Besuch in Seattle und NP in Washington

Reisezeitraum:   23.8 – 3.9. 2018

Probleme: Druckregelventil an Einspritzpumpe defekt

Strecke: ca. 1300 km

Gesamtstrecke: ca 21000km


 

Besuch in Seattle

23.08. – 28.08

Bevor wir die Grenze überqueren gehen wir in Abbotsford noch in Hallenbad. Eine Runde schwimmen und duschen, wir wollen doch einen ordentlichen Eindruck machen. Aber es hilft nichts. Wir haben extra Abbotsford als Grenzübergang ausgesucht, wird er doch von vielen Overlandern empfohlen weil er nicht so groß ist. Wir müssen auch nicht lange warten bis wir vorfahren dürfen und die Überraschung beginnt.

Der Officer interessiert sich nicht für Waffen, Alkohol, Fleisch oder Früchte – NEIN – seine einzige Sorge ist das Auto. Wie kommt ein deutsches Auto nach Amerika, was ist „WN LR 130“, wie können wir nachweißen das es unseres ist, woher soll er wissen, dass wir es in USA nicht verkaufen, haben wir Zollpapiere. Lauter Kram, als wenn wir die ersten Europäer mit eigenem Auto an dieser Grenze wären. Letzt endlich schreibt er nur die Fahrgestellnummer ab, ob er die weiter verwendet erschließt sich uns nicht. Fahrzeugpapiere will er keine sehen und plötzlich dürfen wir weiter fahren. So ein Simpel!

Weil wir am Montag im Norden Seattles einen Werkstatttermin mit Olli bei einem Landroverspezialisten haben und dies auf der Strecke liegt fahren wir dort schon heute mal vorbei. Dies stellt sich als gute Idee heraus, ist die Werkstatt doch umgezogen. Wir finden „Larmona Garage“ und Gord’n und besprechen was am Montag alles zu tun ist. Dann machen wir uns auf, Bekannte in Auburn südlich Seattle zu besuchen.

Wir werden herzlich aufgenommen, verbringen 5 Tage / Nächte dort, besuchen Parks in Seattle, werden herrlich bekocht und genießen das nichts tun. Vielen vielen Dank an Cindy, Steve und die Kinder Rachel, Even und Enkelkinder John und Isaak. Solltet ihr wieder nach Deutschland kommen müsst ihr uns besuchen.

Am Montag fahren wir dann nach Nordseattle zu Gord’n und er macht wirklich einen hervorragenden Job. Jetzt ist Olli wieder fit für die nächsten Monate. Danke Gord’n und Dank auch an Ecki aus Backnang, der uns den Tipp gab.

 

NP Mt. Rainier und Mt Saint Helens

29.8. – 3.9.18

Unser nächstes Ziel ist der NP Mt. Rainier. Der Berg ist einsame Spitze, überragt der noch aktive vergletscherte Vulkan seine Umgebung doch um 2500m. Mit insgesamt knapp 4400m ist er außer dem Denali in Alaska der höchste Berg in Nordamerika (ich hoffe das stimmt).

Das Wetter hält 2 Tage und wir verbringen diese dort mit wandern. Am 3.Tag zieht der Himmel zu und wir fahren bei Nebel auf die Südseite zum „Grove of the Patriarchs“, immerhin knapp 100km, um dort uralte riesige Bäume (Red Canada Cedar o.s.ä) zu besichtigen. Dann geht es weiter zum Mt. Saint Hellens.

 

Die Fahrt hinauf zum Johnson Observatorium am Mt. Saint Hellens fahren wir durch dichten Nebel. Oben ist es noch kalt, erst langsam kommt die Sonne durch und wir sitzen und warten lange auf freie Sicht auf den Vulkan. Am frühen Nachmittag ist es dann soweit, die Wolken geben die Sicht frei. Mittlerweile sind auch Heribert und Sabine aus Würzburg eingetroffen, die wir hier das erste Mal treffen.

Wir fahren auf die Südseite des Mt. Saint Hellens, was bedeutet wir müssen erst ganz nach Westen, auf den Highway nach Süden und dann wieder nach Osten in den Park – satte 160km.

Dort besuchen wir kurz die Lava-Tubes, eine 2km lange Lavahöhle. Wir sind aber nur eine halbe Stunde dort, ist doch draußen das Wetter sensationell, was sollen wir da in der Höhle? Dann geht es hinauf zur Windy Ridge, einem Aussichtspunkt auf den Spirit Lake und den Vulkan. Hat sich wirklich gelohnt, wir gehen auch 2 Std spazieren dort oben.

Am Spätnachmittag fahren wir südwärts zum Columbia-River, Ziel ist jetzt die Küste von Oregon. Die Straße windet sich durch unendliche Wälder, durch die von oben kaum Sonne dringt. Bei Carson erreichen wir den beeindruckenden Fluss und finden nach einigem Suchen auch bei Bonneville einen Platz für die Nacht.

 

Das SCV-Valve und ein Sack Nüsse

Es hat sich schon in den Wäldern des Mt. Helens angedeutet. Beim Gasgeben tat Olli als wenn man einen Sack Walnüsse schüttelt, es knatterte fürchterlich, aber nicht immer. Wir schoben es zuerst auf den Sprit, tankten bei Shell und am nächsten Tag war es besser. Vermeintlich. Als dann beim Hochschalten für Sekunden der Schub wegblieb war der Übeltäter lokalisiert. Dies hatten wir auf der Fahrt nach Marokko 1x und auf der Fahrt nach Island auch 1x. Damals hab ich gründlich im Internet recherchiert und dank dem Landrover-Forum die Lösung gefunden. Zum Schluss war dann noch die stark schwankende Leerlaufdrehzahl, bis zum ausgehen 1x.

Auf dem Parkplatz heute morgen haben wir dann das Druckregelventil an der Einspritzpumpe gewechselt und ich hab mir dabei fast die Finger gebrochen, man kommt kaum ran an die 2 Imbusschrauben. Dann mit dem OBD-Gerät das neue Ventil noch an die Motorelektronik angepasst und schon schnurrt der Olli wieder wie ein Kätzchen. (Das SCV-Valve hatten wir als Ersatzteil dabei ;-))

 

Die Küste von Oregon

Die Oregonküste mit ihren Meilenlangen Stränden und dem rauschenden Pazifik erreichen wir bei Tillamook. Wir fahren 2 Tage langsam die Küste entlang, reparieren Olli am Laborday in Lincoln City auf einem Parkplatz und beobachten am gleichen Tag zum Ausgleich und Entspannung Wale. Zwei Nächte verbringen wir auf einem Camping nahe Strand (und Hwy ;-(  ) südlich von Walpart.