Top of the World Highway + Haines Highway

Reisezeitraum:  25. – 1.August 2018

Probleme: Schalter für Rückwärtsganglicht immer noch kaputt
(passendes Werkzeug fehlt)

Strecke: ca. 1250 km

Gesamtstrecke: ca 16000km

Bericht

Top of the World Highway nach Alaska
25.7. – 27.7.2018

Wir verlassen morgens den CP in Dawson und fahren noch mal mit der Fähre über den Yukon. Nach einem Chat mit zuhause geht es dann auf den „Hausberg“ von Dawson, von wo man eine tolle Aussicht über die zerwühlte Landschaft hat. Mittlerweile ist aber viel wieder überwachsen.

Den Bonanza Creek, wo 1897 die ersten Gold Funde gemacht wurden lassen wir uns auch nicht entgehen. Wir schauen uns dort den größten (wie alles hier 😉 ) jemals gebauten Schwimmbagger an, der bis 1966 in Betrieb war. Ich frag mich nur wo der geschwommen sein soll? Na jedenfalls liegt er jetzt auf dem Trockenen.

Zurück geht es wieder über den Yukon und dann fahren wir den Top of the World HW. Der heißt so, weil er beständig entlang eines Höhenzuges verläuft, immer zwischen 1000 und 1200 Höhenmeter. In diesen nördlichen Gegenden sieht man dann gleich das die Vegetation eine andere ist als im Tal.

Und die Fahrt hält was der Reiseführer verspricht. Immer wieder grandiose Ausblicke in die unendlich weite Landschaft, keine Straßen, Dörfer oder Häuser. Das Wetter ist super und wir genießen die Fahrt über die raue Piste. Nach 90km erreichen wir die Grenze nach Alaska, mitten im Nichts an einem Berghang. Die Einreise ist diesmal easy, waren wir doch bereits in den Staaten und der Grenzbeamte ist äußerst freundlich. Keine Fahrzeugkontrolle, hätten wir das gewusst wäre der Einkauf in Dawson anders ausgefallen.

Ab der Grenze ist die Straße für einige Kilometer toll asphaltiert, bevor sie dann doch wieder zur Piste wird. Der erste Eindruck von den USA soll wohl ein guter sein ;-).

Wir finden einen netten Campground am Fluss in dem wir sogar baden. Es ist warm und in der Sonne bekommt man fast einen Stich.

 

Alaska

Dem 50. Staat der USA statten wir nur einen kurzen Besuch von 2 Tagen ab. Aber nicht unerwähnt soll das erste Dorf hinter der Grenze bleiben: Chicken Downtown!

Besteht aus 3 alten Hütten der ersten Pioniere, in denen heute ein Souveniershop, eine Burgerbraterei (mmh war lecker) und ein Cafe im Sommer betrieben werden.

Echt urig.

Im „neuen“ Chicken gibt es allerdings auch noch ein Postoffice, die kommt 2 x Woche per Flugzeug, einen RV-Campground und ein Motell.

Über Tok geht es dann wieder Richtung Kanada, mit Übernachtung an der Strecke.

 

Zurück in Yukon und dann wieder Alaska
27.07. – 31.07

Die Strecke von Tok / Alaska bis Haines Junction / Yukon folgt wieder dem Alaska Highway. Die ersten 200km bis Beaver Creek sind recht eintönig, wenn auch die Weite der Landschaft uns immer noch begeistert. Beaver Creek sind dann auch nur 5 Häuser, 1 Motel und eine Tankstelle. Beaver Creek hat die größte 😉 Goldwaschpfanne der Welt.

Nach weiteren 100 km erreichen wir Burwash Landing, Größe siehe Beaver Creek ;-). Es gibt einen netten Info-Center mit Free Wifi und wir telefonieren mit zuhause.

Dann nach weiteren 50km erreicht der Alaska HW den Kluane Nationalpark und verläuft immer an dessen östlicher Grenze entlang. Die Landschaft wird interessanter, rechts türmen sich hohe, manchmal sogar vergletscherte Berge auf. Die Elias Mountains mit den höchsten Bergen Kanadas sind bis zu 4500m hoch.

Vom Visitorcenter im Kluane NP machen wir eine kleine Wanderung hinauf auf einen Aussichtspunkt. Am Begin des Trail steht ein Gedenkstein, der an den Tod einer Wanderin durch einen Grizzly 1996 erinnert. Und so rufen wir während der Wanderung immer laut Bääärbel!!
Es ist heiß und so drehen wir nach 2 Std wieder um, für die Aussicht hat sich die Plaggerei aber gelohnt.

Der Visitorcenter liegt in einem weiten Flussdelta das in den Kluane Lake mündet. Es ist recht sandig dort, und der Wind drückt immer wieder Wasser in  das Delta, was dann verdunstet, so ist eine richtige Salzschicht auf dem Sand entstanden.

 

Die fahrt geht weiter, am Westufer des Kluane Lake, dem größte See in Yukon. Wir finden einen super Platz zum übernachten, direkt am See.

In Haines Junction (900 Einwohner) starten wir einen vergeblichen Einkaufsversuch. Zwar hat das Kaff 2 Tankstellen, einige Motels, Schule und einen gigantisch großen Visitorcenter (wieder Free WiFI + Tel. nach Hause), aber einen Supermarkt suchen wir vergeblich. Einzig an einer Tankstelle gibt es einen kleinen Store, mit einer sehr begrenzten Auswahl, teuer dazu noch. So wird der Vorrat weiter gestreckt, 4 Mittagessen bringen wir noch zusammen, Brot backen geht noch 3x und Bier haben wir auch noch 2 Büchsen – na geht doch.

Am Dezadeash Lake finden wir 50km weiter einen Traum Campingplatz. Das Wetter ist spitzenmäßig, 25° C leichter Wind, und wir beschließen 2 Nächte zu bleiben. Sogar baden ist möglich, erst ist es etwas frisch, aber dann …klasse!

Am Pausentag (schon wieder) faulenzen wir in der Sonne, baden und genießen die Ruhe, nichts, keine Lärm, kein Radio, klasse!

So langsam müssen wir Gas geben. Ziel ist in der 3. Augustwoche in Seattle bei Steve zu sein. So wie wir zur Zeit unterwegs sind würde das eng werden. Fahren wir die letzten Tage doch max. 150km / Tag.

 

Haines / Alaska

Ab Haines Junction befinden wir uns auf dem Haines HW, der 240 km hinunter nach Haines führt, einer Enklave Alaskas, die nur über Kanada oder mit Schiff oder Boot erreicht werden kann. Die Strecke dort hinunter ist laut Reiseführer eines der schönsten Strecken in Yucon. Und wie wir feststellen ist das ziemlich untertrieben.

Wir starten recht früh morgens (9 Uhr ;-)) am Dezadeash Lake, knallblauer Himmel begleitet uns und wir fahren die bisher schönste Strecke. Zuerst begeistert die Landschaft entlang des Tatshenshini-Alsek Provincal Parks mit vergletscherten Bergen, dann fasziniert der 75 km lange Abschnitt in British Columbia um den Chilkat Pass durch sein herrliches Panorama über einer weiten baumlosen Hochebene.

Ab der US-Grenze folgt die Straße dem immer breiter werdenden Chilkat River bis Haines. Haines, mit 2000 Einwohnern liegt auf einer weit in den Lynn Canal hineinreichenden Landzunge. Die Lage am Salzwasser mit ringsum schneebedeckten Bergen ist einmalig.

Im örtlichen kleinen Supermarkt decken wir uns mit dem nötigsten für 3 Tage ein, dann geht es ans Ende des Chilkoot Inlet zum Bären gucken. Hier schwimmen die Lachse den Fluß hinauf und die Bären warten darauf.

Und schwup, läuft uns doch gleich 10m vor dem Auto eine riesige Grizzlymutter mit 3 Jungen über den Weg und verschwindet im Gebüsch.

Am nächsten Morgen fahren wir recht früh noch mal dorthin, haben aber kein großes Glück.