Die Tage in El Palmar gingen schnell vorbei. So sind wir nun unterwegs gen Uruguay. Wir geben die letzten argentinischen Pesos aus und tanken nochmal randvoll mit gutem Shell Diesel.
Die Grenze überqueren wir in Concordia / Salto. Für die Formalitäten sind etwas Lauferei erforderlich, aber alle sind nett und hilfsbereit. Dann machen wir uns auf zu den Thermas del Dayman, einem großen Freiluftthermalbad. Auf der Wiese dahinter kann man campen, was auch die Argentinier in Anspruch nehmen. Es geht sehr gesittet und ruhig zu, auch im Bad selbst. Alles ist entspannt, kein Geschrei, kein Machogehabe, einfach nur tranquilo. Abends kommen einige Argentinier auf den Parkplatz gefahren, nur um da zu sitzen und Mate zu trinken.
Wir treffen nördlich von Nueva Palmira nochmal Rita und Axel, die wir vom Hafen Montevideo kennen. Unsere Autos waren zusammen auf dem Schiff. Zwei Tage bleiben wir auf dem Mücken verseuchten Camping (kein Foto), dann fahren wir zu Rolf nach Nueva Helvecia, wo wir Olli unterstellen werden.
An einem Tag machen wir von dort noch einen Ausflug nach Colonia del Sacramento, einer alten Kolonialstadt am Meer. Es hat schöne alte Häuser in der Altstadt, nette Restaurant und wir chillen etwas umeinander.
Die letzten Tage verbringen wir mit Olli putzen, Öl- und Dieselfilterwechsel und mit einer Fahrt nach Montevideo zu einem Ford/Landy-Spezialisten. Irgendwie tickert Olli seit langem so komisch, hin und wieder auch nicht. Aber Sie finden nichts.
Am 26.3. bringt uns Rolf morgens zum Flughafen. Der Flug nach Sao Paulo, 2,4 Stunden geht ja noch. Aber dann werden die 11 Stunden nach Frankfurt in der „Holzklasse“ zur Tortour .
Ulli holt uns in Frankfurt ab und gegen Mittag am 27.3. sind wir wohl behalten zu Hause.
Alles ist vorbei, klasse war es, aber auch anstrengend. Wir kommen wieder – Olli wartet.
Probleme: Fernlichschalter rastet nicht mehr ein Strecke: 1900 km
Vom NP Leoncito geht es weiter entlang der RN149. In Barreal kaufen wir ein und suchen dann noch mal bunte Felsen außerhalb des Ortes auf. Die rosa-weißen Strukturen sind beeindruckend. Da es schon gegen Abend ist, bleiben wir gleich hier im Schatten stehen.
Am nächsten Tag liegt der Cerro Alcazar direkt an der Strecke. Ebenfalls sind hier beeindruckende Farben zu sehen.
Es ist nicht viel los auf der Straße, ab und an verlassene Häuser, Grünfläche wo laut Karte ein See sein sollte, Baumaßnahmen und Spuren vom letzten Unwetter, aber die Straße ist frei. Über zwei Pässe mit über 2000m fahren wir in zwei Tagen bis hinter San Jose de Jachal.
An einem der Pässe ist eine Gedenkstätte für die Virgin de Andacollo, Papst, Gaucho Gil und Maria Antonia sind auch vertreten. Man legt Plastikflaschen mit Wasser nieder damit die Maria Antonia was zu trinken hat.
Diese ist 1841 ihrem als Soldat verpflichtetem Ehemann gefolgt und in der Wüste verdurstet. Als man sie und ihr Baby fand, lebte das Baby noch, es hatte sich noch an ihrer Brust gestillt. Die katholische Kirche weigert sich sie heilig zu sprechen, in Argentinien wird sie verehrt.
Der weitere Straßenverlauf geht durch sehr trockene Landschaft, kein Vieh, keine Häuser sind zu sehen.
Nördlich von San Jose fahren wir durch die Quebrada de Hueca, die Frank im Internet gefunden hat. Am Ausgang ein Parkplatz, ideal zum Übernachten mit einem fantastischen Blick.
Unser heutiges Ziel sind die beiden Parks Ischigualasto und Talampaya. Auf dem Weg müssen wir über einen Pass, wo das letzte Unwetter einiges angerichtet hat. Die Aufräumarbeiten sind im Gange. Den ersten Park darf man mit dem eigenem Auto nur hinter dem Guid herfahrend besuchen und dann dafür 100 Euro zahlen, das schenken wir uns. Im NP Talampaya fahren wir auf den CP, für 3 Euro/pp, dafür kann man den Canyon auch nur im Bus besuchen, ebenfalls sauteuer. So machen wir die in unserem Jahresticket enthaltene 1,5 Stundentour und sind dabei mit dem Führer alleine unterwegs und können die alten Hyroglyphen in Ruhe ansehen. Canyon hatten wir in Chubut. Dafür erleben wir nachts ein Gewitter wie noch nie. Tausend Blitze pro Minute und Regen aus Eimern, die Nachbarjungs haben ihr Zelt in einer Senke aufgestellt, es spült Sie fast weg, sie flüchten ins Auto.
Gen Westen liegt die Sierra Cordoba auf dem Weg. Die Landschaft ist nun ganz anders, alles grün, Palmen wachsen und es hat viel Wasser. Wir finden ein herrliches Flussfreibad zum baden.
In Nono besuchen wir das Museum Rocsen. Hier hat jemand alles gesammelt was ihm in die Finger kam. Es sollen 75000 Einzelstücke sein. Sogar ein Stück aus der Berliner Mauer ist zu sehen.
Den NP Condorito erreichen wir bei Gewitterstimmung im Nebel mit 10m Sicht an diesem Tag nicht. So übernachten wir abseits auf 2000m Höhe, geniesen die Kühle und fahren morgens in den Park. Wir machen eine schöne Wanderung zum Kondoraussichtspunkt. Einige der Vögel zeigen sich am Himmel, die Jungen eher am Boden.
Nördlich von Cordoba in Jesus Maria besichtigen wir eine alte Jesuiten-Estancia „Casa de Caroya“ gegründet 1616. Im Jahr 1767 wurden die Jesuiten vom Papst aus Argentinien vertrieben und die Estancia wurde anderweitig genutzt, durch Franziscaner, Militär oder als Anlaufstelle von Immigranten, hauptsächlich aus Italien.
Einen Zwischenstopp legen wir an der Laguna Mar Chiquita ein, nachdem wir abends noch das Auto im Schlamm versenken. Der Ort Miramar ist eine kleine Sommerfrische, uns ist es zu touristisch. In drei Tagen fahren bis an die Grenze nach Uruguay. Es zieht sich endlos durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet.
In Ubajay, nördlich vom NP El Palmar stehen wir wegen Regen zwei Nächte am örtlichen Sport-/Spielplatz. Wir sehen uns das Heimatmuseum im alten Bahnhof an. Morgens und Nachmittags geöffnet, sitzt dort jeweils eine freundliche Dame und wartet ob jemand kommt. Nachmittags erzählt uns dann Norma, mit ihren großen dunklen Augen viel über die Entstehung des Ortes durch Jesuiten, den Bau und die Stilllegung der Eisenbahn sowie die Holzgewinnung aus Eukalyptusbäumen, die ursprünglich aus Australien eingeführt wurden. Es ist sehr lustig, vor allem weil Sylvia mehr versteht als ich!
Am Tag darauf ist wieder schönes Wetter und so fahren wir wie geplant n den NP El Palmar. Dieser heißt so, weil er zum Schutz der Ytay-Palmen ist, die ursprünglich in dem Zweistromland weit verbreitet war. Aber auch die Tierwelt, vor allem Vögel ist beeindruckend. Wir nisten uns zwei Tage auf dem dortigen CP ein und treffen Kirtsin und Ralph aus Schwäbisch Hall.