Reisezeitraum: 16.11. – 26.11. 2018
Probleme: keine
Strecke: ca. 800 km
Gesamtstrecke: ca 31000km
Gestern habe ich Frau S zum Flughafen gebracht. Der Abschied viel uns schwer, sehen wir uns doch erst in 5 Monaten wieder. Es waren schöne 7 Wochen zu zweit, tolle Erlebnisse und schöne Landschaften, die ich mit meiner Frau zusammen erfahren durfte. Vielen Dank.
Tags darauf machen Sohn M und ich uns auf. Großeinkauf und kurz noch in die Wäscherei die neuen Hosen einmal durchwaschen. Dann geht’s Richtung Valley of Fire, daß ich meinem Sohn noch zeigen möchte, da er ja bisher noch keine „bunten Steine“ gesehen hat. Wir fahren am Lake Mead entlang und am Parkeingang steht dann „Camping full“. Na wir probieren es trotzdem und siehe da, es ist der gleiche Platz frei, auf dem ich mit Frau S 3 Tage stand.
Wir bleiben eine Nacht und fahren am nächsten Tag ins Valley. Machen dort zwei kleine Wanderungen und fahren dann mittags an den Leak Mead zum wildcampen.
Dort treffen wir Gleichgesinnte, ein holländischen Ehepaar, deren Auto in Halifax im Hafen neben unserem stand (siehe Bild ganz am Anfang der Reise). So ein Zufall. Und den Bodensee-Overlander, den Sohn M im Internet schon seit 6 Monaten verfolgt. Es gibt viel zu erzählen.
Von hier geht es über Searchlight ins Mojave National Preserve. Wir stehen dort 2 Tage an verschieden Plätzen und gehen auch eine kleine Runde durch die Tufsteinfelsen. Schön sind hier die Kakteen die überall wachsen. Abends wird es jetzt schon um 16:30 Uhr dunkel und hier auf 1200m auch empfindlich kalt. So sind wir abends immer zeitig im Bett, tlw. schon um 19:30Uhr. Morgens haben wir oft Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Es geht weiter nach Süden, über endlos lange Straßen gerade aus, mal von 1200m runter auf 180m Meereshöhe, dann wieder rauf auf 1000m. Bei langen geraden machen wir uns den Spaß und raten zu Anfang wie weit es wohl bis hinten an den Horizont ist. Wir verschätzen uns jedes Mal, es ist immer viel weiter als geraten.
Im Joshua Tree NP wollen wir uns mit Andrea + Walter treffen, die wir von Halifax, Banff NP und Dawson City kennen. Wegen Thanks Giving und Ferien sind leider alle CP voll, so klappt das Treffen auf BLM-Land. Hier treffen wir auch 2 Schweizer Paare, Katrin und Stephan sowie Jve und Conny. Es wird ein sehr netter geselliger Abend mit Erzählungen der Erlebnisse.
Tags darauf machen wir noch mal eine Fahrt durch den Joshua Tree NP, besichtigen die murmelförmigen Steine und die Kakteen. Stehen mittags etwas abseits zwischen Kakteen und genießen die warme Sonne. Abends sind wir wieder am Treffpunkt mit den anderen. So haben wir hier nun 3 Nächte verbracht.
Dann fährt jeder wieder in eine andere Richtung. Für uns geht es gen Süden, wir fahren noch mal, aber eine andere Strecke durch den Park. Es führt 80km auf die Südseite, dort sind wir dann plötzlich nur noch 120m über dem Meer und es ist richtig warm.
Weiter geht es, am Salten Sea vorbei, einem See der durch einen Dammbruch des Colorado entstand. Als Cortez im Jahr 1540 hier vorbei kam, war das alles noch Meer und gehörte zum Golf von Kalifornien. Der Colorado hat es sozusagen zugeschüttet und dann den See aufgefüllt. Heute fliest der Colorado wo ganz anders lang und der See hat keinen Abfluss.
Ganz in der Nähe dort liegt Slap City, eine Aussteigerkommune mit lauter Verrückten. Alle campen dort mehr oder weniger komfortabel. Auch wir finden ein Plätzchen und unterhalten uns noch nett mit Peter, einem Snowbird, der über den Winter in den Süden fährt.
Tags darauf stehen wir noch direkt am See und machen wieder Feuerchen am abend.
So, heute ist der letzte Tag in USA. Wie haben wir dieses Land „erfahren“? Ganz anders als es uns in den Medien vermittelt wird. Die Leute sind äußerst freundlich, entgegen kommend und auf geschlossen. Überhaupt nicht oberflächlich wie es oft erzählt wird. Man nimmt sehr viel Rücksicht auf den anderen, besonders auch im Straßenverkehr. Alle sind sehr entspannt und hilfsbereit. Die Landschaften sind großartig, genauso wie die Entfernungen gigantisch sind. Auf die Frage, wie weit der nächste Supermarkt ist, bekommt man die Antwort „eine halbe Stunde nach Osten“. Gerne wieder, jederzeit.
Wir werden jetztbnoch näher an Tecate ran fahren und über Nacht auf einen Campingplatz gehen. Morgen sind wir dann in Mexiko. Die Einreisepapiere FMM (Forma Micratoria Multiple) haben wir bereits online ausgefüllt und bezahlt, es sollte also alles klappen.
Viva Mexico, venimos.