2021 Sept+Okt – Albanien + Griechenland

Nachdem ich am Samstag noch unter dem Auto lag und eine Manschette am Lenkgestänge gewechselt, am Sonntag dann alles eingepackt habe, ging es am Montag nach dem Frühstück los. Bis hinter den Brenner hat es immer wieder geregnet, jetzt steh ich in Sterzing am Supermarkt und die frischen Spinatknödel vom Metzger köcheln vor sich hin.

Ziel ist Albanien / Griechenland, die Anreise soll mich durch Norditalien, Slowenien und Kroatien führen.
Am nächsten Tag fahr ich durch das Pustertal und besuche Sexten, wo ich sicherlich schon 20 mal war. Am Kreuzbergpass mach ich eine Wanderung zur Nemesalpe. Dann geht es weiter durchs Piavetal mit mehreren Übernachtungen (immer schön gemütlich) bis Kroatien in den Velebit NP. Je weiter ich südlich komme, desto wärmer wird es – supi, bin ich doch in den letzten Jahren immer mehr auf warm fixiert.
Hinter Rieka geht es auf 1000 Kurven entlang der Küste und am 1.9. komm ich gegen 17 Uhr an dem kleinen CP „Anika Kuk“ direkt vor dem NP an. Zwei Tage bleibe ich und mach am „Pausentag“ eine schöne Wanderung durch den Park hinauf zur Höhle „Manika Pec“ Dort sind tolle Tropfsteine in der 35m hohen Halle zu besichtigen.

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Auf der „13“ geht es weiter durch das Hinterland. Außer durch Knin + Sinj kommen keine weiter nennenswerten Städte obwohl dauernd Geschwindigkeitsbeschränkungen 50km/h oder 60 km/h und Ortsschilder am Straßenrand stehen. Aber nirgendwo ein Ort!
In Cetina besuch ich den „Blautopf“, der nur 6-8°C haben soll, ich hab es nicht ausprobiert.
Bei Ploce find ich am Meer einen Kytespot, wo inoffiziell auch übernachtet werden darf (sonst in Kroatien verboten, was auch überwacht wird). Die Grenze nach Montenegro passier ich am nächsten Tag ohne Probleme und übernachte dann nochmal irgendwo in Küstennähe. Dann geht es ins Landesinnere, die Straße ist gut, trotzdem brauch ich für 120 km rund 2,5 Std. Gegen Mittag treff ich am Kloster Ostrop ein, kurz vor U+T, mit denen ich mich hier verabredet habe.


Nach der Klosterbesichtigung geht es gemeinsam über die Grenze nach Albanien. Die Einreise ist problemlos, aber dauert ca. 0,5 Std. Die Straße führt uns dann auf 1300m hoch, dann wieder runter und wieder hinauf. Teilweise ist es so steil, daß Olli es nur im 2.Gang schafft. Gegen 18 Uhr kommen wir im Vermoshtal an und mieten uns auf dem Platz „Peraj“ ein.

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Abends essen wir im Guesthouse. Wir verstehen zwar nichts, nur ein Mädchen kann etwas Englisch, aber alle sind sehr fröhlich und freundlich. Es wird gesungen und getanzt. Anschließend sitzen T und ich noch draußen, trotz Kälte. Dabei stellt sich raus, daß T aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit als 4×4 Journalist auch den Vorbesitzer von Olli kennt. Na sowas!

Am nächsten Tag machen wir eine schöne 5 Stunden Wanderung auf einen Hügel oberhalb des Tales. Wir treffen nur 2 Personen und viele Schafe.

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Vom Vermoshtal geht es dann hinunter Richtung nach Koplik, wo wir erst mal Geld tauschen (bisher hatten wir in Euro bezahlt) und uns eine SIM Karte mit 18 GB Internet besorgen. Jetzt sind wir wieder online! Dann fahren wir auf der Nordroute hinauf nach Theth. Die Straße ist mittlerweile bis Theth asphaltiert. Das Tal ist etwas anders als Vermosh, schroffer, es hat mehr Wald aber auch bereits einige Hotels.
Wir bleiben 2 Nächte, gehen wieder wandern und machen abends Lagerfeuer auf der Campingwiese.

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Von Theth aus – wir hätten länger bleiben sollen, aber so kann man ja nochmal herkommen – fahren wir an den Skodrasee – früher Skutarisee – auf einen schicken Campingplatz, machen auf Badeurlaub und gehen dort abends gut und günstig essen.

Dann ist das nächste Ziel das Verbonatal. Dahin kann man entweder über Puka und Fierze außenrum fahren – oder man nimmt die Fähre über den Koman Stausee, was ein tolles Erlebnis ist. Wir fahren bereits um 7:30 Uhr los, was auch gut war! Die Straße bis Koman ist hundsmiserabel und wir brauchen bis Koman känger als gedacht.
Die Fähre fährt oberhalb der Staumauer ab, dazu muß man vorher durch einen einspurigen Tunnel fahren. Wir werden aber bereits unten im Tal gestoppt, weil erst die ankommenden Fahrzeuge durch den Tunnel runter müssen. Dann öffnet sich der Schlagbaum und wir dürfen los. Wir nutzen das auch gleich – GsD – denn nicht alle, die im Tunnel stehen kommen auch auf die Fähre. Die nächste Fähre geht erst abends! Glück gehabt.
Die Überfahrt dauert 2 Stunden und ist ein Erlebniss. Zum Einen landschaftlich, zum Anderen kulturell. Auf der Fähre wird Musik gemacht und die Frauen tanzen, es ist echt lustig, und keiner trägt Maske – wie generell in Albanien.

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In Valbona kommen wir auf der Wiese eines Guesthouse unter, für kleines Geld gibts es gutes Sanitär und abends und morgens sogar Essen. Die Gastgeberin Fraria und ihr Tochter Eriesa bekochen uns und andere Gäste, meist Wanderer. Eriesa spricht etwas deutsch, da sie 1,5 Jahre in Leibzig gelebt hat, jetzt ist sie im Kosovo verheiratet (worden). Wir gehen auch hier wieder eine gemütliche Wanderung auf naheliegende Berghügel.

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Von den drei Tälern hat uns das Valbonatal doch am besten gefallen. Wir verlassen es und fahren die SH22 und Sh55 entlang des Drin Stausee bis Kukes. Es sind „nur“ 100km aber gefühlte 1 Mio Kurven und so kommen wir nur langsam voran und sind erst gegen 17 Uhr in Kukes. Dort machen wir mal wieder einen Einkauf, tanken und dann nix wie raus aus dem Ort und nach einem Platz für die Nacht gesucht. Den finden wir hinter dem Gryka-Lapidarit-Canyon an einem Bach. Mit Lagerfeuer und Grillen ist der Abend gerettet – fast – bis meine Frau anruft: Das Schloß in der ELW ist defekt und der Mieter kommt nicht mehr rein. Mist!! Immer ist was wenn ich weg bin!!

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Heute fahren wir unsere erste 4×4 Tour in Albanien, die Tour 6+7 entlang des schwarzen Drin aus dem Hobo-Führer. Klar macht das Spaß, ist mal was anderes, aber: Die Tour 7 ist z.B. eine normale Verbindungsstraße in Albanien und selbst auf Google noch „gelb“ eingezeichnet, was aber nix heißen soll.
Die Landschaft ist einfach klasse, es geht bis auf 1800m hinauf, hier hat es keine Bäume mehr (abgeholzt?) und die Aussicht ist toll. Abends finden wir am Drin wieder einen tollen Übernachtungsplatz.

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Heute heißt es Abschied nehmen. Als wir wieder auf Asphalt kommen gehen wir noch gemeinsam essen. Im Garten eines Hotels gibt es Forelle, Pommes (lädschich) und Salat für 3,5 Euro! Dann fahren U+T Richtung Meer / nach Hause. Die Armen haben nur 2 Wochen Urlaub 😉 ! War echt klasse mit Euch, hat gepasst, gerne wieder!

Ich fahr nach Peshkopi und quartier mich für 2 Nächte auf einem privaten CP ein. Mach einen Pausentag mit Stadtbummel in der völlig untouristischen Stadt. Die Zufahrt zum CP find ich nicht gleich und stecke fast in einer immer enger werdenden Straße fest, als mich zwei kleine Buben (ca. 10-12 Jahre) anhalten und mit guten Englisch auf den richtigen Weg bringen – Topp!!

Peshkopi ist richtig urig, lauter kleine Läden, es gibt von Gemüse bis Miele Waschmaschine alles und natürlich Mercedes. In wohl keinem anderen Land der Welt wird prozentual mehr Mercedes gefahren als in Albanien.

Von Peshkopi nehme ich dann die Tour 12 westwärts bis Librazd. Na das hat mir nicht so gefallen, lag sicher auch am Wetter, das dauernd nach Regen aussah. Über Elbrasan fahre ich ans Meer, schaue mir die Ruine „Bashtove“ an, übernachte an der Strandbar von Spartag und fahre von dort bis Apollonia. Ein bischen Kultur muß ja auch sein. Danach geht es wieder an den Strand.

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Heute fahr ich nach Berat auf Asphalt – dachte ich. Die letzten 10km sind Baustelle und es hoppelt und vor allem es staubt! In Berat bleib ich 2 Nächte auf einem bewachten Parkplatz, da mir der CP direkt an der Straße nicht gefällt. Ich mache Stadtbummel, gehe Pizza essen und besichtige die Burg oberhalb der Altstadt.
Von Berat geht es weiter zum Osum Canyon. Die Fahrt ist toll, den Canyon hab ich mir spektakulärer vorgestellt. Aber ich finde einen tollen Platz für die Nacht – ganz besonders ruhig! Nach einem Bad im Fluss pack ich den Grill aus und es gibt 2 Steaks und Bier!

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Eigentlich wollte ich ab hier die Tour 18 nach Permet fahren. Da es aber heute morgen immer wieder regnet, die Tour als lehmig beschrieben ist, lasse ich das. Auf ein rumgeschmiere und rutschende 3,5t hab ich keine Lust. So fahr ich das ganze Tal wieder zurück, an Berat vorbei und vor ans Meer. An der Laguna e Nartes find ich einen hübschen Platz für 2 Tage.

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Über Vlora – Einkauf – geht es dann über den Llogara Pass hinunter an der Adriaküste. Leider reiht sich dort anfangs auch eine Bausünde an die andere. Ein paar Tage bleibe ich an verschiedenen Locations, dann fahre ich hinüber zum Blue Eye, daß man ja nicht verpassen darf. Gegen 16 Uhr komme ich dort an und die Sonne steht gerade richtig zum fotografieren.
Letzte Anlaufstelle in Albanien ist Butrint, nochmal ein bischen auf Kultur machen bevor es dann nach Griechenland geht.

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Griechenland

Weil es noch früh am Nachmittag ist und die Grenze nicht weit, entscheide ich mich bereits heute nach Griechenland zu fahren. Online habe ich mich zwar erst für Mittwoch angemeldet (wg.Corona) aber das sollte doch kein Problem sein? Denkste! Nach einem Nasenpoppeltest zeigt sich der griechische Grenzer völlig unflexibel. Ich soll eine neue Anmeldung online machen, es gibt ja wifi an der Grenze. Leider ist das völlig unzureichend und ich bin froh, daß ich hier noch Empfang mit meiner albanischen SIM Karte habe. Also nochmal das Formular ausgefüllt und nach ca. einer Stunde bin ich über die Grenze.

Kurz hinter der Grenze finde ich einen netten Platz am Meer. In den nächsten Tagen fahre ich durch Nordgriechenland und den Vikos Canyon wo ich den Uwe mit seinem Rockwilder treffe. Wir sitzen abends noch lange draußen, grillen und quatschen. Die Fahrt vom Vikos Canyon führt mich auf kleinen Straßen 140 km durch den Pindos NP. Tausende Kurven, rauf auf 1800m und wieder runter und so bin ich den ganzen Tag unterwegs.

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Ein Nacht stehe ich noch südlich von Thesaloniki am Strand, dann hol ich Frau S am 1.10. am Flughafen ab. Wir bleiben nochmal 2 Nächte dort am Strand, so kann sich Frau S aklimatisieren. Tagsüber sammeln wir etwas Müll, schauen den Anglern zu, lesen und geniesen die Sonne. Abends grillen wir und als es kühl wird verziehen wir uns nach drinnen.

Dann geht es nach Meteora, wo wir 1989 schon mal waren. Abends stehen wir in den Bergen oberhalb um dann am nächsten Morgen in Kastraki auf den CP zu fahren – ich muß dringend mal Wäsche waschen!

Zwei Nächte bleiben wir auf dem CP (fürchterlich, voll, Seabridge Reisegruppe!), machen aber an dem Tag eine herrliche Wanderung durch die Felsenlandschaft von Meteora, einschließlich Klosterbesichtigung.

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Am 6.10. verlassen wir den CP. Wir wollen auf den Peleponnes und so liegt Delphi ziemlich auf der Strecke. Da wir auf kleinen Straßen fahren, reicht es uns heute nicht mehr für eine Besichtigung. So suchen wir uns einen netten Strandplatz und schauen uns die „bekiffte Alte“ – das Orakel von Delphi am nächsten Tag an. Der Sage nach saß die Frau – das Orakel – über einer Felsspalte. Man nimmt an, das dort irgendwelche Dämpfe aufstiegen, die sie dann in einen Delirium versetzten.

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Delphi hat uns gut gefallen, auch das Museum war sehr schön. Dann nehmen wir die Fähre auf den Peleponnes (billiger als die Brücke), und fahren auf kleinen Straßen quer hinüber an den Pirgos Beach. Das Wetter ist misserabel, es schüttet aus Kübeln. Etwas weiter südlich bleiben wir tags darauf am Elea Beach hängen, wunderschön dort. Jetzt Mitte Oktober dauert es etwas länger bis die Sonne die Wolken durchbricht. Abends immer wieder Gewitter. Weil die Wetter App besonders für die Westküste schlecht vorraus sagt, beschließen wir an die Ostküste zu fahren, dort steuern wir Mykene an. Nach der Kaffeepause am Parkplatz sind wir schon relativ spät zur Besichtigung dort, dadurch ist es aber auch nicht mehr so voll. Der Weg führt durch das berühmte Löwentor hinauf auf die beeindruckende Festung. Auch wenn die Paläste alle nicht mehr stehen, allein die dicke Mauern geben uns schon eine gute Vorstellung wie es einmal ausgesehen haben könnte.
Während eines erneuten Regengussen schlendern wir durch das Museum, welches uns sehr gut gefallen hat.
Dann fahre ich doch glatt noch am Grab des Agamemnon vorbei, Frau S bremst mich. Na das ist doch mal beeindruckend. Ich frag mich bei sowas nur immer: Wie konnte das verschüttet und vergessen werden?

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Wir fahren etwas weiter die Küste entlang und finden einen netten Platz oberhalb, der nur für „Olli’s“ zugänglich ist. Von hier müssen wir am nächsten Tag auch einen Ducato wieder zur Straße hochziehen, der war irrtümlich hier runter gefahren und hat es allein nicht mehr geschafft.
Dann geht es entlang der Küste und über die einsamen Berge hinüber an einen Strand kurz vor Monemvasia, wo wir 2 Tage abhängen, schwimmen und abends sogar noch lange draußen sitzen können. Aber das schlechte Wetter holt uns wieder ein und wir verbringen einen Regentag im Auto.

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Tags darauf, in einer Regenpause, besichtigen wir die Altstadt von Monemvasia, die auf einer kleinen Halbinsel liegt. Es ist leer, viel ist bereits geschlossen, um so besser! Im Sommer schieben die Touristenströme hier durch.
Wir fahren auf dem östlichen Finger bis ganz in den Süden. Hier hat die EU ein Projekt wegen versteinerter Bäume gefördert, den Geopark Agios Nikolaos. Straßen, Plätze und Visitorhäuschen sind ganz neu. Die versteinerten Bäume sind der reine Witz! Ob sich das einer aus Brüssel angesehen hat? Meine Steuergelder!!! Da man hier im Geopark nicht stehen bleiben darf, finden wir erst in Napoli am Strand ein nettes Plätzchen.

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In den nächsten Tagen gondeln wir weiter die Küste entlang, übernachten am Strand mit dem Schiffswrack Dimitros oder im Süden der Mani oberhalb von Porto Kagio. Wandern in Gythio und in die Vyros und Rindomos Schlucht.

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Es ist bereits der 22.10. und wir gehen baden in der „Ochsenbauchbucht“. Hier bleiben wir 2 Nächte, danach besuchen wir die alte Festung Metoni aus dem 19 Jh. Die lohnt sich aber auch nur von außen. Hier finden wir wieder einen echten 4×4 Übernachtungsplatz, den selbst wir morgens bald verlassen, da Regen droht und dann säßen wir fest. Der Hang ist steil und lehmig, bei Nässe kommen wir da nicht hoch.

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Die nächsten Tage sind schnell erzählt. Wir bleiben noch an verschiedenen Stränden u.a. nochmal am Elea-Beach und besichtigen noch Olympia. Waren wir zwar 1989 schon, aber es war trotzdem schön. An der Nord-Westküste des Peleponnes verbringen wir nochmal 2 Tage, auch mit baden, dann geht es am 29.10. in Patras auf die Fähre. Am 30.10. gegen 16 Uhr kommen wir nach einer seeehr ruhigen Überfahrt in Ancona anund düsen noch bis Alfi in der Nähe des Gardasees. Am Sonntag Pizza essen in Pfronten, Besuch bei U+T und gegen 20 Uhr sind wir dann zuhause. Montag ist ja Feiertag!

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Resümee: Neun Wochen, endlich mal wieder eine kleine „Langzeitreise“. Ist doch was anderes als die 3-wöchigen „verlängerten Wochenenden“! Klasse.
Für das nächste Mal Griechenland wünschen wir uns etwas besseres Wetter, jeder sagte uns, daß es so einen schlechten Herbst schon lange nicht mehr gab. Egal – Schön war es trotzdem!