Von der Küste führt uns die Reise wieder ins Landesinnere. Nacheinander besuchen wir innerhalb einer Woche 3 Nationalparks.
Im Crater Lake NP gehen wir eine kleine Wanderung entlang der Kraterkante. Der Kratersee entstand durch Zusammenbruch eines mit Gletscher bedeckten Vulkans. Der See hat weder Zu- noch Abflüsse und wird nur durch den Regen und Schnee gespeist. Deshalb ist das Wasser ziemlich sedimentfrei und man kann tief hinunter blicken in den absolut klaren 600m tiefen See. Normalerweise, doch heute hängt wieder mal Rauch in der Luft.
Mittags treffen wir dann Thomas und Andrea aus Waldshut. Wir fahren gemeinsam aus dem Park auf einen netten Platz im National Forest, wo wildcamping erlaubt ist und verbringen einen netten Abend zusammen.
Weiter geht’s es durch den Lava Beds National Monument, wo wir ein paar Lavatubes besuchen (erkaltete Lavaströme die Hohlräume gebildet haben), hinunter zum Lassen Volcanic NP. Hier fahren wir erst von Nordosten ein und besteigen dort den Cinder Cone, einen Aschevulkan. Von dort haben wir mittags eine tolle Sicht auf die Painted Dunes. Übernachtet wird wieder im NF außerhalb des Parks auf einem FREE Campground. Morgens ist es kalt, 7°C zeigt das Außenthermometer an, na wir sind auch auf 1700m.
Auf der Suche nach einem netten Platz, wo wir, möglichst am See in der Sonne einen Ruhetag einlegen können, führt uns die iOverlander App hinauf in die Sierra Nevada. Von der Abzweigung an der Asphaltstraße geht es 18km, tlw. auf übelster ausgewaschener Piste hinauf auf über 2000m an den Taylor Lake. Wunderbar einsam stehen wir hier 2 Nächte. Hätten wir allerdings vorher gewusst was das für eine üble Piste ist, wären wir woanders hin gefahren.
Frisch ausgeruht fahren wir weiter gen Süden. Nach einem Einkauf in Carson City steht Virgina City auf dem Programm. Wer kennt es nicht, aus der Bonanza Serie aus den 70er mit Ben, Hoss und Little Jo und der Ponderosa Ranch. Heute ist es ein Touristendorf, aber trotzdem sehenswert.
Seit 2 Tagen hat sich nun auch die Landschaft total verändert. Wir sind auf der Ostseite der Sierra Nevada, wo Trockenheit und wüstenähnliche Landschaft vorherrscht. Auf der Strecke liegt der Mono Lake, in dessen Nachbarschaft wir eine ruhige Nacht verbringen bevor wir am nächsten Morgen den Tuffsteingebilden am Südufer einen Besuche abstatten. Diese haben sich durch unterirdische Quellen und Salzablagerungen gebildet. Der See hat keinen Abfluss und so ist der Salzgehalt doppelt so hoch als im Meer.
Probleme: Druckregelventil an Einspritzpumpe defekt
Strecke: ca. 1300 km
Gesamtstrecke: ca 21000km
Besuch in Seattle
23.08. – 28.08
Bevor wir die Grenze überqueren gehen wir in Abbotsford noch in Hallenbad. Eine Runde schwimmen und duschen, wir wollen doch einen ordentlichen Eindruck machen. Aber es hilft nichts. Wir haben extra Abbotsford als Grenzübergang ausgesucht, wird er doch von vielen Overlandern empfohlen weil er nicht so groß ist. Wir müssen auch nicht lange warten bis wir vorfahren dürfen und die Überraschung beginnt.
Der Officer interessiert sich nicht für Waffen, Alkohol, Fleisch oder Früchte – NEIN – seine einzige Sorge ist das Auto. Wie kommt ein deutsches Auto nach Amerika, was ist „WN LR 130“, wie können wir nachweißen das es unseres ist, woher soll er wissen, dass wir es in USA nicht verkaufen, haben wir Zollpapiere. Lauter Kram, als wenn wir die ersten Europäer mit eigenem Auto an dieser Grenze wären. Letzt endlich schreibt er nur die Fahrgestellnummer ab, ob er die weiter verwendet erschließt sich uns nicht. Fahrzeugpapiere will er keine sehen und plötzlich dürfen wir weiter fahren. So ein Simpel!
Weil wir am Montag im Norden Seattles einen Werkstatttermin mit Olli bei einem Landroverspezialisten haben und dies auf der Strecke liegt fahren wir dort schon heute mal vorbei. Dies stellt sich als gute Idee heraus, ist die Werkstatt doch umgezogen. Wir finden „Larmona Garage“ und Gord’n und besprechen was am Montag alles zu tun ist. Dann machen wir uns auf, Bekannte in Auburn südlich Seattle zu besuchen.
Wir werden herzlich aufgenommen, verbringen 5 Tage / Nächte dort, besuchen Parks in Seattle, werden herrlich bekocht und genießen das nichts tun. Vielen vielen Dank an Cindy, Steve und die Kinder Rachel, Even und Enkelkinder John und Isaak. Solltet ihr wieder nach Deutschland kommen müsst ihr uns besuchen.
Am Montag fahren wir dann nach Nordseattle zu Gord’n und er macht wirklich einen hervorragenden Job. Jetzt ist Olli wieder fit für die nächsten Monate. Danke Gord’n und Dank auch an Ecki aus Backnang, der uns den Tipp gab.
NP Mt. Rainier und Mt Saint Helens
29.8. – 3.9.18
Unser nächstes Ziel ist der NP Mt. Rainier. Der Berg ist einsame Spitze, überragt der noch aktive vergletscherte Vulkan seine Umgebung doch um 2500m. Mit insgesamt knapp 4400m ist er außer dem Denali in Alaska der höchste Berg in Nordamerika (ich hoffe das stimmt).
Das Wetter hält 2 Tage und wir verbringen diese dort mit wandern. Am 3.Tag zieht der Himmel zu und wir fahren bei Nebel auf die Südseite zum „Grove of the Patriarchs“, immerhin knapp 100km, um dort uralte riesige Bäume (Red Canada Cedar o.s.ä) zu besichtigen. Dann geht es weiter zum Mt. Saint Hellens.
Die Fahrt hinauf zum Johnson Observatorium am Mt. Saint Hellens fahren wir durch dichten Nebel. Oben ist es noch kalt, erst langsam kommt die Sonne durch und wir sitzen und warten lange auf freie Sicht auf den Vulkan. Am frühen Nachmittag ist es dann soweit, die Wolken geben die Sicht frei. Mittlerweile sind auch Heribert und Sabine aus Würzburg eingetroffen, die wir hier das erste Mal treffen.
Wir fahren auf die Südseite des Mt. Saint Hellens, was bedeutet wir müssen erst ganz nach Westen, auf den Highway nach Süden und dann wieder nach Osten in den Park – satte 160km.
Dort besuchen wir kurz die Lava-Tubes, eine 2km lange Lavahöhle. Wir sind aber nur eine halbe Stunde dort, ist doch draußen das Wetter sensationell, was sollen wir da in der Höhle? Dann geht es hinauf zur Windy Ridge, einem Aussichtspunkt auf den Spirit Lake und den Vulkan. Hat sich wirklich gelohnt, wir gehen auch 2 Std spazieren dort oben.
Am Spätnachmittag fahren wir südwärts zum Columbia-River, Ziel ist jetzt die Küste von Oregon. Die Straße windet sich durch unendliche Wälder, durch die von oben kaum Sonne dringt. Bei Carson erreichen wir den beeindruckenden Fluss und finden nach einigem Suchen auch bei Bonneville einen Platz für die Nacht.
Es hat sich schon in den Wäldern des Mt. Helens angedeutet. Beim Gasgeben tat Olli als wenn man einen Sack Walnüsse schüttelt, es knatterte fürchterlich, aber nicht immer. Wir schoben es zuerst auf den Sprit, tankten bei Shell und am nächsten Tag war es besser. Vermeintlich. Als dann beim Hochschalten für Sekunden der Schub wegblieb war der Übeltäter lokalisiert. Dies hatten wir auf der Fahrt nach Marokko 1x und auf der Fahrt nach Island auch 1x. Damals hab ich gründlich im Internet recherchiert und dank dem Landrover-Forum die Lösung gefunden. Zum Schluss war dann noch die stark schwankende Leerlaufdrehzahl, bis zum ausgehen 1x.
Auf dem Parkplatz heute morgen haben wir dann das Druckregelventil an der Einspritzpumpe gewechselt und ich hab mir dabei fast die Finger gebrochen, man kommt kaum ran an die 2 Imbusschrauben. Dann mit dem OBD-Gerät das neue Ventil noch an die Motorelektronik angepasst und schon schnurrt der Olli wieder wie ein Kätzchen. (Das SCV-Valve hatten wir als Ersatzteil dabei ;-))
Die Küste von Oregon
Die Oregonküste mit ihren Meilenlangen Stränden und dem rauschenden Pazifik erreichen wir bei Tillamook. Wir fahren 2 Tage langsam die Küste entlang, reparieren Olli am Laborday in Lincoln City auf einem Parkplatz und beobachten am gleichen Tag zum Ausgleich und Entspannung Wale. Zwei Nächte verbringen wir auf einem Camping nahe Strand (und Hwy ;-( ) südlich von Walpart.
Auch Reisen kann manchmal nicht so toll sein, wie sich in diesen Tagen heraus stellte.
Verwöhnt von den Erlebnissen in Yukon, der herrlichen Landschaft, der Einsamkeit mit Grillfeuer ab Abend, fahren wir morgens nach kleinem Einkauf in Stewart los. Von Stewart zum Stewart Cassiar HW im Landesinneren sind es rund 50km. Auf halber Strecke kommen uns wieder Jens und Silke entgegen. Ein kurzes Schwätzchen muss sein, dann fahren die beiden weiter. Wer weiß wo wir uns das nächste Mal sehen, wir freuen uns schon darauf.
Bei uns geht es auf dem HW gen Süden, leider begleitet uns ab der Kreuzung in Meziadin Junction auf dem HW beständig Rauch von irgendeinem Waldbrand in weiter Ferne. Und das wird die nächsten 9 Tage so bleiben. Wir schließen die Fenster und stellen die Lüftung auf Umluft, nur wird es so stickig und warm im Auto. Also Klimaanlage an – auch keine Lösung. Armer Olli, der muss die Luft atmen und arbeiten, aber wir haben die Gewissheit das die Luft aus dem Auspuff weniger Feinstaub als die Umluft enthält ;-)) – Stuttgart lässt grüßen.
Man stelle sich mal vor was unsere Ökos sagen würden, wenn auf einer Fläche wie Deutschland Rauch stehen würde, na das wäre ein Thema!
Die Landschaft wird langweilig, was auch im Reiseführer steht, aber es gibt keinen anderen Weg in den Süden. Wir finden ein paar nette Übernachtungsplätze dank der iOverlander App. Auf der Strecke liegt Old Hazelton – gibt aber nichts her und ein kleine Canon in Mauricetown wo die First Nation noch auf traditionelle Art fischen darf – gibt auch nichts her. In Prince George machen wir mal wieder einen Großeinkauf, endlich wieder eine ordentliche Auswahl, auch Obst zu vertretbaren Preisen. Dann wird die Suche nach Motoröl belohnt, 5W-30 ASEA B5 – na endlich.
Am nächsten Tag fahren wir nach Barkerville, 60km neben der Strecke. Barkerville ist eine alte gut erhaltene Goldgräberstadt aus der Jahrhundertwende (der vorletzten). Über 100 gut erhalten Häuser, von der einfachen Goldgräberhütte mit Bärenfell vorm Bett, über Apotheke, Zahnarzt, Saloon, Chinesenviertel, alles vorhanden. Sogar eine Postkutsche fährt durch den Ort und Statisten sind in Orginalkleidern auf der Straße! Das hat sich gelohnt.
Tag darauf gehen wir in Quesnel ins Hallenbad, Bewegung, das tut gut!
Dann fahren wir in Williams Lake von der 97 rechts ab in die Pampa, eine Empfehlung von Jens. Leider ist das die ersten 60 Schotterkilometer wenig erquicklich. Teilweise Wellblech wie in Island, und immer noch keine Sicht wegen des Rauchs.
Doch am nächsten Tag wird es schöner, die Sicht ist etwas besser und die tolle Landschaft des Frasercanons lässt sich erahnen. Wir sind rund 1000m hoch, es ist eine karge und trockene Gegend, trotzdem wird hier Viehzucht betrieben. Am Big Bar Lake PP finden wir einen Stellplatz oberhalb des See, wir sind allein. Eine herrliche Ruhe nach den letzten 6 Tagen Kurbelei.
Hier wollen wir 2 Tage Pause machen, aber am nächsten Morgen ist die Luft schon wieder rauchgeschwängert – also geht es weiter. Auf der 99 kurz vor Lillooet halten wir für einen Fotostopn und wer kommt da angerauscht – Jens und Silke. Haben sie doch unweit von uns ebenfalls an einem See übernachtet.
Gemeinsam fahren wir nach Lillooet zum Kaffee trinken und dann auf einen Stellplatz der Stadtwerke (kostenlos). Abends können wir noch herrlich im Stausee baden.
Matze und ich verbringen 2 weitere Tage etwas weiter südlich am Lillooet Lake bevor wir nach Vancouver fahren. Dort besuchen wir das Vanaqua (Zoo für Fische) und machen einen Stadtbummel durch Vancouver Downtown. Das Wetter spielt mit, es ist heiß und einigermaßen klar. Wir übernachten im Stadtgebiet recht ruhig dank an iOverlander App.
Probleme: Schalter für Rückwärtsganglicht repariert
Strecke: ca. 1500 km
Gesamtstrecke: ca 18000km
Drei Stunden haben wir nach Bären Ausschau gehalten und uns nett mit jemand aus Deutschland unterhalten. Dann sind wir los, wieder zurück Richtung Haines Junction. Wir genießen wieder das tolle Panorama, diesmal aus der anderen Richtung und fahren noch mal an den CP am Dezadeash Lake. Mit Feuer und draußen sitzen wird es am Abend dann nichts, der Wind bläst uns fasst weg.
Die nächsten 2 Tage verbringen wir in Whitehorse mit Besichtigung der längsten Fischtreppe der Welt und dem Miles Canon, wir gehen ins Hallenbad (mmmh klasse) und machen Großeinkauf. Wir suchen vergeblich passendes Motorenöl für einen langsam notwendigen Ölwechsel, aber Dieselöl in der geforderten Qualität gibt’s nicht. Wir treffen Brigitte und Gottfried mit ihrem Hymer, die kein Ersatzrad dabei haben. Wir unterhalten uns prima und verbringen einige Zeit miteinander.
Dann wollen wir die Vorderreifen drehen lassen, was einen separaten Bericht rechtfertigt.
Von Whitehorse fahren wir südwärts Richtung Carcross in eine kleine Sandwüste, die uns total begeistert. Mitten im Yukon sieht es aus wie am Rand der Sahara. Hier verlieren wir auch Gottfried und Brigitte., Abends an unserem versteckten Stellplatz aus iOverlander tauchen dann andere sie plötzlich auf – Birgit und Jens. Jens ist in Kleinaspach aufgewachsen. Gemeinsam verbringen wir einige schöne Tage miteinander, fahren nach Wattson Lake und an den Boya Lake wo wir 2 Nächte bleiben. B+J haben ein Boot dabei, das wir mal benutzen dürfen, schöne Sache auf dem karibikblauen See zu paddeln.
Abends kommen dann auch noch Ole und Uta aus Zittau dazu.
Nach 2 Nächten an dem wunderschönen Boya Lake fahren wir in einer Tagesetappe bis kurz vor Stewart hinunter (450km). Die ersten 150km begleitet uns Rauch vom Waldbrand am Telegraph Creek – 200km entfernt. Aber der Kreuzung dahin wird es dann schlagartig besser.
In Stewart müssen wir einen Regentag überbrücken, es gießt aus allen Eimern. Am Tag darauf wieder super Wetter. Wir fahren hinüber nach Alaska, ja hier ist die südlichste „Stadt“ in Alaska, nur über Kanada erreichbar. A, Salmon Creek sind wir schon früh morgens und bestaunen die vielen vielen Lachse die sich im Bach bergauf mühen. Mann da mal die Angel reinhalten! Aber Bär will sich uns keiner zeigen. Wir stehen uns 3 Std die Füsse in den Bauch und fahren dann hinauf zum Salmon Glacier. Es geht 30km auf Schotterpiste das Tal hinter und den Berg hinauf. Dann stehen wir auf 1200hm und bereits gute 500m über dem riesigen Gletscher, der hier bis auf ca. 700m über dem Meeresspiegel hinunter reicht.
Abends haben wir dann auch noch Glück und sehen einen Grizzly beim Lachs fangen zu. Er knappert den dann an und lässt den Rest liegen ;-((
Probleme: Schalter für Rückwärtsganglicht immer noch kaputt
(passendes Werkzeug fehlt)
Strecke: ca. 1250 km
Gesamtstrecke: ca 16000km
Bericht
Top of the World Highway nach Alaska 25.7. – 27.7.2018
Wir verlassen morgens den CP in Dawson und fahren noch mal mit der Fähre über den Yukon. Nach einem Chat mit zuhause geht es dann auf den „Hausberg“ von Dawson, von wo man eine tolle Aussicht über die zerwühlte Landschaft hat. Mittlerweile ist aber viel wieder überwachsen.
Den Bonanza Creek, wo 1897 die ersten Gold Funde gemacht wurden lassen wir uns auch nicht entgehen. Wir schauen uns dort den größten (wie alles hier 😉 ) jemals gebauten Schwimmbagger an, der bis 1966 in Betrieb war. Ich frag mich nur wo der geschwommen sein soll? Na jedenfalls liegt er jetzt auf dem Trockenen.
Zurück geht es wieder über den Yukon und dann fahren wir den Top of the World HW. Der heißt so, weil er beständig entlang eines Höhenzuges verläuft, immer zwischen 1000 und 1200 Höhenmeter. In diesen nördlichen Gegenden sieht man dann gleich das die Vegetation eine andere ist als im Tal.
Und die Fahrt hält was der Reiseführer verspricht. Immer wieder grandiose Ausblicke in die unendlich weite Landschaft, keine Straßen, Dörfer oder Häuser. Das Wetter ist super und wir genießen die Fahrt über die raue Piste. Nach 90km erreichen wir die Grenze nach Alaska, mitten im Nichts an einem Berghang. Die Einreise ist diesmal easy, waren wir doch bereits in den Staaten und der Grenzbeamte ist äußerst freundlich. Keine Fahrzeugkontrolle, hätten wir das gewusst wäre der Einkauf in Dawson anders ausgefallen.
Ab der Grenze ist die Straße für einige Kilometer toll asphaltiert, bevor sie dann doch wieder zur Piste wird. Der erste Eindruck von den USA soll wohl ein guter sein ;-).
Wir finden einen netten Campground am Fluss in dem wir sogar baden. Es ist warm und in der Sonne bekommt man fast einen Stich.
Dem 50. Staat der USA statten wir nur einen kurzen Besuch von 2 Tagen ab. Aber nicht unerwähnt soll das erste Dorf hinter der Grenze bleiben: Chicken Downtown!
Besteht aus 3 alten Hütten der ersten Pioniere, in denen heute ein Souveniershop, eine Burgerbraterei (mmh war lecker) und ein Cafe im Sommer betrieben werden.
Echt urig.
Im „neuen“ Chicken gibt es allerdings auch noch ein Postoffice, die kommt 2 x Woche per Flugzeug, einen RV-Campground und ein Motell.
Über Tok geht es dann wieder Richtung Kanada, mit Übernachtung an der Strecke.
Zurück in Yukon und dann wieder Alaska 27.07. – 31.07
Die Strecke von Tok / Alaska bis Haines Junction / Yukon folgt wieder dem Alaska Highway. Die ersten 200km bis Beaver Creek sind recht eintönig, wenn auch die Weite der Landschaft uns immer noch begeistert. Beaver Creek sind dann auch nur 5 Häuser, 1 Motel und eine Tankstelle. Beaver Creek hat die größte 😉 Goldwaschpfanne der Welt.
Nach weiteren 100 km erreichen wir Burwash Landing, Größe siehe Beaver Creek ;-). Es gibt einen netten Info-Center mit Free Wifi und wir telefonieren mit zuhause.
Dann nach weiteren 50km erreicht der Alaska HW den Kluane Nationalpark und verläuft immer an dessen östlicher Grenze entlang. Die Landschaft wird interessanter, rechts türmen sich hohe, manchmal sogar vergletscherte Berge auf. Die Elias Mountains mit den höchsten Bergen Kanadas sind bis zu 4500m hoch.
Vom Visitorcenter im Kluane NP machen wir eine kleine Wanderung hinauf auf einen Aussichtspunkt. Am Begin des Trail steht ein Gedenkstein, der an den Tod einer Wanderin durch einen Grizzly 1996 erinnert. Und so rufen wir während der Wanderung immer laut Bääärbel!!
Es ist heiß und so drehen wir nach 2 Std wieder um, für die Aussicht hat sich die Plaggerei aber gelohnt.
Der Visitorcenter liegt in einem weiten Flussdelta das in den Kluane Lake mündet. Es ist recht sandig dort, und der Wind drückt immer wieder Wasser in das Delta, was dann verdunstet, so ist eine richtige Salzschicht auf dem Sand entstanden.
Die fahrt geht weiter, am Westufer des Kluane Lake, dem größte See in Yukon. Wir finden einen super Platz zum übernachten, direkt am See.
In Haines Junction (900 Einwohner) starten wir einen vergeblichen Einkaufsversuch. Zwar hat das Kaff 2 Tankstellen, einige Motels, Schule und einen gigantisch großen Visitorcenter (wieder Free WiFI + Tel. nach Hause), aber einen Supermarkt suchen wir vergeblich. Einzig an einer Tankstelle gibt es einen kleinen Store, mit einer sehr begrenzten Auswahl, teuer dazu noch. So wird der Vorrat weiter gestreckt, 4 Mittagessen bringen wir noch zusammen, Brot backen geht noch 3x und Bier haben wir auch noch 2 Büchsen – na geht doch.
Am Dezadeash Lake finden wir 50km weiter einen Traum Campingplatz. Das Wetter ist spitzenmäßig, 25° C leichter Wind, und wir beschließen 2 Nächte zu bleiben. Sogar baden ist möglich, erst ist es etwas frisch, aber dann …klasse!
Am Pausentag (schon wieder) faulenzen wir in der Sonne, baden und genießen die Ruhe, nichts, keine Lärm, kein Radio, klasse!
So langsam müssen wir Gas geben. Ziel ist in der 3. Augustwoche in Seattle bei Steve zu sein. So wie wir zur Zeit unterwegs sind würde das eng werden. Fahren wir die letzten Tage doch max. 150km / Tag.
Haines / Alaska
Ab Haines Junction befinden wir uns auf dem Haines HW, der 240 km hinunter nach Haines führt, einer Enklave Alaskas, die nur über Kanada oder mit Schiff oder Boot erreicht werden kann. Die Strecke dort hinunter ist laut Reiseführer eines der schönsten Strecken in Yucon. Und wie wir feststellen ist das ziemlich untertrieben.
Wir starten recht früh morgens (9 Uhr ;-)) am Dezadeash Lake, knallblauer Himmel begleitet uns und wir fahren die bisher schönste Strecke. Zuerst begeistert die Landschaft entlang des Tatshenshini-Alsek Provincal Parks mit vergletscherten Bergen, dann fasziniert der 75 km lange Abschnitt in British Columbia um den Chilkat Pass durch sein herrliches Panorama über einer weiten baumlosen Hochebene.
Ab der US-Grenze folgt die Straße dem immer breiter werdenden Chilkat River bis Haines. Haines, mit 2000 Einwohnern liegt auf einer weit in den Lynn Canal hineinreichenden Landzunge. Die Lage am Salzwasser mit ringsum schneebedeckten Bergen ist einmalig.
Im örtlichen kleinen Supermarkt decken wir uns mit dem nötigsten für 3 Tage ein, dann geht es ans Ende des Chilkoot Inlet zum Bären gucken. Hier schwimmen die Lachse den Fluß hinauf und die Bären warten darauf.
Und schwup, läuft uns doch gleich 10m vor dem Auto eine riesige Grizzlymutter mit 3 Jungen über den Weg und verschwindet im Gebüsch.
Am nächsten Morgen fahren wir recht früh noch mal dorthin, haben aber kein großes Glück.
Probleme: Schalter für Rückwärtsganglicht immer noch kaputt
(passendes Werkzeug fehlt
Strecke: ca. 1200 km
Gesamtstrecke: ca 14500km
Bericht
Gemeinsam mit Bruno und Ursi nehmen wir den Campell Highway unter die Räder. Wir fahren nicht im Konvoi, aber treffen uns immer wieder und verbringen so 3 lustige Tage miteinander.
Der Campell Highway ist wesentlich einsamer als der viel befahrene Alaska Highway. Ab Wattson Lake fahren wir erstmal 150 km und es kommen uns nur 2 Autos entgegen. Zuerst ist noch Asphalt, später eine gute Schotterpiste, die allerdings aufgrund des immer wieder kommenden Nieselregens aufgeweicht ist, so das es eine schöne Schmotze gibt, die unseren Olli einsaut. Auf der Strecke finden sich immer wieder kleinere „Sehenswürdigkeiten“ aus der Zeit der Entdecker und Pioniere.
Die Landschaft ist weit und einsam, trotzdem gibt es immer wieder Campgrounds. Plumpsclo und Feuerholz bei 12 C$ (8 Euro) inbegriffen, da kann man nicht meckern Wasser gibt’s im See.
In Faro,bleiben wir 2 Nächte, hier gefällt es uns besonders gut, spricht die Betreiberin vom nett hergerichteten Infocenter doch echtes Bayrisch. Wir haben allerhand zu erledigen, Wäsche waschen, duschen (warm mmmh) Berichte schreiben und hochladen u.s.w. Ja reisen ist kein Urlaub ;-))
Von Faro fahren wir dann wieder getrennt bis Carmacks. Dort gibt es wieder ein nettes Infocenter, welches über die First Nation und die „Eroberung“ des Nordens berichtet. Das ist immer sehr schön anhand alter Bilder erklärt.
Ab Carmacks geht die Fahrt endlang des Yukon Rivers, den die Goldsucher Ende des vorletzten Jahrhunderts auch runter gefahren sind, allerdings nicht wie wir auf der Straße. Kurz hinter Carmacks kommen die Five Finger Rapids, jene berühmte Stromschnellen, durch die die Goldsucher auf ihren selbst gezimmerten Flossen hindurch mussten. Es sind fünf Kanäle zwischen den Felsen hindurch, der linke war angeblich der angenehmste zum passieren. Die Raddampfer wurden dort stromaufwärts an einem Stahlkabel gezogen.
Wir campen an Flüssen, machen jeden Abend das obligatorische Lagerfeuer und es ist ab Faro nun auch super Wetter. Nur Bier haben wir mal wieder keines dabei. Das bekommt man hier auch nicht überall.
In Carmacks endet der Campell Highway und wir befinden uns nun auf dem Klondike Highway, dem wir bis Steward Crossing folgen. Dort biegen wir ab auf den Silver Trail, der uns noch mal 100km abseits in die Wildnis führt.
Auf dem Silver Trail ergreift uns das Yukonfieber nun vollends. Es ist einfach eine geile Landschaft durch die wir fahren, kaum das wir jemanden oder ein Auto treffen. Von der Abzweigung in Steward Crossing, was selber nur ein Kaff ist, bis Majo sind es knapp 50km, so wie Stuttgart – Heilbronn. Hier kommt auf der Strecke aber nix, im Gegensatz zu Stgt – Hlb !! Majo selber sind ca. 20 Häuser / Hütten, 1 Kirche, 1 Tanke und ein Laden. Alles schön mit viel Platz dazwischen, und natürlich ca. 50 Schrottautos.
Von Majo geht es dann noch mal 50km Schotterpiste nach Keno – eine alte Silberminenstadt. Die Mine ist z.Zt. aber stillgelegt. In Keno ist noch weniger los als in Majo, aber seht selbst.
In beiden Orten gibt es ein nettes Infocenter / Museum, wo man die alten Bilder und Gegenstände aus der Entdeckerzeit anschauen kann.
Und Internet gibt es auch! Nicht wie in Deutschland, wo rumgeredet wird von wegen schnelles Internet. Hier legt man eben mal 1000km Kabel durch die Wildnis, was solls 😉 Natürlich Free WiFi !
Der Rückweg von Keno führt uns über eine 50km Lehmpiste (es ist die Duncan Creek Road) zurück nach Majo, wo wir uns wieder wie gestern an den Bach am Ortseingang stellen. Es ist warm und bis 23:30 Uhr hell.
Auf einer recht langweiligen Fahrt entlang des Klondike Highway erreichen wir am nächsten Tag Dawson City. Hier treffen wir auch Andrea und Walter wieder. Wir nisten uns auf dem Campingplatz auf der anderen Seite des Yukon Rivers ein. Diesen erreicht mn nur mit der Fähre, die aber immer nach Bedarf fährt.
Einem gemeinsamen Grillabend folgt anschließend noch der Besuch des Spielcasinos und der Show in der Diamond Tooth Gerties Gambling Hall. Man kann Roulette, Poker oder Black Jack spielen. Doch das gibt unsere Reisekasse nicht her und so sehen wir lieber bei einem schalen Canadabier der Can-Can-show zu. Das Abiente ist einzigartig und Sohn M. amüsiert sich köstlich.
Am nächsten Morgen, Andrea und Walter ziehen bereits weiter, machen wir noch einen netten Spaziergang durch Dawson, schauen uns die renovierten Häuser an, auch die nicht renovierten, und hängen mittags am CP ab.
Probleme: Scheibenwischerendschalter repariert;
Schalter für Rückwärtsganglicht immer noch kaputt
Strecke: ca. 1580 km
Gesamtstrecke: ca 13500km
Bericht
Von Spruce Grove fahren wir nordwestlich nach Dawson Creek wo der Alaska Highway beginnt. Am ersten Tag kommen wir nicht sehr weit und machen bereits am frühen Nachmittag an einem kleinen Camping Municipal Halt. Das Wetter ist warm und trocken und wir nutzen den Mittag und wechseln den Endlagenschalter der Scheibenwischer aus. Dazu muss das halbe Armaturenbrett demontiert werden. Abends sitzen wir am Lagerfeuer und wehren die Mücken ab 😉
Der Verlauf den Alaska Highway von Dawson Creek bis Fort Nelson ist nicht berauschend. Es geht hügelig durch Farmland und endlose Wälder durch die eine 100m breite Schneise für die Straße geschlagen ist.
Der Plan eine Straße nach Alaska zu bauen reicht weit in die Goldgräberzeit zurück. Allerdings war die Furcht der Kanadier vor dem unkontrollierten Eindringen der USA zu groß. Was in Friedenszeiten nicht gelang wurde in Kriegszeiten realisiert. Nach dem Überfall der Japaner auf Pearl Harbour 1941 wurde der als Nachschubstraße gedachte Alaska Highway nach Alaska gebaut. Man befürchtete eine Invasion in Alaska durch die Japaner.
Ab Fort Nelson wird die Landschaft wesentlich einsamer und schöner. Bergketten säumen den Weg. Wir fahren am wunderschönen Muncho Lake entlang und tauchen dann ein in das Tal des Liard River das es dann über 100km entlang bis Watson Lake geht.
Auf halber Strecke zwischen Fort Nelson und Wattson Lake sind die Liard River Hot Springs, heiße Quellen in denen man baden kann, was wir natürlich auch nutzen.
Auf der letzten Etappe bis Watson Lake sehen wir morgens 8 Schwarzbären, 1 Braunbär, einen Elch und eine Bison Familie, alle genüsslich am Straßenrand beim äßen.
Watson Lake, mit 1500 Einwohnern ist der 3. größte Ort in ganz Yukon. Es ist bekannt für sein „Watson Lake Sign Posts“. Der Schilderwald, der mittlerweile auf 90.000 Schilder angewachsen ist, wird von Reisenden aus der ganzen Welt besucht und jeder der möchte ergänzt ihn um ein eigenes Schild. Ab heute hängt dort ein Burgstall Ortsschild.
In Watson Lake bleiben wir 2 Nächte auf einer Wiese am Flugplatz. Am Pausentag kaufen wir noch ein, machen eine kleine Wanderung und lernen am Infocenter, wo sich wegen WiFi alles trifft, Bruno und Ursi aus der Schweiz kennen.
Probleme: Scheibenwischerendschalter und Schalter für Rückwärtsganglicht immer noch kaputt
Strecke: ca. 1900 km
Gesamtstrecke: ca 12000km
Bericht
Endlich wird das Wetter besser und wir freuen uns auf die bekannten Nationalparks. Wir verlassen unsere Ludwigsburger und fahren den Kootenay NP entlang. An der Strecke haben wir uns 2 Trails ausgesucht, die wir bei immer noch wechselhaftem Wetter laufen, zum Dog Lake und zu den Paint Pots. Am Abend landen wir auf einem Waldcamp und machen mit nassem Holz Feuer – was auch funktioniert, die Stimmung aber nicht sonderlich hebt. Wird Zeit das es wieder warm wird.
Morgens sieht das Wetter dann schon viel besser aus. Wir besuchen den Marble Canyon und fahren dann hinunter nach Banf. Auf einer Aussichtsstraße umkurven wir den Ort und tauchen danach in das Touristentreiben ein. Aber nur kurz ,nach den vielen Tagen „im Wald“ ist es uns dann doch zuviel Trubel. Mittags machen wir dann eine herrliche 3 Std Wanderung zum „Castle Lookout“, einem Aussichtspunkt oben am Berg. Am Abend nutzen wir einen CP im Park, da freies Übernachten im Park nicht erlaubt ist.
Tags darauf ist Lake Louis angesagt. Da das der weltweit meist fotografierte See sein soll, stellen wir den Wecker auf 6:30 Uhr. Frühstück und dann los, leider ist es fast 1 Stunde Fahrt. Wir sind 8:30 Uhr dort und bekommen trotz riesiger Parkplätze einen der letzten 20.
Die Menschenmassen sind erdrückend, allerdings wird es im Laufe unserer Wanderung zum Teehaus in den Bergen hinter dem See dann doch weniger. Aber alleine ist man da nicht. Die Bergwelt rund um den See ist allerdings wunderschön. Ich bekomm Lust auf eine richtige Hochtour, mal sehen ob sich das nächsten Sommer nicht machen läst, gell Klaus!
Nach 4 Stunden sind wir zurück und fahren noch am Spiraltunnel der Eisenbahn vorbei und gschwind rüber in den Joho-NP zum Takkakan Wasserfall (50km). Vom TCH (Trans Canada Highway) windet sich die Straße 14km das Tal hinauf, 2 Kurven sind so spitzig eng, das Wohnmobile >7m zurücksetzen müssen. Der Wasserfall ist über 100m hoch und damit einer der höchsen in Kanada.
Abends stehen wir vor einem Campingplatz, da dieser voll ist. Man nennt das Overflow Camping, zum reduzierten Preis.
Von hier geht es dann weiter gen Norden Richtung Jasper. An einem Aussichtsplatz, den Frank zum Mittagsschläfchen nutzt treffen wir Uwe und Birgit, die 3,5 Wo Urlaub mit dem Mietmobil machen. Uwe ist aus Kirchberg, schau an ist die Welt doch klein.
Nach mehreren Sightseeings an diesem Tag fahren wir spät am Nachmittag endlang des North Saskatchewan Rivers nach Osten aus dem Park und finden einen urigen Stellplatz mit Sicht auf die imposante Berg- und Flusswelt.
Kurz darauf treffen Johann und Christa aus der Schweiz mit ihrem Toyo ein . Beide sind schon viel in der Welt unterwegs gewesen und es gibt einen netten Abend am Feuer, der dann aber durch den aufkommenden Regen abrupt aufgelöst wird.
Morgens verabschieden wir uns herzlich nur um dann 10km weiter an einem Stausee ein Wiedersehen zu feiern. An einem tollen Aussichtsplatz über dem See verbringen wir einen herrlichen Tag. Wir beobachten wie die Kanadier ihre Autos am Ufer versenken und die dann folgenden Bergeversuche.
Abends grillen wir gemeinsam, erzählen und amüsieren uns. Ein gelungener Abend, vielen Dank ihr zwei, wir hoffen euch nächstes Jahr in Mexico wieder zu sehen.
Bei herrlichem Wetter geht es für uns weiter den Icefield Highway entlang durch den Jasper NP. Die Berg- und Eisriesen mit bis zu 3500m Höhe begleiten uns links und rechts der Straße. Vom Icefield-Infocenter telefonieren wir mit zuhause.
Dann geht es bis Jasper, leider sehen wir keinerlei Bären oder anderes Getier, vielleicht weil Sonntag und viel Verkehr ist.
In Jasper fragen wir am Campingplatz ob wir Wasser auffüllen dürfen und nutzen dies gleich mal zum duschen ;-)).
Dann geht es noch ein Stück in Richtung Edmonton.
Bruce Grove – Edmonton
In Bruce Grove, kurz vor Edmonton besuchen wir eine ehemalige Arbeitskollegin meiner Schwiegermutter und nehmen dort das von Frau S. gesandte Päckchen mit den beiden Schaltern in Empfang. Trotzdem wir unbekannt sind, werden wir herzlich aufgenommen. Abends wird gegrillt und Eberhard und Birgit erzählen uns wie sie es gemeistert haben, als sie hier her ausgewandert sind. Auch von den Eigenheiten hier in Kanada berichten sie. Bevor es am nächsten Morgen weitergeht gibt es noch ein ordentliches Frühstück. Vielen Dank euch beiden für die Gastfreundschaft.
Probleme: Scheibenwischerendschalter und Schalter für Rückwärtsganglicht immer noch kaputt
Strecke: ca. 1000 km
Gesamtstrecke: ca 10500km
Bericht
Vom Glacier NP fahren wir durch die einsamen Wälder Nordmontanas. Die Tagesetappen werden immer kürzer, wir schlafen morgens aus, gondeln langsam durch die Gegend, besuchen in Yaak (3 Häuser davon 2 Saloons) den Saloon und haben wunderschöne Übernachtungsplätze am Fluss. Nur die Mücken sind etwas lästig, also dem Sohn M., denn von mir wollen sie eigentlich nichts 😉
Am 24.6. überqueren wir wieder die Grenze nach Kanada und fahren dann gleich mal 50km ohne jegliche Ortschaft zu streifen. Es geht über den Kootenay Pass (1774m), hier oben liegt jetzt Ende Juni in den Ecken noch Schnee, obwohl das ja nicht sehr hoch ist. Der nächste größere Ort, Nelson, macht uns wieder sehr viel Spaß. Kanada – kann man hier doch anständig einkaufen. Sogar Wurstaufschnitt gibt’s, Schwarzwälder Schinken und deutsche Salami!! Was ein paar km über die Grenze sich alles verändern kann, seltsam. Auch die Autos sind zum Großteil wieder normal.
Wir kurven durch die Selkirk Mountains, die Landschaft ist rau und kaum besiedelt. Wir besuchen die alte Silberminenstadt Sandon. Dort läuft die älteste Wasserturbine Kanadas seit 1913 in einem sehr sehenswerten alten Maschinenhaus. Auch sonst ist das Örtchen den Abstecher wert, lauter alter Schrott, frag mich nur wer hier die alten Oberleitungsbusse sammelt.
Ab Kaslo geht es nördlich 90 km über eine Schotterstraße bis Galena Bay, auf der uns nur 2 Autos begegnen, dafür steht plötzlich ein Grizzly auf der Straße. Bis ich den Foto raus habe ist er im Gebüsch verschwunden. In Galena Bay nehmen wir die kostenlose Fähre über den Upper Arrow Lake und fahren noch bis Revelstoke.
Nahe Revelstoke übernachten wir dank der App iOverlander 2x wild und machen am Tag dazwischen im Revelstoke NP eine 5 Stunden Wanderung zu einem noch vereisten See. Nachmittags ist dann Hausarbeit angesagt. Wir betätigen uns im Waschsaloon und waschen die Bettwäsche. Ach ja, und eine der größten Dampfloks der Canadian Pacific Railway besichtigen wir auch.
Immer wieder, so wie auch in den letzten Wochen suchen wir zur passenden Zeit öffentliches WiFi und chatten oder telefonieren sogar per Internet mit zuhause.
Den kanadischen Glacier NP lassen wir wegen schlecht Wetter aus, Gletscher gibt es in Europa auch. Am Rande der Straße sind immer wieder Sightseeing Points gekennzeichnet und an dem einen oder anderen halten wir, wie z.B. an dem Canadian Red Cedar Wood.
Die Rocky Mountains find ich bis jetzt noch gar nicht so rockig (Korrektur im nächsten bericht ;-)). Die Alpen gefallen mir weit aus besser, da es dort auf kleinerem Raum viele unterschiedliche Gebirge gibt und die Wandermöglichkeiten besser sind. Was hier beeindruckt ist die Weite der Täler und die Wälder, die bis auf den Talgrund reichen und die ungezähmten Flüsse. Auch die Tierwelt, die uns tagtäglich in Form von zutraulichen Chipmunks (Streifenhörnchen), Erdhörnchen, Hasen und Rehe (hier Whitetail Deer, Mule Deer) begegnen ist einzigartig.
Nahe Golden, östlich des Glacier NP, machen wir am Cedar Lake Camping schon wieder einen Ruhetag. Genießen den immer wieder kehrenden Nieselregen und die vielen Mücken, backen Brot und bauen zwischen Batterie und Batteriewächter ein fetteres Kabel mit 40A Sicherung ein.
Wir fahren über Golden nach Radium Springs. Treffen Walter und Andrea, die wir vom Terminal in Halifax kennen (sind aus dem Kreis Ludwigsburg) und verbringen gemeinsam einen Ruhetag (schon wieder!) im Wald südl. des Kootenay NP. Abends wird natürlich ein Campfire angezündet und auf schwäbisch geschwätzt.
Aus dem einen Ruhetag werden wetterbedingt 3 Nächte auf dem Waldplatz. Bei kalt und Regen macht es keinen Sinn in den Banf NP zu fahren.
Probleme: Scheibenwischerendschalter gibt den Geist auf
Strecke: ca. 800 km
Nach Norden zum Glacier NP
Vom Yellowstone aus fahren wir nach Nordwesten einen kleinen Umweg und treffen dort auf einem RV-Park Ali und Malte von Dulliexploring. Beide sind seit 1,5 Jahren von Südamerika kommend unterwegs und es gibt viel zu erzählen. Es wird ein gemütlicher Abend zu viert bei uns im Olli.
Am nächsten Tag besuchen wir den Bison State Park, den man befahren kann. Es ist eine kleine 20km Runde auf der wir Bison, Pronghorn Antilope, Whitetail Deer und eine Grizzlymutter mit Jungem sehen. Danach geht es weiter gen Norden.
Pause am Hungry Horse Lake
Die letzten Tage waren dann doch viel mit Fahrerei gefüllt, so dass wir uns nun eine Pause gönnen bevor wir den Glacier NP besuchen. Auch ist das Wetter noch sehr trübe und das wäre schade für den Park. Wir stehen 3 Nächte am Hungry Horse Lake, 1 Nacht auf einem kleinen Camping, 2 Nächte viel besser auf einem Wiesenplatz am See (kostenlos). Es besucht uns jeden Tag ein „Reh“, heißt hier ja Mule Deer.
Als Mark und Randy vom Angelausflug kommen frag ich sie ob sie was gefangen haben. Und plötzlich war ich Besitzer von 2 fangfrischen Forellen. Die einzigen beiden, die Mark und Randy vom See mitgebracht haben. Haben Sie mir einfach geschenkt, und vorher sogar ausgenommen. Super nett fand ich das, etwas peinlich war´s aber doch. Naja, sie haben gesagt, dass beide keinen Fisch essen.
Dann verbringen wir 2 Tage im Glacier NP. Wir fahren morgens rein, wandern ein bisschen und fahren nachmittags wieder raus an unseren Topstellplatz am Fluss.
Die Wanderungen, bei bestem Wetter, entlang dem Fluss und hinauf an den Avalanche See sind wunderschön. Leider sind wir nicht alleine.
Auf dem Weg zum See steht uns dann auch noch ein Schwarzbär im Weg. Na mit der Zeit trottet er sich dann aber.