Torre del Paine und NP an der Routa 40

Reisezeitraum:  16.12. – 30.12.24

Probleme: Chilenische SIM Karte besorgen sehr umständlich. Fernlichtschalter rastet nicht mehr ein.

Strecke: 2200 km

Wir verlassen den südlichsten Punkt auf Festlandamerika und fahren nach Puerto Natales, wo wir uns mit Peter und Anke treffen wollen. Es wird immer wärmer und wir können abends gemeinsam draußen sitzen.

In Puerto Natales besorgen wir uns eine chilenische SIM-Karte. Das wird eine größere Suchaktion: Karte kaufen im Haushaltswarengeschäft, Hilfestellung im Telefonladen- der diese aber nicht aufladen kann, das müssen wir in der Apotheke machen. Dann zurück in den Telefonladen – puuh, jetzt sind wir wieder online.

Torres del Paine
Am gleichen Tag fahren wir noch die hundsmieserable Strecke nach Torres del Paine und bleiben ein km vor dem Parkeingang mit tollem Ausblick über Nacht stehen.

Wir besuchen den Lago Grey bei Sturm, der uns fast weg bläst. Die Wolken hängen tief und auf dem Wasser treiben 2 kleine Eisberge. Dann fahren wir quer durch den Park, ebenfalls schlechte Straße, und besuchen noch einen kleinen Wasserfall Salto Chico, den wir auf wackeligen Holzstegen erkunden.

Den Salto Grande sehen wir bei Regen von der Straße aus, dann fahren wir auf die Nordseite des Parks um außerhalb zu übernachten. Nachts werden wir trotzdem weggeschickt, wir übernachten dann am Nordeingang.

Eine Wanderung zum Lago Torre brechen wir nach zwei Stunden ab, da der Almauftrieb der Chinesen und anderen uns einfach zuviel ist. Zudem zieht das Wetter zu.
Tags darauf besuchen wir die Laguna Azul und machen dort eine kleine wunderschöne Wanderung am Wasser entlang. Auch das Wetter hat sich gebessert.

Glacier Perito Moreno + El Chalten
Ab Torre del Paine bleibt uns nur die Routa RN40 auf argentinischer Seite, die wir vor vier Wochen bereits gefahren sind. So kommen wir an El Calafate und El Chalten noch mal vorbei.

Auf dem Weg nach Norden übernachten wir vor der Grenze an einer Schafverladestation. Dann die Grenze wo bei der Einreise nach Argentinien keine Lebensmittelkontrolle stattfindet. Mist – haben wir doch alles auf gegessen.
Da wir einen NP-Jahrespass haben, besuchen wir nochmal El Calafate mit dem Glacier Perito Moreno. In El Calafate füllen wir Tank und Kühlschrank wieder auf und erstehen ein Starlink. Das mit den SIM-Karten ist zu umständlich.

Die Tage über Weihnachten wollen wir von der Fahrerei etwas pausieren und beschliesen diese in El Chalten auf der Camperwiese zu verbringen. Wir treffen dort einen Tag Agnes und Herbert und hören uns Herberts Ausführungen an.

Es ist mittlerweile super warm und man kann draußen sitzen. Zwei Tage faulenzen, am dritten Tag fahren wir das Tal hinter und laufen zum Mirador Piedras Blancas. Auf der Rückfahrt macht Olli die 200.000km voll.

Die Routa 40 von El Calafate hat Sylvia die Straße der Erhängten getauft. In den Zäunen hängen jede Menge Gerippe von Guanacos, die beim Sprung darüber hängen geblieben und elendig verreckt sind.

NP Perito Moreno
Nach einer Nacht am Rio Chico fahren wir ab von der RN40, 90km Schotter zum NP Perito Moreno. Nicht zu verwechseln mit dem Gletscher. Der NP wird sehr wenig besucht, da er doch weit abseits liegt.

Schon die Anfahrt ist klasse, aber als dann der Lago Belgrano auftaucht, mit seinem tiefen türkis sind wir begeistert. Bei tollem Wetter, 25 °C, machen wir die Rundwanderung auf der Insel im See. Wir sehen vier Stunden niemand. Es ist ein toller kleiner Weg, gut beschildert und überall blühen kleine Blümchen. Puma ist uns keiner begegnet.

Dann schlägt das Wetter um und wir stehen die nächsten zwei Nächte am Lago Burmeister und schreiben diesen Bericht. Prost Neujahr!

Es hat nachts ordentlich geregnet, geschneit und der wind hat Olli und uns durch geschaukelt. So werden die 90 km Lehmpiste raus aus dem NP zur Route 40 zu einem kleinen Abenteuer. An einigen Steigungen brauchen wir alle Sperren, der Schlamm setzt das Reifenprofil zu. Aber wir kommen gut raus und bleiben dann im nächsten Dorf Baja Caracoles am 31.12. stehen. Hier sind noch andere, die südwärts fahren gestrandet, weil die Straße gen Süden wegen Überflutung gesperrt ist. Um 20 Uhr (dt. 24 Uhr) stoßen wir aufs Neue Jahr an und sind dann um 23 Uhr im Bett.

Cueva de las Manos
Nach einer weiteren Nacht an der Abzweigung zu der Cueva de las Manos (Höhle der Hände) in der Schlucht Rio Pinturas fahren wir die 47 km hinter zu der Höhle. Kaum wollen wir zu der geführten Tour einchecken, kommen auch Flo und Sabine an, die von der anderen Seite des Canons herüber gewandert sind.
Die Tour war sehr interessant, die Führerin erklärt uns auf Englisch, das die Malereien und Hände aus vier verschiedenen Zeitepisoden sind, begonnen 9500 v Chr. bis 1000 n Chr.

Anschließend fahren wir 130km auf die Nordseite des Canyons zu Flo und Sabine, wo wir zwei Nächte stehen bleiben. Dort gibt es interessantes Museum über die Menschheitsentwicklung und …. ein Planetarium – mitten in der Pampa. Beides für umsonst!!
Mit zwei kleine Wanderungen erschließt sich uns die tolle Landschaft.

Routa RN41
Nach einem Tankstop im Ort Perito Moreno und einem wunderbaren warmen Abend am Lago Buenos Aires geht es kurz vor der Chilenischen Grenze südwärts. Die RN41 soll wunderschön sein und wir wollen das prüfen. Die Fahrt, ca. 100km an der chilenischen Grenze entlang, mit wunderbarem Übernachtungsplatz ist wirklich landschaftlich einzigartig. Erst Wälder und Bäche, dann je höher wir kommen, bunte Berge. Es geht bis fast 1500m hoch und das Wetter ist super.


Am nächsten Tag überqueren wir die Grenze „Paso Roballos“ im Nirgendwo, die argentinischen Grenzer halten sich hier sogar Hühner. Der chilenische Grenzer ist etwas lustlos, müssen wir doch alles selber ausfüllen. Aber ohne Lebensmittelkontrolle können wir passieren – hatten eh nix mehr im Kühlschrank. Von der Grenze geht es 70km quer den chilenischen NP Patagonia hinunter zur Carretera Austral, die ein Abenteuer für sich sein soll.