Navajo Reservat, Apache-Trail und Farben der Wüsten

Reisezeitraum:   25.10. – 1.11. 2018

Probleme:  keine

Strecke: ca. 950 km

Gesamtstrecke: ca 28000km


 

Morgens, bevor wir aufstehen, sind Tanja und Uwe schon weg. Auch wir machen uns wieder auf, hier ist es dann doch schon zu kühl. Wir fahren quer durch das Navajo-Reservat, wo es tlw. ärmlich aussieht. Auffallend ist der viele Abfall am Straßenrand, das kennen wir bisher noch nicht. Im übrigen ist das Reservat 600 x 600km groß ist. Wir fahren über die Orte Many Farms und Chinle zum Canyon de Chelly National Monument.

In Many Farms an derTankstelle fährt uns eine junge Frau aufs Auto drauf ;-(. Sie fährt rückwärts, wir stehen, wir hupen was das Zeug hält, aber sie guckt nur in den Seitenspiegel und hat die Musik laut. Bumms, vorne auf die Windenstoßstange ;-)) ihr Pech, das Olli gerade dort extrem stabil ist. Eine Zeugin hat es gesehen und gibt uns gleich Adresse und schriftliche Notiz des Geschehens. Die junge Frau telefoniert ewig rum. Ich sag ihr, das sie Schuld ist und für mich ist es o.k wenn wir es dabei belassen. Nach ½ Std sieht sie es ein und zieht mit ihrer ledierten Heckpartie von dannen.

Im Canyon de Chelly fahren wir anschließend entlang des Südcanyon mit immer wieder tollen Ausblicken. Der Canyon unterscheidet sich von anderen darin, dass er im Grund eben und grün ist und die Navajos dort früher Ackerbau betrieben haben. Wir sehen auch einige Siedlungen unterhalb der Felsen. Am letzten Viewpoint blicken wir auf den „Spiderrock“. Der Sage nach bestrafte die“Spider Woman“ unartige Kinder am Spider Rock. Die weißen Streifen auf der Spitze des Felsens sind die Gebeine der dort gekochten und verspeisten „kleinen Häuptlinge“.

Nach der Nacht auf dem Campground in Chinle fahren wir morgens entlang des Nord Canyons, des Canyon de Muerte. Der heißt so, weil im 19.Jh die Spanier dort Frauen und Kinder der Navajos niedermetzelten und im Winter 1864 Colonel Kit Carson die Navajos aus dem Canyon trieb und sie auf den „Long Walk“ zum 300 Milen entfernten Fort Sumner in New Mexico zwang. Wir sprechen mit einer netten Navajofrau, die Schmuck verkauft und sie erzählt uns, das auch heute noch Diskriminierung stattfindet. Bei der Einrichtung des Parks vor wenigen Jahren wurden die dort lebenden Navajos vertrieben.

Auf der Ostseite des Parks fahren wir die „12“ südlich und biegen dann links ab, 12km Lehmpiste zum Bowl Lake. Dort stehen wir für eine Nacht absolut einsam und ruhig. Aber irgendwer ist dann doch umhergeschlichen.

Weiter geht es über Window Rock, wo wir das Navajo-Museum besuchen, und der Interstate 40 bis zum Petrified Forest NP, wo wir am Nachmitag ankommen. Im Norden besichtigen wir dort die Painted Desert und fahren dann zur Südseite wo ein CP ist.

Am nächsten Tag geht’s noch mal in den Park. Frau S ist von den Farben der Landschaft und den versteinerten Bäumen ganz begeistert. Auch das Wetter wird immer angenehmer. Ein besonderer Teil des Parkes nennt sich, warum wohl?

Dann fahren wir südwärts, über Show Low, durch das Apachen Reservat, wo wir 125 km nur durch Wald fahren, kein Dorf, kein Ort, nichts. Der Wald hier auf 1400m hat uns doch sehr überrascht. Weiter im Norden hat der Wald erst auf 2000m angefangen, seltsam. Am Roosevelt Lake legen wir 2 Tage Pause ein, endlich richtig warm, wir holen die kurzen Hosen raus und sitzen abends im T-Shirt und ohne Socken lange draußen.

Dort beginnt auch der Apache Trail durch den Tonto National Forest. Dieser geht rund 50 km durch eine Landschaft, die uns mit ihren Bergen, Seen und den vielen Kakteen an einen „Indianerfilm“ erinnert. Und so kommen wir an diesem Tag auch nicht weit, nach 20km stehen wir schon wieder auf einem herrlichen CP am See und genießen Sonne und Aussicht. Abends sitzen wir lange draußen und schauen den Sternschnuppen zu (2 Stück).

Tags darauf fahren wir den Rest des Apache Trail, kommen in Tortilla Flat an alten Bars und Saloons vorbei und stehen dann plötzlich kurz vor Apache Junction vo einer alten Westernstadt. Weiter Richtung Tucson finden wir abends auf BLM-Land einen tollen Stellplatz mitten in der Wüste zwischen Kakteen – das hat was 😉
Tagesstrecke max. 120km, irgendwie geht nicht mehr, zuviel zu sehen.