Die US-Amerikaner

Zugegeben, viele von uns Deutschen haben ja gegenüber den US-Amerikanern ein paar Vorurteile. Was wird alles erzählt: zu fett, immer bewaffnet, uninteressiert gegenüber dem Rest der Welt, schlechte Autos, gefährliche Gegend u.s.w.

Aber was haben wir bisher hier erfahren:

Die Menschen: Immer außerordentlich freundlich und höflich und außerordentlich korrekt. Wir werden oft angesprochen, wegen Olli, und immer ist man interessiert wo wir herkommen und was wir vorhaben. Fast alle haben irgendwelche Beziehungen zu Deutschland.

Man entschuldigt sich, wenn man jemandem im Weg steht, aber der Hammer war letztens im Supermarkt. Es ist eine Kasse offen und es hat sich eine kleine Schlange gebildet, ich bin der zweite und bin fast an der Reihe als eine weitere Kasse öffnet. Wie wäre das in Deutschland, z.B. beim Aldi? Na, ihr wisst schon, Sturm auf die Kasse. Wie ist es hier: Man erklärt mir, dass ich an der Reihe bin und an die andere Kasse gehen soll. So geht das! Selbstverständlich kein Stress an der Kasse, die Kassiererin packt einem die Sachen in Tüten, läuft aus der Kasse raus und packt alles in den Einkaufswagen. So geht das!

Straßenverkehr: Das in Deutschland auf den Straßen Krieg herrscht hatte ich ja schon gewusst, aber ich hatte keine Vorstellungen wie entspannt es hier ist. Autofahrer nehmen absolut Rücksicht auf einander. Es wird miteinander, nicht gegeneinander gefahren.

Einige Beispiele: In manchen Staaten darf man trotz roter Ampel rechts abbiegen. Da wir nicht wissen in welchen, halten wir prinzipiell immer mit gesetztem Blinker. Da wird hinten aber nicht gehupt, überhaupt hupt hier niemand. Nein, man wartet einfach bis wir fahren.

Oft gibt es Kreuzungen wo an jeder Seite ein Stop-Schild steht, also 4 Stopschilder. Fahren darf wer zuerst dort war, dann der nächste u.s.w. Was würde das in Deutschland geben?! Hier funktioniert das, völlig stressfrei.

Auf Landstraßen, wo wir nicht die schnellsten sind, wird mindestens 100m Abstand gehalten und erst überholt wenn es auch erlaubt ist. Auf 8000km wurden wir nur wenige Male bei durchgezogener Linie überholt.

Einkaufen: Was muss man alles hören oder lesen… Nein, auch einkaufen ist unproblematisch, im Walmart gibt es Gemüse und Obst, Käse und Wurst. Sicher, einige Sachen vermissen wir, vor allem anständiges Brot. Aber manchmal findet man eines das man so halbwegs durchgehen lassen kann. Auch Wurstaufschnitt in unserem Sinn gibt es fast nicht. Dafür ist Käse und Streichkäse kein Problem. Allerdings hat der Käse ein anderes Aroma, also fast keines ;-). Fleisch ist meist sehr billig und von hervorragender Qualität. Bier ist sau teuer aber man kann es trinken. Gemüse ist ebenfalls sauteuer, kommt eben aus dem Süden und das ist hier weiter als Deutschland – Spanien.

Campingsituation: Heißt es doch dass die USA das Camperland schlechthin sei. Kann schon sein, im Sinne der Amerikaner, die immer auf einen RV-Camping gehen. Müssen sie ja auch mit ihren Dickschiffen. Ein kleines Wohnmobil ist 10m lang, ein großes mindestens 15m, dahinter zieht man dann noch einen Jeep und vielleicht ganz hinten noch ein Boot.

Aber für uns Wildcamper ist es manchmal ganz schön schwer einen Stellplatz zu finden. Zwar darf man in den National Forrest überall frei stehen, aber es gibt nicht überall einen National Forest. Dann wird es schwierig, oft fahren wir 50-70 Meilen, links und rechts gehen immer kleine Straßen ab, aber alles ist privat. Überall wohnt jemand. Die Landschaft ist total zersiedelt. Kleine Campingplätze bieten immer nur ein Plumpsklo und keine Dusche und kosten mindestens 12$, manchmal 18$. Wir hoffen weiter im Norden und später im Süden wird es besser.

So weit mal, wird bei Gelegenheit aktualisiert.