Das war vielleicht ein durcheinander. So ein VISA zu beantragen ist nämlich gar nicht so einfach wie man denkt.
Schritt 1: Online beantragen
Zunächst einmal muss man das VISA beim Amerikanischen Konsulat online beantragen. Hört sich zunächst total einfach an – ist es aber nicht. Man muss alle Unterlagen zur Hand haben, neben einem speziell formatierten Bild sind das auch jede Menge Daten, die man nicht unbedingt direkt aus dem Kopf weiß – wie zum Beispiel die Nummer des Reisepass.
Wenn man sich dann durch den Urwald auf verschiedenen Seiten durchgekämpft hat (wo was zu beantragen ist muss man erstmal auf vielen verschiedenen Websites rausfinden), kann man endlich anfangen das Formular DS-160 auszufüllen. Wenn einem die Website keinen Strich durch die Rechnung macht – die sagt nämlich nach 10 Minuten „Session expired“ und man darf sich, mit den Daten die man ganz am Anfang des Prozesses hoffentlich richtig hinterlegt hat, neu einloggen. Zumindest funktioniert das automatische Speichern der aktuell eingetragenen Daten, sodass man ohne Verzögerung da weiter machen kann wo man unterbrochen wurde.
Bei uns meinte die Website übrigens des öfteren schon nach ungefähr 5 Minuten dass die Zeit abgelaufen sei – manchmal aber auch erst nach 25. Sehr verwirrend!
Wenn man sich dann durch alle Fragen durchgekämpft hat, darf man die Daten nochmal ansehen (wichtig: Immer alles als PDF abspeichern. Man weiß ja nie). Letztendlich, wenn die Daten dann weggeschickt wurden, darf man noch den entsprechenden Geldbetrag überweisen.
Schritt 2: Beim Konsulat vorbeikommen – Interview
Das persönliche Interview, welches im Amerikanischen Konsulat stattfinden muss hört sich spannender an als es im Endeffekt bei uns war.
Aber zunächst einmal mussten wir zum Ort des Interviews kommen – was in unserem Fall Frankfurt war – und zwar nicht zu spät! Trotz früher Abfahrt (5:00 Uhr morgens aufstehen, 6:00 gings los) kamen wir gerade mal drei Minuten vor frühester Ankunftszeit an – deswegen, ganz wichtig: Ordentlich Zeit einplanen! In Frankfurt ist morgens die Hölle los und die Autobahnen um Frankfurt sind zum brechen gefüllt!
Nach eingehender Sicherheitskontrolle, welche die meiste Zeit in Anspruch nahm, waren wir in der Amerikanischen Botschaft. Ein sehr schönes Gebäude. Wir haben uns gefragt ob es nach Amerikanischem oder Deutschem Baurecht erbaut wurde… immerhin ist es ja auf Amerikanischem Boden errichtet – oder nicht?
Im Endeffekt waren es dann zwei Interviews. Das erste Interview war um uns in die richtige Schlange zu stellen und das zweite Interview war das „richtige“. Wir wurden aber in beiden gefragt was wir in den USA wollen. Reisen natürlich!
Die Vorstellungen welche wir von so einem „Interview“ hatten waren im Endeffekt komplett falsch. Nichts mit Raum, Tisch, Stühle wie man es sich halt so vorstellt… sondern durch eine Glasscheibe nachdem man eine Stunde in der Schlange davor gestanden hat.
Nach drei Fragen wars dann auch schon vorbei:
- Was wollen Sie in den USA?
- Was arbeiten Sie?
- Sind Sie Student?
und schon war das VISA genehmigt. Die Reisepässe wurden einbehalten um die VISA einzudrucken und wir durften wieder heim fahren.
Schritt 3: Reisepass zurückerhalten
Der Reisepass kam dann ein paar Tage später per Einschreiben direkt an unsere Haustüre – schön bedruckt mit den Daten und dem Bild welches wir in Schritt 1 digital übermittelt hatten.
Letztendlich war alles total entspannt, bis auf die lange Fahrt früh morgens nach Frankfurt. Aber das nimmt man doch gerne auf sich wenn man zur Belohnung dann zum Beispiel in den Yosemite National Park darf!