Kolonialstädte, Meer und Canyon in Oaxaca und Chiapas

Reisezeitraum:   2.03.  – 16.03.2019

Probleme:  keine

Strecke: ca. 1300 km

Gesamtstrecke:  ca 39000km

Von Nordwesten kommend befindet sich vor Oaxaca rechterhand die Tempelanlage von Monte Alban. Hier erkannten die Zapoteken bereits sehr früh die strategische gute Lage auf dem Hügel. Es laufen 3 Täler zusammen, die von hier oben einsehbar sind. Flux wurde der Hügel abgeflacht, natürlich in Handarbeit. Die ersten Tempel sollen aus der Zeit 800 v Chr. sein. Als religiöses Zentrum der Zapoteken hatte Monte Alban seine Blütezeit im Zeitraum 300 – 900 n Chr. Später wurde es von den Mixteken genutzt. Wir schlendern 2 Stunden zwischen den verschiedenen Pyramiden umher und schauen auch noch das kleine Museum an.

Dann machen wir uns auf nach Oaxaca und schleusen uns dort durch den zunehmend stärker werdenden Verkehr. Erst zum Walmart und dann zum Campingplatz OverlanderOasis, 10km außerhalb.

Dieser ist eine echte Überraschung. Ein fast schon privates Ambiente unter großen Schatten spendenden Bäumen. Sauber WC und Dusche, fast wie zuhause, nur die Dusche hat keinen Druck, wie meistens. Es stehen hier auch noch andere Overlander und so entstehen immer wieder nette Gespräche, bei denen Infos ausgetauscht werden. Zwei Tage später kommen noch Monika und Georg, die wir von der Baja California und aus SMA kennen.

Wir bleiben 5 Nächte, fahren 2x mit dem Bus nach Oaxaca rein, besuchen verschiedene Kirchen und das Museo de las Culturas. Dort ist auch der Schatz aus dem ca. 13. Jh ausgestellt, den man in Monte Alban gefunden hat. Viel goldene Anhänger, Ketten und Schmuckstücke. Wirklich schicke Sachen.

Die Kirche von Santo Domingo de Gruzmán besticht durch ihr vieles Gold, das wir bisher so in Mexico noch nicht gesehen haben. Und die Kathedrale erstaunt mich, sind doch alle angrenzenden Kapellen im gleichen Stil verziert, das kenn ich so nicht.

Mittags, nachdem wir im Mercado gegessen haben, sitzen wir am zentralen Platz, dem Zócalo, trinken Kaffee und schauen dem Treiben zu. Hier verkauft jeder irgendwas, Nüssle, Luftballons, Schaals etc pp.

Im Ort des Campingplatzes El Tule steht dann auch der angeblich dickste Baum der Welt. Der hat 14m Durchmesser, also da kann es schon sein mit „dickster Baum“.

Von Elli und Jos aus den Niederlanden bekommen wir den Tip am Pazifik den Campingplatz Don Taco zu besuchen. Da wir eh ein paar Badetage am Meer einlegen wollen, kommt der Tip gerade richtig und wir düsen mal da hin.

Na von wegen düsen, die ersten 100km können wir die Topes, Fahrbahnhubel um den Verkehrsfluss abzubremsen, schon nicht mehr zählen. Die meisten kann man nur im 1.Gang überqueren sonst haut es die Töpfe aus dem Schrank. Dann kommt die Abfahrt, 100km von 2700m in der Sierra de Miahuatlan hinunter auf Meereshöhe. Ich schätz mal 6000 Kurven, danach noch mal 50 km Straße, die schon bessere Zeiten gesehen hat. Löcher so groß wie Clodeckel, eins am anderen. Als wir gegen 18:30 Uhr am CP Don Taco ankommen bin ich fix und alle.

Aber es hat sich gelohnt. Wirklich klasse wie Franz und seine Frau hier ihren kleinen Platz für max 5 Autos managen. WC wie zuhause, Dusche mit Druck und schöne Sitzplätze unter Schilf gedeckten Palapas. Tagsüber satte 35 grad im Auto, dafür hat der Pazifik hier locker 26 °C, wenn nicht mehr. Durch die geschützte Bucht kann man auch super baden. Wir treffen Otto und Elizabeth, die aus Südamerika kommen und so bleiben wir 3 Nächte.

Leider sieht es hier am Strand nicht überall so schick wie bei Franz aus, leider!

Wir verlassen den Pazifik und die heißen Nächte und fahr mit Ziel Canyon de Sumidero entlang der Küste und dann ins Landesinnere. Den Canyon erreichen wir auch am zweiten Tag und machen mittags bei Gluthitze eine flotte Bootsfahrt. Mit Volldampf führt uns die Tour 35km in den Canyon hinein. Wir sehen 1 Kokodil und 2 Äffchen. Beide, meint Klaus, wurden vom Tourismusbüro hier ausgesetzt, naja, ich denke nicht. Die Canyonwände ragen 1000m über uns, sehr beeindruckend. Leider schwimmt in den Buchten am Rand auch jede Menge Müll.

Gegen 15 Uhr sind wir zurück und entscheiden uns gegen eine Nacht hier unten auf 600m. Die Hitze ist unerträglich! Wir fahren hinaus nach San Christobal de la Casas, das liegt auf 2100m Höhe. Der CP am Ortsrand unter Bäumen ist toll geführt und wir genießen endlich mal wieder eine kühle Nacht. Morgens hat es 12 °C.

San Christobal ist klasse, die Innenstadt besticht durch ihre niedrigen Kolonialbauten, viele kleine Geschäfte, sauber Straßen und nette Kaffees und Restaurants. Wir wollen uns die Kathedrale ansehen, leider wegen Renovierung geschlossen, dafür schlendern wir über den Mercado de textiles, wo farbenfrohe Kleidung, Handtaschen u.a. verkauft werden.

Ausflug nach San Juan Chamula

Zwölf km außerhalb San Cristobal liegt Chamula, welches das religiöse Zentrum der Tzotziles ist. Mit einer kleinen Gruppe fahren wir morgens dorthin. Unser Führer Alex führt uns fast 5 Stunden durch dieses und das angrenzendes Dorf Zinacatán welches ebenfalls eine Tzotziles Gemeinde ist.

Die Tzotziles sind Nachkommen der Maya und praktizieren eine Religiosität, die eine Mischung aus Christentum und ihrem Glauben ist. So ist für uns der Besuch der Kirche (keine Fotos) besonders beeindruckend. In der Kirche wird weder gepredigt, noch geheiratet, so gibt es auch keine Kanzel oder ein erhöhtes Podest, auch keine Sitzgelegenheit, man sitzt auf Kiefernnadeln auf dem Boden. Aber einen Taufstein gibt es. Ringsum stehen in Holzschreinen Figuren von christlichen Heiligen, jeder von Ihnen hat aber eine besondere „Begabung“. So wird z.B. für gute Ernte ein anderer als bei Krankheit angebetet. Davor stehen jede menge Blumen und tausende von Kerzen. Ganze Familien verbringen hier Stunden mit Andacht, beten aber auch Handyspielen und Coca Cola trinken. Es sind Schamanen vor Ort, die Krankheiten und Probleme behandeln und es werden auch Tieropfer gebracht (Hühnern wird der Hals umgedreht). Anders Gläubigen gegenüber ist man sehr tolerant, so dürfen auch Moslems oder Juden in der Kirche ihre Andacht halten, nur einer christlichen Bekehrung stehen sie ablehnend gegenüber. Im Nachbarort wird die Kirche im Gegensatz zu Chamula auch für Hochzeiten genutzt.

Die Gemeinde mit insgesamt ca. 80 000 Menschen lebt in einer Art Community. Staat und katolische Kirche werden abgelehnt und halten sich auch raus. Man hat eine eigene Polizei (jeder Mann muß 1 Jahr dienen) und einen Ältestenrat, den Mayordomos. Dies sind gewählte Oberhäupter, die Dienst an der Allgemeinheit leisten.

Die Kriminalität ist sehr gering, denn bei kleineren Vergehen wird der Täter 1 – 3 Tage eingesperrt und man kann die Gefängniszelle öffentlich einsehen. Jeder sieht den Übeltäter. Bei größeren Vergehen wird der Täter gelyncht. Die mexikanische Polizei hält sich raus.

Für uns war es ein Einblick in eine andere Welt, Mexiko Hardcore eben. Als wir zurück in San Cristobal waren hatte ich das Gefühl wieder in der Zivilisation zu sein, obwohl die Tzotziles ebenfalls Auto fahren, Handys haben etc.

Für mehr Info schaut hier:

Von San Miguel de Allende zu den Schmetterlingen, Vulkanen und Tempeln

Reisezeitraum:   15.02.  – 1.03.2019

Probleme:  Motorrippenriemen zerlegt sich nach Tausch

Strecke: ca. 850 km

Gesamtstrecke:  ca 38500km

Am 15.02. mach ich mich morgens vom CP in Guanajuato auf und fahre zum Flughafen. Der Flieger aus MexCity kommt pünktlich an und Klaus ist auch an Bord. Wir laden seine Sachen um und fahren zu Matthias in die Werkstatt nach San Miguel.

Dort habe ich einen Termin ausgemacht, die Stoßdämpfer sind völlig hinüber. Wir bauen diese aus und Matthias schickt sie per Express zu Bilstein nach MexCity. Dort lässt er auch seine Rallydämpfer überholen. Wenn alles gut geht sollten unsere Stoßdämpfer am kommenden Mittwoch wieder zurück sein.

Wir ziehen solange um in ein kleines Guesthouse am Rand von SMA. Das Wochenende verbringen wir mit Stadtbummel, besuchen unsere Freunde Darryl + Catherine sowie Monika und Georg auf dem Campingplatz. Am Sonntag gehen wir noch mit Kathrin und Stephan essen, die wir aus Joshua Tree kennen.

Am Montag fahren wir mit einem Ubertaxi zur Werkstatt. Zusammen mit dem Mechaniker Juan wechseln wir die Öle am Motor, Differential vorne/hinten und am Verteilergetriebe. Wir erneuern die beiden Simmeringe an den Vorderachskörpern und ziehen einen neuen Rippenriemen am Motor auf (leider s.u.). Der alte hat nur noch 6 Rippen anstatt sieben. Dann geht es zurück ins Guesthouse.

Wir verbringen weitere 3 tage in SMA, denn die Dämpfer kommen natürlich nicht am Mittwoch. So besuchen wir noch die Kunstgalerie Aurora, wo allerlei Künstler ihre Werke ausstellen und sind auch am Mittwoch Mittag noch im Kaktuspark.

Zwischenzeitlich mussten wir, weil das Guesthouse belegt war, auch in ein Hotel wechseln. Der Preis war sogar günstiger und wir waren näher am Centro.

Zu Donnerstag Mittag sind dann die Dämpfer zugesagt und so fahren wir am Morgen wieder in die Werkstatt. Und tatsächlich, diesmal Überraschung! Kommen sie schon morgens gegen 11 Uhr. Bis sie dann eingebaut sind, ist es auch 15:00 und so bleiben wir für die nächste Nacht bei Matthias auf dem Hof.

Am Morgen geht es dann endlich los, wir fahren 100km zum Penal de Bernal. Bernal ist eines dieser Magic Pueblos, wirklich hübsch mit vielen, vielen Klimbimständchen. Der Penal de Bernal ist der 3. größte Monolith der Welt. Ein Monolith ist ein Berg aus komplett gleichen Gestein. Wir laufen etwas hinauf und trinken oben eine Pinaculada auf der Aussichtsterrasse.

Nächster Stop ist 200km weiter bei den Monarchfaltern in der Sierra Chincua. Auf dem Weg dorthin höre ich komische Geräusche aus dem Motorraum. Rechts ran und Stop. Der Rippenriemen löst sich auf, eine Spur ist völlig dahin, weil er an der Schulter des Riemenrades vom Klimakompressor anläuft. Mist. Wir nehmen das Teppichmesser, schneiden die kaputte Spur runter und ziehen ihn wieder auf. Nicht umsonst hatte der alte Riemen wohl nur 6 Spuren.

Dann geht es auf 3200m hinauf, wo wir auf dem Parkplatz auch Kathrin und Stephan wieder treffen. Wir übernachten hier und gehen am nächsten Tag 3 Std Fußmarsch (hin+zurück) zum Falter gucken. Wirklich schön die vielen Flieger, aber nicht soviel wie erhofft.

Nachmittag fahren wir hinunter ins Valley de Bravo auf nur 1800m wo es richtig schön warm ist. Wir sitzen draußen und der Blick über den See erinnert ans Tessin.

Weil das mit den Faltern nicht so ergiebig war fahren wir hinüber nach Piedra Herrada und da gibt’s dann auch richtig viele zu sehen.

Auf der Fahrt dorthin das schon bekannte Geräusch des Riemens – tong – tong. Wieder rechts ran, er löst sich jetzt vollends auf, nur noch 4 Rippen. Gott sei Dank hab ich noch 2 dabei. Wir nehmen einen, schneiden eine Rippe auf dem ganzen Umfang ab und legen ihn auf. Beobachten wir er läuft und stellen fest, dass es da wohl einen Trick gibt, da der runter gesetzte Klimakompressor mit den anderen Laufrädern nicht sauber fluchtet. Auf der linken Motorseite den Riemen auf deie vorderen Spuren setzen und am Klimakompressor auf die hinteren. Das scheint die Lösung zu sein, seitdem läuft er sauber.

In Piedra Herrada übernachten wir zusammen mit Kathrin und Stephan auf dem Parkplatz auf 3200m Höhe. Abends wird es schnell kalt und wir verziehen uns ins Auto. Am nächsten Morgen laufen wir 1,5 Std durch herlichen Wald zu den Monarchfaltern, und diesmal lohnt es sich wirklich. Diese Monarchfalter kommen im Oktober aus USA und Kanada hier nach Mexiko in die hoch gelegenen Wälder zum überwintern und für die Paarung. Im März fliegen die Weibchen dann für die Eiablage zurück und sterben dann. Wie die neu geschlüpften Falter dann den Weg nach Mexiko finden ist noch ein Rätsel.

Nach der Wanderung fahren wir mittags noch ca. 50 km zum Vulkan Nevado Toluca und parken dort auf 3699m. Nachts wird es 0 grad kalt und als ich am nächsten Morgen den Olli starte, qualmt der des ganzen Platz ein. Wir fahren bis auf 4100m hinauf, sobald Olli warm ist wird es mit dem Qualm besser, ganz weg geht es nicht. Er läuft gut in der Höhe, nur qualmt er etwas, der Sprinter von Stephan nicht. Welch Blamage, ist der Landy doch etwas ältere Technik.

Vom Parkplatz machen wir eine herrliche Höhenwanderung bis auf 4500m, dann beginnt eine leichte Kletterei bis zum Gipfel. Ich entscheide mich dagegen, Kathrin und Stephan gehen weiter, müssen dann aber später wegen dem Wetter doch umdrehen.

Wir übernachten noch mal auf dem Parkplatz und trennen uns am nächsten Morgen von K+S. Sie fahren nach Mexico City, müssen einen Service am Auto machen lassen und wir fahren weiter zu den Grutas de Cacahuamilpa. Es geht über viele kleine Dörfer, die teilweise sehr gepflegt aussehen, doch am Ortsrand immer wieder Müllberge. Dann wieder sehr ungepflegte Dörfer, hunderte von Garküchen am Straßenrand und auf der Strecke noch mehr diese unsäglichen Topes. Bodenwellen, die die Geschwindigkeit reduzieren, oft sind sie so hoch, das man nur im ersten Gang drüber fahren kann.

Am Parkplatz der Grutas ist die Hölle los, wir bekommen noch Tickets für die 15 Uhr Führung. Die Höhlen sind sensationell, teilweise 100m hoch mit Stalakmitten die im Durchmesser 10m messen. Es geht 2,5km auf gutem Weg hinein und auf gleichem wieder hinaus. Wir übernachten auf dem Parkplatz in einem ruhigen Eck.

Am nächsten Tag geht es quer hinüber Richtung der 190, die uns später nach Oaxacaführen soll. Ein Stop bei den Ruinen Xochicalco, welche die verschiedenen Kulturen der Tlahuica, Tolteken, Olmeken, Zapoteken, Mixteken und Azteken repräsentieren. ;–)

auf dem RV Trailerpark Quinta Rueda. Dort bleiben wir 2 Nächte, genießen die Ruhe und den Pool, der bei der Hitze hier auf 900m die nötige Abkühlung bring. Nachts „kühlt“ es auf 25 grad ab ;-(

Guanajuato, San Miguel de Allende und der Abschied

Reisezeitraum:   7.02.  – 14.02.2019

Probleme:  Stoßdämpfer erlahmt

Strecke: ca. 500 km

Gesamtstrecke:  ca 37500km

Weil es zwischen unserem Freibadcampingplatz und Guanajuato nix besonderes zu sehen gibt, drücken wir durch und fahren vorbei an Aguascaliente und Leon hinüber bis Guanajuato. Dort auf dem CP Bugamville, ca 9km außerhalb der Stadt treffen wir wieder Catherine und Darryl. Am nächsten Tag fahren wir gemeinsam mit dem Bus in die Stadt. Die Busfahrt ist ein Erlebnis, ein Gitarrenspieler der einsteigt und spielt, ein Sweetyverkäufer und nebenher das Geklapper vom Bus – Mexico! Im Ort trennen wir uns und Sohn M. und ich geniesen die tolle alte Studentenstadt, die vielen kleinen Läden, die tollen Kirchen und Plätze.  Ein Besuch des Don Quijote Museums, wo alles mögliche an Kunst zu diesem Helden ausgestellt wird, muß auch sein.

Mittags finden wir ein tolles kleines Lokal im 1.Stock mit klassischer Musik. Super Location.

Zum Abschluß finden wir noch ein Lokal mit Fassbier am Plaza Fernando, lecker, Sohn M tankt 2 Mass und unsere Stimmung ist klasse.

Am nächsten Tag fahren wir noch mal in die Stadt, besuchen das Museo de Momia – gruselig – und fahren mit der Seilbahn auf den Aussichtsberg. Danach noch eine Stück Kuchen (Pastel de tres leches) im Truca7, ein Tip von Marta – danke.

Bis zum Abflug am 13.2. haben wir noch Zeit, so fahren wir die 60km nach San Miguel de Allend auf den dortigen RV Park, wo sich angeblich alle Overlander eintreffen. Europäer sind aber außer Joachim, der schon lange hier lebt, keine da. Wir verbringen mit Stadtbummel, Kirchenbesichtigung und abendlichem grillen 3 Nächte in SMA. Alles in allem ist es eine hübsche Stadt, hat mir persönlich aber nicht so gut wie Guanajuato gefallen. G. ist wild mexikanisch, SMA ist aufgeräumt, ordentlich was sicher den vielen US-Amerikanern geschuldet ist.

Am 12.2. fahren wir zurück nach Guanajuato auf den CP und am 13.2. bringe ich dann von dort Sohn M. zum Flughafen nach Silao.

Siehe Abschied.

Heute bin ich hier allein und morgen kommt Klaus, dann geht es noch 2 Monate durch Mexico, dann wird auch für mich dieser Trip ein vorläufiges Ende nehmen..

 

Drogengebiet und Städte im Hochland

Reisezeitraum:   21.01.  – 6.02.2019

Probleme:  Stoßdämpfer erlahmt, Begrenzungslicht ausgetauscht

Strecke: ca. 1000 km

Gesamtstrecke:  ca 36000km

 

Wir verlassen unsere netten Gastgeber am Strand von Boca del Rio und fahren auf der Mex15 südlich. Weil wir spät dran sind und auch noch Großeinkauf machen müssen kommen wir an diesem Tag nur bis Culiacán. Dort verbringen wir die Nacht auf einem Hotelparkplatz, die einzige Möglichkeit in der näheren Umgebung. Die Nacht ist zwar sicher aber nicht ruhig, LKW, irgendwo ein Zug und Hundegebell. Am Parkplatz gibt es zwar Full Hook-Up aber keine Duschmöglichkeiten. Wir lernen Michael aus USA kennen, der mit seiner Schwester unterwegs ist, er hat ein Zimmer weil sein RV in der Reparatur ist. Matze und Catherine duschen morgens dort. Wir Männer haben abends einfach hinter dem Auto geduscht ;-).

Von Culiacán geht es bis La Cruz zu Noe auf den Campingplatz. Super schön dort, wir kommen wieder nicht weg und verbringen dort 3 Nächte. Noe hat 2 Jahre in Kanada gearbeitet und spricht ganz gut Englisch, ist super lustig und hat immer was zu erzählen. Wir backen Kuchen und Brot, chillen, gehen baden und genießen abends die herrlichen Sonnenuntergänge.

Mazatlan wollen wir uns nicht entgehen lassen und so finden wir uns auf der südlichen Halbinsel auf dem Camping Tres Amigos ein. Ein typischer Snowbirdplatz, lauter Kanadier mit fetten Wohnmobilen, aber für eine Nacht ist es i.O. Die Duschen sind heiß.
Mit der Personenfähre geht es hinüber nach Mazatlan und mit dem Bus für 50 Eurocent in die Stadt. Wirklich hübsch hier, viele Häuser im alten Colonialstil und eine schöne Kathedrale. Wirklich Spaß macht aber das Taxifahren auf umgebauten offenen alten VW-Käfer. Wir sitzen wie in einer Kutsche oben drauf und flitzen für 2 Euro durch die Stadt. Erst zum Telefonladen, dann zur Markthalle und von dort wieder zurück zur Streetfoodstraße, wo wir uns die Bäuche voll hauen. Dann geht es zurück zum Hafen und zum Camping.

Von Mazatlan fahren wir auf der alten 40 Richtung Durango. Erst kommen die hübschen Örtchen Concordia und Copala, die wir uns ansehen. Besonders Copala ist wirklich nett, mit dem Kopfsteinpflaster und der alten Kirche. Am Ortseingang wohnt dann Santa Claus aus den USA mit seiner mexikanischen Frau. Sie bitten uns gleich rein, Bier und Tequila wird aufgetischt, vor dem Mittagessen! Es gibt einiges zu erzählen, dann werden wir durch den Ort geführt und essen wieder Streedfood am Kirchplatz. Danach noch Bananenkuchen und Kaffee, hier gibt es wirklich keine Chance das Gewicht zu halten.

Wir kommen viel zu spät weg und die Straße windet sich in unendlich vielen Kurven, es sollen 3000 sein, hinauf in die Berge. Unser Tagesziel vor Dunkelheit zu erreichen ist unmöglich. In einem kleinen Ort, El Palmito, soll es ein Hotel mit Parkplatz geben. Leider ist es geschlossen. Am Ortseingang stehen junge Männer mit Maschinenpistolen, wir befinden uns mitten im Narcosgebiet (Drogenanbau). Aber alle sind freundlich und auf die Frage wo wir sicher übernachten können lässt man uns im eingezäunten Schulgelände parken. Es gibt dann auch eine sehr ruhige Nacht, gut geschlafen haben wir aber trotzdem nicht.

Am nächsten Tag ist die Straße nicht mehr so kurvenreich und wir fahren bis zu einem Naturpark, wo wir campen und am Abend auch endlich wieder mal ein Campfire entzünden können. Am nächsten Tag schaffen wir es bis nach Durango auf den außerhalb liegenden Campground Balneario San Juan. Eigentlich ist es ein Freibad mit Hotpools, aber man kann hier auch campen. Klasse, wir sind die einzigen Gäste dort und genießen im Hotpool den Sonnenuntergang.

Tags darauf fährt uns Eduard, der Enkel der Besitzerin morgens nach Durango rein und holt uns abends am vereinbarten Punkt absolut pünktlich wieder ab. Wir schlendern durch Durango, genießen die aufgeräumte sauber Stadt, die vielen schönen Gebäude und Kirchen und fahren auch mit der Teleferico, einer Schweizer Seilbahn hinauf auf den Hausberg. Mittags finden wir im Mercado ein prima Mittagessen und anschließend um die Ecke auch einen leckeren Kaffee.

Zacatecas ist unser nächstes Ziel, das wir mit einem Zwischenstopp im Parque Nacional Sierra De Organes erreichen. Der Park errinnert uns an die USA.

Auf der Strecke liegt noch Sombrerete ,wo wir Wasser fassen und einen Stadtbummel machen. Hierher verirrt sich selten ein Tourist.

In Zacatecas ist es nicht so einfach einen Übernachtungsplatz zu finden, aber im iOverlander ist ein Platz oben an der Bergstation des Teleferico, auf dem Cerro de la Bufa eingetragen. Dort ist auch ein kleines Polizeihäuschen, das Nachts besetzt ist. Nach einem kurzen Gespräch mit der netten Polizistin bleiben wir hier stehen und die Nacht ist auch sehr ruhig. Zweimal fährt sogar Polizei durch.

Zacatecas ist eine alte Kolonialstadt und steht auf der Liste des Unesco Weltkulturerbes. Wir machen eine halbstündige Busfahrt mit dem Siteseeingbus und laufen anschließend die meisten Punkte noch mal ab. Das Innere des Templo de Domingo hat mir am besten gefallen und außen natürlich die Kathedrale aus dem 18. Jh.

Nach den vielen Stadtbesichtigungen brauchen wir mal wieder Natur, und so fahren wir südlich auf der Mex54 zu den Le Quemada Ruins. Leider dürfen wir dort nicht auf dem Parkplatz übernachten, aber der freundliche Parkwächter gibt uns einen Tipp. Nach 1 km links rein, 3 km Hoppelpiste weiter stehen wir komplett einsam an einem Stausee. Ideal um 2 Nächte zu bleiben.

Am nächsten Tag finden wir wieder ein Freibad mit Campingplatz und Hotpool, wo wir ebenfalls 2 Tage stehen bleiben.

Siehe auch:  http://unterwegs.ib-fb.de/neulich-in-durango

 

Fähre nach Mexiko und Barranca de Cobre

Reisezeitraum:   13.01.  – 20.01.2019

Probleme:  keine

Strecke: ca. 250 km

Gesamtstrecke:  ca 35000km


 Sonntag Nachmittag fahren wir von Todos Santos nach La Paz. Gehen noch mal im Walmart einkaufen und machen uns dann auf zur Fähre. Dort ist alles viel einfacher als gedacht. Erst fahren wir durch die Zollkontrolle. Trotzdem wir ja das Land nicht verlassen gibt es diese hier, aber Baja California ist anscheinend was besonderes. Die Kontrolle will nur unsere 10-Jahres Importpapiere (TIP) vom Auto sehen, sonst nichts.

Dann wird das Auto vermessen, wir zahlen 160 Pesos Hafengebühr, und mit dem Zettel den wir dort bekommen, gehe ich wieder zu der freundlichen Señora und kaufe das Ticket für die Überfahrt (3640 Pesos = 170 Euro).

Wir fahren auf den Parkplatz zum warten und treffen dort Catherine und Darryl, die wir bereits in Loreto und an der Ostküste der Baja getroffen haben. So wird das Warten nicht so langweilig, wir verquatschen die Zeit. Dann heißt es rückwärts auf die Fähre fahren, auf einen Aufzug, der uns auf das Oberdeck bugsiert. Dort können wir die Nacht im Auto verbringen.

Bevor es zu Bett geht, nutzen wir noch die Dusche an Bord und wir bekommen auch noch eine Mahlzeit. Die Besatzung ist supernett und man kümmert sich herzlich um uns.

Leider wird die Nacht etwas laut, wir stehen genau neben der Abluft vom Maschinenraum. Aber mit Oropax geht’s halbwegs.

Als wir drüben ankommen ist es bereits hell, somit brauchen wir keinen Übernachtungsplatz suchen. Wir haben beschlossen zusammen mit Catherine und Darryl zum Copper Canyon (Barranca de Cobre) zu fahren. Catherine srpicht  perfekt Spanisch, was alles sehr vereinfacht.

In Los Mochis versuchen wir noch eine gute Straßenkarte zu bekommen, vergeblich klappern wir viele Läden ab. Dafür bekommen wir an einem Straßenstand die bisher besten Tacos. Los Mochis unterscheidet sich doch schon erheblich von der Baja. Ein großer Ort mit Shoppingmals, sauberen Straßen und Infrastruktur.

Auf der Fahrt nach El Fuerte erleben wir bereits am Ortsausgang von Los Mochis unsere erste Straßenblockade durch Demonstranten. Die Polizei kümmert sich nicht drum, sondern dreht einfach um und fährt zurück. Wir fahren ebenfalls rückwärts auf der zweispurigen Straße, bis zur nächsten Auffahrt und umfahren die Demo dann mit Hilfe dem Navi. Das ergibt 50km Umweg,

Abends kommen wir in El Fuerte an und finden einen Platz nahe des Bahnhofs im Hinterhof von zwei älteren Leuten. Hier kann man das Auto einige Tage stehen lassen und die Bahnfahrt unternehmen. Es regnet leicht und der ganze Hinterhof wird matschig und schmierig.

Am nächsten Morgen heißt es früh aufstehen, der Zug geht um 8:19 Uhr. Wir sind nicht die einzigen und der Zug ist auch schon gut voll. Der Schaffner weißt uns bereits vor dem Einsteigen noch unsere Platznummern zu, dann kann es losgehen. Kassiert wird später im Zug.

Der Zug, genannt „El Chepe“ schleicht mit 30km, bergauf noch langsamer, dahin. Drei Dieselloks ziehen hin über den Gebirgszug Madre Occidental, bis auf 2300m hinauf. Die Schienen sind krumm und schief, die Waggons ächzen und quietschen was das Zeug hält. Die Waggonkupplung hat sicherlich 10 cm Spiel, und so rummst der Waggon immer wieder auf den anderen drauf. Es kümmert niemand. Zwischen den Waggons kann man auf offener Plattform stehen und die Landschaft genießen und gleichzeitig die Dieselabgase inhalieren.

Wie sich die Bahnstrecke durch die schmalen Täler hinaufschraubt ist allerdings eine Meisterleistung. Die ganze Landschaft mit den Nadelbäumen und Felsen erinnert an Montana.

In El Divisadero ist ein 15min STOP, man kann sich an den Imbissbuden verköstigen, Souvenirs kaufen oder einen kurzen Blick in den Canyon werfen. Gegen 16 Uhr kommen wir in Creel auf 2300m an.

Catherine hat uns ein Bett & Breakfast für 50 Euro / 2 Nächte / 2 Personen gebucht. Nett hergerichtete Zimmer mit Bad und heiser Dusche. Echt gut! Abends gehen wir um die Ecke lecker essen. Die Wirt, aus Katalonien spricht Englisch, Französisch, Spanisch sowieso und etwas Russisch.

Am nächsten Tag machen wir mit einem Guide und dessen Auto einen 5 stündigen Ausflug zu einigen Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Wir besuchen den Lago Arareko, das Valle de los Monjes (Tal der Frösche) und anderes. Es ist schön, aber das wirkliche Erlebnis ist, zu sehen wie dort heute noch die indigene Bevölkerung, die Tarahumanas,  sehr bescheiden in den Holzhütten leben. Überall werden uns, ohne aufdringlich zu sein, nette Souvenirs, meist Handarbeiten, angeboten.

Abends finden wir uns nach einem Stadtbummel durch Creel wieder im Restaurant ein. Am nächsten Tag nehmen wir noch mal in Guide in Anspruch und fahren mit dem Auto zurück bis Divisadero. Dort haben wir genügend Zeit um von mehreren Aussichtspunkten Blicke in den Canyon zu genießen. Hier könnte man auch mit der Seilbahn in den Canyon hinein fahren, sehr sicher mit schweizer Technik 😉
Dann kommt der Zug und es geht zurück nach El Fuerte, wo wir gegen 20 Uhr unseren Olli unversehrt begrüßen können.

El Fuerte ist am nächsten Tag noch einen Besuch wert. Ist die Stadt doch so ganz anderes als die Orte auf der Baja. Eben richtiges Mexiko, keine Touristen, jede Menge kleine Läden und jede Menge „Fressstände“. Hübsche Häuser säumen die Straßen und Schmutz liegt im Ort auch keiner rum (nur außerhalb). Bei einer Rundfahrt mit der „Bimmelbahn“ für 1 Euro durch den Ort haben wir jede Menge Spaß, die Musik tönt über uns und alle Leute winken uns 4 Touristen zu.

Mittags fahren wir weiter, 180km in der Nähe von Guasave bei Boca del Rion ans Meer, das Außenthermometer zeigt > 30°C an. Leider ist der anvisierte CP geschlossen und als wir dort ankommen ist es schon fast dunkel. Eine vorbeifahrende Policia Municipal bringt uns freundlicherweise 1km weiter zu 2 Jungs, die gerade versuchen einen kleinen CP direkt am Meer zu installieren. Wir werden herzlich aufgenommen und man versichert uns, dass hier alles sicher sei. Die Polizei zeigt uns noch ihre Maschinenpistolen, gibt uns ihre Telefonnummer und versichert uns, die Nacht über zu patrollieren. Aber das ist hier, denken wir gar nicht notwendig. Es wird eine sehr ruhige Nacht. Wir verbringen gleich mehrere Tage hier mit Muschel sammeln und chillen.

Die ultiamative Bucht und andere Strände

Reisezeitraum:   30.12.2018 – 12.01. 2019

Probleme:  keine

Strecke: ca. 800 km

Gesamtstrecke:  ca 35000km

Von Loreto aus fahren Sohn M und ich in die Berge hinauf zur Mision San Javier aus dem 18.Jahrhundert. Die Strecke windet sich in Serpentinen hinauf und die Ausblicke sind toll. Wir treffen auf eine nette kleine Kirche hoch oben in den Bergen. Ringsum einige Kiosk und kleine Lokale. Heute ist Sonntag und auch die Mexikaner machen einen Ausflug hierher. Abends finden wir uns das erste Mal beim wild campen am Strand wieder. Gorth der Kanadier, den wir von Guerrero Negro kennen, steht hier schon seit einer Woche. Tolle Location.

Am nächsten Tag treffen wir verabredungsgemäß Monika und Georg wieder und fahren gemeinsam nach Puerta Agua Verde. Dem angeblich ultimativen Strand, dessen Foto in allen Baja Reiseführern zu finden ist / sein sollte. Vierzig km holprige Piste führen uns durch die Berge hinunter ans Meer, doch erst die letzten 500m haben es in sich. Auf sehr schmaler Holperstrecke entlang der Felsen hoch über dem Meer schlängelt sich der schmale Weg hinüber zur Abfahrtsrampe. Und die ist steiler als alles bisher gefahrene. Sicherlich 30 Grad (60%) steil mit Wellen und Schotter durchsetzt. Langsam, im ersten Gang mit Untersetzung geht es hinunter. Unten angekommen sind wir, Georg und ich, im Zweifel ob unsere schwereren Wohnmobile da wieder raufkommen. Hoffentlich gibt’s genügend Grip.

Wir verbringen die Sylvesternacht bei Lagerfeuer und Wein, es war echt gemütlich. Um 24 Uhr zündet Georg seine beiden mitgebrachten Böllerpäckchen und weckt damit die bereits um 22 Uhr zu Bett gegangenen anderen Anwesenden auf.

Am 1. Januar feiern wir meinen Geburtstag mit meinem ersten selbst gebackenen Apfelkuchen. Wir verschieben die Abfahrt noch um einen Tag, wegen meinem Kater und weil wir noch an der Strategie feilen müssen, wie wir hier wieder weg kommen. Am 2. Januar geht es dann zurück. Na und was soll ich sagen, es ging völlig problemlos, mit Untersetzung und beiden Sperren war das für Olli und auch für Georgs Landcruiser gar kein Problem. Unglaublich was so geht.

Weil es auf der Strecke nichts zu sehen gibt fahren 300km durch bis La Paz . Gehen dort auf einen schicken Campingplatz, waschen Wäsche und sehen uns am 2.Tag La Paz an.

Dann trennen sich unsere Wege, Monika und Georg bleiben noch, Sohn M und ich fahren zum Fährhafen. Wir wollen uns erkundigen wie viel Vorlauf wir beim buchen der Fähre brauchen. 4 Tage vorher, erklärt mir die äußerst nette Dame, mit der ich mich ganz gut auf Spanisch verständigen konnte. Sie hat sich richtig gefreut über mein doch holpriges Spanisch.

Wir fahren dann zum Playa Tecolote an der äußersten Westspitze bei La Paz und verbringen dort 2 stürmische Nächte. Thomas und Barbara, die Frau S und ich aus Moab kennen, sind auch da. Das Wetter ist richtig schlecht geworden. Wir gehen am Strand spazieren, abwechselnd – einer bleibt am Auto weil es hier Einbrüche gegeben haben soll. Und Sohn M geht sogar baden.

Wir entscheiden uns für die Fährfahrt am nächsten Sonntag und so reservieren wir am nächsten Tag, wieder bei der netten Dame, die mich auf meine Frage „Tu recordarme“ mit „Si si“ anstrahlt.

Dann fahren wir weiter an der Südostküste entlang, stehen noch 2 Nächte an den Stränden von Playa Miramar und Capo Pulmo. Das Wetter wird immer besser und die Sonne strahlt auch wieder.

Doch die ganze Piste hinunter in den Süden wollen wir nicht „runterhoppeln“. Von der Schüttelei haben wir genug. So entschließen wir uns noch mal Monika und Georg auf der Westseite in Todos Santos zu besuchen. Dort ist das Wetter auch wärmer. Auf dem Rückweg liegt in den Bergen El Triunfo, ein nettes altes Bergarbeiterdörfchen, das wirklich schön hergerichtet ist.

Am Abend am Strand haben wir dann noch ein tolles Turtle-Erlebnis. Die nächsten 2 Tage verbringen wir bei herrlichen 28 Grad und leichtem Wind hier am Strand. Da wir den Wendekreis des Krebses nun überfahren haben, sind wir offiziell in den Tropen und das merkt man auch. Zuhause versinken sie im Schnee und wir gehen baden.

Im Örtchen Todos Santos, 5km weiter, machen wir noch einen kleinen Bummel und besuchen auch das bekannte „Hotel California“ aus besagtem Song.

 

 

Baja California – Sonne und Strand an Weihnachten

Reisezeitraum:   13.12. – 29.12. 2018

Probleme:  keine

Strecke: ca. 580 km

Gesamtstrecke:  ca 34000km

In Guerrero Negro sind wir 5 Nächte hängen geblieben. Den ruhigen Platz hinter dem Hotel, von wo es fußläufig in die Stadt ging, die Tacostände und das Internet haben wir genossen. An einem Nachmittag haben wir einen Ausflug zum alten Leuchtturm gemacht, sonst nichts. Wir haben gewartet bis die Zufahrt zur Ojo de Libre öffnet, wo es Wale geben soll.

Am 15.12. sind wir dann dort runter gefahren, weit war es ja nicht. Ganz am Ende des Strandes finden wir ein ruhiges Plätzchen und Kai aus Karlsruhe mit seinem Motorrad. Er hat 3 Monate frei und ist von Seattle aus unterwegs. Es wird ein gemütlicher Abend.

Vom Strand aus sind keine Wale zu sehen, so geht es weiter gen Süden, über San Ignacio, wo Weihnachten vor der Tür steht, zur Baja Ignacio. Ein ganz einsamer Campingplatz, den wir ganz für uns alleine haben. Arthur, der Betreiber, ist noch am vorbereiten – die Saison scheint noch nicht begonnen zu haben. Wir stehen direkt am Wasser, sehen aber wieder keine Wale. Zum raus fahren mit dem Boot ist es uns zu windig, obwohl angeblich schon Wale da sind. Dafür sehen wir wie Geier über ein toten Seelöwen herfallen.
Der ganze Campingplatz ist mit sehr viel Liebe hergerichtet. Die „manuelle Dusche“ gefällt mir besonders gut. Warmes Wasser wird von der Sonne erzeugt, geduscht wird dann mit einem Becher, einfach Wasser über den Kopf schütten.
Nachts blässt der Wind wie toll und schaukelt uns in den Schlaf.

Von dort geht es dann bis Mulege, mit Zwischenhalt in Santa Rosalia zum einkaufen. Dies ist wirklich keine schöne Stadt, bereits am Ortsanfang begrüsst uns ein riesiger Müllplatz, von dem der Wind die Tüten davon trägt. Aber wir finden einen großen Supermarkt und decken uns ein. Auf Fotos haben wir hier verzichtet.

In Mulege fahren wir auf den CP Huerta Don Chano. Hier wollen wir mit den anderen Weihnachten feiern. Es kommen Andrea + Walter, unsere Halifax Bekannten und Thomas und Andrea. Die anderen ziehen es vor weiter südlich an den Strand zu fahren. Dafür lernen wir hier Uwe aus Lippe mit seinen beiden Kindern kennen, was die Tage hier sehr bereichert. Uwe: es waren klasse Gespräche mit dir – Danke!

Weihnachten wird dann sehr feucht, aber lustig.

Als nächsten steht dann Strandfeeling an, was wir an der Playa el Requeson auch wirklich bekommen. Eine Sandzunge, die ins Meer reicht und auch befahrbar ist. Einfach klasse hier, das wissen auch viele Mexikaner, die an ihren freien Tagen hier ans Meer fahren. Zwei Nächte bleiben wir hier.

Der bisher schönste Ort ist dann das folgende Loreto. Sicherlich ist es ein bisschen touristischer als bisher, aber dafür auch sehr gepflegt. Vom CP sind 50m bis in die Fußgängerzone und 200m bis vor ans Meer. Abends gehen wir nett Essen und tagsüber gammeln wir rum.

Baja California Nord

Reisezeitraum:   27.11. – 12.12. 2018

Probleme:  Polizei Bestechung notwendig

Strecke: ca. 1200 km

Gesamtstrecke:  ca 32000km

(zwischen E und F versagt GoogleMaps den Dienst. Straße unbekannt)

 

Grenzübergang nach Mexiko

Am Morgen des 27.11. machen wir die letzten Kilometer bis zur Grenze. Beide sind wir etwas angespannt, ist doch so ein Grenzübergang für einen Europäer mittlerweile dank Schengen sehr ungewohnt. Wir erreichen Tecate ohne Probleme und wissen, dass wir dort in einem unscheinbaren Häuschen unsere Einreisepapiere abgeben müssen. Wir halten 50m vor Mexiko, aber von US-Behörden oder Ausreisekontrolle ist nichts zu sehen. Gegenüber stehen drei bewaffnete US-Militärs. Die spreche ich an und werde in das Haus mit dem kleinen Metallzaun verwiesen. Dort den Gang rechts runter und eine sehr freundliche Dame fragt nach meinem Begehren. Ich erkläre ihr, dass wir ausreisen und das Papier abgeben wollen, damit die Behörden wissen, dass wir nicht mehr im Land sind. Alles prima, nur Sohn M. hat bei seine 2.Einreise nach Las Vegas lediglich einen Stempel in den Pass bekommen. Nein, da müsste Sie nichts machen. Auf meine Frage , dass er dann ja noch offiziell im Land ist, ist die Antwort, nein da müsste Sie nichts im Computer ein/austragen, das ist so schon richtig. !Verstehe einer deren Logik!?

Wir fahren 50m weiter und werden rechts ran gewunken. Fahrzeug, Pass und Autopapiere werden kontrolliert, dann dürfen wir schon weiter fahren. Halt, aber wir brauchen doch noch diese Touristenkarte (FMM = Forma Micracion Multiple). Ja da sollen wir 3x rechts abbiegen, parken und zu Fuß zurück kommen. Das mach ich, Sohn M bleibt im Auto. Da wir das FMM bereits im Internet ausgefüllt, bezahlt und ausgedruckt haben geht es ruck zuck und ich bekomme einen Stempel drauf, und wir werden auch nicht beschissen, wie es anderen Reisenden ging. Wir bezahlten im Internet 533 Pesos, 23 Euro.

Nun brauchen wir noch das TIP für die offizielle Einfuhr des Fahrzeuges. Das bekommen wir am Schalter rechts vor dem „Schlagbaum“ beim Banjercito. Der freundliche Senior schickt mich mit meinen Papieren zum kopieren zur Apotheke. Dann zurück zum Banjercito wo ich 1224,61 Pesos per Creditcard bezahle und dann die Papiere und den Aufkleber für die Windschutzscheibe bekommen. Die oftmals gelesene Kaution von US$200 wurde nicht verlangt. Nun darf das Auto 10Jahre in Mexiko bleiben.

Dann stürzen wir uns ins Gewimmel, sieht es doch hinter dem Schlagbaum ganz anders aus als davor. Viele kleine Läden, viele Leute auf der Straße und etwas schmuddeliger. Der erste Bankautomat wird geplündert, naja, er gibt nur 7000 Pesos (300 Euro) aus.

Eines der ersten Ziele ist der Supermarkt, doch davor ist eine der vielen hundert STOP-Stellen, die ich diesmal übersehe. Huihuihui tutet es hinter uns. Wir fahren auf den Parkplatz am Supermarkt und die Policia steht neben uns. Der sehr energische Hombre (Mann) macht mir klar, das das nicht geht – 5000 Pesos oder 25 Tage Gefängnis. Mist! Ich lamentiere mit Englisch und Spanisch rum, eine gefühlte Viertelstunde, dann frag ich ob es nicht einen anderen Weg gibt, hatte dabei eigentliche keine Hintergedanken. Die Gegenfrage kommt prombt, wie viel ich zahlen möchte. Mit 500 Pesos, die ich ihm in sein Buch lege ist er zufrieden und im Nu sind beide Policias weggefahren. Der Schreck steckt uns ganz schön lange in den Knochen, ist das doch eine neue Erfahrung.

Wesentlich angenehmer gestaltet sich dann der Einkauf – alles spotbillig gegenüber USA.

Als heutiges Ziel haben wir einen Campingplatz einige km hinter Tecate ausgesucht. Die Straße dorthin ist gesäumt von Müll und Müllhalden. Sobald eine Haltebucht ist, ist diese auch zugemüllt. Sehr schade. Auf dem Camping treffen wir dann unsere Franzosen mit dem Landy wieder. Es wird ein lustiger Abend, wir vernichten zu dritt einen Liter Whisky.

Auf dem weiteren Weg liegt Ensanada. Eine Stadt voller STOP-Stellen. Da ruinieren wir noch unsere Kupplung. An den unsinnigsten Stellen stehen STOP Schilder. Links eine Tankstelle, rechts ein Supermarkt – STOP. Links ein Sandweg, rechts ein Sandweg – STOP. Vorfahrt Achten oder Hauptstraßenschilder gibt’s hier nicht – STOP.

Im Walmart ergänzen wir unsere Vorräte, kaufen noch eine SIM-Karte für wenig Geld und sind jetzt dauernd erreichbar.

Wir fahren die A5 auf die Ostseite der Baja, für dort ist der Wetterbericht besser. Auf der weiteren Strecke ist noch ein Mititärposten, der die Fahrzeuge kontrolliert. Die Soldaten sind sehr korrekt, aber auch sehr neugierig. Es wird in jede Schublade geschaut.

Wir übernachten noch mal auf einem Camping der schon fast geschlossen ist. Die Franzosen kommen auch. Am nächsten Tag erreichen wir den Camp Touristico #1 in San Felipe, wo uns Brigitte und Gotthilf erwarten. Wir buchen uns für eine Woche ein. Endlich Urlaub ;-))

Das Wetter ist windig, aber trocken und meist sonnig. Abhängen ist angesagt. Ein paar Tage später kommen noch Heribert und Sabine, die wir am Mt. St. Hellens und im Bryce getroffen haben sowie Thomas und Barbara, die wir im Arche kennen lernten. Wir bilden eine deutsche Enklave auf der Baja.

 

Mex 5 nach Süden.

Nach der Woche Urlaub machen wir uns auf. Nach einkaufen, tanken, Bank und Wasser holen an der Purificata geht es los. Mit Sabine und Heribert im Landcruiser wollen wir die Mex5 runter fahren. Es soll da ein paar Straßenschäden wegen eines Huricans geben. Zuerst ist ja nur der Straßenbelag schlecht oder fehlt manchmal. An diesen Stellen sind dann große Löcher in der Straße. Dann kommen 20km Baustelle, die linkerhand auf sandig, schlammiger Strecke passiert wird. Die folgenden Kilometer gehen dann recht ordentlich. In Puertocitos wollen wir auf einem Camping über Nacht bleiben. Das Dorf macht aber einen sehr schmuddeligen Eindruck und weil es regnet ist auch alles schlammig, also fahren wir weiter. An der Bahia San Luis Gonzaga finden wir den Camping Papa Fernandez, der aus ein paar armseligen Palapas und Plumpsclos hinter den Dünen besteht. Bei schönem Wetter ist es sicherlich eine tolle Lage. Die Zufahrt ist allerdings nur mit 4×4 zu bewältigen.

Die Nacht ist sehr ruhig und so sind wir morgens gut ausgeschlafen, was notwendig ist. Wird die Weiterfahrt doch zu einem kleinen Abenteuer. Die weitere Straße besteht aus vielen hohen und auch flachen Brücken, deren Zufahrten alle weggespült wurden. Jede Brücke ist zu umfahren. Bei den flachen, die nur über einen Bach gehen kein Problem, bei den hohen schon eher, so müssen wir hinunter ins Wadi und auf der anderen Seite wieder hinauf. In einer Umfahrung ist ein LKW hängen geblieben, da gibt’s kein durchkommen. Wir fahren über die halb eingestürzte Brücke. Eine andere Umfahrung ist so steil, das wir die Sperre benutzen müssen.

Ein paar Kilometer weiter ist die Straße dann ganz gesperrt. Wir rätseln warum, sieht diese doch ganz gut aus, aber ev. hört sie ja nach ein paar Kilometer ganz auf. Nach links geht es auf eine Ranch, dazwischen sieht ein Sandweg nach einer Umfahrung aus, den nehmen wir. Es wird zu einem 15km Ritt über Stock und Stein und dann stehen wir wieder auf einer Gravelroad, die uns zur Mex1 führt.

In Bahia Los Angeles Junction trennen wir uns von Heribert und Sabine, wir fahren zu Bahia Los Angeles. Dort bleiben wir 2 Nächte, chillen und gehen auch das erste mal mex. Essen. Mmmh lecker und günstig.

Laut Reiseführer soll die Mision San Fernandez Borja in den Bergen sehenswert sein. Wir nehmen die 36km Dirty Road in Angriff und unserem Landy wird alles abverlangt. Die Mision ist sehenswert, José hat diese in 7 Jahren wieder aufgebaut und führt uns herum. Es wird ein besonderes Erlebnis, mit etwas Spanisch u Englisch erklärt er uns alles. Ein wirklich netter liebenswerter Kerl! Mir unverständlich wie man hier im Nirgendwo im 18Jh. eine Mision bauen konnte und auch wie José hier leben kann. Als Kind ist er Sonntags die 36km ins Dorf in die Schule gelaufen und Freitags wieder zurück!

Am nächsten Morgen fahren wir weiter 30km Richtung Mex1. Die ersten km sind noch anspruchsvoll, doch dann wird es easy. Ein Audi Q7 Quattro, der uns entgegen kommt, kehrt dann wieder um. Ist nichts für ihn, meint der Fahrer aus Kanada.

Nach einem Abstecher zum Camp Esmeralde (nur mit 4x und viel Bodenfreiheit), dass uns wirklich zu schmuddelig war, landen wir in Guerrero Negro auf dem RV Park Malarrimo. Ein Stellplatz hinter einem Hotel mit Restaurant, saubere Duschen und Toiletten. Wir entspannen, waschen Wäsche in der örtlichen Landeria und essen uns durch die Tako Stände – lecker und billig. Den Schmutz in der Stadt ignorieren wir einfach!

Gen Mexiko

Reisezeitraum:   16.11. – 26.11. 2018

Probleme:  keine

Strecke: ca. 800 km

Gesamtstrecke:  ca 31000km

Gestern habe ich Frau S zum Flughafen gebracht. Der Abschied viel uns schwer, sehen wir uns doch erst in 5 Monaten wieder. Es waren schöne 7 Wochen zu zweit, tolle Erlebnisse und schöne Landschaften, die ich mit meiner Frau zusammen erfahren durfte. Vielen Dank.

Tags darauf machen Sohn M und ich uns auf. Großeinkauf und kurz noch in die Wäscherei die neuen Hosen einmal durchwaschen. Dann geht’s Richtung Valley of Fire, daß ich meinem Sohn noch zeigen möchte, da er ja bisher noch keine „bunten Steine“ gesehen hat. Wir fahren am Lake Mead entlang und am Parkeingang steht dann „Camping full“. Na wir probieren es trotzdem und siehe da, es ist der gleiche Platz frei, auf dem ich mit Frau S 3 Tage stand.

Wir bleiben eine Nacht und fahren am nächsten Tag ins Valley. Machen dort zwei kleine Wanderungen und fahren dann mittags an den Leak Mead zum wildcampen.

Dort treffen wir Gleichgesinnte, ein holländischen Ehepaar, deren Auto in Halifax im Hafen neben unserem stand (siehe Bild ganz am Anfang der Reise). So ein Zufall. Und den Bodensee-Overlander, den Sohn M im Internet schon seit 6 Monaten verfolgt. Es gibt viel zu erzählen.

Von hier geht es über Searchlight ins Mojave National Preserve. Wir stehen dort 2 Tage an verschieden Plätzen und gehen auch eine kleine Runde durch die Tufsteinfelsen. Schön sind hier die Kakteen die überall wachsen. Abends wird es jetzt schon um 16:30 Uhr dunkel und hier auf 1200m auch empfindlich kalt. So sind wir abends immer zeitig im Bett, tlw. schon um 19:30Uhr. Morgens haben wir oft Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Es geht weiter nach Süden, über endlos lange Straßen gerade aus, mal von 1200m runter auf 180m Meereshöhe, dann wieder rauf auf 1000m. Bei langen geraden machen wir uns den Spaß und raten zu Anfang wie weit es wohl bis hinten an den Horizont ist. Wir verschätzen uns jedes Mal, es ist immer viel weiter als geraten.

Im Joshua Tree NP wollen wir uns mit Andrea + Walter treffen, die wir von Halifax, Banff NP und Dawson City kennen. Wegen Thanks Giving und Ferien sind leider  alle CP voll, so klappt das Treffen auf BLM-Land. Hier treffen wir auch 2 Schweizer Paare, Katrin und Stephan sowie Jve und Conny. Es wird ein sehr netter geselliger Abend mit Erzählungen der Erlebnisse.

Tags darauf machen wir noch mal eine Fahrt durch den Joshua Tree NP, besichtigen die murmelförmigen Steine und die Kakteen. Stehen mittags etwas abseits zwischen Kakteen und genießen die warme Sonne. Abends sind wir wieder am Treffpunkt mit den anderen. So haben wir hier nun 3 Nächte verbracht.

Dann fährt jeder wieder in eine andere Richtung. Für uns geht es gen Süden, wir fahren noch mal, aber eine andere Strecke durch den Park. Es führt 80km auf die Südseite, dort sind wir dann plötzlich nur noch 120m über dem Meer und es ist richtig warm.

Weiter geht es, am Salten Sea vorbei, einem See der durch einen Dammbruch des Colorado entstand. Als Cortez im Jahr 1540 hier vorbei kam, war das alles noch Meer und gehörte zum Golf von Kalifornien. Der Colorado hat es sozusagen zugeschüttet und dann den See aufgefüllt. Heute fliest der Colorado wo ganz anders lang und der See hat keinen Abfluss.

Ganz in der Nähe dort liegt Slap City, eine Aussteigerkommune mit lauter Verrückten. Alle campen dort mehr oder weniger komfortabel. Auch wir finden ein Plätzchen und unterhalten uns noch nett mit Peter, einem Snowbird, der über den Winter in den Süden fährt.

Tags darauf stehen wir noch direkt am See und machen wieder Feuerchen am abend.

So, heute ist der letzte Tag in USA. Wie haben wir dieses Land „erfahren“? Ganz anders als es uns in den Medien vermittelt wird. Die Leute sind äußerst freundlich, entgegen kommend und auf geschlossen. Überhaupt nicht oberflächlich wie es oft erzählt wird. Man nimmt sehr viel Rücksicht auf den anderen, besonders auch im Straßenverkehr. Alle sind sehr entspannt und hilfsbereit. Die Landschaften sind großartig, genauso wie die Entfernungen gigantisch sind. Auf die Frage, wie weit der nächste Supermarkt ist, bekommt man die Antwort „eine halbe Stunde nach Osten“. Gerne wieder, jederzeit.

Wir werden jetztbnoch näher an Tecate ran fahren und über Nacht auf einen Campingplatz gehen. Morgen sind wir dann in Mexiko. Die Einreisepapiere FMM (Forma Micratoria Multiple) haben wir bereits online ausgefüllt und bezahlt, es sollte also alles klappen.

Viva Mexico, venimos.

Kakteen in der Sonorawüste, Indianerpueblos und tiefe Täler

Reisezeitraum:   2.11. – 12.11. 2018

Probleme:  keine

Strecke: ca. 1400 km

Gesamtstrecke:  ca 30000km


 

Die Sonorawüste reicht von Südarizona bis auf die Mitte der Baja California hinab. Hier im Süden von Arizona gibt es innerhalb der Wüste 2 schöne National Parks mit wundervoller Pflanzenpracht, die wir uns ansehen wollen.

Östlich und westlich von Tucson ist der Saguaro NP. Wir besuchen den westlichen, der sich lt. Reisführer eher lohnt. Saguaros sind die bis zu 15m hohen Kakteen mit den großen Armen. Die ersten Arme bilden sich erst nach 70 Jahren! Auf zwei kleinen Wanderungen können wir die Vielfalt der Landschaft und die vielen vielen Saguaros bestaunen. Also ich finde hier wachsen mehr unterschiedliche Pflanzen als in einem deutschen Wald, und das in einer Wüstenlandschaft.

Von hier geht es dann rund 180km westwärts durch wüstenartige Landschaft, kaum eine nennenswerte Ortschaft auf der Strecke. Irgendwie ist es geil, im November, blauer Himmel, 25°C und wir düsen mit nem Landy durch Arizonas Wüsten ;-)). Nur die vielen Kreuze am Straßenrand, hunderte, irritieren uns. Später stellt sich raus, es sind die Indianer, die zuviel trinken und dann Auto fahren.

In „Why“ gönnen wir uns mal wieder einen Camping mit warmer Dusche um dann am nächsten Tag in den Organ Pipe NP zu fahren. Hier ist der einzige Ort nördlich Mexico wo dieser Organ Pipe Cactus wächst. Nach Überqueren der Parkgrenze geht es dann erstmal 18mi bis zum Visitorcenter. Dort gibt man uns die Empfehlung den Ajo Mountain Drive zu fahren, ein 34km Runde durch den Park, an der immer wieder Haltestellen sind wo die Pflanzen erklärt werden. Hat sich echt gelohnt. Abends bleiben wir auf dem CP im Park, die Lage zwischen den Kakteen ist sensationell. Von hier aus können wir schon Mexiko grüßen, es sind nur 7km bis zur Grenze – Hasta luego.

 

Dann geht es wieder nordwärts, in einem Haurucktag fahren wir 350km bis nördlich von Phoenix. An der Strecke liegen das Montezuma Well, ein kleiner See der von unterirdischen Quellen gespeist wird, und das Tuzigoot National Monument, eine alte „Indianerburg“ aus dem ca. 1300 Jh.

Wir übernachten schön kurz vor Sedona im National Forest, der hier kein Forest ist ;-). Am nächsten Tag treffen wir in Sedona am Saveway (Supermarkt) Ole und Uta, die Sohn M und ich das letzte Mal am Boja Lake in Kanada getroffen hatten. Na so ein Zufall. Wir fahren gemeinsam zurück zu unserem Übernachtungsplatz und haben einen schönen Tag und Abend miteinander. Zuvor mußten wir aber erst den Landcruiser HZJ reparieren. Ole lacht schon, jedes Mal wenn an seinem HZJ was kaputt ist trifft er mich. Diesmal war’s ne Kleinigkeit, Schaltgestänge vom Allrad ausgehängt.

 

Frau S und ich fahren tags darauf weiter Richtung Grand Canyon, also nordwärts. Auf der Strecke liegen der Sunset Crater Volcano National Monument, der mich mit seinen Lavafeldern und Aschekegel an den Lassen Volcanic Park in Nordkalifornien erinnert.

Die Rundstrecke führt uns dann noch weiter zum Wutpatki NM, wo wir Ruinen von Indianerpueblos besichtigen. Abends stehen wir wieder in einem National Forest, auf 2200m Höhe, kurz vor dem östlichen Parkeingang des Grand Canyon.

 

Huuhh das war eine kalte Nacht, morgens hat es -2°C, aber in unserem Heim ist es kuschelig warm. Wir fahren entlang der South Rim und halten an den verschiedenen Aussichtspunkten immer wieder an. Die Ausblicke, jetzt im November mit der tief stehenden Sonne im Rücken sind sensationell – einfach Hammer. Doch am frühen Nachmittag wird es uns dann doch auf Dauer zu frisch hier oben. Wir packen unsere Sachen und fahren die 180 südlich bis kurz vor Williams. Dort übernachten wir wieder im NF.

 

Wer kennt sie nicht beim Namen, die legendäre Route 66, die erste transkontinentale Straße von Chicago nach LA. Viel ist davon und dem Charisma der 50er Jahre nicht mehr übrig, aber zwischen Seligman und Kingman existieren noch 50 Miles. Hier lassen sich am Straßenrand einige Kuriositäten finden.

Die letzten 2 Nächte verbringen wir am Mohave Lake auf dem CP in Cottonwood Cove und am Lake Mead. Es hat noch 18grad aber es bläst ein kalter Wind.