Go West

Reisezeitraum:  2.Juni – 7.Juni 2018

Probleme: kein

Strecke: ca. 1700 km

Reiseroute: Sault St. Marie – Sioux Falls – Badlands NP

Reisebericht

Grenzübertritt

Nach noch knapp 300km auf kanadischer Seite erreichen wir die Grenze inSt.  Sault Marie. Wir umrunden das Grenzgebäude gemäß der angezeigten Fahrtrichtung und sind dann deswegen doch etwas irritiert ob wir richtig sind.

Zuerst kommt der Kanadier, der nichts von uns will aber äußerst freundlich ist. Auf die Frage nach einem Stempel läuft er extra noch mit unseren Pässen ins Grenzgebäude.

Dann die US-Amerikaner, wir stehen am Schlagbaum, die Beamtin fragt einiges und bittet uns dann rechts zu parken und mit ins Gebäude zu kommen. Dort werden wir quasi verhört. Wir kommen uns wie Verbrecher vor. Details zum Beruf und Studium, wo, wie und was. Reiseroute – aaahh – so lange?! Haben Sie genügend Geld? Dann Fingerabdrücke und Foto machen, dann Auto inspizieren. Haben wir Fleisch, Gemüse, Frischwaren dabei? Oooh wir haben Firewood dabei – das darf man nicht, wird uns deswegen abgenommen.

Letzt endlich lassen sie uns doch rein, nachdem wir 6$ / Person gezahlt haben.

Die Frage nach einer längeren Genehmigung als 180 Tage wurde uns verneint, aber es wurde uns folgender Hinweis gegeben: Reisen wir nach Kanada aus, sollen wir das Grenzpapier in Kanada abgeben, Kanada meldet dann der USA, dass wir ausgereist sind. Bei der Wiedereinreise nach Alaska bekommen wir dann wieder 180 Tage genehmigt, und aus dem Rückweg dito.

Das dies so funktioniert, hab ich bei anderen Reisenden schon mal so gelesen. Entspricht aber nicht den US-Vorschriften, eine Ausreise in ein angrenzenden Land (Kanada oder Mexico) zählt danach nicht für die erneute Genehmigung von 180 Tagen Aufenthalt.

 

Die ersten US- Kilometer

Nach Süden ging es erstmal gerade aus, schnurstracks über viele Kilometer durch den Wald. Zwei Nächte verbringen wir in Mücken Gebieten, fürchterlich. Die Fahrt durch Michigan ist nicht sonderlich schön, irgendwie sieht alles abgegammelt aus. Insgesamt geht es ab der Grenze in 3 Tagen 1700km gen Westen bis in den Badlands NP.
Toll wird es erst als wir am dritten Tag den Mississippi überqueren. Die Landschaft zieht sich in Wellen dahin, Felder und Wiesen bis zum Horizont. Auch die Orte sind viel gepflegter und was uns besonders auffällt sind die Autobahnrastplätze, also die ohne Raststätte, die es nur alle ca. 70 km gibt. So gepflegt und sauber, so sieht bei uns nicht mal der Stadtgarten in Stuttgart aus.

Zum Tanken und zu anderem Service muß man den Highway verlassen, direkt daneben gibt es dann Tankstellen, Fastfood und anderes. Ab Süddakota wird dann der Sprit noch billiger, 65 Eurocent/Liter Diesel, da macht tanken Spaß. Deswegen machen wir das auch trotz 120 Liter Tank jeden Tag ;-(

 

 

Badlands Nationalpark

Heute ist es bis 42°C heiß und so machen wir keine Mittagspause sondern genießen die Klimaanlage. So erreichen wir den Park gegen 16 Uhr und kaufen am Kassenhäuschen gleich den Interagency-Pass (Jahrespass) für 80 $. Jetzt können wir 1 Jahr lang alle NP besuchen und müssen keinen Eintritt mehr zahlen.

Die Badlands, so genannt von den ersten Siedlern weil das Lanf unfruchtbar und schwer zugänglich war, sind durch Erosion entstanden. Hier sind Gesteinsschichten der letzten 60 Millionen Jahre freigelegt.

Kurz hinter dem Kassenhäuschen kommt der erste Aussichtspunkt und unsere Begeisterung steigt. So groß und weit haben wir uns das nicht vorgestellt. Durch den NP zieht sich eine Panoramastraße. Sie führt vom Eingang bis zum Campground !70km! entlang der Gesteinsformationen. Eine Strecke wie von Stgt nach Karlsruhe.
Auf halber Strecke zieht dann ein Gewitter auf und macht die Scenerie noch besser.
Als dann kurz vor dem Campingground noch mehrere Bisons auf der Straße stehen ist der Tag perfekt.

Wir fahren zum einfachen Campground (Wiese mit Plumpsclo) und verbringen bei angenehmen Temperaturen von max 28°C und Wind zwei Tage nur mit lesen und Hausarbeit (putzen und Brot backen). Ab und an bekommen wir Besuch von Präriehunden und einem Bisonbullen, der mitten durch die Campingwiese stapft.