Zurück ins zentrale Hochland

Reisezeitraum:   5.04.  – 21.04.2019

Probleme:  keine

Strecke: ca. 800 km

Gesamtstrecke:  ca 43000km

Von Isla Aguerda fahren wir entlang der Küste auf guter Straße bis westlich von Villahermosa. Das Außenthermometer zeigt 44°C an, ohne Klimaanlage ist es nicht auszuhalten. Die Küste gibt hier nicht viel her, überall halbfertige Palabras und Häuser wo die Mexikaner eventuell mal später versuchen Geld mit Touristen zu verdienen. Jetzt ist aber niemand da. Zumindest gibt es auf der Strecke sehr wenig Topes. Weil der nächste mögliche Stop für heute einfach zu weit ist, halten bereits kurz nach Mittag an einem Balenario (Freibad). Leider ist das Wasser zu warm um erfrischend zu sein, dafür erkennt der angetrunkene Fernando in uns Deutsche Touristen und belabbert uns permanent. Nicht aufdringlich aber doch mit der Zeit lästig.

Am nächsten Tag machen wir Strecke, 570km auf der Autobahn bis hinauf in die Berge. Bei Aljojuca übernachten wir an einem Kratersee auf 2300m. Endlich kühl!!! Vorher haben wir uns an der örtlichen Polizeistation anmelden müssen. Die freundliche Seniora gibt mir auch noch ihre Telefonnummer, für den Fall der Fälle, der aber nicht eintritt. Doch mitten in der Nacht, gegen 3 Uhr werde ich wach. Es steht ein Polizeiauto mit Blau-/Rotlicht neben uns und es klopft an der Tür. Ich öffne und die Polizei fragt: Esta bien – Alles gut? Na das ist aber dann doch zuviel Fürsorge.

Unser nächster Stopp ist Cholula, wir bleiben 2 Nächte und besichtigen die wirklich schöne Innenstadt mit tollen Kirchen und einem wunderbaren Zócalo. Hier steht auch die größte Pyramide der Welt, größer als Cheos, leider nicht ausgegraben sondern völlig überwuchert. Obenauf eine Kirche, die die Spanier drauf gesetzt haben, nach dem Motto unser Glaube ist besser. Unter der Pyramide führen 8km Tunnel durchs Innere, 800m kann man begehen.

Als wir zurück zum Campingplatz kommen, stehen dort Ole und Uta mit ihrem Landcruiser und dem Anhänger dran. Haben wir uns doch das erste Mal in Kanada und dann zufällig noch mal nördlich Phönix getroffen. Na so ein Zufall. Wir sitzen abends lange zusammen, gibt es doch viel zu erzählen.

Wir fahren am nächsten Tag über den 3640m hohen Pass zwischen den beiden Vulkanen Popocatepetl und Ixtaccaihuatl hindurch, beide über 5000m hoch. Die Straße bergauf ist wirklich mehr als schlecht, Lehm, Schotter, Löcher und sehr wellig. Olli kämpft sich tapfer nach oben.

Unser Ziel ist Teotihuacan, wo wir bei Mina auf dem CP unterkommen. Am nächsten Tag fahren wir bereits vor 8 Uhr mit dem Ubertaxi zu den Pyramiden. Wir sind die ersten 2 Stunden fast alleine und können so die riesige Anlage genießen. Mondpyramide, Sonnenpyramide und jede Menge kleinere, auf denen früher verschiedene Tempel standen. Die ganze Anlage ist ca 100 v  Chr. gegründet worden und hatte zur Blütezeit um 200 – 500 n Chr. ca 200000 Einwohner. Als die Azteken um 1250 n Chr hier eintrafen war die Anlage bereits seit langem verlassen. Es gibt keine Schriftzeugnisse und so weiß man heute eigentlich relativ wenig über die Entstehung und Verwendung.

Auf dem Weg nach Queretaro liegen noch die Grutas Tolantongo, ein warmer Fluss mit vielen Badeterrassen ( mehr als 30 °C sicherlich). Es ist ziemlich touristisch ausgebaut und weil Ferienbeginn und auch noch Freitag ist, bleiben wir nur eine Nacht. Aber es hat sich wirklich gelohnt.

Über Queretaro, wo wir eine Nacht bleiben und durch die Altstadt bummeln, geht es dann zu Guter Letzt wieder nach San Miguel De Allende (SMA). Wir sind etwas zu früh dran, aber so genau lässt sich das auf so einer Tour nicht planen. Lieber zu früh als zu spät 😉

Das Wochenende vor unserem Rückflug ist Ostern, Karfreitag steht auch an und so müssen wir mit Matthias von Euro Latino Racing Service klären wann wir das Auto bringen können. Die letzten Tage auf dem Campingplatz in SMA sind dann geprägt mit Olli putzen, alles auf Vordermann bringen, am letzten Tag noch die Wäsche waschen, packen u.s.w.
Dann bringen wir Olli am Donnerstag zu Matthias und ziehen noch 2 Nächte ins Hotel in SMA um.

Aber so ganz ohne Ereignisse ist die Woche dann doch nicht, ist es doch die Semana Santa, die heilige Woche, die Karwoche, in der die Katholiken auf der ganzen Welt feiern indem sie an den Tod und die Auferstehung Jesu Christi erinnern.

Mittwoch Abend ist ein Umzug, der an die Heilung von Kranken erinnert. Vor vielen Jahren gab es im Krankenhaus viele die nicht geheilt werden konnten. Erst als man aus dem benachbarten Ort eine heilige Statue herüber getragen hatte, wurden alle wieder gesund. Der Umzug beginnt mit Kindern denen man die Masern (o. Pocken) aufgemalt hat, gefolgt von Mädchen als Engel verkleidet und Buben als Männer, danach von der Statue und den römischen Soldaten.

Am Karfreitag haben wir morgens der Prozession zur Verurteilung Jesus beigewohnt und mittags um fünf der Prozession der Stille. Bei dieser folgte den römische Soldaten Anhänger Jesus, die das Bildnis Jesus tragen. Gefolgt von in Trauer gekleideten Damen, die die Gottesmutter und andere Engel tragen. Es waren sicherlich 2000 Beteiligte bei der Prozession.

Am Samstag fahren wir mit dem Bus nach Guanajuato ins Hotel Grand Plaza – man gönnt sich ja sonst nix. Wir bummeln noch zwei Tage durch Guanajato, treffen dort Jens und Silke, die wir das letzte Mal in British Columbia im August gesehen haben. Schauen uns noch eine alte Hacienda von einem reichen Silberbaron an und am letzten Tag treffen wir noch Marta, meine Spanischlehrerin aus Erbstetten, die ursprünglich hier aus Guanajato stammt.

Am nächsten Tag geht der Flieger in die Heimat und nach 48 Wochen komme ich gut und gesund zuhause an.