kaum stehen wir vor dem Terminal, kommt auch schon Rolf angefahren und holt uns ab.

Die nächsten Tage sind geprägt von Wartungsarbeiten, Einrichten des Autos, ankommen. Ein Tag in der Werkstatt, wo Frank mit Guillermo zusammen die Einspritzdüsen wechselt, was sich als sehr zielführend erweisen soll, Läuft wieder 1a. Auch der Achsstummel, den uns letztes Jahr der Super-Mechanico in St.Martin des Los Andes versaut hat wird gewechselt. Die mitgebrachten Radmitnehmer passen weder vorne noch hinten, also müssen die alten noch mal ran.

Am Sonntag geht es dann los, Großeinkauf im Geant in Montevideo und dann zu Silvia auf den Camping. Dort verbleiben wir zwei Nächte.

Die Tage sind noch kühl, es ist Frühjahr. Wir fahren entlang der Küste, besuchen die Laguna de Roche an der wir Flamingos beobachten und Müll sammeln.

Von dort geht es zum Aussteigerdorf am Cabo Polonia. Morgen um 7:30 Uhr geht der Touribus durch die Sanddünen hinaus zum Cabo. Selber fahren ist nicht erlaubt. Das Dorf, eine Ansammlung von Bretterbuden von ehemaligen Aussteigern ist mittlerweile etwas touristisch aufgemotzt, allerdings jetzt in der Vorsaison ist noch alles leer. Tote Hose.

Wir bummeln an der Küste entlang und beobachten die Seelöwen. Gegen Mittag geht es zurück und wir fahren weiter ins Landesinnere.

Auf dem Weg quer durch Uruguay nach Argentinien gibt es nicht viel zu sehen. Nur Weideland, bis zum Horizont und ab da wieder Weideland bis zum Horizont. Die Quebrada de los Cuervos, ein kleiner Nationalpark liegt auf der Strecke und wird zum nächsten Ziel. Wir erreichen Ihn abends, parken vor dem Tor und werden morgens rein gelassen. Ein schöner Rundwanderweg führt uns durch die kleine Schlucht. Auf dem zugehörigen Campingplatz verbringen wir eine absolut ruhige Nacht.

Dann geht es quer durch Uruguay zu den Termas del Daymann.

Der Grenzübertritt nach Argentinien ist etwas Lauferei, aber alle sind hilfsbereit. Von der Fahrt hinüber gen Cordoba ist nicht viel zu berichten. Es ist „muy lechos“ – ganz schön weit. Wir brauchen 3 Tage bis in die Sierra Cordoba an die Terme de El Quicho, wo wir erstmal ausspannen.